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Heft 151: 1968 - Alte und neue Bewegungen zwischen Widerstreit und gemeinsamem Handeln

Zäsur ´68 - Langzeitwirkungen einer "Weltrevolution"

Von: Peter Birke, Peter O. Chotjewitz, Kristina Schulz, Gerd-Rainer Horn, Reiner Tosstorff, Arno Könne

Heft 151: 1968 - Alte und neue Bewegungen zwischen Widerstreit und gemeinsamem Handeln

Reihe "Pankower Vorträge", Heft 151, 2010, A5, 56 S., Preis 3 Euro plus Versand

Inhalt

Peter Birke
Neue Produktivkräfte – alte Arbeiterbewegung. Krise und versuchte Neuanfänge in den 1960/70er Jahren

Peter O. Chotjewitz
Intellektuelle und kulturelle Brüche der 1960/70er Jahre. Oder: Brauchen neue Zeiten eine neue Radikalität?

Kristina Schulz
Frauen greifen ein: Die neue Frauenbewegung

Gerd-Rainer Horn
Arbeiter (und Studenten) in den 1968er Jahren

Reiner Tosstorff
Studenten und Arbeiter – Zusammengehen im Kampf gegen die Diktatur

Arno Klönne
"1968" – Alte und neue soziale Bewegungen

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2007/2008 haben sich "Helle Panke" Berlin e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. und die RLS in einer Reihe von Abendveranstaltungen und Konferenzen dem Thema Zäsur '68 – Langzeitwirkungen einer "Weltrevolution" gewidmet. Die Veranstalter gingen bei der Wahl des Themas davon aus, dass die 1968 eingeläutete Weltrevolution 1989/91 nur bedingt beendet worden ist. Sie umfasst vielmehr eine ganze Epoche sozialer Revolutionen, deren Resultat hoffentlich noch nicht feststeht.

Die in den Beratungen vorgetragenen Beiträge wurden von den Referenten freundlicherweise für den Druck bearbeitet und werden in vier Heften der Reihe "Pankower Vorträge" hiermit der öffentlichen Diskussion unterbreitet. Die Herausgeber bedanken sich bei den Autoren und beim Leiter dieses Projektes Dr. Stefan Bollinger für die redaktionellen Arbeiten.

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Autoren der weiteren 3 Hefte in der Reihe: Zäsur ´68 - Langzeitwirkungen einer "Weltrevolution"

Heft 149: Stefan Bollinger, Lothar Schröter, Harald Neubert, Erich Wulff, Gottfried Oy
Heft 150: Karl-Heinz Gräfe, Jörg Roesler, Andreas Malycha, Jiří Hudeček
Heft 152: Stefan Bollinger, Michael Klundt, Wolfgang Fritz Haug, Georg Fülberth

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LESEPROBE

Aus dem Beitrag von Kristina Schulz

Man kann aber das "Neue" an der neuen Frauenbewegung in fünf Elementen zusammenfassen:

(1) Die neue Frauenbewegung erteilte einer marxistischen Perspektive die Absage, welche gesellschaftliche Unterdrückung einzig auf die Problematik von Klassenkämpfen zurückführte. Im Feminismus wurde eine sozialistisch geleitete Kapitalismusanalyse mit einer umfassenden Patriarchatskritik verbunden.

(2) Es wurde angestrebt, die Trennung von Privatheit und Öffentlichkeit aufzuheben und geschlechtsbedingte Hierarchien in allen Bereichen abzuschaffen.

(3) Der neue Feminismus verfolgte eine Transformationsstrategie, die einen aktiven Befreiungsprozess vorsah. Dieser basierte auf Bewusstseinsschaffung (consciousness raising) für Unterdrückungsmechanismen, die u.a. in Sprache und Erziehung vermittelt wurden.

(4) Der neue Feminismus betonte die informellen, wenngleich nicht immer unverbindlichen Strukturen ihrer Bewegung und den hohen Grad an Autonomie dezentral organisierter Gruppen, die keine formalisierte Mitgliedschaft voraussetzten.

(5) Er bestimmte einen neuen Träger des sozialen Wandels. Die Frauenbewegung verstand sich als eine Bewegung ausschließlich von Frauen.

  • Preis: 4.00 €
  • Erscheinungsjahr: 2010