Kapitalismus dot com: Panel «Linke Intervention und Digitalisierung»

Kongress zu digitalen Produktionsverhältnissen und politischen Perspektiven.

Die Tagung Kapitalismus dot Com beschäftigte sich mit dem Wandel von Ökonomie und Staat durch die Digitalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse. In ihrer Eröffnungsrede skizzierte Ursula Huws die Entstehung der Wissensökonomie. Sie ging dabei der Frage nach, inwieweit deren Entstehung als Ausdruck einer neuen globalen Arbeitsteilung zu verstehen ist und warum das Feld der Wissensökonomie von relativ schwachen Widerstandsprozessen durchzogen ist. Dabei verwies sie darauf, dass Wissensarbeit bereits seit Entstehung der kapitalistischen Arbeitsteilung in viele Berufe eingebettet war und nicht als immaterielle Arbeit verstanden werden könne, da eine untrennbare Verbindung mit der stofflichen Materialität gesellschaftlicher Verhältnisse bestehe. Die geringe Ausbildung widerständiger Strategien begründete Huws damit, dass eine hohe Identifizierung von WissensarbeiterInnen mit ihren Berufen bestehe, und unternehmerische Abhängigkeits- und Kontrollstrategien, die von spezifischen Geschlechterverhältnissen durchzogen seien, kollektive Organisierungen verhindern. Widerstand entstehe daher– wenn überhaupt - nur punktuell, in den meisten Fällen führen schädigende Arbeitsverhältnisse jedoch zu individueller Isolation und/oder gesundheitlichen Schäden.

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