Literatur und Gesellschaft
Viel Aufmerksamkeit kommt Marxʼ theoretischen Triumphen zu, die er etwa im Manifest oder im Kapital feiert. Doch was ist, wenn seine Erwartung einer revolutionären gesellschaftlichen Veränderung, wie er 1848 sie formuliert, einer Realitätsprüfung ausgesetzt ist?
Der Vortrag legt den Fokus darauf, wie sich Marx in Phasen der revolutionären Flaute positioniert, wie er politische Irritationen verarbeitet und um Erklärungen für enttäuschende gesellschaftliche Entwicklungen ringt. Die bisherige Erforschung seiner journalistischen Texte der Dekade zwischen Entstehung des Manifests und der Grundrisse konzentriert sich auf einzelne von ihm behandelte, oft länderspezifische Fragen. Dabei bleibt der Blick auf die Gesamtheit der Artikel als eigenes Marxʼsches Textgenre sowie auf die Besonderheiten der darin angewandten Argumentation zumeist flüchtig.
Referentin: Anna-Sophie Schönfelder (Universität Osnabrück)
Moderation: Prof. Rolf Hecker
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e.V.