Junge Panke

Die Wut, mit der Frauen-, Schwulen- und Lesbenbewegungen vor dreißig und vierzig Jahren ihre Kämpfe führten, ist verflogen. Heute kann eine Frau Kanzlerin, ein Schwuler Bürgermeister, eine Lesbe Fernsehstar sein. Freiwillig nehmen Väter eine Auszeit im Beruf und wickeln ihre Babys. Homosexuelle dürfen heiraten. Ein Gesetz garantiert Schutz vor Diskriminierung. Schöne Welt …

Aber wer kümmert sich um die Ungerechtigkeiten, die es immer noch gibt? Oder die neu entstanden sind? In der Bundesrepublik verdienen Frauen im Schnitt fast ein Viertel weniger als Männer, in Chefetagen großer Firmen sind sie kaum zu finden. Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle ist ein Alltagsphänomen. Im Fernsehen reißen Pocher, Raab und Co. ihre Witze und Millionen amüsieren sich. Wer den Geschlechternormen nicht entspricht, muss mit unzähligen Schwierigkeiten kämpfen.

Es ist schwerer geworden, die Ungerechtigkeiten in ihrer Vielfalt und Widersprüchlichkeit zu begreifen. Im Seminar werden wir uns damit beschäftigen, wie neoliberaler Kapitalismus und Geschlechterhierarchie zusammenhängen, welche Rolle die Normen von Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität spielen, wie sie sich auch mit verschiedenen Formen von Rassismus verbinden und wie politische Bewegungen dagegen kämpfen. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, jedeR ist willkommen!

Veranstaltung im Rahmen des Jugendbildungsnetzwerks der RLS