Mittwoch, 26. Januar 2011, 19:30, Salon Rohnstock, Schönhauser Allee 12, 10119 Berlin

Wer oder was sind die Ostdeutschen?

Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu ihrem ethnischen Status

Kulturdebatte im Salon Rohnstock

Ausgehend vom „Ossi-Fall“ vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, lädt der Vortrag zur Entdeckungsreise in das eigene Volk ein. Beleuchtet werden Ansätze zur Ausbildung eines Subethnos bei den Ostdeutschen und unabgeschlossene Prozesse von nation building im vereinten Deutschland. Mit Blick auf Bilanzen von 20 Jahren deutscher Einheit wird die Frage diskutiert, wie dauerhaft, stetig, irreversibel die Ansätze zur Ausbildung eines ostdeutschen Subethnos sind, welche Entwicklungsoptionen sich abzeichnen. In den Blick rücken: die Auflösung des ethnischen Sonderbewusstseins durch Ausdifferenzierung; die erweiterte Reproduktion und die "Scheidung auf tschechoslowakisch"; die Aufhebung durch einen gemeinsamen Aufbruch zu neuen Horizonten - die (freilich nicht im nationalen Alleingang aussichtsreiche) Suche nach einem Wirtschafts- und Sozialmodell, das ökologische Tragfähigkeit der Wirtschafts- und Lebensformen mit einer neuen, höheren Form der sozialen Teilhabe verbindet.

Referent: Dr. Thomas KochModeration: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg

Der Kulturwissenschaftler Dr. Frank Thomas Koch ist das Office für Publizistik und Trendanalyse und freier Mitarbeiter am BISS (Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien e.V.).

KulturInitiative'89

Kosten: 1,50 Euro

Wo?

Salon Rohnstock
Schönhauser Allee 12
10119 Berlin