Dienstag, 29. Mai 2018, 10:00 bis 12:00, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin

Lernprozesse eines konservativen Schriftstellers

Ernst Wiecherts politische Haltung in Nazideutschland

Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus

Dr. Leonore Krenzlin

Der Schriftsteller Ernst Wiechert (1887-1950), heute fast vergessen, war einer der beliebtesten und umstrittensten Autoren des 20. Jahrhunderts. Als Romantiker, als Rechtsradikaler, als christlicher Dichter oder als Kirchenkritiker, als Pazifist, Antifaschist oder Kommunistenfreund gelobt oder getadelt, erreichten seine Bücher bis in die sechziger Jahre hinein Höchstauflagen. Seit seinem Roman "Der Totenwolf" (1924) galt er als Sympathisant der rechten Szene, doch wandelte er sich nach 1933 zu einem aufrechten Kritiker des Naziregimes, der für seine öffentlichen Äußerungen mit KZ-Haft bestraft wurde. Mit seinem Roman "Das einfache Leben" (1939) forderte er seine überwiegend konservative Leserschaft dazu auf, über ihre bedingungslose Vaterlandsverehrung und Kriegsbereitschaft nachzudenken und humane Verantwortung zu übernehmen.

Referentin: Dr. Leonore Krenzlin
Moderation: Dr. Siegfried Wein

Der im Programmheft angekündigte Referent Volker Braun musste leider seinen Vortrag absagen. Wir versuchen, die Veranstaltung nachzuholen.

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Karl-Liebknecht-Haus
Kleine Alexanderstr. 28
10178 Berlin