Freitag, 25. November 2016, 19:00 bis 21:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Wie marxistisch ist die Theorie der Kulturindustrie?

Philosophische Gespräche

Dass die frühe Kritische Theorie der Frankfurter Schule und die in der "Dialektik der Aufklärung" ausgeführte Theorie der Kulturindustrie marxistisch sind, steht außer Zweifel. Dabei ist das Kapitel über die Kulturindustrie von besonderem Interesse, weil ein Vergleich der Fassungen von 1944 und 1947 deutlich einen Bruch in (aber nicht mit) der marxistischen Theorie zeigt: Unter dem externen Einfluss des beginnenden Kalten Krieges und dem internen Einfluss von Pollocks Thesen über den Staatskapitalismus verschwindet etwa der ursprünglich absolut zentrale Begriff des Monopols zugunsten von entökonomisierten Begriffen wie dem des „Systems“; aus der „Klassengesellschaft“ wird die „Gesellschaft“, aus den „Produktivkräften“ werden „Möglichkeiten“.
Der Vortrag wird zeigen, wie dieser Bruch in der Entwicklung der marxistischen Theorie Adorno und Horkheimers zustande kam. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den geschichtlich spezifischen Produktionsverhältnissen der Theorie selbst gewidmet.

Referent: Prof. Dr. Ulrich Plass (Associate Professor of Letters and German Studies an der Wesleyan University; sein aktuelles Forschungsprojekt gilt der Zeitdarstellung im kapitalistischen Realismus der deutsch- und englischsprachigen Gegenwartsliteratur)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Sozialtheorie Bochum e.V.

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin