Samstag, 18. November 2023, 10:00 bis 20:00, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A, 10243 Berlin

Bruno Flierl – Planen und Streiten für die Berliner Mitte

Hermann-Henselmann-Stiftung-Kolloquium

Das diesjährige Kolloquium der Hermann-Henselmann-Stiftung würdigt den bedeutenden Architekturtheoretiker Bruno Flierl (1927–2023). Seine eigene politische Haltung während der DDR-Zeiten beschrieb Bruno Flierl selbst als Balance zwischen Festhalten und Widerstehen – der sozialistischen Idee treu bleiben, Kritikwürdiges kritisieren und Alternativen vorschlagen. Bruno Flierl war als einer der wichtigsten Architekturtheoretiker einer der wenigen ostdeutschen Intellektuellen, deren Stimme auch nach 1990 Gewicht hatte.

Die Berliner Planungsgeschichte ist seit dem Ende der 1950er Jahre eng mit seinem Schaffen verknüpft. Bruno Flierl setzte sich für eine wissenschaftlich fundierte, sozialistische Programmierung von Architektur und Städtebau in der DDR ein. Er arbeitete aber auch in wissenschaftlichen Institutionen, als Autor und Redakteur von Fachzeitschriften und im Berliner Magistrat an der Gestaltung des Ost-Berliner Zentrums. Nach 1989 stritt er leidenschaftlich und kenntnisreich für eine respektvolle städtebauliche „Wiedervereinigung“ Berlins – insbesondere mit Blick auf die Berliner Zentren. Einer breiten interessierten Fach- und Stadtöffentlichkeit nochmals nahezubringen, welche Bedeutung Bruno Flierls Schaffen gerade für die Berliner Stadtentwicklung hat, ist der Hermann-Henselmann-Stiftung ein wichtiges Anliegen.

Programm

11.00 Uhr
BEGRÜSSUNG/EINFÜHRUNG
KATRIN LOMPSCHER · Vorsitzende der HHS, Stadtplanerin, Berlin
MICHAEL BRÄUER (Architekt und Stadtplaner, Rostock): Die Rolle von Bruno Flierl für Architektur und Städtebau in der DDR und nach 1990

11.30 Uhr
I. DIE PLANUNGEN FÜR DIE BERLINER MITTE – ZENTRUM DER DDR-HAUPTSTADT
KAI DREWES (Institut für Raumbezogene Sozialforschung - IRS, Erkner): Berlin im Nachlass und in der Werkdokumentation von Bruno Flierl
MATTHIAS GRÜNZIG (Journalist und Autor, Berlin): Der Beitrag von Bruno Flierl zur Planung des Ost-Berliner Zentrums

12.30 Uhr
PAUSE

13.00 Uhr
II. KEIN RÜCKBAU, SONDERN WEITERBAU! DIE STÄDTEBAULICHE «WIEDERVEREINIGUNG» BERLINS NACH 1989
KLAUS BRAKE (Stadt- und Regionalforscher, Berlin): Auf dem Weg zu einer Stadt der Menschen – west-/östliche Netzwerke mit Bruno Flierl
KARIN BAUMERT (Stadtsoziologin, Berlin): Streiten für die Zukunft – Die Auseinandersetzungen um das Planwerk Innenstadt und den Palast der Republik
THERESA KEILHACKER (Architektin, Berlin): Die Hochhausplanungen am Alexanderplatz in ihrer Wirkung auf die Berliner Mitte und den Fernsehturm
HARALD BODENSCHATZ (Architektursoziologe, Berlin): Der Beitrag von Bruno Flierl bei der Neugestaltung des Pariser Platzes

15.00 Uhr
PAUSE

16.00 Uhr
FRANZISKA EICHSTÄDT-BOHLIG (Stadtplanerin, Berlin): Die Expertenkommission Historische Mitte – Zusammenarbeit mit Bruno Flierl

15.30 Uhr
III. BLICK NACH VORN – VON BRUNO FLIERL LERNEN
MAX WELCH GUERRA (Politikwissenschaftler und Urbanist, Berlin und Weimar): Bruno Flierl - Ein marxistischer Blick auf Raum und Stadt
HARALD ENGLER (Historiker, IRS Erkner): Bruno Flierl als Chefredakteur der Zeitschrift «Deutsche Architektur» und das Müggelturmgespräch – Reformversuche, Reformunfähigkeit und Maßregelung
NIKOLAUS BERNAU (Journalist, Berlin): Bruno Flierl – Grandseigneur der DDR-Architektur

17.00 Uhr
ABSCHLIESSENDE GESPRÄCHSRUNDE: KRITISCH DENKEN FÜR ARCHITEKTUR UND GESELLSCHAFT WAS WIR VON BRUNO FLIERL LERNEN
MICHAEL BRÄUER (Architekt und Stadtplaner, Rostock), CLEMENS HELMKE (Architekt, Berlin), ANDREJ HOLM (Stadtforscher und Soziologe, Berlin), KRISTINA LADUCH (Architektin, Berlin), CHRISTINA LINDEMANN (Architektin und Stadtplanerin, Berlin), IRIS REUTHER (Architektin, Senatsbaudirektorin Bremen, angefragt)
Moderation: KATRIN LOMPSCHER (HHS)

18.00 Uhr
DEBATTE anschließend GET TOGETHER

Anmeldung unter: veranstaltung@hermann-henselmann-stiftung.de

Während der Veranstaltung stehen Getränke bereit.

Die Hermann-Henselmann-Stiftung stellte Beiträge zur Würdigung der Arbeit von Bruno Flierl auf ihrer Website zusammen: Zum Tod von Bruno Flierl (1927-2023) – HERMANN-HENSELMANN-STIFTUNG.

 

 

Kosten: 10,00 / ermäßigt 6 Euro (wird vor Ort entrichtet)

Wo?

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin