Montag, 7. März 2011, 19:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Was war die Situationistische Internationale? Eine Einführung

"Die Revolution aufs neue zu erfinden - das ist alles."

Vielfalt sozialistischen Denkens

Zwar existierte die Situationistische Internationale (SI) nur 15 Jahre (1957-1972) und hatte in dieser Zeit gerade einmal 70 Mitglieder. Jedoch war ihr besonderes Verhältnis von Kritik und Praxis für die revolutionären Entwicklungen um 1968 von großer Bedeutung. Besonders für den revolutionären Umgang mit künstlerischen Mitteln, mit Architekturkritik, Sprache und Stil hat diese „neo-communistische Theoretiker- und Experimentatorengruppe” Maßstäbe gesetzt.Den situationistischen Interventionen in Kunst und Kultur lag die Kritik aller traditionellen linken Avantgardebewegungen zugrunde – wie der Sozialdemokratie, des Stalinismus, Trotzkismus und der verschiedenen nationalen Befreiungsbewegungen – mit dem Ziel einer emanzipatorischen Weiterentwicklung bisheriger Revolutionstheorie zur Aufhebung von Wert- und Warenform, Geld, Kapital und Staat. Mit ihrer „antispektakulären“ Entfaltung der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie versuchte die SI eine alltagsorientierte Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse auf der Höhe ihrer Zeit anzuregen, einer Analyse, die es einer modernen fetischismuskritischen Praxis ermöglichen sollte, im Weltmaßstab „die Situation“ zu schaffen, „die jede Umkehr unmöglich macht“ (Marx).Negator ist Teil des Autorenkollektivs Biene/Baumeister/Zwi/Negator, dessen beide Bändchen „Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung” beim Schmetterling Verlag in der Reihe theorie.org erschienen sind.

Referent:StephanMüller
Moderation:FrankEngster
Kosten: 1,50 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin