Junge Panke

• Foto: Marco Fieber

"Es gibt keinen Rassismus als allgemeines Merkmal menschlicher Gesellschaften, nur historisch-spezifische Rassismen." Es muss "die konkrete historische 'Arbeit' untersucht werden, die der Rassismus - als ein Ensemble klar unterschiedener ökonomischer, politischer und ideologischer Praktiken, die konkret mit anderen Praktiken in einer Gesellschaftsformation artikuliert [=verbunden] sind - unter spezifisch historischen Bedingungen leistet. [...] Es sind Praktiken, die die Hegemonie einer dominanten Gruppe über eine Reihe von untergeordneten Gruppen [...] sichern." (Stuart Hall)

Diese Praktiken werden wir im Sommerworkshop gemeinsam untersuchen. Dabei begreifen wir Rassismus einerseits als Herrschaftsprojekt: Nationalstaaten und die Europäische Union setzen ihn ein, um Interessen durchzusetzen - nach innen durch eine Spaltung der Menschen in Weiße und Nicht-Weiße, in Staatsbürgerinnen und Staatenlose, nach außen durch massive Grenzregime, die die Bewegung von Migrierenden radikal regulieren. Andererseits ist Rassismus bis in die Sprache und den Alltagsverstand hinein verankert. Wir analysieren deshalb auch, wie Rassimus Identitäten strukturiert (also die Bilder gestaltet, die Menschen von sich selbst und anderen haben), wem er als politische Strategie nützt, wie mit Rassismus Vor- und Nachteile an soziale Gruppen verteilt, und wie mit ihm Überausbeutung und Gewalt gerechtfertigt werden.

In dem Workshop werden wir Texte lesen und Materialien wie Filme, Bilder etc. untersuchen. Wir werden die je eigene - und dabei sehr unterschiedliche - Eingebundenheit in rassistische Verhältnisse reflektieren. Und wir werden nach politischen Strategien und Ansatzpunkten suchen, um wirksam gegen die aktuellen Formen von Rassismus vorzugehen.

Mit Gunda von Toerne, Janek Niggemann, Nancy Wagenknecht, Raphael Cuadros

Junge-Panke-Veranstaltungen sind Teil des JugendbildungsNetzwerks bei der RLS.

JugendNetzwerk bei der RLS