Nikolai Okunew hat für seine Dissertation "Red Metal" (2021) auf Basis umfassender Archivrecherchen, dutzender Interviews und der breiten Szene-Überlieferung die Geschichte der Heavy-Metal-Szene in der DDR rekapituliert. Er zeigt, wie sich ihre Bands entwickeln und die Fans an den Wochenenden scharenweise in alle Ecken des Landes fahren, um dort zu feiern, zu trinken und zu headbangen. Konflikte mit der Polizei und der Stasi werden dabei ebenso deutlich wie die Rolle des Radios, das den Heavy Metal ins Land trägt. In der Friedrichshainer Metal-Kneipe Brutz&Brakel stellt Nikolai Okunew seine Forschungsergebnisse vor und diskutiert mit Zeitzeugen und Gästen.
Das 2016 in seiner historischen Gestalt wiederaufgebaute Schloss mit seiner Kunstgalerie, die regelmäßig auch Kunstwerke aus der DDR zeigt, spiegelt Berliner Geschichte. Dr. Heinrich Niemann führt uns auf dem historischen Rundgang durch Villa und Landschaftspark.
Über die Inszenierung des Stückes am Berliner Ensemble ab 1951 mit Ernst Busch, Helene Weigel und weiteren referiert Helmut Heinrich von der Ernst-Busch-Gesellschaft. Moderation: Christian Beyer
Die Veranstaltung mit Manfred Sapper soll einen Anstoß zur Selbstverständigung geben. Manfred Sapper ist Politikwissenschaftler und leitet die Zeitschrift Osteuropa. Er wird den"Putinismus" analysieren und fragen, welche Determinanten die Russland- und Osteuropapolitik künftig bestimmen. Moderation: Christoph Lieber
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
„Brasilien über alles, Gott über allen“, lautete die Wahlkampfparole von Jair Bolsonaro. Sein fulminanter Aufstieg hat Brasilien verändert. Soziale und gesellschaftliche Errungenschaften wurden systematisch zurückgedreht, die Auswirkungen des rechten Kulturkampfes sind überall spürbar. Mit Bolsonaros Segen haben sich fundamentalistische Christ*innen in der Politik festgesetzt, Invasor*innen haben ganze Landstriche in Amazonien erobert, es sind immer mehr Waffen im Umlauf ...
Nach dem Prinzip der "Schwammstadt" ist das Regenwasser vor Ort zu speichern und während der Trockenperiode abzugeben. Wie mit dieser Strategie einer zunehmenden Versiegelung begegnet werden kann, welche Maßnahmen damit verbunden sind und wie der Stauraumkanal im Mauerpark in dieses Konzept eingebunden ist, wird uns Kay Joswig in der Veranstaltung vorstellen. Er erarbeitet bei den Berliner Wasserbetrieben Strategien und Konzepte zur Abwasserentsorgung. Nach einem Einführungsvortrag in unseren Räumen werden wir einen kleinen Spaziergang zum Gleimtunnel und zum Mauerpark unternehmen.
"Schön ist der Frieden, wenn du seiner sicher bist", heißt es in einem Friedenslied, das Hartmut König vor einem halben Jahrhundert schrieb. Es ist heute aktueller denn je. "Kunst für die Friedensbewegung" - Zu diesem Thema erzählt der Mitbegründer des "Oktoberklubs" am 14. Juni im Seniorenklub. Moderation: Helga Labs
Mitglieder, die an der Sitzung teilnehmen möchten, melden sich bitte bei uns an.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
In Berlin herrscht Wohnungskrise, insbesondere für Frauen* und Queers. Geschlechterverhältnis und die kapitalistische Trennung von Reproduktion und Produktion bestimmen Wohnen und Städte. Gentrifizierungsprozesse und Mietpreissteigerungen verstärken diese Missverhältnisse. Höchste Zeit, die Wohnungsfrage feministisch zu stellen!
Marx und Engels wollten sich auf dem Niveau des universitär vermittelten naturwissenschaftlichen Grundlagenwissens bewegen können. Zeugnisse ihrer Studien sind die reichlichen Exzerpte, die Lesespuren in ihrer naturwissenschaftlichen Bibliothek und die persönliche Konversation mit naturwissenschaftlichen Größen. Fragen der Nachhaltigkeit kamen nicht zu kurz. Referent: Dr. sc. Carl-Erich Vollgraf (Wissenschaftshistoriker; Mit-Bearbeiter der MEGA²)
Die Bustour macht vertraut mit dem bewegenden Schicksal der Stadt Frankfurt und ihrer Gegenwart, sie führt über die Oder nach Slubice mit einer Einladung zu polnischem Borschtsch und Piroggen. Zum Abschluss wird die Reisegruppe empfangen vom Oberbürgermeister Frankfurts, Herrn René Wilke (Die Linke).
Spätestens seit dem "Ende der großen Erzählungen" (Lyotard) gilt Geschichtsphilosophie in weiten Teilen der Geistes- und Kulturwissenschaften als totalitarismusverdächtig. Dieser Verdacht scheint sich auch aktuell zu bestätigen, bedienen sich doch Autokraten und Diktatoren historischer Großerzählungen, mit denen sie Politik machen und rechtfertigen. Wird Geschichtsphilosophie notwendigerweise zur Komplizin von Politik, ja treibt sie diese sogar an? Und wie lässt sich die Frage nach der Geschichte seitens der Philosophie in kritischer Absicht behandeln? Referentin: Christine Blättler
Benjamin hatte seine Thesen "Über den Begriff der Geschichte" als eine Art Vermächtnis gesehen. Der Text konstituiert und bündelt den Versuch einer kopernikanischen Wende der Geschichtsbetrachtung, die zu einem neuen, kritischen Verständnis von Geschichte führen soll. Seit den 1970er Jahren hat sich eine intensive Diskussion um diesen Text entwickelt, der heute zu den kanonischen Texten der Kulturwissenschaft zählt. Im Rahmen des Workshops soll er einer genauen Lektüre und Interpretation unterzogen werden. Der Workshop ist als Seminar für Jugendliche und junge Erwachsene konzipiert. Empfohlen wird eine Vorablektüre des Textes.
Wenzel ist seit Jahrzehnten als Sänger, Musiker, Komponist, Clown, Regisseur, Theatermacher und Schriftsteller aktiv. Wir sprechen mit ihm über Kunst in diesen schwierigen Zeiten und über Konrad Wolf, zu dem er 2019 gemeinsam mit Antje Vollmer ein Buch veröffentlicht hat. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Welche Eigentümertypen gibt es in Berlin? Wie und warum verschleiern die wirklichen Immobilienbesitzer ihr Eigentum? Und was für Folgen entstehen daraus für Wohnungs- und Gewerbemieter? Wie verändert sich die Struktur auf dem Gewerbeimmobilienmarkt am Ku-Damm? Dem widmen wir uns auf einem zweistündigen Spaziergang über vier Kilometer. Unterwegs ist es möglich, Strecken mit der U-Bahn bzw. dem Bus zu fahren.
Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, KollegInnen oder Vereinsmitglieder während dieser Zeit innehatten. Wer sich auf den Weg der Recherche begibt, ist nicht immer im Besitz umfangreicher Dokumente. Doch wie gelange ich an welche Informationen? Und wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Dem widmen wir uns im Workshop.
"Der singt und tanzt als bunter Hund in jedem Hausflur!", sei über ihn oft gesagt worden, mal mit neidischem, mal mit achtungsvollem Unterton. Peter Bause nahm dies stets als Kompliment. Tatsächlich sind nur wenige deutsche Schauspieler so vielseitig wie er. Er brillierte in großen wie kleinen, in tragischen und komischen Rollen, auf der Bühne des Deutschen Theaters und im Berliner Ensemble, er wirkte in über 60 Filmen für Kino und Fernsehen mit und begeisterte als Entertainer. Aus dem Rotschopf ist inzwischen ein Silberkopf geworden, der auch mit 80 Jahren Esprit, Humor, Temperament und Leidenschaft beweist.
Referentin: Dr. Leonore Krenzlin Moderation: Christian Beyer
"Cum-Ex" und ähnliche Betrugsmodelle klauten Milliarden aus der Staatskasse. Steuergeld, das wir alle eingezahlt hatten. Wie soll diesen kriminellen Netzwerken aus Superreichen, Finanzberatern und Bankern entgegen getreten werden? Wir sprechen über diese Form der Finanzkriminalität mit dem "Cum-Ex"-Aufdecker Oliver Schröm und der Berliner Justizsenatorin Prof. Dr. Lena Kreck.
Einer der größten Emissionstreiber weltweit, wenn auch kaum beachtet, ist die Schifffahrt. In seinem Vortrag untersucht Martin Cames deren Emissionstrends in Vergangenheit und Zukunft nach Ländern und Regionen, ihren Anteil an den weltweiten Emissionen, spricht über Ansätze der Emissionsbekämpfung jenseits territorialer Grenzen und politische Strategien.
Die gewöhnliche, offizielle und eingeübte Darstellung der Zeitgeschichte betont die Vorteile der 1989 einsetzenden Vorgänge, und es kann vor diesem Hintergrund möglicherweise auch von Wert sein, sich vor Augen zu führen, was – im Gegenteil – eine Verschlechterung war, bzw. zu Verschlechterungen geführt hat. Diese Entwicklung kannte Opfer. Dazu zählten erwartbare Gruppen, aber auch solche, die sich das nicht im Traum hatten vorstellen können. Lesung und Diskussion mit Matthias Krauß Moderation: Dr. Inge Pardon
Gespräch mit Irina Scherbakowo (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Memorial ), Stanislav Serhiienko (Historiker) und Maxi Schneider (Historikerin, Referentin für Geschichts- und Erinnerungspolitik der VVN-BdA) Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung.
Viele Facetten des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und der Besatzungsherrschaft sind der deutschen Öffentlichkeit bis heute kaum bekannt. Dazu zählen insbesondere die terroristischen Gewalthandlungen der späten Kriegsphase (1943/44). Welche Relevanz besitzen diese heute angesichts des Krieges vor Ort und auch in Deutschland?
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein verbrecherischer Akt. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Aber wie lässt sich eine solche Solidarität auch zivil denken, ohne gleich 100 Milliarden für die Bundeswehr auszugeben oder Waffen nach Kiew zu liefern? Welche Lösungen gibt es für diesen Konflikt mit einem derart skrupellosen Aggressor? Und wie kann eine künftige Friedensordnung für Europa jetzt noch aussehen? Referent: Jan van Aken (ehem. MdB DIE LINKE, war als Waffeninspektor für die UN tätig)
Die 1922 gegründete UdSSR bestand die Herausforderung des faschistischen deutschen Überfalls und scheiterte in Misswirtschaft, Reformversagen und geschürtem nationalistischem Zwist. Wer die heutige Welt, nicht nur die postsowjetische, begreifen will, der muss in diese weltpolitische Chance und ihr Scheitern unter inneren Widersprüchen und äußerem Druck eindringen. Referent: Dr. Stefan Bollinger
Lesung und Gespräch mit dem Autor des gleichnamigen Buches Michael Schuster sowie dem Schauspieler Michael Pan
Sie sind couragiert, selbstbewusst und laut – die "Omas gegen Rechts", eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in Deutschland erst 2018 gegründet hat und bereits in über 70 Städten aktiv ist. Sie erheben ihre Stimme gegen Rechtspopulismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Fremdenhass, Frauenfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten, wo immer es nötig ist. Damit beweisen die "Omas", dass man auch im Alter gesellschaftlich aktiv sein und mittun kann, um die demokratische Gesellschaft vor ihren Feinden zu schützen.
Alle Mitglieder unseres Vereins sind herzlich eingeladen.
"Die Sprache bringt es an den Tag." In diesem Satz von Karl Kraus steckt ein Programm philosophischer Sprachkritik, das der Vortag im Anschluss an Theodor W. Adorno entfaltet. Er spezifiziert dieses sprachkritische Verfahren als materialistisch: Es erlaubt, Sprachformen als Ausdruck ideologischer Denkformen und gesellschaftlicher Praxisformen zu verstehen. Der Vortag konkretisiert dieses Vorgehen anhand der Kritik von Metaphern in der philosophischen und politischen Sprache. Abschließend grenzt er solche materialistische Sprachkritik von gegenwärtigen Spielarten autoritärer Sprachpolitik ab.
Mit dem Klimapaket der Europäischen Kommission „Fit for 55“, das gegenwärtig in Brüssel und in den Mitgliedstaaten verhandelt wird, soll die EU bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein und somit das Pariser Klimaschutzabkommen umsetzen. Gesetzt werden auch Zwischenziele bis 2030 und Reformen wichtiger Klimaschutzinstrumente. Die Bundesregierung muss ihre Klimaschutzziele und Maßnahmepakete entsprechend anpassen, was in einem ersten Schritt mit der Novelle des Bundesklimaschutzgesetzes bereits geschah. Was sind die neuen Ziele sowie die absehbaren Mittel und Instrumente auf europäischer und deutscher Ebene wert? Wo sind Lücken, was ist tatsächlich ambitioniert?“
»Wie hältst Du es mit Sowjetrussland?« Diese Frage bewegte nach der Oktoberrevolution die europäische Linke. Für die innersozialdemokratische Diskussion in Deutschland und Österreich markieren die Begriffe »Despotischer Sozialismus« (Otto Bauer) oder »Staatssklaverei« (Karl Kautsky) den Spannungsbogen, in dem in den verschiedenen Strömungen die Haltungen zur Oktoberrevolution und die weitere Entwicklung Sowjetrusslands kritisch untersucht wurden.
AUSGEBUCHT: Keine Teilnahme ohne bestätigte Anmeldung möglich!
Gab es in der DDR überhaupt Satire? Gibt es heute überhaupt Satire? Was ist ein politischer Witz? Warum sollte das Erzählen politischer Witze bestraft werden? Warum muss die Frage "Was darf Satire?" zwingend verboten werden? Eine Bitte an das werte Publikum: Erzählen Sie, was Sie von Satire halten und bringen sie Beispiele mit, Witze, Gedichte, Lieder und Zitate soviel Sie tragen können, und verraten Sie uns, welche Komiker und Satiriker Sie lieben und warum Sie sie mögen. Referent und Gesprächspartner: Dr. Mathias Wedel, langjähriger Chefredakteur des EULENSPIEGEL Moderation: Dr. Inge Pardon
Sabine Leidig spricht über die Entwicklung der Verkehrswende-Bewegung und wirbt für Vernetzung. Clara Thompson und Tobi Rosswog berichten von kreativen Aktionen & Strategien, laden ein, selbst aktiv zu werden, Banden zu bilden und dabei zu sein.
Bedarf die Diskussion um gesellschaftskritische, emanzipatorische Literatur mehr und verbindlicherer Textkenntnisse als eines gemeinsamen Bezugspunkts? Wäre ein entsprechender Literaturkanon – bei aller Kritik gegenüber jeglicher Kanonisierung – nicht auch ein wichtiges Orientierungsmittel für sozial und politisch interessierte Leser:innen, die einen neuen Weg zur Literatur suchen? Welche Bedeutung hat die kritisch emanzipatorische Literaturtradition für das Schreiben von Gegenwartsautor:innen, etwa auch im Vergleich zu Film, Musik und Kunst? Und, ganz praktisch gefragt: Wer sind die Schriftsteller:innen und was sind Texte, die Teil eines solchen (Gegen-)Kanons sein sollten?
Was für ein Sozialismus ist in der Sowjetunion und später in der DDR tatsächlich entstanden? Was waren Faktoren für diese Entwicklung? Dr. phil. Ulrich Knappe, Philosophiehistoriker aus Dresden, wird seine Auffassungen zu diesem Thema entwickeln. Erst nachdem diese Positionsbestimmung zum Charakter der Gesellschaft erfolgt ist, sollte man die Sicht auf oppositionelles Denken und Handeln richten. Moderation: Dr. phil. Wladislaw Hedeler
Einführung: Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Berlin, Musik: Eberhard Klunker, Gitarre
Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine ist eine Tragödie - vor allem für die Menschen in der Ukraine. Russland vollzieht damit eine brachiale Zäsur in seinen Beziehungen zum Westen. Was sind Stationen, die in diese Tragödie führten? Helfen gigantische Aufrüstungsprogramme der NATO-Staaten und der Bundeswehr dabei, eine neue europäische Friedensordnung zu gestalten?
Sie waren selbstbewusst und emanzipiert, die Frauen in der DDR. Sie haben Beruf und Familie erfolgreich vereinbart, profitierten anders als ihre Geschlechtsgenossinnen im Westen von frauenpolitischen Maßnahmen und flächendeckender Kinderbetreuung. Mit der deutschen Vereinigung schienen sie in Sachen Gleichberechtigung ins Mittelalter zurückkatapultiert. Von ihren Männern sind sie zu DDR-Zeiten vielfach im privaten und gesellschaftlichen Bereich unterstützt worden. Doch wie stand es um diesen Zusammenhalt nach 1990, als Arbeitslosigkeit und Abwicklung auch die ostdeutschen Männer mehrheitlich traf? Das Gespräch mit Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel wird moderiert von Karlen Vesper.
Jahrelang bemühten sich Betroffene und antifaschistische Initiativen um einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum sog. Neukölln-Komplex. Dieser umfasst dutzenden von Brandanschläge durch Neonazis. Was kann und sollte dieser Untersuchungsausschuss leisten um die rechte Umtriebe und mögliche Verwickelungen in die Ermittlungsbehörden aufzuklären.
Für Carolyn Merchant liegt die historische Grundlage der kapitalistischen Entwicklung im dramatischen Wandel, der in der Frühen Neuzeit in Europa stattfand. In ihrem ersten Buch "Der Tod der Natur" von 1980 untersucht sie die Ablösung der organischen Vorstellung über die Natur und den Kosmos durch das mechanische Weltbild zwischen 1500 und 1700. Merchant sieht in der gewaltvollen Aneignung von weiblichem Wissen und der mechanistischen Sicht auf die Natur, der ihre Geheimnisse wie unter Folter zu entreißen seien, eine Analogie, mit der die kapitalistische und patriarchale Herrschaft zum Durchbruch gelangte.
Professor Heinrich Fink (31. März 1935 - 1. Juli 2020) hat als regelmäßiger Teilnehmer und Referent den Seniorenklub jahrelang begleitet und mitgeprägt. Wir wollen an ihn erinnern und haben hierzu enge Vertraute und WeggefährtInnen eingeladen. Mitwirkende sind: Ilsegret Fink, Barbara Thalheim, Prof. Dieter Klein, Dr. Wolfram Adolphi und Thomas Hecker. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die DDR nicht mehr, und dennoch gibt es gute Gründe, die hier gemachten Erfahrungen auf dem Gebiet der Gesundheit in die Debatten und die Kämpfe der Gegenwart aufzunehmen. Wohl am deutlichsten verweisen die Polikliniken, das ins Arbeitsleben integrierte Betriebsgesundheitswesen und die internationalistische Praxis der DDR auf die Andersartigkeit ihrer Strukturen und politischen Perspektiven, die selbst auch nicht widerspruchsfrei blieben. Angesichts anhaltender Debatten zur Pandemie lohnt nicht zuletzt der Blick auf die Strategie der DDR zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Bafta Sarbo, Laura Frey und Vincent Bababoutilabo blicken aus künstlerischer, historischer und marxistischer Perspektive auf die Kämpfe Schwarzer Menschen in der Weimarer Republik und setzen sie mit heutigen Kämpfen gegen Rassismus und Ausbeutung in Verbindung.
Am 14.12.2021 wurde die Ausstellung der Malerin Andrea Sroke „Auf Reisen“ in unseren Veranstaltungsräumen mit einer für diese Zeit sehr gut besuchten und interessanten Vernissage eröffnet. Da es vielen Freund*innen der Künstlerin pandemiebedingt noch nicht möglich war, sich die Bilder anzuschauen, lädt Andrea Sroke herzlich zu einer Finissage ein. Die Musiker*innen von KlangArt sind an diesem Abend mit ihrem Programm vor Ort. Sie können alle Künstler*innen mit einer Spende unterstützen. Hoffen wir, dass wir am 22.3. mehr Menschen den Besuch der Finissage ermöglichen können.
1961 verließ der Mensch erstmals die schützende Heimat unseren Planeten und machte sich auf, die unendlichen Weiten des Kosmos zu erforschen. Was als Wettlauf der Systeme begann, ist zu einem Musterbeispiel transnationaler Kooperation geworden. Doch mit der Rückkehr zum Mond und dem großen Ziel, den Mars zu erreichen, drängen Privatfirmen und Milliardäre in den Weltraum vor und befeuern erneut einen Wettkampf. Wie kann eine nachhaltige Raumfahrt gelingen, und wie sieht Deutschlands Beitrag aus?
Das jüngst in der Edition Nautilus erschienene Buch von Milo Probst „Für einen Umweltschutz der 99 %. Eine historische Spurensuche“ stellt zentrale Fragen hinsichtlich des Verhältnisses der Linken zur ökologischen Krise. Probst weist darauf hin, dass alle sozialen Kämpfe unter dem Vorbehalt der ökologischen Frage stehen. Er sucht in der Geschichte des Öko-Anarchismus nach Ideen, Lösungen, Ansätzen für heutige Kämpfe. Wir haben ihn eingeladen, um erstmalig in Berlin seine Thesen zur Diskussion zu stellen.
„Was Corona geschafft hat – dafür muss man ihm Respekt zollen: das Staatsdefizit interessiert keine Sau mehr“, schrieb kürzlich ein User auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Das scheint zuzutreffen. Sogar der FDP-Finanzminister genehmigt immer neue Kredite. Sind die Zeiten neoliberaler Sparpolitik damit vorbei? Hat die Politik aus der Euro-Krise gelernt? Und ist das neue Programm „neue Schulden für mehr Investitionen“ eigentlich ein linkes? Warum handhabt die Euro-Zone ihre jüngste Krise anders als die vorangegangene; und inwiefern ist der Neoliberalismus tatsächlich Geschichte, wenn nun investiert anstatt gespart wird? Referent: Stephan Kaufmann
Martin Kelm prägte als Leiter des "Amtes für industrielle Formgestaltung" sowie als Lehrer an der Kunsthochschule Giebichenstein die Entwicklung des DDR-Designs. In einem von Kelm autorisierten Gespräch mit Günter Höhne, dem international bekannten Design-Experten und -Sammler, erfährt man die weitgehend unbekannte Biographie Kelms und die Umstände, unter denen er sich zum "Chefdesigner der DDR" entwickelte.
Im Jahr 1977 erscheint ein Interview-Band von Maxi Wander im Verlag Der Morgen: "Guten Morgen, Du Schöne" heißen die dokumentierten Tonband-Protokolle von jungen und alten Arbeiterinnen, Angestellten und Hausfrauen aus der DDR. Aufgrund der euphorischen Rezeption entscheidet sich das Fernsehen der DDR unmittelbar nach dem Erscheinen des Buches dazu, die Interviews in sieben Folgen mit professionellen Schauspielerinnen nachsprechen zu lassen. Gleich die erste Folge unter der Regie von Hans Werner Honert führt zu Unmut und Zensur. Mit: Hans Werner Honert und Ralf Schenk (Filmhistoriker)
Clara Zetkin gehört, neben ihrer Freundin und Kampfgefährtin Rosa Luxemburg, zu den bekanntesten Frauen der deutschen Linken. Bekannt ist sie als Feministin und linke Aktivistin. So geht auf Zetkin die Einführung des Internationalen Frauentags zurück. Aber wie es zum 8. März als Internationalem Frauenkampfttag kam, und was Clara Zetkin an Theorie und Aktivismus hervorgebracht hat, das wissen am Ende viele nicht so genau. Diese Lücke wollen wir mit einem einführenden Junge-Panke-Abend im Vorfeld des 8. März schließen. Wir haben als Referierende Lou Zucker gewinnen können. Sie hat zwei kleine Büchlein zu Clara Zetkin veröffentlicht.
In memoriam Alexandra Kollontai möchten wir wichtige Lebensstationen aufrufen, aus ihren Werken und Briefen lesen und Spuren sichtbar machen, wie mit ihren Ideen im Laufe der Jahrzehnte und Gesellschaften umgegangen wurde.
Sie war eine kluge, schöne und selbstbewusste Frau, die gleichberechtigt mit den großen Geistern ihrer Epoche verkehrte. Ihr literarischer Salon in Berlin war ein Zentrum des gelehrten und gelehrigen Gedanken- und Meinungsaustauschs. Die Schriftstellerin jüdischer Herkunft stritt für die Emanzipation der Frauen und des Judentums und hielt das Credo der Aufklärung hoch: "Auf das Selbstdenken kommt es an!" Eine Hommage auf Rahel Varnhagen. Referentin: Dorothee Nolte
Es gab nicht "die eine" DDR-Philosophie, sondern Zäsuren, Brüche und Zerwürfnisse. Wie die Entwicklung der Politik, so war auch jene der Philosophie von Personen und deren Sozialisationszusammenhängen geprägt. Damit einher gingen mehrere Generationen von DDR-Philosophen. Kann man von einer dreifachen Generationenabfolge sprechen? Wie wäre sie darstellbar? Und könnte bei dieser Generationenabfolge auch von einer nachkriegszeitlichen, realsozialistischen und dann auch noch postsozialistischen Transformationsabfolge gesprochen werden? Das diskutieren wir mit Prof. Dr. Hans-Christoph Rauh
Dr. Martin Schirdewan, Ko-Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Europäischen Parlament, berichtet aus Brüssel. Was ist von der Zukunftskoferenz zu erwarten? Wie lauten die Positionen der Linksfraktion zu den gegenwärtigen Entwicklungen? Moderation: Helga Labs
Mali ist das sechsärmste Land der Welt. Seit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan findet dort zurzeit deren größter Auslandseinsatz statt. Gleichzeitig gibt es im Land zivilgesellschaftliche Proteste gegen die von vielen Menschen in Mali als neokoloniale Politik wahrgenommene Form der Durchsetzung eines Demokratiemodells, das dem französischen Staat ähnelt. Im Mai entscheidet der Bundestag über eine mögliche Fortführung der Mali-Einsätze der Bundeswehr. Um zu informieren haben wir Christine Buchholz eingeladen.
Über »Rasse« als Begriff im Grundgesetz wird derzeit viel gestritten. Ist es ein rassistisches Wort, das es zu ersetzen gilt, oder eine für die Bekämpfung von Diskriminierung notwendige Kategorie? Doris Liebscher geht der Frage historisch, rassismustheoretisch und rechtsdogmatisch auf den Grund. Sie ...
wird im September nachgeholt
Wenn Berlinerinnen und Berliner sowie Menschen aus dem Umland die S-Bahn statt des Autos nutzen sollen, muss sie ein verlässliches Verkehrsmittel sein. Wie es um die Berliner S-Bahn bestellt ist, was verbessert werden sollte und was von den Aussagen im neuen Koalitionsvertrag zur S-Bahn zu halten ist, stellt uns Jorinde Schulz vor und zur Diskussion.
Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Enthüllungen über rechte Chatgruppen in der Polizei oder Soldaten, die in Vorbereitung eines Bürgerkrieges Munition und Sprengstoff klauen. Dabei spielt die Vorstellung eines "Tag X", also eines Zusammenbruchs der gesellschaftlichen Ordnung, eine wichtige Rolle. Von Seiten der Behörden wird das Problem noch immer verharmlost und unterschätzt. Dementsprechend ungenügend sind auch die bisher getroffenen Maßnahmen. Martina Renner, Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für antifaschistische Politik und stellvertretende Vorsitzende der LINKEN, wird wichtige Komplexe darstellen und umreißen, welche Schritte notwendig sind, um die Gefahr rechter Netzwerke in Polizei und Bundeswehr in den Griff zu kriegen.
Volker Braun ist Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker. Er ist Mitglied der Akademie der Künste und vielfacher Preisträger. 2000 erhielt den Georg- Büchner-Preis, den wichtigsten Literaturpreis im deutschsprachigen Raum. Eine seiner jüngsten Veröffentlichungen ist die Große Fuge, ein lyrisch-dramatisches Denkbild unserer Gegenwart Moderation: Dr. Siegfried Wein
Der Vortrag möchte Hegels Begriff des Bösen im Zusammenhang auch heutiger politischer Debatten darstellen und erläutert dazu das Verhältnis von Schöner Seele und Bösem Bewusstsein sowie das das beide Haltungen verbindende Problem der Moralität. Grohn zieht dazu die "Phänomenologie des Geistes" heran, in der bereits 1807 die heute wieder sehr aktuelle Unterscheidung zwischen dem Bewusstsein des bloßen Gewissens und dem wirklicher Praxis getroffen wird.
Heute, am 28.1.2022 wird im Bundestag über eine Novellierung des kommunalen Vorkaufsrechts debattiert. Wir haben aus diesem Anlass unsere aktuelle Helle Panke Digital 3*3-Folge Nr. 39 mit Pascal Meiser (MdB für DIE LINKE und Obmann im Ausschuss für Wohnen und Bauwesen) gedreht und stellen ihm drei Fragen zum Vorkaufsrecht in den Kommunen.
Dekarbonisierungsstrategien verändern bereits jetzt die politische und sozio-ökonomische Ausrichtung sowohl demokratischer als auch antidemokratischer Parteien und Bewegungen quer durch das politische Spektrum. In diesem Vortrag werden einige der wichtigsten vernachlässigten Themen untersucht, mit denen sich die Gegner eines nicht nachhaltigen Kapitalismus auseinandersetzen müssen, wenn die entstehende Post-Carbon-Gesellschaft nicht weiterhin von den Marktkräften getrieben sein soll.
Erinnert sei am Internationalen Holocausttag an „Lisl“ aus Wien, die im KZ Ravensbrück inhaftierten Kinder heimlich Puppen nähte, an den Wehrmachtsdeserteur Erhard, der sich der Résistance anschloss und an den Rabbinersohn Theodor, dessen Odyssee nicht in Palästina endete... Referentin: Karlen Vesper
Was darf man von der Verwirklichung des Koaltionsvertrages auf Bundesebene erwarten? Eine erste Bilanz aus der Sicht des Wahl- und Zukunftsprogramms der SPD – ein Vergleich aus aktueller und historischer Sicht über Erfolge und Misserfolge von Koalitionen. Welche Herausforderungen und Bedingungen bestehen, und was steht als Ergebnis für die Mehrheit des Volkes und für die die Ampel-Koalition führende SPD in Aussicht?
Bei der Berliner S-Bahn laufen zurzeit Ausschreibungen für Bahnstrecken. Die Tür zur Privatisierung an private Bahnanbietern wurde schon vor Jahren geöffnet. In einem "3x3" befragen wir Jorinde Schulz von der Initiative "S-Bahn für Alle".
Die Corona-Pandemie zeigt, dass Gesundheit keine Ware ist. Das kann ein kapitalistisches System jedoch nicht garantieren. Früher oder später wird sich das bestehende System ändern und entweder noch stärker auf Gewinn und Rendite oder auf die Daseinsvorsorge ausgerichtet sein, d.h. auf die Pflicht des Staates zur Bereitstellung von Gütern und Leistungen, die für ein menschenwürdiges Dasein für alle Mitglieder der Gesellschaft notwendig sind. Die dafür erforderlichen Fragen werden von den Herrschenden nicht gestellt, darum bleiben bisherige Maßnahmen "Stückwerk". Die Suche nach Antworten konzentriert sich im Begriff der "Enkeltauglichkeit".
In Jugoslawien war eine große Fußball Nation bis zum blutigen Zerfall durch die verschiedenen Kriege. An sportliche und wirtschaftliche Erfolge können mittlerweile jugoslawische Nachfolgestaaten wie Kroatien anknüpfen. In Bosnien und Herzegowina ist aber politisch seit dem Ende des Bürgerkriegs die Zeit stehen geblieben. Wie es um das Land und seinen Fußball und Fankultur bestellt ist, wollen wir bei einer Abendveranstaltung in der Reihe Internationale Politik nachgehen.
Wenn Berlinerinnen und Berliner sowie Menschen aus dem Umland die S-Bahn statt das Auto nutzen sollen, muss sie ein verlässliches Verkehrsmittel sein. Wie es um die Berliner S-Bahn bestellt ist, was verbessert werden sollte und was von den Aussagen im neuen Koalitionsvertrag zur S-Bahn zu halten ist, stellt uns Jorinde Schulz vor und zur Diskussion.
Immer wieder wird behauptet, dass Karl Liebknecht in der DDR als Ikone behandelt wurde. Das mag für die ersten Jahre stimmen. Im Laufe der weiteren Entwicklung der DDR trat Rosa Luxemburg neben und vor Karl Liebknecht. Das widerspiegelte sich speziell in der Wissenschaft. Während Rosa Luxemburg besondere Aufmerksamkeit genoss, wurde das Werk von Karl Liebknecht geradezu stiefmütterlich behandelt. Erst durch die Forschungen von Annelies Laschitza in der Endphase der DDR und unmittelbar nach der Wende wurde zumindest das Leben Karl Liebknechts tiefgründig erforscht.
Stefan Heym hat sich nie angepasst, eckte stets an und wurde von linken wie rechten Gegnern angegriffen. Sein 20. Todestag ist soll uns Anlass sein, Heyms literarisches Werk und sein politisches Engagement zu würdigen und darüber nachzudenken, was er uns heute sagen kann. Mit: Daniela Dahn, Dr. Therese Hörnigk und Dr. Gregor Gysi
Musik: Frank Paul Schubert (sax.) Laudatio: Michaela Walter Die Ausstellung ist zu sehen bis Ende Februar 2022.
Würdigung der 30jährigen Geschichte des Klubs durch das dienstälteste Klubratsmitglied Christian Beyer. Programm: Sagen wird man über unsre Tage ..., mit Gina Pietsch und Bardo Henning Moderation: Dr. Inge Pardon
In der Kopenhagener Straße 11 lebte bis zu seiner Deportation Gustav Seelig. Es ist das Grundstück neben dem Veranstaltungsraum der Hellen Panke. Heute erinnert dort ein Stolperstein an ihn und seine Frau Clara. Gustav Seelig wurde im KZ Natzweiler-Struthof vergast und sein Leichnam dem NS-Arzt August Hirt, Anatomieprofessor an der Reichsuniversität Straßburg, zur Verfügung gestellt. Dieses Kapitel des Holocaust und damit das Schicksal von Gustav Seelig wurde Bestandteil des NS-Ärzteprozesses im Jahr 1946. Holger Siemann gibt uns eine Einführung in das Leben von Gustav Seelig, Sabine Schleiermacher referiert zum NS-Ärzteprozess.
Im Gegensatz zu Berlin wird Wien nicht als Schauplatz einer politisierten Architekturdebatte zur Zeit des Kalten Krieges wahrgenommen. Tatsächlich etablierte jedoch jede der vier Besatzungsmächte ein vielfältiges Kulturprogramm. Architekturausstellungen wurden von Großbritannien, Frankreich, den USA und der Sowjetunion als Bühne für kulturelle, ideologische, ökonomische und technologische Transferleistungen genutzt. Auch in Wien spiegelte sich der globale Wettstreit des Kalten Krieges. Referentin: Monika Platzer (Kuratorin, Wien)
Der von der Corona-Pandemie ausgelöste Schock für Wirtschaft und Gesellschaft konnte nur durch massive staatliche Eingriffe gedämpft werden. Das Versagen von Marktkräften war offensichtlich. Entstanden ist ein gigantischer Schuldenberg besonders auf Bundesebene. Gleichzeitig wuchs das Vermögen der Superreichen. Im Vortrag werden erstens neoliberale Ansätze zum Umgang mit den Krisenkosten diskutiert und alternativ-linke Positionen vorgestellt. Zweitens wird die Pandemie als vielleicht letzter Weckruf verstanden, der ungebremsten Kapitalverwertung auch durch Deglobalisierung Zügel anzulegen. hs das Vermögen der Superreichen. Referentin: Prof. Dr. Christa Luft
Die Praktiken der Wirtschafts- und Finanzpolitik haben trotz partieller Regulierungsversuche seit der Krise 2008/2009 nicht von den Dogmen der 1990er Jahre Abschied genommen. Wie ist die Blindheit maßgeblicher Ökonomen gegenüber offenbaren Widersprüchen ihrer Theorien zu erklären? Und auch die Willfährigkeit breiter Massen, sich mit ihnen zu identifizieren? Weder die empirischen Befunde noch die logischen Argumente scheinen zu fruchten. Das legt den Gedanken nahe, ob man den Phänomenen des Neoliberalismus nicht auf eine andere Weise beikommen kann. Sobald Kriterien säkularer Religiosität angelegt werden, erweist es sich, dass die Grundaussagen der bürgerlichen Ökonomie religiös konnotiert sind.
Gäste: Mohamad Abdouni, Antoine Idier, Peter Rehberg, Julian Volz Welche kulturellen Praxen entwickeln Queers in arabischen Gesellschaften? Wie kam es dazu, dass der "Orient" in einer Epoche, in der in Europa noch ein repressives Sexualregime vorherrschte, als sexualisiert, lasziv, dekadent und effeminiert galt und heute hauptsächlich als prüde, patriarchal, viril und rückwärtsgerichtet gekennzeichnet wird? Wie könnte eine queere Kultur beschaffen sein, die auf universeller Befreiung von heteropatriarchalen Strukturen besteht? Dies sind einige der Fragen, denen sich der Studientag widmen will.
Bafta Sarbo, Laura Frey und Vincent Bababoutilabo blicken aus künstlerischer, historischer und marxistischer Perspektive auf die Kämpfe Schwarzer Menschen in der Weimarer Republik und setzen sie mit heutigen Kämpfen gegen Rassismus und Ausbeutung in Verbindung.
Das Wohnen wird in Stücken, Prosa, Gedichten und Interviews von Brecht und Müller vielschichtig gezeichnet. Dabei lässt sich ein historischer Wandel des Blicks auf das Wohnen aus einer Gegenüberstellung der beiden Autoren ablesen. Neben Fragen nach der literarischen Verhandlung der "Bewohnbarkeit" der Erde, dem "Recht auf Wohnen" und Exil- und Migrationsdynamiken diskutieren vor allem Nachwuchswissenschaftler:innen die Wohn- und Schreibstätte in ihrer Beziehung zum literarischen Text wie die metaphorisch-ästhetischen Dimensionen des Wohnens als Lebenspraxis.
Mit einem Jahr Verzögerung holen wir die Geburtstagsglückwünsche für Friedrich Engels nach. Winfried Schwarz prüft, wie die Aussagen in seiner Schrift über den "Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" bezüglich der Entwicklung der Geschlechterverhältnisse durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt bzw. korrigiert werden. Carl-Erich Vollgraf berichtet von Treffen zwischen Engels und dem jungen Söldner Rudolf Petzet, bei dem letzterer ihm bei reichlich Stout Augenzeugen-Berichte über das Krimkriegsgeschehen liefert.
Der Fregattenkapitän a.D. Prof. Dr. Hans Fischer wird seinen Vortrag mit einer kurzen Geschichte der Nationalen Volksarme der DDR beginnen, über das Verhältnis zwischen Sowjetarmee und NVA sprechen, an Großveranstaltungen und weitere wichtige Ereignisse erinnern und die für die NVA bitteren Jahre 1989/90 thematisieren. Er wird zudem die Traditionspflege vorstellen.
Die traditionelle Faschismustheorie schaute auf den Faschismus als Herrschaftsform. Neuere Faschismustheorien nehmen faschistische Ideologie und Praxis ins Zentrum ihrer Analyse, um heutige Phänomene, Organisationen oder Aussagen mit dem Begriff Faschismus bewerten zu können. Was gibt es für theoretische Versuche Anschläge wie in Utøya (2011), München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) oder die mass shooters in den USA zu erklären?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Von der Magie der Farbe Blau singt und erzählt Gerta Stecher, begleitet von Christiane Obermann am Klavier. Ein inspirierender Abend, vor allem für Blauäugige, mit Operette, Schlager, Chanson und Rocksongs. Moderation: Karlen Vesper
Am 27. November 2001 öffneten sich die Türen zur zweiten „Wehrmachtsausstellung“ in Berlin. Diese Wanderausstellung mobilisierte von konservativen Kreisen bis hin zu Neonazis eine Protestallianz, die für das Bild der "sauberen Wehrmacht" stritt. Wir fragen Gerd Wiegel in einem "3x3", wie die Wehrmachtsausstellung auf das Geschichtsbild in Deutschland wirkte.
Vorgestellt werden aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt "Living Well Within Limits", das die sozioökonomischen Bedingungen des menschlichen Wohlbefindens bei niedrigem Energieverbrauch untersucht. Ist eine Transformation möglich? Und wenn ja, was steht uns im Weg?
Achtung: Die Veranstaltung findet aufgrund der Absage durch den Veranstaltungsort Museum Karlshorst nicht statt und wird verschoben.
Erstmalig laden wir zu einem Vortrag zum Mitlesen ein: Es ist die schon 1969 von Prof. Dr. Alexander Mitscherlich gehaltene Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Rede ist unter dem Titel "Erziehung zur Dummheit" veröffentlicht. Über die Rede diskutiren wir mit Ilsegret Fink.
Am 7. September 2003 eröffneten Kurt Neumann, Prof. Lothar Bisky und Dr. Wladislaw Hedeler mit der Fotoausstellung "Chile in der Zeit der Pinochet-Diktatur" des Fotografen Juan Carlos Cäceres unsere neuen Veranstaltungsräume in der Kopenhagener Straße 9. An gleicher Stelle wollen wir nun an unser langjähriges Vorstands- und Kuratoriumsmitglied gemeinsam mit Bekannten, Freunden und Weggefährten erinnern. Wir bitten um telefonische Anmeldung unter 030 - 47538724.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir beim Betreten des Bücherkellers um Anmeldung, das Tragen eines medizinischen Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen, das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden) und den Nachweis eines max ...
Der Begriff "Systemrelevanz" erlangte während der Pandemie eine ungewöhnliche Popularität und wurde wiederholt auch auf das Feld der Kultur bezogen. Doch was meint Relevanz, und welcher System-Begriff liegt zugrunde? Wie greifen kulturpolitische und ästhetische Kategorien ineinander? Zudem soll auf die konkrete Arbeitssituation von Schriftsteller:innen in der Pandemie (zurück-)geblickt werden. Was hat die Pandemie aus der Literatur gemacht, was die Literatur aus der Pandemie? Welche Lehren hat die Gesellschaft insgesamt aus der Coronakrise ziehen können, und wie könnte das unsere soziale Zukunft beeinflussen?
Die Corona-Pandemie hat die Staatsschulden der Bundesrepublik stark ansteigen lassen. Hierfür lockerte die sonst so penibel auf die Einhaltung der Schuldenbremse achtende GroKo kurzzeitig ihr Finanzregime. Nun, da die schlimmste Zeit der Pandemie hoffentlich hinter uns liegt, wird eine Rückkehr zur Schuldenbremse gefordert. Mantraartig wird auf Generationengerechtigkeit und Schulden als Erblast verwiesen. Wie sehen linke Alternativen dazu aus?
Vor 20 Jahren erlebte die linke Globalisierungsbewegung mit Genua und Seattle ihren Höhepunkt. Kurz darauf begann mit dem 11. September 2001 eine neue historische Phase, geprägt durch eine Abfolge internationaler Krisen. Während die Linke seither mit Abwehrkämpfen beschäftigt ist, hat eine rechte, reaktionäre Anti-Globalisierungsbewegung die Hegemonie übernommen.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir beim Betreten des Bücherkellers um Anmeldung, das Tragen eines medizinischen Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen, das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden) und den Nachweis eines max ...
In der Linken wird seit jeher darüber diskutiert, welche Organisationsformen für die politische Praxis am geeignetsten sind. Parteien, Genossenschaften und Gewerkschaften gelten als die klassischen Formen. Für die Neue Linke ab den 1960er Jahren wurden soziale Bewegungen, aber auch Betriebs- und Basisgruppen sowie Formen der Selbstorganisierung wichtiger. Was unterscheidet diese oppositionellen von traditionellen Organisationsformen? Welche Organisationsformen erscheinen uns heute als geeignet? (Vorkenntnisse werden nicht benötigt).
Maximales Teilnehmeralter: 36 Jahre.
"It's time to organize" ist eine beliebte Parole der gesellschaftlichen Linken. Aber wie? In seinem Vortrag geht Alexander Neupert-Doppler sowohl auf klassische, traditionelle Formen von Organisation – Parteien, Genossenschaften, Gewerkschaften – als auch auf neuere, konkurrierende Formen der (Selbst-)Organisierung ein wie Betriebs-, Bewegungs- und Basisorganisationen. Was sind Stärken und Schwächen der verschiedenen Organisationsformen, und wie können Sie sich gegenseitig ergänzen?
Auch 83 Jahre nach dem Novemberpogrom ist der Antisemitismus nicht aus Deutschland und Europa verschwunden. Wer sind die Träger eines heutigen Antisemitismus, welche Gruppen sind anfällig für einen latenten Antisemitismus? Tun Linke genug dagegen? Das diskutieren wir mit dem Historiker Dr. Florian Weis.
1980 gilt als das Jahr, in dem in West-Berlin die erste große Hausbesetzerwelle losbrach. Heute, 40 Jahre danach, ist das Thema so aktuell wie lange nicht. Wir wollen uns in einer Tour durch die damalige Besetzerhochburg Kreuzberg 36 einige der umkämpften Häuser ansehen. Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die die "Selbsthilfe Hausbesetzung" nötig machten, werden ebenso erläutert wie die Strukturen der Besetzer*innen.
Die radikale Rechte wird oft pauschal als faschistisch analysiert. Doch von dieser radikalen Rechten und von autoritären Bewegungen unterscheidet sich der Faschismus nicht zuletzt durch seinen Vernichtungswillen. Um die Erfolge der radikalen Rechten - damals wie heute - zu verstehen, gilt es allerdings, sich gerade über die spezifischen Allianzen zwischen beiden Aufschluss zu verschaffen ...
Gespräch mit Gesine Lötzsch, direktgewählte Bundestagsabgeordnete der LINKEN in Lichtenberg. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Angesichts der Verschärfung der Klimakrise plädieren immer mehr Menschen für einen Systemwechsel. Die Frage ist natürlich, welche Art von Systemwechsel? Dies ist eine neue theoretische Herausforderung für den Marxismus – die Suche nach einer postkapitalistischen Gesellschaft wird auch eine Antwort auf ...
Wilhelm von Humboldt entwarf das humanistische Gymnasium und legte den Grundstein für eine akademische Wissensaneignung, die dem Wohl der Menschen, der Menschheit dient. Brauchen wir heute wieder einen Reformer wie Wilhelm von Humboldt? Und wieviel von den Humboldt-Brüdern steckt im jüngst eröffneten Humboldt-Forum? Darüber spricht die Journalistin und Humboldt-Expertin Dr. Dorothee Nolte. Moderation: Karlen Vesper.
In unserer Konferenz wollen wir den Platz des anderen Deutschlands genauer bestimmen, danach fragen, warum die DDR nach 1945 überhaupt eine Chance hatte, warum sich viele Bürger und Bürgerinnen mit ihr identifizierten, aber auch warum dieser Staat in der Systemkonkurrenz scheiterte. Mit: Simone Barrientos, Dr. Stefan Bollinger, Prof. Dr. Peter Brandt, Holger Czitrich-Stahl, Dr. Judith Dellheim, Dr. Achim Engelberg, PD Dr. Dr. Ulrich van Heyden, Prof. Dr. Jürgen Hofmann, Thomas Kacza, Prof. Dr. Mario Kessler, Matthias Krauß, PD Dr. Yana Milev, Prof. Dr. Siegfried Prokop und Dr. Viola Schubert-Lehnert, Moderation: Anke Geißler-Grünberg und Karlen Vesper
Der DDR wurde das Verdikt Unrechtsstaat verpasst. Der Begriff ist bekanntlich nicht wissenschaftlich belegt und eher ein politischer Kampfbegriff. Was ist aber ein Rechtsstaat? Welche Inhalte zeichnen ihn aus? Und worin unterscheiden sich die Ansprüche an einen solchen in einem bürgerlichen und in einem sozialistischen Staat? Referent: Dr. Hans Bauer
Die Verbrechen der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, Sinti und Roma, „Asozialen“ und politischen Gegnern sind seit Jahrzehnten Gegenstand historischer Auseinandersetzungen und lösen erinnerungspolitische Debatten im postnazistischen Deutschland aus. Geprägt wurden diese Debatten in der Bundesrepublik ...
Über "Rasse" im Grundgesetz wird derzeit viel gestritten. Ist "Rasse" ein diskriminierender Begriff, der seine rassistische Bedeutung in die Gegenwart trägt? Oder eine für die Bekämpfung von Rassismus notwendige Kategorie, wie die Critical Race Theory vertritt? Das Podium beantwortet diese Fragen rechtshistorisch, rassismustheoretisch und aus aktivistischer Perspektive ...
Diskussion und Gespräch mit Katalin Gennburg, Expertin für Stadtentwicklung und linke Perspektiven auf Digitalisierung, über die Herausforderungen und Perspektiven linker Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik in Berlin.
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) gilt als Ikone des deutschen Expressionismus, aber auch als vielschichtige, politisch ambivalente Persönlichkeit. Seine Vita war essentiell geprägt von der Spannung zwischen Boheme-Identität und nationaler Sendung, von der Diskrepanz zwischen einem eigensinnigen, eigentlich apolitischen und rebellischen Künstlerindividualismus und apodiktisch verkündeten Ressentiments, die nur zu gut zum totalitären Zeitgeist passten ...
„An deutschen Hochschulen ist kein Platz für Antisemitismus“ titelt eine kürzlich publizierte Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz. Doch nicht erst seit der Debatte um den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe stellt sich die Frage, ob ein „ehrbarer Antisemitismus“, wie Jean Améry ihn einst nannte, nicht längst ein fester Bestandteil – insbesondere der sich in postmoderner Weise antirassistisch artikulierenden – universitären Disziplinen geworden ist ...
Als ehemals leitender Wirtschaftsfunktionär der DDR vermittelt Uwe Trostel sein Insiderwissen über die DDR-Wirtschaft - ihre Ausgangssituation, Blütezeiten, Probleme und ihr Ende.
Im Zuge und im Nachgang der Präsidentschaftswahlen im August 2020 kam es in Belarus zu öffentlichen Protesten gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko. Seither ist viel geschehen. Zwar ist der Präsident trotz zahlreicher Anschuldigungen noch im Amt. Nicht wenige ExpertInnen sind sich jedoch einig, dass das System seinen Zenit überschritten hat und eine Transformation vor der Türe steht. Wer sind die Beteiligten, was sind ihre Interessen, welche Sozialstruktur finden wir vor und wie könnte die Zukunft aussehen? Wir diskutieren mit Petra Stykow (München) und Andrej Vardomatskij (Warschau).
Die Schufa gehört zu den bekanntesten Unternehmen in Deutschland. Viele halten sie irrtümlicherweise für eine staatliche Institution. Man gerät häufiger mit ihr in Berührung, wenn Vermieter oder Firmen eine Schufa-Auskunft verlangen. Doch wie kommen ihre Erkenntnisse und Scores zustande? Das erklärt uns Marc Thümmler. Er hat die OpenSchufa-Kampagne von AlgorithmWatch mitbetreut.
Der Vortrag reflektiert Form(en) von Opposition in der DDR und den geschichtsphilosophischen Umgang mit ihnen. Referent: Prof. Dr. Gerd Irrlitz
Am 2.10.2021 fahren wir mit Barbara und Winfried Junge, den Filmemachern der Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow" in das Oderbruch und werden u.a. die Leiterin des Filmmuseums Simone Grieger und den Bürgermeister von Golzow Frank Schütz treffen. Am Nachmittag sind wir im Theater am Rand.
Unmittelbar nach der Befreiung vom Faschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges riefen in Paris Antifaschistinnen verschiedenster Nationalität, sozialer Herkunft und Profession die Internationale Demokratische Frauenföderation, IDFF, ins Leben. Mit dem Sieg über das barbarischste Regime der Menschheitsgeschichte hofften sie auf einen neuen Aufbruch. Was ist von ihren Hoffnungen und Erwartungen, von ihrem Vermächtnis 75 Jahre später geblieben? Und wie können und müssen sich heute Frauen vernetzen, um ihre Gleichstellung in der Gesellschaft zu erreichen?
Klar gewonnen wurde der Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co enteignen" am letzten Sonntag. Wie geht es mit dieser Initiative weiter? Dazu stellten wir der Sprecherin von "Deutsche Wohnen & Co enteignen" Jenny Stupka im Rahmen eines "3x3" Fragen, die sie uns in einem kurzen Video beantwortet.
Als "Boten des Unglücks" bezeichnete der Flüchtling Bertolt Brecht sich und seinesgleichen, denn Geflüchtete zeigen die planetarischen Konflikte auf - von pandemischer Armut und globaler Ungleichheit über ausufernde Kriege bis hin zur Klimakatastrophe. Am Beispiel der Türkei wird das dargestellt und diskutiert. Die Veranstaltung schlägt einen Bogen von den Flüchtlingen während der Nazidiktatur, von denen gerade die politisch Verfolgten oft zurückkehrten, zu denjenigen aus unseren Tagen. Mit Mario Keßler und Achim Engelberg.
In Ostberlin arbeitete im Jahr des Mauerbaus eine Ärztin an der Charité, deren Lebensweg sowie der ihres Mannes Mitja so bewegend ist, dass beide einen Platz in der aktuellen dritten Staffel der Fernsehserie „Charité“ fanden. Eigentlich müsste in der Biographie von Inge Rapoport von drei Leben gesprochen werden. In Zusammenarbeit mit der "Rapoport-Gesellschaft e. V." widmen wir diesem Forscherpaar einen Abend.
Oftmals unter Lebensgefahr kämpften Frauen gegen den faschistischen Terror und für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Sie haben die ihnen zugewiesene hergebrachte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt. Erst im Jahr 2019 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, den Beitrag von Frauen zum deutschen Widerstand zu würdigen. Florence Hervé stellt sie vor.
Die DenkMalTour begibt sich auf die Spuren dieses Netzwerks und verdeutlicht an den Straßenzügen, durch welche die Deportationen teils zu Fuß zogen, teils in Lastwagen fuhren, wie omnipräsent die Shoah in Berlin war.
Einführende Worte: Rainer Langner Musik: Hannes Zerbe (piano) Die Ausstellung ist zu sehen bis 30. November 2021.
Dr. Siegfried Wein im Gespräch mit Barbara Thalheim über Herkunft, Alter, Lieder, Liebe, Zukunfts- und Vergangenheitsbewältigung, über das letztes Buch, das sie verschlang, das letzte, das sie in die Ecke schmiss, über Corona & Pandemie und Abstand & Phantasie.
Wie kommt die Gymnasiallehrerin aus Bad Homburg zu einer Briefpartnerschaft mit dem prominentesten Staatsgefangenen des Berlin-Moabiter Gefängnisses, Erich Honecker, und worüber haben sich die beiden ausgetauscht? Mit ihrem neuesten Band politischer Gedichte "In Zeiten der Konterrevolution" gewährt uns die Autorin Einblicke in ihr Verständnis von Menschlichkeit, Solidarität und gesellschaftlichem Engagement.
In seiner bahnbrechenden Untersuchung schildert Eske Bockelmann anschaulich, wie frühere Gesellschaften ohne Geld funktionierten, mit welcher Gewalt sich das Geld historisch durchsetzte und wie seine Zwänge die Welt heute in die Katastrophe führen. Dabei wird nicht nur das Verhältnis von Geld, Spekulation, Krise und Staat neu beleuchtet, ebenso wird gezeigt, dass selbst Marx einem mystifizierten Verständnis von Geld, Arbeit und Wert anhing. Eske Bockelmann präsentiert seine Thesen und stellt sie zur Diskussion.
Für die Beantwortung der juristischen Fragen und die Vorstellung der Rechtsgeschichte von Enteignung und Entschädigung konnten wir Carola Handwerg vom AK-Mietrecht des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins gewinnen. Über Wege, den Wert bzw. eine Entschädigungshöhe für solch eine Anzahl von Wohnungen zu errechnen, spricht Prof. Fabian Thiel. Er ist ebenfalls Jurist und Professor für Immobilienbewertung an der Frankfurt University of Applied Sciences. Den Abend moderiert der Stadtforscher Dr. Andrej Holm.
In seinem Vortrag wird Uwe Hiksch auf die Entwicklung von linken Alternativen der Umweltbewegung eingehen und eine Klammer vom konservativen Umweltschutz zur heutigen Umweltbewegung aufzeigen. Anhand der Themenfelder Globalisierungskritik, Transformation der klimaschädlichen Wirtschaft in eine nachhaltige Produktionsstruktur und ihre Einbettung in ein friedenspolitisches und sozialpolitisches Konzept, wird der Referent die Debatten der NaturFreunde und ihre Reflektion in den verschiedenen Bewegungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufzeigen.
Afghanistan ist sicher – mit dieser Begründung wurden noch vor kurzem Flüchtlinge aus Deutschland an den Hindukusch abgeschoben. Doch nach dem Abzug der westlichen Truppen stürzt das Regime, das sie aufrechterhalten haben, wie ein Kartenhaus zusammen. Über das Scheitern in Afghanistan und die Lehren daraus spricht ajd El-Safadi mit Karlen Vesper.
Die Einsicht, nach der die Perspektive einer wahrhaft verändernden Praxis bis auf weiteres verstellt sei, ist nicht nur schwer erträglich, sondern hat den Handlungsspielraum Kritischer Theorie auch grundsätzlich eingeschränkt. Was ihr in Ermangelung einer sozial-revolutionären Perspektive bleibt, ist die unnachgiebige Kritik der Verhältnisse und die Weitergabe der Denkform, die derartige Kritik ermöglicht, als Beitrag einer Erziehung zur Mündigkeit.
Am ersten Todestag möchten wir bei einer Bildungsveranstaltung an den Aktivisten und den Wissenschaftler David Graeber erinnern. Prof. Anna Echterhölter von der Universität Wien wird den Wissenschaftler Graeber würdigen. Den Anarchisten und Aktivisten Graeber stellt uns Gerhard Hanloser vor. Moderation: Dr. Frank Engster
Durch den Aufstieg Chinas und den Rückfall der USA gerät das völkerrechtliche System der Nachkriegsordnung an seine Grenzen. Diese Fragmentierung der bestehenden Rechtsordnung gefährdet den Frieden und die internationale Sicherheit. Linke Politik muß sich entsprechend den internationalen Herausforderungen verhalten: Als Verteidiger und Erneuerer des bestehenden Völkerrechts.
Die Philosophiezeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken widmet ihre aktuelle sechste Ausgabe dem Thema „Philosophische Perspektiven auf die DDR“. Ein Unteraspekt ist dabei die Frage, inwiefern die DDR eine Art konkrete Utopie darstellte, die bis heute für eine linke Politik vorbildhaft sein könnte ...
Anhand des Briefwechsels und gestützt auf die Prozess-Akten im Bundesarchiv, die neueren Forschungen zum Widerstand der KPÖ jener Jahre, eigene Recherchen in der Türkei sowie auf Dokumente des Komintern-Archivs in Moskau und The National Archives in London zeichnet Thomas Flierl das Leben von Margarete und Wilhelm Schütte zwischen 1937 und 1945 nach.
Gäste: Ute Knorr und Ingolf Alwert, K.A.M. Literaturteam, Ehemalige Mitglieder der Kabarett- und Rezitator*innengruppe des Berliner Lehrer*innen-Ensembles
Betrachtet werden soll in dem Vortrag vor allem die Haltung eines Intellektuellen, der sich in die Realpolitik nicht ergab, weil er sie an dem maß, was sein sollte. Konkretisiert werden kann das in seinen Konflikten mit den Vertretern der Arbeiterparteien im Volksfrontausschuss.
Wir möchten den Einfluss der Lesbenbewegung auf die feministischen Bewegungen in beiden deutschen Staaten seit den 70er/80er Jahren beleuchten und schauen, was wir daraus für unsere heutigen gemeinsamen Kämpfe lernen können. Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur heutigen feministischen und auch queeren Bewegung? Im Anschluss an die Diskussion wird der Dokumentarfilm "Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR" (2020) gezeigt.
Marx hat Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt – was also können wir dann noch von Hegel lernen, was nicht schon bei Marx „aufgehoben“ wäre? Der Vortrag versucht, die kritische Kraft des Hegelschen Denkens zu vergegenwärtigen – eine kritische Kraft, die auch den Marxismus treffen und erneuern kann. Ja, Marx hat Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt: Aber vielleicht sollten wir hier auch einmal wieder den großen Vormärz-Revolutionär Georg Büchner zitieren, der von seinem Helden Lenz sagt: „Nur war es ihm manchmal unangenehm, daß er nicht auf dem Kopf gehn konnte.“
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir beim Betreten des Bücherkellers um Anmeldung, das Tragen eines medizinischen Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen, das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden) und den Nachweis eines max ...
Gemeinsam mit Martin Dannecker, Mitbegründer der westdeutschen Schwulenbewegung und Sexualwissenschaftler sowie Inge Banczyk, Krankenschwester und Vorstand der Berliner Aidshilfe, werden wir über die Bedeutung der sog. Aidskrise für die queere Bewegung sprechen.
Prof. Michael Geiger, studierter Philosoph, war nach 1989 in verschiedenen Firmen im In- und Ausland tätig. Sein 2019 erschienenes Buch "Artgerechte Gesellschaft. Sozialismus – Utopie – Irrtümer – Spurensuche in China" bildet die Grundlage für seinen Vortrag. In den Mittelpunkt wird er dabei die Analyse vielfältiger historischer bzw. aktuellster Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Suche nach der möglichen Ausgestaltung einer zukünftigen artgerechten, nämlich humanistischen Gesellschaft rücken.
Akteure der erfundenen Wahrheit werden kritisch unter die Lupe genommen, aber auch zahlreiche Beispiele aus der Welt von Gerichtswesen, Kriminalistik und Kriminologie liefern zusätzliche Beweise, u. a. der Fall Dreyfus, der seziert wird. Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich
Die Mittelmeer-Monologe erzählen von Menschen, die den riskanten Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa in Sicherheit leben zu können – sie erzählen von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern, aber auch von Aktivist*innen, die dem Sterben etwas entgegensetzen.
Die Erhaltung und Ausweitung der globalen USA-Hegemonie gehört zu den Konstanten amerikanischer Außenpolitik. Hier entstehen und wachsen derzeit Krisen und Kriegsgefahr. Auch innenpolitisch ist es brisant: Die sozialen Missstände haben sich in der Corona-Krise dramatisch verschärft und das Kabinett Biden – eine gängige Mischung aus moderaten Berufspolitikern und wohlhabenden Technokraten aus der Wirtschaft – hat bisher nicht die Art von umfangreichen Reformen in die Wege geleitet, die nötig wären, sie unter Kontrolle zu kriegen. Sieht die US-Linke Wege zu mehr innerem Frieden und besserer Völkerverständigung?
Referent: Lorenz Rollhäuser, Feature-und Hörspielautor, Mitglied des Sprecherrates Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg
Das G8 Treffen Genua war, zusammen mit dem WTO Gipel in Seattle 1999, Höhepunkt einer Bewegung, die um die Jahrtausendwende quasi über Nacht entstand: die Globalisierungsbewegung. Doch so plötzlich diese Bewegung erschien, so plötzlich endete sie. Die Repression gegen die Anti-G8 Proteste war massiv, doch nicht nur diese, sorgte für das Ende der "Bewegung der Bewegungen".
Unter Führung der SED wurden im Osten Deutschlands nicht nur beachtenswerte wirtschaftliche, wissenschaftliche und künstlerische Leistungen vollbracht und weltweit bewunderte sportliche Erfolge erzielt. In die dem Kriege nachfolgende, DDR-sozialisierte Generation wurden Keime für 'einen neuen Menschen' gelegt, die bis heute treiben. Referent: Professor Heinz Niemann, Historiker
Das vor 75 Jahren ins Leben gerufene, am 26. April 1946 erstmals erschienene "Neue Deutschland" ist längst kein Parteiblatt mehr, es versteht sich seit dem Umbruch im Herbst 1989 als kritisch-solidarischer Begleiter der Linken. Im Jubiläumsjahr und 30 Dezennien nach der "deutschen Vereinigung" müssen sich Redaktion und Verlag neu strukturieren, die GmbH wird aufgelöst, eine Genossenschaft soll gegründet werden.
Heute hat die KPCh mit 91 Millionen mehr Mitglieder als Deutschland BewohnerInnen. Am 1. Juli werden in China große Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Gründung abgehalten. Welche Rolle spielt heute die KPCh in Politik, Wirtschaft und Universitäten? Wessen Interessen repräsentiert sie? Wie wird unter der Führung von Xi Jinping die Ideologie und Parteigeschichtsschreibung neu formuliert? Der Vortrag geht nicht zuletzt der Frage nach, was vom sozialistischen Erbe und den revolutionären Traditionen der Partei heute übrig geblieben ist. Im Anschluss zeigt das Freiluftkino einen thematisch passenden Film.
Referent: Alexander Neu, Mitglied des Deutschen Bundestages und Obmann der Linksfraktion im Verteidigungsausschuss; Moderation: Marilies Müller
Gespräch mit Gisela Steineckert Nein, eine Bilanz ist ihre Sache nicht, aber einen Rückblick gönnt sich Gisela Steineckert. Und ihre treuen Leser wissen um den Anlass, den 90. Geburtstag der Schriftstellerin. Moderation: Karlen Vesper
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. In der Veranstaltung sollen die grundlegenden Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Scheitern des Staatssozialismus in Europa, sozialistischer Versuche in anderen Ländern und des gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus analysiert werden. Dies ist eine wichtige Bedingung, um aus den Erfahrungen zu lernen und sie für eine zukunftsfähige sozialistische Alternative zu nutzen.
Die bildende Kunst der DDR. Fahrt zum neu gestalteten Archiv in Beeskow mit Dr. Siegfried Wein. Alle Angemeldeten werden rechtzeitig über weitere Details zur Reisedurchführung informiert. Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regeln.
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. In Anbetracht der sich vor allem durch die Corona-Krise verschlechternden Situation auf dem deutschen und dem Berliner Arbeitsmarkt stellen sich neue Fragen auf der politischen Ebene. Es diskutieren: Elke Breitenbach (Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin) und Dr. Axel Troost (MdB Linksfraktion, Sprecher der AG Alternative Wirtschaftspolitik, Sprecher des Arbeitskreises Wirtschaftspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung) Moderation: Dr. Dietmar Müller
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. Der 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion. Russland und der Westen heute. Referent: Wolfgang Grabowski, Mitglied des Ältestenrates der Partei DIE LINKE, Moderation: Dr. Inge Pardon
Wenn wir die Geschichte(n) der Wistleblower Edward Snowden, Chelsea Elizabeth Manning oder des Wikileak-Gründers Julian Assange erzählen wollen, kommen wir an Daniel Ellsberg und dem Leak der "Pentagon-Papers" vor 50 Jahren nicht vorbei. Wir freuen uns, hierfür Angela Richter gewonnen zu haben und werden einen Film zum Thema zeigen
Seit Ende 1950 war der Dessauer Bauhaus-Schüler mit dem Schwarzenberger Künstler und Formgestalter Hans Brockhage befreundet und gleichzeitig auch Architekt für dessen Wohn- und Atelierhaus-Umbau in der Erlaer Straße. Robert Lenz und Hans Brockhage verband eine enge Ideenaustauschpartnerschaft, von der beide profitierten ...
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich Referent: Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung), Moderation: Marilies Müller
Georg Lukács ist einer der großen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Er hat die Umbrüche dieses Jahrhunderts begleitet und sie in Philosophie und politischer Theorie, in Ästhetik und Literatur, aber auch in seinem politischen Handeln verarbeitet. Sein epochemachendes Werk Geschichte und Klassenbewußtsein ...
Referent: Ralf Schenk, Filmhistoriker Moderation: Dr. Siegfried Wein
Welche Eigentümertypen (Genossenschaften, Aktiengesellschaften, die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, private Hausbesitzer) gibt es in Berlin? In welchen Verhältnis stehen diese zueinander? Und was für Folgen entstehen daraus für Wohnungs- und Gewerbemieter? Wir wollen uns diese Eigentumsverhältnisse vor unser Haustür im Prenzlauer Berg anschauen und dabei lernen, wie der Berliner Immobilienmarkt aufgeteilt ist.
Referent: Dr. Eckhart Gillen Moderation: Dr. Thomas Flierl Die Veranstaltung findet in gemeinsamer Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung statt. Nach der Anmeldung schicken wir Ihnen einen Zoom-Link zu dem Online-Vortrag zu.
Zum 76. Jahrestag der Befreiung blickt der Historiker Dr. Stefan Bollinger für uns zurück in die Geschichte: • Warum war der Sieg der Roten Armee 1945 so wichtig? • Wer trug die Hauptlast des Krieges und siegte? • Werden heute die Karten der Weltordnung neu gemischt? Premiere am Sonntag, 9. Mai, ...
Wie lief unmittelbar nach 1945 die Entnazifizierung konkret von statten? Unter welchen Voraussetzungen stand die Entnazifizierung, die nun in Deutschland einsetzen sollte? Wieso ist der Entnazifizierung kein Erfolg beschieden gewesen? Wir stellen 3 Fragen an die Historikerin Dr. Hanne Leßau anlässlich des 76. Jahrestages des Sieges über den deutschen Faschismus und über Hitler-Deutschland.
Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Siedlungsstern. Schienentrassen und Ausfallstraßen bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts eine einprägsame wachsende Siedlungsstruktur, die sich deutlich von den ringförmigen Stadterweiterungen früherer Jahrhunderte unterschied. Diese Straßen-Schienen-Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beachteten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahnring ...
Über den Green New Deal wird seit 2008 gesprochen. Sehr zur Überraschung seiner Schöpfer ist er jetzt tatsächlich der einzige tragfähige Wirtschaftsplan, den wir haben. Die entscheidende Frage aber ist zugleich die hartnäckige Grundsatzfrage der Ökonomie schlechthin: wie sollen wir das finanzieren? Diese Frage wird Thema der Veranstaltung sein.
Vor 30 Jahren erschien Michael Heinrichs Werk „die Wissenschaft vom Wert“. Mittlerweile ist „Die Wissenschaft vom Wert“ in der 8. Auflage erschienen. Es gilt als Klassiker einer bestimmten Art sich der ökonomischen Texte von Karl Marx zu nähern. Wie es mit Klassikern so ist, kenne dieses Buch viele vom Namen ...
Vorgestellt wird ein Überblick über unterschiedliche Veröffentlichungen mit Liedern von Ernst Busch. Im Mittelpunkt steht die CD-Ausgabe des Labels Barbarossa mit einer editionskritischen Betrachtung. Beleuchtet werden aber auch Schellack- und Vinyl-Schallplatten aus beiden Teilen Deutschlands und weiteren Ländern.
Heute hat das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel gekippt. Wir haben den Stadtsoziologen Dr. Andrej Holm unmittelbar nach dem Karlsruher Urteil gefragt, was das Gericht genau beschlossen hat, welche Folgen das für die Berliner Mieterinnen und Mieter haben kann und was man jetzt tun kann, um sozialen Wohnraum zu erhalten und Mietspekulationen entgegenzuwirken.
Um die digitale Hemmschwelle zu überwinden, möchten wir alle Interessieren, die bisher den Schritt zu Zoom noch nicht gewagt haben, zu einer kleinen Schulung einladen. Wie funktioniert das Programm? Was muss installiert werden? Was wird an Technik benötigt? Wie stellt man Bild und Ton richtig ein? ... Diese und viele weitere Fragen wollen wir erörtern.
Der Kapitalismus ist kaputt. Das ständige Streben nach Wachstum hat zu Klimakatastrophen, sozialer Ungleichheit und finanzieller Instabilität geführt - und uns schlecht auf das Leben in einer globalen Pandemie vorbereitet. Tim Jacksons stellt eine Welt jenseits des Kapitalismus vor.
Gerne treten Rechtspopulisten als Schutzmacht der "einfachen Leute" auf. Menschen mit geringen und mittleren Einkommen wohnen fast immer zur Miete. Wie positioniert sich die angebliche "Alternative" in dieser für so viele Berlinerinnen und Berliner wichtigen Frage? Hierfür kucken wir in ihre Programme, analysieren die parlamentarische Praxis und die Spender*innen...
Für Infektionskrankheiten aller Art waren, neben Kriegen, Städte schon immer ein ganz besonders gutes Pflaster. Wie sich Gesundheitspolitik in den Städtebau einschrieb, lassen wir uns bei einem "3x3" von Katrin Lompscher erzählen.
Dafür, dass nicht einmal gerichtlich ausgewiesene Faschisten als solche bezeichnet werden möchten, ist es erstaunlich, welch heftige Reaktionen antifaschistische Bekenntnisse in Kunst, Politik und Publizistik zuletzt ausgelöst haben...
Von 1936-1941 versuchten deutsche Emigrant*innen in der Sowjetunion, allen voran Erwin Piscator, den antifaschistischen Kampf mit den Mitteln des Theaters fortzuführen. In der Stadt Engels planten sie „ein großes Experimentaltheater zu machen, in dem wir unsere theatralischen Untersuchungen wieder aufnehmen und weiterführen können“ (Brecht) ...
Im September sollen sowohl der Bundestag als auch das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt werden. Zudem stehen in weiteren Bundesländern Landtagswahlen an. Das gesamte Wahljahr wird dabei von der Corona-Krise überschattet. Wir diskutieren mit Katina Schubert, Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE, über die Herausforderungen der aktuellen Situation.
Die Poliklinik war ein bedeutender Bestandteil der Gesundheitsversorgung der DDR. Allein in Berlin gab es über 100 Standorte. Dort behandelten Ärzte unterschiedlicher Fachgebiete die Patient*innen unter einem Dach. Das hatte den Vorteil, dass diese keine langen Wege auf sich nehmen mussten, um Fachärzte oder eine spezialisierte Weiterbehandlung zu erreichen ...
Am 20. Januar ist es soweit: Joe Biden wird offiziell ins Weiße Haus einziehen und Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ablösen. Viele Menschen sehen in Trumps Abwahl eine Erleichterung, da er Symbol und Katalysator des US-amerikanischen Rechtsrucks zugleich darstellte und die Normen und Abläufe der US-Politik erheblich destabilisierte ...
Rechte Chatgruppen von Polizisten, rassistische Drohschreiben, Rechtsextreme im Dienst von Sicherheitsbehörden in ganz Deutschland fragen sich Menschen, wie weit verbreitet rassistisches und extrem rechtes Denken in staatlichen Sicherheitsstrukturen ist. Prof Dr. Christoph Kopke stellt den Forschungsstand zu politischen Einstellungen bei Polizisten vor.
Nachts sinken nun die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. In Berlin sind zehntausende Menschen von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen. Was ist mit diesen Menschen, die schon ohne die Corona-Krise nicht wussten, wie sie in unserer Stadt über die Runden kommen sollen. Wir haben Elke Breitenbach, Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, in einem „3x3“ zur Situation von Obdach- und Wohnungslosigkeit Betroffenen in Berlin befragt.
Aufgrund der Corona-Situation findet die Veranstaltung leider nicht statt. Wir versuchen, sie zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Hegels Hauptwerk Die Wissenschaft der Logik ist zugleich eines der Hautwerke der abendländischen Philosophiegeschichte. Und es gilt weithin als unlesbar. Welche Gründe also sollte es geben, sich hier und heute tatsächlich hinzusetzen und dieses monströse Werk eigenhändig und mit eigenen Augen zu lesen – zumal es ja an Sekundär- und Aufbereitungsliteratur nicht fehlt? Patrick Eiden-Offes neues Buch Hegels „Logik“ lesen: Ein Selbstversuch legt Rechenschaft ab von einem solchen eigenständigen Lektüreexperiment. Im Gespräch mit Falko Schmieder berichtet Eiden-Offe von seiner geistigen Hochgebirgstour ebenso wie von seinen Abstürzen und seiner Verzweiflung. Am Ende aber bleibt: Hegel wirklich zu lesen, ist das schönste Geschenk, das wir ihm – und uns! – zu seinem 250. Geburtstag machen können.
Vor rund einhundert Jahren entstanden die ersten faschistischen Bewegungen. Wenig später im Jahr 1922 kamen Faschisten in Italien an die Regierungsmacht. Fast ebenso lange gibt es den Versuch, „Faschismus“ mit der Anwendung von Faschismustheorien zu verstehen. Was ist denn nun Faschismus - eine politische Bewegung, eine eigenständige Ideologie, ein diktatorisches politisches System?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Ist von Friedrich Engels die Rede, denkt man an Karl Marx; umgekehrt ist das seltener der Fall. Engels selbst sprach von sich als der »zweiten Violine«. Michael Krätke holt in unserer Geburtstagfolge von 3 x 3 Friedrich Engels aus dem Schatten von Marx und zeichnet seine eigenständige und einflussreiche Rolle nach ...
Fällt der Name Friedrich Engels, denkt man an Karl Marx – umgekehrt ist das nicht immer so. Es ist an der Zeit, den historischen Blick auf beide Denker gleichermaßen zu richten, denn Engels war nicht nur Marx‘ wichtigster Gesprächspartner und Ko-Autor. Selbstredend wusste Engels um seinen Anteil an der Ausarbeitung der Marx‘schen Theorie. Er charakterisierte ihr Freundschaftsverhältnis mit den Worten: „Marx war ein Genie, wir anderen höchstens Talente.“
Wie kann dem Arbeitsplatzabbau entgegengewirkt werden? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt aus? Sind die tradierten Maßnahmen geeignet die zunehmende Erwerbslosigkeit einzudämmen? Welche neuen Ideen sollten thematisiert werden? Mit: Elke Breitenbach, Axel Troost, und Ralf Krämer, Moderation: Dr. Dietmar Müller
Referentin: Katina Schubert (Landesvorsitzende DIE LINKE. Berlin) Moderation: Dr. Siegfried Wein
Statt des verkündeten "Endes der Geschichte"“ (Fukuyama 1993) und des Auslaufens "Großer Gesellschaftsalternativen" (Bell 1998) kehrte "Transformation" als Begriff, Diskurs und Ereignis in die Zeitgeschichte zurück. Heute sind wir alle Zeugen eines gesellschaftlichen, eines epochalen Umbruchs, wo eine neue Gesellschafts-Transformation auf die historische Agenda rückt. Was aber heißt Transformation im Unterschied zu Evolution, Reform, Revolution und was heißt Transformation kapitalistischer Industriegesellschaften?
Tesla ist eine typische Silicon-Valley-Gründung, nur eben nicht im Bereich der Informationstechnologie, sondern in einer klassischen Branche, in der die deutsche Industrie bisher eine Vorrangstellung innehat. Das Unternehmen ist finanzmarktgetrieben, aber auch technologisch-innovativ. Obwohl bisher kaum profitabel, konnte Tesla am Kapitalmarkt Milliarden Dollar mobilisieren und in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum generieren – auch was die Beschäftigung angeht. Ob und wie die Entwicklung weitergeht und was dies für die neue "Gigafactory" in Grünheide bedeutet, ob die Gewerkschaften einen Zugang in das Werk erreichen können und auf welchem Weg sich die Autoindustrie befindet, soll in der Veranstaltung diskutiert werden.
Referent: Dr. med. Heinrich Niemann, Facharzt für Sozialmedizin und von 1992 bis 2002 Gesundheitsstadtrat in Marzahn-Hellersdorf für die PDS, Moderation: Dr. Siegfried Wein
Christian Geissler (1928 – 2008) war gleichermaßen politischer Aktivist und literarischer Autor. Sein Werk atmet die Lust und die Liebe zu leben, erzählt von existenziellen Bedrohungen, Kämpfen und Glück. Die Online-Tagung widmet sich seinem Roman "kamalatta"
In der Veranstaltung sollen die grundlegenden Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Scheitern des Staatssozialismus in Europa, sozialistischer Versuche in anderen Ländern und des gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus analysiert werden. Mit: Klaus Steinitz, Alexandra Wagner, Loren Balhorn und Christoph Lieber
Zehn Jahre Krieg haben nicht nur Syrien, sondern die gesamte Region verändert. Wie kann es weitergehen, wer plant was, was bedeuten die imperialen Machtspiele für die Bevölkerung der Länder? Referentin: Karin Leukefeld
Mit Dr. Rey Biton (Ärztin und Vorsitzende von Mirsham – Medical Residents Union, Israel), Dr. Wassilis Tsapas (Arzt und Mitglied der KIA – Solidarische Klinik Thessaloniki), Ben Wachtler (Berlin), und einer Pflegerin aus einem öffentlichem Krankenhaus in Harlem/New York Moderation: Dr. Nadja Rakowitz
Referent: Mike Davis Die Marxherbstschule ist eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke e.V., Rosa Luxemburg Stiftung, dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA e.V., top B3rlin und dem ...umsGanze-Bündnis.
Achtung: Die Marx-Herbstschule findet 2020 aufgrund der Covid-19 Pandemie online statt! Wir widmen uns dieses Jahr dem Naturbegriff im Werk von Karl Marx.
Raul Zelik schlägt in seinem neuen Buch "Wir Untoten des Kapitals – Über politische Monster und einen grünen Sozialismus" (Berlin 2020) einen analytischen Bogen von der frühen Sowjetunion über Maos China und Titos Jugoslawien bis zu dem Fall Venezuela, verbindet dies mit einer Auswertung grüner Revolutionen des Stoffwechsels, der Plan-Markt-Diskussionen sowie rätedemokratischer Überlegungen.
ETERNA – für immer und ewig? Das für die Herausgabe klassischer Musik bekannte Plattenlabel der DDR wurde mit dem Untergang der Republik in die ewigen Jagdgründe geschickt. Entstanden in der sowjetischen Besatzungszone nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, hat es in der DDR über Jahrzehnte hohen künstlerischen Ansprüchen genügt und diese eingefordert, auch international. Wie aber war der Anfang der Plattengeschichte?
Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir den Vortrag leider absagen. Wir versuchen ihn zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Der polnische Schriftsteller und Nobelpreisträger Czesław Miłosz war ein wacher Beobachter seines Jahrhunderts. Seine Perspektive auf das durch Weltkrieg, Nationalsozialismus und Kommunismus geprägte Europa veränderte sich dabei mehrfach. Ob es um Ostmitteleuropas Blick gen Westen oder die Irrtümer und das Nicht-Wissen des Westens über den Osten ging, nie machte sich Miłosz Illusionen darüber, dass solche Selbst- und Fremdwahrnehmungen leicht zu beeinflussen seien.
Die Denkmaltour zum 200. Geburtstag von Engels beginnt am Gebäude der Garde Artillerie-Kaserne Am Weidendamm/Ecke Geschwister-Scholl-Straße. Engels leistete von September 1841 bis Oktober 1842 als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst in der preußischen Hauptstadt. In dieser Zeit besuchte er auch Vorlesungen an der Universität ...
Der Profi-Fußball ist in Deutschland ein kulturelles Massenphänomen mit wöchentlich Millionen Fans in den Stadien und vor den Fernsehern. Die dynamische Kommerzialisierung der letzten Jahre und die damit einhergehenden Veränderungen haben allerdings zu einer erheblichen Entfremdung zwischen fußballerischen Unternehmen und Fan-Basis geführt ...
Das deutsche Verfassungsgericht kritisiert die Geldpolitik der EZB aus verfassungsrechtlicher Perspektive. Im Kern geht es um die Kompetenzgrenzen zwischen EU und den Mitgliedstaaten, wofür das BVerfG nun die Diskussion eröffnet hat.
Dr. Andreas Peglau, studierter Psychologe, stellt sich dem Thema in Form eines Gesprächs. Seit 2008 unterhält er eine psychoanalytische Praxis in Berlin-Karlshorst. Neben unendlich vielen Artikeln ist er auch Autor bzw. Herausgeber von drei Büchern. Sein 2017 erschienenes Buch "Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus als Erklärungsansatz" bildet die Grundlage für die Veranstaltung.
Besuchen Sie mit uns die Stadt Brandenburg an der Havel. Wir stellen die schönen Seiten der Stadt vor, beschäftigen uns mit ihrer Chronik, widmen uns 75 Jahre nach der Befreiung aber auch dem düstersten Kapitel der Stadtgeschichte und gedenken der Opfer des Faschismus.
Am 4. September jährte sich zum 50. Mal der Wahlsieg Salvador Allendes. Doch die Feierlichkeiten der Unidad Popular treffen Chile in einem kritischen Moment: seit den sozialen Protesten 2019 steht das politische Modell der Post-Diktatur zur Disposition. Ende Oktober soll über eine neue Verfassung abgestimmt werden. Audiovisuelle Porträts internationalistischer Zeitzeug*innen des sozialistischen Aufbruchs in Chile (1970-1973) und Gespräch mit Gästen über ihre Erinnerungen und Lehren für den Aufbau eines neuen Chile. Veranstaltung auf Deutsch/Spanisch mit Simultanübersetzung.
Der europäische Fußball wurde durch Covid-19 hart getroffen. Fast alle Ligen gingen in eine mehrmonatige Zwangspause. Und so offenbaren sich die Schwächen einer durchkommerzialisierten Branche. Einnahmen im Ticketverkauf und Merchandise brachen ein, Sportmedien fürchten um ihr lukratives Geschäftsmodell ...
Batteriebetriebene Fahrzeuge gelten für die einen als ökologische Heilsbringer, für die anderen als Perpetuierung des Automobilismus. Timo Daum sortiert die Argumente und plädiert für eine umfassende Elektrifizierung des gesamten Verkehrs.
Privateigentum, so heißt es, sei Garant für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand. Doch Klimawandel und soziale Polarisierung zeigen zunehmend seine dysfunktionale und zerstörerische Kehrseite. Nach Jahrzehnten der Privatisierung ist es an der Zeit, das vergiftete Versprechen des Privateigentums bloßzustellen und aus Enteignung (Wieder-)Aneignung zu machen.
Wir nehmen den Assange-Prozess in London zum Anlass, über dieses Gerichtsverfahren, die Pressefreiheit und den gesetzlichen Schutz von Whistleblowern zu sprechen. Es diskutieren: Auf dem Podium sitzen Diani Barreto (German Assange Campaign), Gregor Gysi (außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Rechtsanwalt), Wolfgang Kaleck (Rechtsanwalt des Wistleblowers Edward Snowden), Angela Richter (Theaterregisseurin und Autorin des Buch "Supernerds")
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen.
Vor 30 Jahren wurde das Ende der sog. Systemkonfrontation besiegelt. Auch der Marxismus als Massenideologie geriet an ein Ende, und damit eine bestimmte historische Sequenz der Politik der Arbeit und des Klassenkampfes, geprägt durch ein vornehmlich als weiß und männlich verstandenes Industrieproletariat und repräsentiert von mächtigen Parteien und großen Organisationen. 30 Jahre später wollen wir Bilanz ziehen. Sind „All the rebels gone?“, wie unser Moderator Christopher Wimmer sein neues Buch betitelt?
Das Befassen mit künftigen Entwicklungen ist so alt wie die menschliche Zivilisation. Und heute wird wieder mehr denn je über "die Zukunft" gesprochen, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie. Zwar kann die Zukunft nicht vorausgesagt werden. Aber die moderne Zukunftsforschung nutzt ein breites Spektrum an Konzepten und Methoden, insbesondere aus den Sozialwissenschaften, um die Vorstellungen über künftige Entwicklungen, Herausforderungen und über Chancen und Risiken zu fundieren und zu differenzieren - letztlich auf heutiges Entscheiden und Handeln zu verweisen.
Engels bezeichnete seine Position zu Marx als die einer "zweiten Violine". In Engels wird aber auch der "Architekt des Marxismus" gesehen. Dazu haben seine Altersbriefe beigetragen. Sie sind als Einordnung der historischen Lage und als eingreifendes Denken zu lesen – als Engels' Versuch, in der sich konsolidierenden Sozialdemokratie die materialistische Geschichtsauffassung zu verteidigen. Einige der wichtigsten Briefpassagen werden vorgestellt und eingeordnet. Referent: Prof. Dr. Rolf Hecker
... ist unser heutiger Gast. Ein Mann, der von sich reden macht, der sein Guben bis in den letzten Winkel kennt, der die Stadt zum Erlebnis werden lässt und der mit etwas ganz Besonderem aufwartet: Andreas Peter ist „Gubener Stadtwächter“.
Keine Stiftung polarisiert in der Zeit der Corona-Pandemie wie die „Bill and Melinda Gates Foundation“. Die einen sehen dahinter teuflische Pläne des Microsoft-Gründers Bill Gates. Die Anderen verstehen nicht, was es für ein Problem mit dem doch per sé guten Engagement des Philanthropen und Tech-Milliardärs geben könnte. Was die "Gates-Stiftung" so treibt und wie es um die WHO bestellt ist, erklärt uns Andreas Wulf, Arzt und Referent für globale Gesundheitspolitik bei Medico international.
Mit Gerda Daenecke, der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins KarEn, wollen wir über die aktuell äußerst komplizierte Situation auf Kuba diskutieren.
Wo sich heute Touristenmassen bewegen, befand sich einst ein berühmt-berüchtigtes Armenviertel, in dem nicht nur jüdische Pogromflüchtlinge aus Rußland Zuflucht suchten, sondern auch zahlreiche anarchistische Treffpunkte und Veranstaltungsorte bestanden. Hier wohnte August Reinsdorf bei seinem Berliner Aufenthalt, hier diskutierten später Emma Goldman und Rudolf Rocker über die Entwicklung in der Sowjetunion, hier traf sich der syndikalistische Frauenbund und lieferte sich Erich Mühsam lebhafte Kontroversen mit Nationalsozialisten. Zu den bleibenden kulturellen Leistungen gehört vor allem die Gründung der Volksbühne, deren Entwicklung wesentlich von Anarchist*innen, insbesondere Gustav Landauer, entscheidend mitgeprägt wurde.
Wie können wir kollektiv feministische Raumpraktiken erleben trotz physischer Distanz? In einem durch binaurale Tonaufnahmen angeleiteten Stadtspaziergang wird den Teilnehmer*innen bei ihrem Gang alleine durch die Stadt ermöglicht, emanzipatorische Praktiken und Räume zusammen mit unterschiedlichen Erzählfiguren zu erleben ...
Angenommen, ein privilegierter weißer Autor erhält ein komfortables Schreibstipendium für einen Roman über eine indigene, mittellose Protagonistin. Oder eine Autorin aus Berlin-Mitte führt das Schicksal eines Obdachlosen in ihrem Roman zum Bestseller-Erfolg und räumt damit hoch dotierte Preise ab. Wann schlägt der Wunsch, für Unterdrückte, Deklassierte und Diskriminierte die Stimme zu erheben, um und wird zu einem nicht nur moralischen Problem? Welche Ansätze und Formen lassen sich unterscheiden, um über andere zu schreiben und deren Perspektiven einzunehmen?
Der Germanist, Kultursoziologe und Mitbegründer der PDS in Thüringen war ein Sokrates, Prototyp eines eingreifenden Intellektuellen, der keine großen Werke schrieb, sondern lieber mit den „kleinen Leuten“ stritt. Als FDJ-Sekretär erschrocken über die eigene Verführbarkeit durch allzu einfache Wahrheiten, wurde ihm der Dialog zum gelebten Credo: „Das Stück zur Wahrheit, das mir selber fehlt, hat gewiss ein anderer ...
Die Erfahrungen aus dem Scheitern des Realsozialismus sollen im Vortrag mit den Erkenntnissen und Erfahrungen verbunden werden, die sich aus der krisenhaften Entwicklung des gegenwärtigen Kapitalismus ergeben, insbesondere hinsichtlich Klimakrise, zunehmender sozialer Ungerechtigkeit und Zuspitzung der ökonomischen Globalisierung. Damit verbundene Probleme eines Postwachstums sowie einer Synthese zwischen Marktregulierung und Planung sollen erörtert weden.
Kann man sich in einer der größten Krisen, die Europa und die Welt in den letzten Jahrzehnten erlebten, auch anderen Themen zuwenden? Mit unserer Busexkursion „Die Lausitz im Strukturwandel“ wollen wir das versuchen.
Aktionäre und Konzerne retten, Beschäftigte vergessen? Die EU militarisieren und nicht in Gesundheitsschutz investieren? Was hat sich die Bundesregierung für die deusche EU-Ratspräsidentschaft vorgenommen?
Welchen Einfluss haben die enge Bindung Polens an die USA und das unter Putin wiedererstarkte Russland auf das geopolitische Kräfteverhältnis? Gibt die Geschichte darüber Auskunft, was zur aktuellen Eskalation der Spannungen zwischen beiden Ländern geführt hat, und was hat das mit uns Deutschen zu tun? Referent: Reinhard Lauterbach (Publizist und Osteuropakorrespondent) Moderation: Dr. Inge Pardon
Das Symposium bringt Praktikerinnen und Theoretikerinnen zusammen, die sich auf unterschiedliche Art emanzipatorischen Projekten in Architektur, Städteplanung und Stadtsoziologie widmen. Ein interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch soll mögliche Antworten auf die Frage nach einer feministischen und nicht-sexistischen Stadt aufzeigen.
Als Holger Siemann mit den Recherchen zu einem Buch über Menschen in seinem Haus anfing, hoffte er auf interessante Anregungen, aber er hatte nicht mal eine blasse Ahnung, welch atemberaubende Abgründe sich auftun und welche Schicksalsfülle sich hier offenbaren würde. Er hörte von Juden, die für ein Museum skelettiert wurden, von jungen Männern, die sich vor dem Krieg versteckten, von einer explodierten Schule und von Zügen, die auf der Ringbahn entgleisten ...
Einführung: Jana M. Noritsch (Collectors Club Berlin) Musik: Celine Voccia, piano Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 20. November. Besichtigung möglich in der Kopenhagener Str. 9 nach Terminvereinbarung.
Gezeigt werden die Filme "Kreuzberg gehört uns" (BRD 1972, 20 min., Regie: Sigrid Fronius, Klaus Bartels, Cristina Perincioli) und "Miete essen Seele auf" (D 2016, 55 min., Regie: Angelika Levi). Im Anschluss an das Filmscreening findet ein Gespräch mit den Filmemacherinnen Cristina Perincioli und Angelika Levi statt, das die damalige wie gegenwärtige prekäre Wohn- und Lebenssituation in Kreuzberg sowie daraus resultierende Mieter*innenproteste aus genderkritischer und migrationspolitischer Perspektive auf Stadt- und Wohnraum(um)strukturierung diskutiert.
Die aus den öffentlichen Anschuldigungen und Denunzierungen hervorgehende Hollywood-Blacklist umfasste 1952 letztlich über 324 Personen, die mit der KP assoziiert wurden, davon waren zu dem Zeitpunkt noch 212 in Hollywood aktiv. Allesamt erhielten Berufsverbot, gingen ins Ausland oder mussten unter Pseudonym oder verdeckten Kooperationen im Untergrund arbeiten. Dadurch ging dem Hollywood-Kino eine linke politische Linie verloren. Ein Filmabend mit Hannes Brühwiler.
„Musik statt Krieg“ mit Songpoet Tino Eisbrenner Moderation: Dr. Inge Pardon
Zu seinem 250. Geburtstag fragen wir, wie Hegel gestorben ist. Zu seinen Lebzeiten grassierte die Cholera in Europa. Ob der Philosoph am 27. August 1770 in Berlin der Pandemie erlag, ist bis heute umstritten. Patrick Eiden-Offe beantwortet uns drei Fragen zu Hegels Leben, den damaligen hygienischen Lebens- und Verbreitungsbedingungen der Cholera in Europa, zur Rolle der Truppenbewegungen des preussischen Militärs, und ob sich Hegel mit der Krankheit philosophisch auseinandergesetzt hat.
"Man hockt in seinen vier Wänden, braucht sich überhaupt nicht mehr vom Fleck zu rühren: Geschäfte und Einkauf, Börse und Arbeitsmarkt, schon ein Großteil der Arbeit selbst, Informationen, Bildung, Entspannung, alles via Bildschirm, sogar Sex und Partnervermittlung. Irgendwann hört man auf, die anderen wenigstens noch per Communicator zu besuchen, und lebt mit den Welten, die die Videowände so bereitwillig ins Haus senden." Dies ist keine Kritik des Internets aus dem Jahr 2020, sondern 40 Jahre alt. Verfasst hat es der Krimi-, Kinderbuch- und Science-Fiction-Autor Gert Prokop aus der DDR.
Es waren gerade die proletarischen Frauen, die das Bild des Arbeiterbezirks Wedding geprägt haben. Proletarische Frauen haben im Kampf gegen den Faschismus, für sozialen Fortschritt und Emanzipation eine wichtige Rolle gespielt. Die Tour wird historische Orte von politischen Auseinandersetzungen besuchen und Frauen aus der anarchistischen, kommunistischen und sozialdemokratischen Bewegung vorstellen.
Die Ausstellung mit Positionen von fem_arc Kollektiv, Feminist Night Scapes, Julia Förster & Caroline Rosenthal, Sarah Held, Dorothea Nold, Banu Çiçek Tülü, Lena Wegmann & Tabea Latocha und Ina Wudtke widmet sich anhand von Installationen, Fotografien, Sound- und Textarbeiten Stadt- und Raumkonzeptionen aus einer feministischen Perspektive. Anhand eines Mappings werden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Urban Design and Urbanisation des Instituts für Architektur der Technische Universität Berlin die Werke im Berliner Stadtraum verortet. DJ T-INA Darling aka Ina Wudtke präsentiert am Abend der Eröffnung ein konzeptuelles DJ-Set mit Protestsongs gegen steigende Mieten und Verdrängung.
Immer wieder gerät der Parkfriedhof Marzahn in den Fokus der Debatten um das öffentliche Gedenken in Berlin. Dieser historische Ort bildet wie nur wenige in der Stadt die Geschichte der letzten 120 Jahre durch eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Gedenk- und Erinnerungsorte ab. Auf dem historischen Spaziergang werden diese vorgestellt. Schwerpunkt sind, zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, die antifaschistischen Gedenkorte.
Die Corona-Krise führt Punk und Professor zusammen. In einer "3x3" Folge steht uns Joshi von ZSK Rede und Antwort, was die Pandemie mit ihrer Band macht.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Fast ein ganzes Jahr prüfte die Verwaltung das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Nun werden bald wieder Unterschriften gesammelt für die zweite Phase des Volksentscheids "Deutsche Wohnen & Co enteignen". Wie soll diese „Vergesellschaftung“ von vermutlich über 240 000 Wohnungen aber konkret organisiert und finanziert werden. Darüber wollen wir der Initiative „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ sprechen.
„Prepper“ bereiten sich auf den Zeitpunkt X in unterschiedlicher Weise vor. Es reicht vom Horten von haltbaren Lebensmitteln über das Erlernen von Fähigkeiten, Trinkwasser aufzubereiten und selber Energie zu gewinnen, bis dahin, sich zu bewaffnen, um die eigenen Besitztümer im Zustand der Gesetzlosigkeit zu verteidigen. In manchen Fällen gibt es Überschneidungen des Milieus der „Prepper“ mit Personen aus der extremen Rechten.
Polen befindet sich derzeit im Präsidentschaftswahlkampf. Derweil hat sich mehr als ein Drittel des Landes zur "LGBT-freien Zone" erklärt. Wir wollen darüber diskutieren, wie sich queeres Leben in Polen derzeit gestaltet und welche emanzipatorischen Perspektiven die Zukunft bietet.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Wegen Corona wurde der Kino-Betrieb eingestellt. Nun können Kinos wieder in Berlin öffnen. Das hundert Jahre alte Traditionskino Colosseum, welches in direkter Nachbarschaft zur Helle Panke liegt, soll gar nicht wieder öffnen. Das wollen die Angestellten nicht hinnehmen und kämpfen um das Colosseum. In einem "3x3" beantwortet Martin Ranke vom Betriebsrat des Kinos unsere Fragen.
Nun gibt es die "Corona-Warn-App". Wir haben der Netzpolitik-Expertin Anne Roth drei Fragen über diese universitär und privatwirtschaftlich entwickelte, aber staatlich protegierte digitale Technik gestellt. Sie beantwortet diese in unserem Format "3x3" Corona Panke Digital.
Peter Hudis, Prof. für Humanties and Philosophy in Chicago, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte antikolonialer, postkolonialer und anti-rassistischer Kämpfe und ist selbst aktiv darin. Wir haben ihn gefragt, was das Neue an den aktuellen Kämpfen ist und wie der Kampf gegen Rassismus mit der US-Klassengesellschaft zusammenhängt.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Heute ist „Antifaschistische Aktion“ eines der bekanntesten, international verwendeten linken Embleme. In unterschiedlichsten Variationen steht es für ein antifaschistisches Verständnis, das Kapitalismuskritik, Widerstand und Bewegung vereint. Seinen Ursprung hat das Symbol in der Politik der KPD Ende der 1930er Jahre, das erst in den 1970er Jahren wieder aufgegriffen wurde ...
Die Corona-Krise trifft, wie viele Orte des Berliner Kulturlebens, auch die Freiräume der queeren Szene. Wie kann und soll es weiter gehen? Das bespricht der AKqueer der Hellen Panke mit Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa), Stephanie Kuhnen, (Autorin und Journalistin), Sabine Nuss (Co-Geschäftsführerin Karl-Dietz-Verlag) im Garten des Technoclubs ://about blank.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Wir beteiligen uns dieses Jahr am art.spring-Festival und am Tag des offenen Ateliers in den Bezirken Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee. Am Sonntag öffnen wir von 14 bis 20 Uhr unsere Galerie. Der ausstellende Künstler Günther Böhme wird auch da sein.
Postones Analyse des Antisemitismus, verfasst Anfang der 1980er Jahre, stellt eine wichtige Grundlage für eine materialistische Kritik von Antisemitismus dar. Darüber hinaus wird dem Text mittlerweile in innerlinken Debatten ein beinahe mythischer Charakter zugesprochen; die Frage: „Hast Du denn Postone gelesen?“ ist politisch aufgeladen wie nur wenige andere ...
Vietnam ist eines der bevölkerungsstärksten Länder in Südostasien und gehört nicht zu den wohlhabenden Staaten. Das Gesundheitssystem ist zwar nicht instabil und für alle zugänglich, aber es können lange nicht in dem Umfang Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt werden wie in westeuropäischen Ländern. Unsere 3x3-Fragen gehen in dieser Folge nach Hanoi ...
In der Corona-Krise ist der Nationalstaat wieder zum zentralen Akteur in Europa geworden. Von einem einheitlichen Vorgehen der EU kann keine Rede sein. Zerbricht an der wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Krise gar Europa? Und was machen die zahlreichen europäischen Linksparteien? Wir befragen hierzu bei "3x3" Andreas Thomsen, Leiter des Brüssel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Wie es Mieter*innen in der Mieterstadt Berlin in der Corona-Krise geht und was der Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co enteignen" macht. Was es gilt, aus Mieter*innen-Sicht besonders in der Corona-Krise anzupacken, haben wir Jenny Stupka von "Deutsche Wohnen & Co enteignen" in dieser "3x3"-Folge gefragt.
Die Berliner Clubs waren die ersten, die aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten und werden vermutlich die letzten sein, die wieder auf machen. Wir fragen bei "3x3" Nanette & Lilo vom SO36, wie es nun mit dieser Institution des Berliner Kultur- und Nachtleben weitergeht.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Rosa Luxemburg (1871-1919) lebte in einer Zeit, als Seuchen noch eine allgegenwärtige Gefahr für die europäische Bevölkerung bedeuteten. Wir haben Jörn Schütrumpf, den Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg bei der RLS, gefragt, ob Rosa sich dazu geäußert hat, wie sie das Problem der Hygiene politisch und ökonomisch einschätzte und auch unter welchen Krankheiten sie persönlich gelitten hat.
Wir haben den Sinologen Felix Wemheuer schon mehrmals zu uns eingeladen, über die soziale Situation in China oder die Geschichte Chinas zu referieren. Diesmal haben wir ihn gebeten, uns für das 3x3-Format Fragen zur Funktionsweise des chinesischen Gesundheitssystems, zur Gesundheitspolitik in China und zur Rolle der Kommunistischen Partei zu beantworten.
Während der Corona-Zeit, in der viele Menschen zu Hause sitzen müssen, haben wir uns in der "Helle Panke" e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin ein ganz besonderes, kleines, digitales Format ausgedacht. Es trägt den Namen "3 x 3". In diesem geben wir Menschen aus dem Umfeld unseres Vereins die Möglichkeit, uns die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie auf ihren Bereich kurz darzustellen ...
Die Maßnahmen gegen die Pandemie scheinen zu einem enormen Digitalisierungsschub zu führen. Wir haben Timo Daum, Autor von "Das Kapital sind wir", gefragt, wie sich die Zusammensetzung von digitaler und analoger Welt und das Machtgefüge des digitalen Kapitalismus verändern wird.
Der 8. Mai ist ein Datum, das würdevoll begangen werden muss. Leider ist es uns dieses Jahr nicht möglich, dies so zu tun, wie es angedacht war. Ganz unkommentiert wollen wir aber den 8. Mai nicht stehen lassen. Wir haben deshalb eine besondere Folge unseres digitalen Bildungsformats "3x3" aufgenommen: Wir befragten den Zeitzeugen Kurt Hillmann, was er über den 8. Mai denkt. Er überlebte als verstecktes jüdisches Kind.
Der Süden Osteuropas war am Anfang vom neuartigen Corona-Virus nicht so stark betroffen wie die südlichen Staaten Westeuropas. Wie es zurzeit rund um die Bekämpfung der Corona-Virus Pandemie in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens steht fragen wir Krunoslav Stojaković vom Belgrader Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Die Grenzen innerhalb Europas wurden geschlossen zum Schutz vor der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus. Die Reisefreiheit aufgehoben. Um deutschen Bauern billige Arbeitskräfte zuzuführen, wurden für osteuropäische Erntehelfer*innen Ausnahmeregelungen geschaffen. Wie es um die Situation dieser Menschen bestellt ist, die rund um Berlin arbeiten, informiert uns Anna-Katharina Dietrich. Sie ist Referentin bei "ARBEIT UND LEBEN - DGB/VHS Berlin-Brandenburg"
Die Infektionszahlen durch Corona nehmen gerade ab und das Land hat dennoch große Angst vor der zweiten Welle. Wir haben Prof. Min Geum in Seoul drei Fragen zur aktuellen Situation und den Krisenmaßnahmen in Südkorea gestellt.
In Berlin gehören die Buchläden seit Beginn der Corona-Krise zur notwendigen Grundversorgung und dürfen geöffnet bleiben. Das Buch wird so zum Lebensmittel. Wie wirkt sich Corona auf den Buchmarkt aus, haben wir die Rixdorfer Buchhändlerin Friederike Hartwig gefragt.
Wir haben dem Leiter des New-York-Büros der Rosa Luxemburg Stiftung drei Fragen gestellt zur aktuellen politischen Situation in den USA angesichts von Corona.
Wir haben der Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VdÄÄ) drei Fragen gestellt zur Ökonomie unseres Gesundheitssystems und der Rolle der so genannten Diagnosis Related Groups: DRJs. Warum ist kaum ein Land auf der Welt gesundheitspolitisch vorbereitet gewesen ...?
Der rechtsradikale Präsident Jair Messias Bolsonaro nennt Corona eine "kleine Grippe" und entließ seinen Gesundheitsminister, weil dieser Isolationsmaßnahmen verteidigte. Das Gesundheitssystem droht bald zusammenzubrechen und die Pandemie hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen für die arme Bevölkerung. Kommt der große Corona-Aufstand? 3 Fragen, 3 Antworten mit dem Journalisten Niklas Franzen aus São Paulo.
In Großbritannien ist das Gesundheitssystem anders organisiert als in Deutschland. Der NHS (National Health System) erfährt höhere Zustimmungsraten als das Königshaus. Dr. Florian Weis von der Rosa-Luxemburg Stiftung stellt uns dieses in 3 x 3 Minuten vor.
Der Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Berlin. Nicht alle Berliner*innen sind damit glücklich. Durch den Coronanavirus ist dieser zum Erliegen gekommen. Hierzu stellen wir der tourismuspolitischen Sprecherin Katalin Gennburg drei Fragen.
Bitte klicken Sie auf die Veranstaltung, wir haben als Ersatz vorerst Infos und Links zum Veranstaltungsthema zusammengestellt.
Gespräch mit der Berliner Friedensaktivistin Laura von Wimmersperg über ihr Leben und zu aktuellen Herausforderungen an die Friedensbewegung.
Die Ausstellung mit Positionen von fem_arc Kollektiv, Feminist Night Scapes, Julia Förster & Caroline Rosenthal, Sarah Held, Dorothea Nold, Banu Çiçek Tülü, Lena Wegmann & Tabea Latocha und Ina Wudtke widmet sich anhand von Installationen, Fotografien, Sound- und Textarbeiten Stadt- und Raumkonzeptionen aus einer feministischen Perspektive. Anhand eines Mappings werden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Urban Design and Urbanisation des Instituts für Architektur der Technische Universität Berlin die Werke im Berliner Stadtraum verortet. DJ T-INA Darling aka Ina Wudtke präsentiert am Abend der Eröffnung ein konzeptuelles DJ-Set mit Protestsongs gegen steigende Mieten und Verdrängung.
Mit: Susana Falcón Tornú Moderation: Raul Zelik Eine gemeinsame Veranstaltung mit interbrigadas e.V.
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Welchen Einfluss haben die enge Bindung Polens an die USA und das unter Putin wiedererstarkte Russland auf das geopolitische Kräfteverhältnis? Gibt die Geschichte darüber Auskunft, was zur aktuellen Eskalation der Spannungen zwischen beiden Ländern geführt hat, und was hat das mit uns Deutschen zu tun? Referent: Reinhard Lauterbach, Publizist und Osteuropakorrespondent.
Die Unruhen in Honkong gegen die Politik der Stadtregierung in Bezug auf China bestimmen seit Monaten das mediale Bild über die Region. Die Ursachen des Konfliktes sind alt. Wir wollen diskutieren, wo diese liegen und warum sie zu immer heftigeren Konflikten führen. Wie wird sich die Situation weiter entwickeln? Welche Folgen hat der Umgang mit Hongkong (und Macau, das aber viel kleiner ist und weniger ins Gewicht fällt) für die Politik in der VR China?
Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten auf dem Wege des Beitritts der DDR zur BRD hatte die einseitige Adaption der ostdeutschen Strukturen, Verhältnisse, Rechtsnormen und Werte an westdeutsche sowie einen Institutionen-, Eliten- und Finanztransfer von West nach Ost zur Folge. Das Pendant hierzu war ein Ressourcentransfer von Ost nach West, der inzwischen durch einen Gewinn- und Kapitaltransfer ergänzt wird. Dies hat dazu geführt, dass der Osten auch 30 Jahre später noch ein fragmentierter sowie politisch, ökonomisch, finanziell und kulturell vom Westen dominierter Teil Deutschlands ist.
Das Schlimmste am Mietenwahnsinn in Städten wie Berlin ist für viele Menschen die Angst davor verdrängt zu werden. Anders als vermutet, trifft es nicht nur die alte Mieterschaft in begehrten Altbauquartieren, sondern auch Großsiedlungen. Aufhalten soll diese Prozesse u.a. der Milieuschutz. Er ist im Bundesbaurecht geregelt. Da dieser offensichtlich nicht so funktioniert wie gewünscht, steht er nun zur Diskussion. Mit: Dr. Fabian Beran und Caren Lay
Die Berliner Diseuse und Autorin Gerta Stecher stellt ihre Lise-Meitner-Collage vor. Dabei setzt sie die Kenntnis der großen Leistung der Kernphysikerin voraus und richtet ihr Augenmerk vielmehr auf die Widerstände und Spannungen, denen die 1878 Geborene als Österreicherin in Preußen, als weibliche Forscherin in einer männerdominierten Akademikerwelt und als Jüdin während der Nazizeit ausgesetzt war.
Seit 2013 wurden Tausende von geheimen Dokumenten veröffentlicht, die von Edward Snowden an JournalistInnen übergeben worden waren. Sie bewiesen die umfassenden globalen Hacking- und Überwachungspraktiken der "Five Eyes", hauptsächlich der US-amerikanischen NSA und des britischen GCHQ. Die Massenüberwachung sowie die gezielte politische und wirtschaftliche Spionage hatten nicht den Zweck der Terrorabwehr, sondern sollten die globale Dominanz der "Five Eyes" auch digital gestützt sichern. Der Vortrag fasst wichtige Snowden-Erkenntnisse zusammen, stellt technische Details in den politischen Kontext und skizziert relevante Fortschritte in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit bzw. deren Ausbleiben.
Produktivkraftsprung? Die Grenzen der digitalen Revolution Industrie 4.0, Plattformökonomie, Startups – Stichworte wie diese malen eine allgemeine Disruption der ökonomischen Verhältnisse an die Wand. Doch sind die damit verbundenen Erwartungen einer Wiederbelebung des Kapitalismus gerechtfertigt? Der Vortrag liefert mit Bezug auf den Marxschen Begriff der "Produktivkraft" eine Kritik solch technologiezentrierter Prognosen. Im Ergebnis erscheint die aktuelle Entwicklung eher als rasender Stillstand denn als grundlegende Transformation. Und der Kapitalismus offenbart sich auch als Schranke der technischen Entwicklung.
Die Alternative muss immer relativ zu etwas Bestehendem gedacht werden, das nicht mehr auf uneingeschränkte Zustimmung trifft. Der Begriff Alternative ist zunächst einmal neutral und nicht genuin links. Er steht einfach für "jenseits des Mainstreams". Aktuell ist der Begriff vor allem von rechts aufgeladen. Was aber bedeutet das für Literatur und Kunst, die sui generis in einem engen Bezugsfeld zu alternativen Perspektiven, Weltentwürfen, Visionen, Lebens- und Denkformen stehen? Und wie lässt sich der Begriff "Alternative" für kritische, libertäre und sozialemanzipatorische Positionen zurückgewinnen?
Im März 1920 schlägt die Konterrevolution zurück. Militärs, Ministerialbürokraten, im Hintergrund Männer des Großkapitals wollen mit Novemberrevolution, Weimarer Republik, Demokratie und den Linken abrechnen. Aber sie stoßen auf Widerstand. Nicht die Regierung und ihr bewaffneter Arm, die Reichswehr, bieten dem reaktionären Treiben eine Abwehrschlacht. Es sind die einfachen Arbeiter, organisiert und unorganisiert, die Arbeiterorganisationen, die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften. Generalstreik!
Dr. Hans Modrow, ehemaliger Ministerpräsident der DDR und Vorsitzender des Ältestenrates der Partei DIE LINKE, spricht über seine Arbeit als Ministerpräsident, über die politische und ökonomische Situation der DDR im Herbst '89 und Frühjahr 1990, mögliche und vertane Chancen bei der Gestaltung der deutschen Einheit und die sich daraus ergebende heutige Verantwortung der Linken.
Am 5. Februar stand die mögliche Wahl einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung unter Bodo Ramelow an. Was dann mit der Wahl von Thomas Kemmerich passierte, beschäftigt seitdem die Republik. War es politisches Stümpertum, dass CDU und FDP auf eine Finte der AfD hereingefallen sind? Ein Austesten und Provozieren von rechten Kreisen in der CDU und FDP? Oder der bewusste Dammbruch, um Koalitionen von CDU und FDP mit der AfD zu ermöglichen bzw. real in Thüringen umzusetzen?
Gezeigt wird der Dokumentarfilm über die Nazi-Konzert-Szene "Blut muss fließen: Undercover unter Nazis" (2012) Im Anschluss diskutieren wir mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf über sein Werk und wie mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft umzugehen ist. Moderation: Anna Jocham
An vielen Clubtüren haben Frauen inzwischen ihren festen Platz erkämpft. Doch mit welchen Zuschreibungen müssen sie sich auseinandersetzen? Wie gehen sie mit ihnen um, und was sind ihre Rollen? Geht es um eine Reproduktion klassischer Securityarbeit, oder bieten insbesondere Clubs in Berlin die Möglichkeit, Räume jenseits der Dominanzgesellschaft zu erschließen? Was bedeutet das für die konkrete Arbeit sowohl in den Teams als auch den Gästen gegenüber?
Gerhard Gundermann wäre im Februar 65 Jahre geworden. Wie erinnert man an jemanden, der in seinem kurzen Leben für uns vorgedacht, geträumt, für uns gestritten und mit uns gelebt hat? 1981 drehte Richard Engel den ersten Film über Gerhard Gundermann. Damit begann eine enge und kreative Freundschaft. Heute zeigen wir den 1999 erschienenen Film "Das Ende der Eisenzeit". Die Arbeiten an diesem Film wurden durch den Tod von Gundi unterbrochen. Die „Helle Panke“ hat Petra Kelling und Richard Engel eingeladen ...
Nie haben SIE das Knie gebogen zum obligatorischen Hofknicks. Wer waren SIE? Aufmüpfige adelige Damen, die sich den höfischen Sitten und Bräuchen entzogen, mit Konventionen ihres Standes brachen und sich selbstverwirklicht literarisch äußerten. Die Journalistin Karla Dyck nähert sich ihnen in interessanten Porträts von elf dieser Frauen, die Zeichen setzten für ein neues Frauenbild. Es sind klangvolle Namen: Sophie von La Roche, Karoline von Günderrode, Bettina von Arnim, Annette von Droste-Hülshoff, Jenny Marx, Malwida von Meysenbug, Marie von Ebner-Eschenbach, Bertha von Suttner, Lou Andreas-Salomé, Franziska zu Reventlow, Hermynia Zur Mühlen.
Im März 1926 gründete eine Gruppe von mehr als 200 österreichischen Auswanderern eine Kolonie am Fluss Syrdar’ja in der Nähe von Kzyl-Orda, der damaligen Hauptstadt von Kasachstan. Armut und der Mangel an Arbeitsplätzen waren die ausschlaggebenden Motive für die Emigration. Die Regierung in Österreich gewährte finanzielle Unterstützung, um Arbeitslose und lästige Demonstranten loszuwerden ...
Einführung: Klaus Baier zur Wirkung von Literatur Musik: Silke Eberhard, Saxophon (Berliner Jazzpreis 2020) Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 28. August. Besichtigung möglich in der Kopenhagener Str. 9 nach Terminvereinbarung.
Viele Menschen sind durch Berichte über Umweltkatastrophen und persönliche Erfahrungen mit dem Klimawandel, einschließlich militärischer Aktionen, für die notwendige Lösung ökologischer Probleme sensibilisiert. Das zeigen Aktivitäten von Greenpeace und anderen Bewegungen von Umweltaktivisten. Es geht um die Lösung des ökologischen Grundwiderspruchs unter konkret-historischen Bedingungen. Was ist zu tun? Referent: Prof. Dr. Herbert Hörz
Vivian Frick diskutiert aus Sicht der Forschungsgruppe "Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation" die Nachhaltigkeit der Digitalisierung. Anschließend geht es um Gestaltungsmöglichkeiten: Wie kann eine digitalisierte Gesellschaft aussehen, in der die Natur erhalten wird, Wohlstand gerecht verteilt und Menschenrechte geachtet werden? Ein Einblick in die Bits-und-Bäume-Bewegung und deren Forderungen liefern dafür die Diskussionsgrundlage.
Gleich mit seinem ersten Buch machte sich der junge Engels einen Namen. 1845 erschien seine "Lage der arbeitenden Klasse in England". "Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen" gearbeitet, wie der Untertitel versprach. Für den jungen Marx, und nicht nur für ihn, war Engels‘ Buch eine Offenbarung und ein Ansporn; er hat es hochgeschätzt und im ersten Band des "Kapital" mehrfach genannt und daraus zitiert. Wie sein Autor wird "Die Lage ..." heute bei vielen Marx-Jüngern eher gering geschätzt. Eine erneute Lektüre zeigt, dass dieses Buch weit mehr ist als eine Sozialreportage. Wir wollen uns diese jugendfrische Arbeit noch einmal ansehen und prüfen, was davon bleibenden Wert für die sozialistische Bewegung hat.
Angesichts der großen Menge der noch immer in Bibliotheken, Museen und Archiven liegenden und auf Rückgabe wartenden Kulturgüter an ihre rechtmäßigen Eigentümer, Erben und Rechtsnachfolger ist es umso dringender, über die anhaltende Aktualität des nationalsozialistischen Wahnsinns und die von ihm verübten Verbrechen zu sprechen. Wie lässt sich Gerechtigkeit herstellen, wie eine nachhaltige und ehrliche Erinnerungskultur entwickeln, um hinsichtlich der materiellen Enteignungen eine faire Lösung für alle Beteiligten zu finden?
Fast drei Jahrzehnte war die Referentin im Bühnenvertrieb des Henschelverlags für die Auswahl und die deutschen Übersetzungen der russischen und sowjetischen Theaterstücke zuständig. Sie reist immer noch gern und regelmäßig in das auch jetzt noch große Land. Vieles ist neu, manches befremdlich, vieles ist auch alt und erkennbar. Russland ist nach wie vor ein Land der Extreme, aber ihr Bild entspricht nicht dem, das die üblichen Medien hierzulande vermitteln. Referentin: Dr. Susanne Rödel
Zahlreiche äußere Mächte mischen sich in diesen Konflikt ein; auch innerhalb der Europäischen Union spielen sich dabei machtpolitische Ränkespiele ab, und es kommt zu Rivalitäten zwischen Mitgliedsländern. Um einen Überblick über die Ereignisse zu bekommen, die sich in Libyen seit dem Sturz und dem Tod des früheren Staatschef Muammar al-Gaddafi 2011 abspielen, wollen wir mit dem Pariser Journalisten Bernard Schmid diskutieren.
Am 29. Juni 2019 sprach Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher bei uns über die Pläne eines "Mietendeckels" für Berlin. Nun soll dieser Ende Januar im Abgeordnetenhaus beschlossen werden. Wie wird er konkret gestaltet? Was hat sich im Vergleich zu Juni verändert? Wie soll mit der Kritik von Wohnungsbaugenossenschaften umgegangen werden? Und was haben wir in der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik noch zu erwarten?
Es steht außer Frage, dass wir uns in mitten einer ökologischen Krise befinden. Die sowieso schon existierenden sozialen Gegensätze werden sich global weiter verschärfen. Die Verursachung und Bearbeitung dieser Krise ist eine soziale Frage, die nicht ohne die Kategorien Klasse, Geschlecht und (vermeintliche) Herkunft behandelt werden kann. Markus Wissen beleuchtet den Zusammenhang von Natur- und Klassenverhältnissen und zeigt auf, warum ökologische und soziale Nachhaltigkeit zusammengedacht werden müssen.
Die Arbeit der Architekten der DDR erfährt neue Achtung und Anerkennung. Ein Zeichen dafür ist der Vorschlag, die alte und neue Karl-Marx-Allee gemeinsam mit dem Hansaviertel auf die Welterbeliste der UNESCO zu setzen. Verbunden damit ist der kritische Blick auf gegenwärtige Stadtplanung und Architekturdebatten in Berlin. Referent: Dr. Thomas Flierl
In der Veranstaltung möchten wir die aktuelle systemkritische Bewegung politisch einordnen, sie mit vergangenen Bewegungen im Iran (z.B. der reformistischen „grünen Bewegung“ 2009) vergleichen, ihre Forderungen, Aktionsformen und Charakteristika beleuchten und der Frage nachgehen, auf welche Zukunft das Land politisch zusteuert.
Im Vortrag zur neuen Seidenstrasse wird nach einen kurzen Blick auf die Geschichte sowie den Umfang der Investitionen vor allem der Frage nachgegangen, warum China diese Initiative ins Leben gerufen hat. Harmonie statt Hegemonie – eine alternative Geostrategie? Referent: Dr. Uwe Behrens
"Emanzipiert und stark" - so lautet der Titel eines Buches, das Gregor Gysi in einer Rezension für das "neue deutschland" im März 2019 als "Hommage an die emanzipierten Frauen in der DDR" würdigte. Ein Dank gilt den HerausgeberInnen Dagmar Enkelmann und Dirk Külow, die als Vorlage die vergriffene Publikation "Die DDR und ihre Töchter" von Claudia Wangerin nutzten und mit aufschlussreichen Interviews, Fotos und Dokumenten die Rolle der Frauen in der DDR in Erinnerung riefen ...
Nach Jahrzehnten verfehlter staatlicher Drogenpolitik steht diese wieder zur Diskussion und wird auch zum Teil vom Land Berlin anders gestaltet. Wenn über einen anderen Umgang mit Drogen geredet wird, fällt oft das Beispiel Portugal. Deshalb haben wir uns mit Ricardo Fuertes einen bekannten Praktiker aus der Drogenhilfe Lissabon eingeladen. Mit ihm sprechen und diskutieren Astrid Leicht (Fixpunkt e.V.), Heike Drees vom Referat Suchthilfe, HIV/Aids, Gesundheit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und Niklas Schrader (drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion).
Angesichts des provozierenden öffentlichen Auftretens der AfD in deutschen Parlamenten und der internationalen Vernetzung neonazistischer Kräfte fragen besorgte Bürger immer öfter, wie konnten sich Faschismus und Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland wieder erheben? Es ist an der Zeit, zum Umgang mit Hitlerfaschismus und Naziideologie nach 1945 in beiden deutschen Staaten historische Tatsachen sachgerecht nach Ursache und Wirkung darzustellen. Der Vormarsch der AfD erfordert dringend einen bundesweiten Antifaschismus als Staatsdoktrin, um die brüchig gewordene Demokratie vor dem Verschleiß zu bewahren. Referent: Prof. Wolfgang Triebel
Am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee wollen wir an Menschen erinnern, die sich in den Dienst ihrer Patienten, unabhängig von Religion und Herkunft, gestellt haben. Dazu gehörte Prof. Ingeborg Rapoport, die als junge Praktikantin im Israelitischen Krankenhaus Hamburg ihre medizinische Laufbahn begann, bevor sie wie viele andere jüdische Ärzt*innen Deutschland verlassen musste. Sie schilderte als Zeitzeugin in Interviews den Prozess der Demütigung, Entrechtung, Vertreibung und Ermordung von Patient*innen und Mitarbeiter*innen. Das wollen wir nie vergessen.
Viele der Umbrüche in das neue Jahrzehnt - die zurückgekehrte Wirtschaftskrise, Digitalisierung, Mietpreisexplosion und rapide Gentrifizierung, Arbeitsüberlastung, der Aufstieg der extremen Rechten usw. - verbreiten Unbehagen, mitunter Angst. Zugleich tut sich aber auch politisch etwas: Überall auf der Welt - in Chile, in Haiti, im Libanon, im Irak, in Frankreich usw. - gehen Menschen wieder auf die Straßen und kämpfen für ihre sozialen Rechte und gegen den Klimawandel. In den USA und in Großbritannien denkt die junge Generation sogar laut über grundlegende Alternativen zum Kapitalismus, über Sozialismus nach. Ingar Solty nimmt diese Entwicklung zum Anlass und denkt sie vom Ende her: Wohin führen uns all diese Entwicklungen? Wie sieht die Welt von morgen aus, wie die Welt von übermorgen?
Seit 50 Jahren behauptet die Autoindustrie, es gebe eine innere Reform der Autogesellschaft: mit Katalysator, mit spritsparenden Autos ("Swatch-Car"), mit "Biosprit". Jetzt also das Elektroauto. Dabei ist die CO2-Bilanz eines E-Autos über seinen Lebenszyklus hinweg kaum besser als die eines Autos mit (sparsamem) Verbrennungsmotor.
Im August 2019 rief der Bezirk Pankow als erster den "Klimanostand" aus. Kurz darauf sammelte die "Volksinitiative Klimanotstand" innerhalb von drei Monaten 40.000 Unterschriften, und im Dezember schließlich rief Berlin als erstes Bundesland eine "Klimanotlage" aus. Selbst die Bundesregierung teilt auf dem Papier die Ziele des Klimaschutzes. Doch was bedeutet dies alles in der Praxis? Konkrete Maßnahmen wurden bisher kaum beschlossen, sondern nur Willensbekundungen geäußert. Denn konkrete Maßnahmen können unpopulär sein und unser gewohntes Leben hinterfragen. Was kommt also auf die Bürgerinnen und Bürger zu? Ein Klimanotstand bietet viele Chancen für die Stadt und ihre Bevölkerung - doch wie lassen diese sich verwirklichen?
Vortrag von Ellen Brombacher zu Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses, zum Antisemitismusvorwurf an die DDR und über persönliche Erfahrungen.
Während der Mord an Walter Lübcke dem Muster rechtsterroristischer Taten seit den Jahren der Weimarer Republik folgt, handelt es sich bei der Tat von Halle um eine recht neue Form der Inszenierung rechtsterroristischer Gewalt, bei der sich die Täter im Vorfeld bzw. während der Tat im Internet präsentieren. Was ist das Trennende und Verbindende der Taten von Kassel und Halle? Wie inszeniert sich der Rechtsterrorismus mit seinen Taten?
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert haben Philosophen wie Paul Tillich, Walter Benjamin, Ernst Bloch u.a. eine Alternative zur Geschichts- und Alternativlosigkeit gesucht. Wie nach ihnen Immanuel Wallerstein, Giorgio Agamben, Michael Hardt und Antonio Negri greifen sie dafür auf Kairós, den Gott der guten Gelegenheiten, als Denkfigur zurück.
Im Vortrag wird auf den strategischen Suchprozess Lenins in der Zeit vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Oktoberrevolution eingegangen: Klare politische Positionierung, Arbeit an einer revolutionären Dialektik, Entwicklung einer neuen kommunistischen Erzählung für das Zeitalter des Imperialismus, strategisch orientierte Gesellschaftsanalyse, ein grundlegend verändertes Konzept der Revolution für Russland und die imperialistische Peripherie, Erarbeitung von Vorstellungen zu Sozialismus und Staat und Fokussierung auf konkrete Projekte des Einstiegs in den Sozialismus gingen Hand in Hand. Davon kann die heutige Linke lernen - auf andere Weise revolutionäre Realpolitik zu verwirklichen. Referent: Michael Brie
Im Jahr 2020 würde Friedrich Engels 200 Jahre alt. Für uns Berlinerinnen und Berliner dürfte heute seine Schrift "Zur Wohnungsfrage" (1873) die aktuellste und interessanteste sein. Vor knapp 150 Jahren analysierte Engels darin, warum die Wohnungsfrage im Kapitalismus entsteht und in diesem nicht zu lösen sei. Dabei unterzieht er reformistische Lösungsversuche, wie z. B. genossenschaftliche Modelle, einer beißenden Kritik.
Lesung mit der Schauspielerin Doreen Kähler Moderation: Marilies Müller
Seit 1999 hat die Helle Panke ihren Sitz in der Kopenhagener Straße im Prenzlauer Berg. Wie interessant und historisch aufgeladen „unser“ Kiez ist, haben zwei Autoren in ihren fast gleichzeitig erschienenen Büchern jüngst beschrieben: Holger Siemann setzt in dem Jahrhundertroman „Das Weiszheithaus“ genau wie Torsten Schulz in seinem Roman „Skandinavisches Viertel“ dieser Gegend ein liebevolles literarisches Denkmal ...
Im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojekts über Kunst im urbanen Raum in Pankow der Künstlerinnengruppe 'x-embassy' entsteht ein zweiter Filmabend, ZICKZACK II: Ausgangspunkt des künstlerischen Forschungsprojekts vom Kollektiv x-embassy war die gemeinsame Anmietung eines größeren Raumes in der ehemaligen australischen Botschaft auf der Grabbeallee in Pankow, die mit Keramikschutzwänden der renommierten Keramikerin Hedwig Bollhagen (1907-2001) umhüllt ist ...
In den „Goldenen Zwanzigern“ sang Otto Reutter von Alltagsgeschichten, von kleinen Übeln und großen Dummheiten, er sang vor allem den Menschen aus dem Herzen. Sie liebten ihn dafür und für seinen Mut zum Galgenhumor. Und dafür lieben wir ihn noch heute.
Im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojekts über Kunst im urbanen Raum in Pankow der Künstlerinnengruppe 'x-embassy' entsteht der Filmabend ZICKZACK I: In der offiziellen 'Erfolgsgeschichte' der Wiedervereinigung, sowie den aktuellen Debatten um die weiterhin bestehenden Spannungen zwischen ...
1969 markiert einen radikalen Umbruch der sozialen Beziehungen bei FIAT-Mirafiori in Turin. Über ein Jahrzehnt sollte die größte Auto-Fabrik Italiens nicht mehr zur Ruhe kommen. Linke aus ganz Europa sahen die FIAT-Streiks als Bezugspunkt. Für die Gewerkschaftslinke wurde Mirafiori zum Experimentierfeld basisdemokratischer Organisationskonzepte, für die radikale Linke das Fanal für den Aufstand des „Massenarbeiters“ und seinen „Kampf gegen die Arbeit“. 50 Jahre danach schauen wir uns die Streiks noch einmal genauer an. Wie reagierten die Gewerkschaften, und welchen Einfluss hatten die Kämpfe auf linke Theorie und Praxis – wie den Operaismus? Welchen Einfluss hatte dieser in der Fabrik? Was war Mythos und was Realität?
Andrej Platonow gilt als prophetischer Schriftsteller, der die Tragödie der Sowjetunion vorausgesehen hat. In Platonows früher Publizistik wird die Nutzung der Sonnenenergie und die Überwindung des Raubbaus an der Natur propagiert, sein späterer Essay schreibt kritisch «Über die erste sozialistische Tragödie» (1934). Der Roman Dshan (1935) erweist sich als Utopie von einer Menschheit, die es vermag, die Gefahr ihres selbstverschuldeten Untergangs zu bannen.
Referenten: Ilsegret Fink und Prof. Dr. Heinrich Fink Moderation: Christian Beyer
Das Lektüreseminar widmet sich mit Victor Klemperers Buch LTI – Notizbuch eines Philologen einem Klassiker der kritischen Analyse der nationalsozialistischen Sprache. Es basiert auf umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen, wurde erstmals 1947 veröffentlicht und hat seitdem viele Auflagen erlebt. Klemperer ...
Wir wissen, dass die globalen Emissionen bis 2030 halbiert und bis 2050 auf Null gesenkt werden müssen, um den Klimazusammenbruch noch zu verhindern. Empirisch lässt sich belegen, dass diese Entwicklung mit einem anhaltenden Wirtschaftswachstum auf globaler Ebene unvereinbar ist. Vielmehr müssen die reichen Nationen ihren Energie- und ihren Ressourcen- und Materialverbrauch aktiv reduzieren, um einen ausreichend schnellen Übergang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Doch wie sieht eine Postwachstums-Gesellschaft aus? Wie kann sie erreicht werden? Und was bedeutet das für das Leben des Menschen im Anthropozän?
Dieses Willkommen versendet der Berliner Gospelchor mit seiner Botschaft für Frieden und Völkerverständigung. Es ist ein Oktett, das aus acht großartigen SängerInnen – fünf Frauen und drei Männer aus verschiedenen Ländern Afrikas – besteht. Seit 2009 erfreuen sie ein interessiertes Publikum mit ihrem Gesang. Referat: Karlen Vesper Moderation: Marlene Vesper
Referent: Martin Maleschka Moderation: Dr. Thomas Flierl Eine Kooperationsveranstaltung von der Max-Lingner-Stiftung und Helle Panke e.V.
Medial gibt es verschiedene Zugänge zur Revolte von 68: zwei davon wären: die Skandalisierung über Antiamerikanismus-, Nationalismus- und Antisemitismusvorwürfe; oder die Verniedlichung über ein interessegeleitetes grün-alternatives Zivilisierungsparadigma und die damit verbundene Verschiebung der großen Aufbruchsthemen sowie der zentralen Schauplätze der Revolte ins Mikropolitische und Provinzielle. Gerhard Hanloser versucht dagegen in seinem Vortrag die Revolte als Fundamentalopposition in ihrer theoretischen wie praktischen Radikalität ernst zu nehmen.
Mit: Dr. Ulrich Schneider (Geschäftsführer, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband), Zeinab Nasreddin (Leiterin Gesobau Familientreff), Helene Böhm (soziale Quartiersentwicklung der GESOBAU und Vorstand Netzwerk Märkisches Viertel) und Katina Schubert (MdA, Sprecherin für Arbeit, Flüchtlingspolitik der Fraktion DIE LINKE)
Derzeit ist gesellschaftlich viel in Bewegung. Die Ahnung, dass unsere Lebensform zu destruktiv ist, um einfach andauern zu können, breitet sich aus, aber Zukunftsperspektiven bleiben rar. Eva von Redecker diskutiert einige Dilemmata klassischer Revolutions-Vorstellungen und wirbt dennoch dafür, an diesem politischen Maximal-Begriff festzuhalten. Die Perspektive eines radikalen Wandels bestehender Ausbeutungs- und Zerstörungsmechanismen erlaubt, verschiedene aktivistische Strömungen der Klima-, Frauen*- und antirassistischen Bewegung als Durchsetzung und Vorwegnahme einer anderen Ordnung zu sehen.
Der Germanist Iwan-Michelangelo D’Aprile löst Fontane aus seinem Nahbereich Preußen und Brandenburg, und sucht ihn inmitten der beschleunigten, zunehmend elektrifizierten und globalisierten Welt auf, in der er lebte. Ein Epochenporträt des 19. Jahrhunderts.
Das Marx-Jahr ist vorbei – hurra, es kommt das Engels-Jahr. Die jeweils 200. Geburtstage von Mohr und General sind Anlass, sich der Verbreitungs- und Rezeptionsgeschichte ihrer Schriften sowie Details des Marxschen Wirkens zu widmen...
Die Klimakrise betrifft vor allem die Menschen, die am wenigsten dazu beitragen. Viele Lösungsvorschläge gehen zu Lasten der Armen. Das Konzept der Klimagerechtigkeit betrachtet hingegen die Klimakrise und die soziale Frage gemeinsam und hinterfragt die derzeitige Wirtschaftsordnung. Was bedeuten Klimagerechtigkeit und Klimakrise? Was hat der Kapitalismus damit zu tun? Und ist er überhaupt dazu in der Lage, die Welt klimagerecht umzugestalten? Wie kann eine Postwachstumsgesellschaft aussehen? Was wären die nächsten Schritte in diese Richtung?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Laudatio: Gerry Woop, Staatssekretär für Europa in der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Musik: Hannes Zerbe am Eisler-Flügel Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 07. Februar 2020.
Der weltweite Urbanisierungstrend und der damit einhergehende Mangel an bezahlbarem, zufriedenstellendem Wohnraum betrifft alle Industriestaaten – neben Berlin, Freiburg, oder Jena trifft es im Nachbarland ebenso mit Wien oder Graz auch österreichische Städte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieferte dort der Wohnbau im Rahmen des sogenannten Modell Steiermark Lösungen zu dieser Herausforderung, indem experimentell mit innovativen Konzepten neue Maßstäbe für den Massenwohnungsbau gesetzt wurden.
Die Anpassung der Sozialdemokratie an den Kriegskurs des Kaiserreichs war Ergebnis ihrer allmählichen Integration ins System. Nach der Novemberrevolution setzte sie diese Anpassung fort - gestützt auf die parlamentarischen Hoffnungen der Mehrheit der Arbeiterschaft schlug sie im Bündnis mit kaiserlichen Militärhierarchie die störenden revolutionären Ansätze blutig nieder. Die revolutionäre Minderheit suchte in ihrer Empörung Zuflucht zu Aktionismus, Selbstdarstellungspolitik und Unterordnung unter die Komintern, und fand nicht den Weg, die Spaltung revolutionär zu überwinden.
Die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen haben der AfD fulminante Siege beschert. Gestärkt wurde damit vor allem der völkische Flügel der Partei, der in allen drei Bundesländern dominant ist. Auch in den Kommunen hat die AfD ihre Stellung gestärkt. Was sind die Gründe für den weiteren Aufstieg der modernisierten radikalen Rechten? Wer wählt die Partei aus welchen Gründen? Was bedeutet der Sieg des völkischen Flügels für das innerparteiliche Gefüge der AfD? Diese und andere Fragen werden im Zentrum der Veranstaltung stehen.
Das Kollektiv x-embassy initiiert eine intergenerationelle künstlerische Forschung zum Thema Kunst im urbanen Raum in Pankow. Ausgehend von ausgewählten Beispiele, u.a. Aufbauhelferin (Gertrud Claessen, 1952) und fragen ! (Karla Sachse, 2005), konzentriert sich das Kollektiv auf die Erfahrungen von Künstlerinnen, die vor und nach 1990 in Ostberlin tätig waren und/oder sind.
Ziel des Workshops ist es, Menschen, die insbesondere in Basis- und Stadtteilgruppen aktiv sind, mit den Ideen, Konzepten und Werkzeugen des transformativen Community Organizings (TCO) vertraut zu machen. Erfahrungen und Probleme aus den jeweiligen politischen Arbeiten sollen im Detail betrachtet und für einen gemeinsamen Lernprozess genutzt werden. Die erworbenen Kenntnisse werden direkt praktisch erprobt.
Der Wunsch nach einer Breitenwirksamkeit einer neuen Ästhtetik, Lebensgestaltung und Produktdesign - wie sie das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus von Beginn an formulierte - konnte erst mit dem Umzug der Lehrinstitution in die Stadt Dessau in stärkerem Ausmaße verwirklicht werden.
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vertrag von Versailles 1919 war auch die Phase des deutschen Kolonialbesitzes beendet. Keineswegs aber endeten damit die Auswirkungen, die der deutsche Kolonialbesitz im Hinblick auf Politik und das Denken in der deutschen Gesellschaft hatte. Es diskutieren: Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Tobias Rieder, Sabine Weißler, Dr. Joachim Zeller
Zunehmend formuliert sich Protest auf der Straße mit Musik. Ob bei großen Demonstrationen oder bei Mieter*innenkollektiven, die sich gegen Verdrängung wehren. Welche neue Ästhetik zeigt sich hier? Wodurch wird Musik als chorisches und damit stärkendes gemeinschaftliches Erleben wieder interessant? Sind Mietprotestlieder die Kampflieder der Neuzeit?
Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Novemberrevolution. Ein Abend mit Dr. Eva von Redecker und Dania Alasti Moderation: Lena Böllinger
Mit: Franziska Klemstein (Kunsthistorikerin) Moderation: Dr. Thomas Flierl Eine Kooperationsveranstaltung von der Max-Lingner-Stiftung und Helle Panke.
Im Zuge der Entwicklung des Kapitalismus spielt in den Volkswirtschaften des globalen Nordens die Finanzökonomie eine zunehmende größere Rolle. Sie erhöht die Ungleichheit, führt zu finanzieller Instabilität und schädigt unsere Umwelt. Zehn Jahre nach der Finanzkrise bleibt die Produktivität im globalen Norden verhalten, die Ungleichheit steigt, und wir stehen vor einem existenziellen Klima-Notstand ...
Die Geschichte des Anschlusses der DDR ist eine Geschichte von Demütigungen, einer tätigen Verachtung ihrer Kultur, Literatur, Wirtschaft und sozialen Infrastruktur, die immer weiter fortwirkt. Für das vereinigte Deutschland zeigt Daniela Dahn: Bevor der Rechtsextremismus die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, kam er aus der Mitte des Staates. Aus Teilen des Sicherheitsapparates, der Bundeswehr, der Verwaltung.
Mit dem Ruf "Sie werden nicht durchkommen!" kämpften 1936-1939 auf Seiten der Verteiger der Spanischen Republik die Internationalen Brigaden gegen die Putschisten unter General Franco. Sie führten einen opferreichen Kampf gegen die spanischen Faschisten und deren Verbündete in Deutschland und Italien ...
Vor 10 Jahren trat der Vertrag von Lissabon in Kraft. Ein verschärfter Neoliberalismus und Militarisierung der EU bekamen quasi konstitutionellen Charakter für den Staatenverbund. Wir wollen Bilanz ziehen über 10 Jahre Vertrag von Lissabon und darüber, wie die EU durch eine Hochrüstungspolitik gegen Russland zusammengehalten werden soll. Dabei wollen wir diskutieren: Wie spitzt sich die Krise der EU durch die Umsetzung des Vertrags von Lissabon zu? Was bedeutet die Militarisierung per Grundlagenvertrag für die Reformierbarkeit der EU?
Die Auseinandersetzung zwischen rechten und progressiven Kräften, die historisch betrachtet latent vorhanden ist, ist auf dem lateinamerikanischen Kontinent in eine neue Phase eingetreten. Gestützt auf die Überbleibsel der kolonialen Vergangenheit, rückwärtsgewandter fundamentalistischer religiöser Kräfte und einem progressiv verbrämten Neoliberalismus, haben rechte Kräfte Aufschwung bekommen und institutionelle Positionen zurückerobert. Mit der Wahl Mauricio Macris (2015) zum Präsidenten Argentiniens und der Amtsenthebung Dilma Rousseffs (August 2016) in Brasilien wurde eine Periode progressiver Entwicklungen in Lateinamerika beendet, die mit der Wahl Jair Bolsonaros (2018) in Brasilien ihren aktuellen Höhepunkt der Rechtsentwicklung in Lateinamerika erreichte.
Neben der Sprachkritik als politische Kritik werden auch andere Wörter unter die Lupe genommen, um das Besondere und Kuriose im Alltäglichen unserer Sprache aufzuspüren und fachkundig freizulegen. Beispiele aus der Kriminalistik und der Kriminologie fehlen natürlich nicht. Ein besonderes Kapitel betrifft die „Aufarbeitung des DDR-Unrechts“. Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich
Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Der Vortrag rekonstruiert den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte und warum der einsame Widerstandskämpfer heute kein Vorbild sein kann.
Am 30. Jahrestag der Kundgebung von über einer halben Million Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz für eine demokratisch-sozialistische, erneuerte DDR wollen wir Bilanz ziehen. Es geht nicht um ein nostalgisches Rückbesinnen auf mehr oder minder heile Welten der DDR oder der alten BRD, sondern um das Aufzeigen des Wandels beider Gesellschaften an historischen Knotenpunkten, ihre gegenseitige Beeinflussung, aber auch darum, ob und wie künftige alternative Gesellschaftsstrategien diese Erfahrungen aufgreifen können.
Dass Berlin über drei Jahrzehnte (1884-1919) hinweg die Hauptstadt des deutschen Kolonialreichs und der Ort war, an dem die Europäer über die koloniale Aufteilung Afrikas verhandelten, wird in der offiziellen Erinnerungskultur und in der historisch-politischen Bildung der Stadt bis heute kaum reflektiert. Noch weniger Beachtung findet jedoch die Tatsache, dass Brandenburg-Preußen im späten 17. Jahrhundert direkt am transatlantischen Versklavungshandel beteiligt und auch danach noch über Jahrhunderte in die koloniale Ausbeutung der Welt durch die Europäer involviert war. Unsere Tour durch die Berliner Altstadt macht auf Spuren der einst glorifizierten und heute verdrängten Kolonialgeschichte der Stadt aufmerksam. Dabei werden auch die Kämpfe der Nachfahren Kolonisierter um eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Geschichte in der Gegenwart thematisiert.
Weltweit breitet sich zunehmend Chaos aus: Der Klimawandel wird zur Realität, der Graben zwischen Arm und Reich vertieft sich, Staaten stehen vor dem Bankrott, während die UNO die größten Fluchtbewegungen seit dem Zweiten Weltkrieg registriert. Die traditionellen politischen Systeme erweisen sich als unfähig, angemessene Antworten auf diese Herausforderungen zu finden, und zerfallen; rechte Demagogen erhalten Auftrieb.
2019 ist das Humboldt-Jahr im Gedenken an den vor 250 Jahren in Berlin Geborenen. Das Jubiläumsjahr gibt Anlass zur weitgespannten Würdigung seiner Aktivitäten. Sein Leben war nicht nur abenteuerlich, einzigartig, wissenschaftlich hoch ergiebig und welthistorisch bedeutsam. Es war auch amüsant. Das beweist die Autorin Dorothee Nolte mit ihrem "Lebensbild in Anekdoten" über Alexander von Humboldt.
Das sogenannte Schürerpapier ist von den Aufarbeitern der DDR-Geschichte in mehrfacher Hinsicht missverstanden worden. Es handelte sich nicht um eine Bankrotterklärung. Die darin enthaltene Wirtschaftsbilanz in Zahlen sollte den Wirtschaftsfunktionären vielmehr den Ernst der Gesamtlage vor Augen führen und sie aufrütteln. Der Referent weist nach, dass die 1989 erarbeitete DDR-Wirtschaftsreform mit beträchtlich geringeren wirtschaftlichen Wachstumsverlusten einzuführen gewesen wäre, als dies mit der von Kanzler Kohl durchgesetzten Übernahme des bundesdeutschen Wirtschaftsmechanismus in kürzester Zeit der Fall gewesen ist.
Eun-Jeung Lee ist Professorin am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU Berlin. Moderation: Dr. des Birgit Ziener
Die postkoloniale Theorie hat einen enormen Einfluss auf das Verständnis des globalen Südens. Sie geht allerdings auch mit einer Kritik am Universalismus bestimmter Kategorien der Aufklärung und dem Vorwurf des Eurozentrismus einher. Diese Kritik richtete sich auch gegen die Tradition des Marxismus und gegen Marx selbst. Vivek Chibber zeigt im Rückgriff auf Marx, dass die grundlegenden Argumente auf einer Reihe analytischer und historischer Missverständnisse beruhen. Chibber zufolge ist eine Kritik des Kapitalismus im Rückgriff auf das Universelle möglich ohne Eurozentrismus und ohne Reduktionismus.
Marx‘ Artikel in der "New York Daily Tribune" über die Zustände insbesondere in den asiatischen Kolonien haben viel Kritik erhalten. Vor allem im Rahmen der Dekolonialiserungsprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Marx „Eurozentrismus“ vorgeworfen: Letztlich habe er die kapitalistische Produktionsweise für die einzig fortschrittliche gehalten und fast nur Europa im Blick gehabt...
Mit dieser ersten Veranstaltung des AK queer der Hellen Panke wollen wir 50 Jahre nach Stonewall über den Stand der Bewegung sprechen und auch an den Traum einer anderen möglichen Welt erinnern.
Der Vortrag untersucht den sich abzeichnenden Konsens zwischen der privaten Finanzwirtschaft und den Aufsichtsbehörden, durch den der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft über den Markt und über eine Umstellung auf eine nachhaltige Finanzierung beschleunigt werden soll. Es wird untersucht, welche Rolle die Schattenbanken bei diesem Konsens spielen und welche zivilgesellschaftliche Alternativen möglich sind.
Der Boden ist keine Ware wie jede andere. Entsprechend seiner Besonderheiten gehört er dem Wesen nach in Gemeineigentum. Nur so lassen sich Spekulation mit Bau- und Ackerland verhindern. Der Vortrag konzentriert sich darauf, wie der Boden schrittweise dem Markt entzogen werden kann und knüpft an aktuelle Enteignungsinitiativen an. Referentin: Prof. Christa Luft
Der Liederabend mit Isabel Neuenfeldt findet im Rahmen des Jahrestreffens der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik (KFSR) statt und ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem KFSR. Da die Kapazität des Raumes begrenzt ist, bitten wir Sie um Anmeldung.
Die Demokratisierung Spaniens nach dem Ende der Franco-Diktatur gilt als europäische Erfolgsgeschichte. Doch die Wirtschaftskrise ab 2008, die Protestbewegung der indignados, die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen und die Korruptionsskandale der Volksparteien PP und PSOE haben deutlich gemacht, dass Spaniens Modernisierung sehr viel widersprüchlicher verlaufen ist.
Der Begriff der Klasse ist zurück! Allerdings kehrt die Klasse in der gegenwärtigen Diskussion nicht unvermittelt wieder, vielmehr hat der Klassenbegriff eine Geschichte der Abkehr, der Erweiterung und der Entgrenzung durchlaufen. Da war zunächst die Abkehr vom Klassenbegriff im Zuge der Herausbildung der Neuen Linken und der Neuen Sozialen Bewegungen nach 1968 ...
Die Legion Condor hatte entscheidenden Anteil am Sieg Francos. Hitlers »fliegende Bruderhilfe« griff in alle bedeutenden Schlachten des Spanischen Bürgerkriegs ein und führte den ersten massiven Luftkrieg der Geschichte gegen die Zivilbevölkerung. Das von ihr zerstörte Guernica ist zu einem weltweiten Symbol für die Gräuel des Krieges geworden. Referentin: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum
PEGIDA wird im Oktober fünf Jahre alt. Damit entstand auf der Seite der extremen Rechten nicht nur eine soziale Bewegung, sondern auch eine eigene Sprache. Es ist die Sprache des "besorgten Bürgers" mit seltsamen Begriffen wie "Deutschland GmbH", "Ficki-Ficki-Fachkräfte", "Schuldkult". Die Veranstaltung nimmt die Sprache der besorgten Bürger von den so beliebten Ausrufezeichen bis zu „Volksverdünner" aufs Korn.
Eine lebenswerte Nachbarschaft, das sind die Menschen, die im Kiez leben und die Einrichtungen, die von der Nachbarschaft genutzt werden. Diese Einrichtungen sind meist kleine Gewerbetreibende, Vereinsräume, soziale Projekte, das Café an der Ecke, Kitas und die Räume sozialer Träger. Berlins Wohnungsmieter*innen sind seit Jahren vom herrschenden Mietenwahnsinn betroffen – aber auch die Gewerbemieten gehen in vielen Ecken Berlins durch die Decke ...
Auftritt von Mitgliedern des Vereins "Unentdecktes Land" und von Besucherinnen und Besuchern des Seniorenklubs zu ihrer DDR-Biografie, um die verschiedenen Wege der Generationen zu verdeutlichen. Moderation: Dr. Inge Pardon
Die Literatur aus der DDR hat sich als haltbarer erwiesen, als mancher Betrachter in den Wendejahren für möglich gehalten hat. Von ihrem Umgang mit den Büchern – und von den Tücken im ideologischen und politischen Umfeld damals und heute – erzählen Dr. Leonore Krenzlin und Prof. Dieter Schiller anlässlich ihres gemeinsamen Sammelbandes mit Aufsätzen und Rezensionen aus den Jahren 1975 bis 2015.
Drei Jahre nach dem Brexit-Referendum ist Großbritanniens zukünftiges Verhältnis zur EU weiterhin unklar, und das Land bleibt über Europa tief gespalten. Premier Boris Johnson und sein "Brexit or Bust"-Kabinett versprechen, dem Spuk mit einem "No Deal" ein radikales Ende zu setzen, aber im Parlament gibt es dafür keine Mehrheit. Wird Johnson mit seiner populistischen Strategie bei den Wähler_innen Erfolg haben? Und welche Antworten haben Corbyn und die Opposition? Referent: Fabian Frenzel (Professor für Political Economy of Organisation, Universität Leicester)
Gesprächsrunde mit Prof. Erika Maier, Christa Bertag, Erich Postler, Reinhold Andert und Victor Grossman Moderation: Dr. Siegfried Wein
Vor 30 Jahren erlebte Berlin mit dem Fall der Mauer eine zweite große Welle von Hausbesetzungen, diesmal jedoch im Ostteil der Stadt. Ganze Straßenzüge waren damals besetzt. Einige Kämpfe wie die um die Mainzer Straße sind nurmehr ein Mythos, andere Besetzungen wie in der Rigaerstr. 94 sind bis heute akut. Wir wollen uns diese und weitere Orte in einem Rundgang durch die ehemalige Besetzer-Hochburg Friedrichshain ansehen.
Satirische Lesung und Gespärch mit Gisela Oechelhaeuser Moderation: Dr. Inge Pardon
Die beiden bekanntesten Klimawandelleugner sind Donald Trump und sein brasilianischer Kollege Bolsonaro. Obwohl die Klimaleugner im öffentlichen Diskurs in Deutschland kaum vorkommen, gibt es sie aber auch hier. Nach einem Vortrag von Susanne Götze über die Szene der Klimawandelleugner in Europa diskutieren wir mit der "Ende Gelände"-Aktivistin Ilana Krause über den politischen Umgang mit Klimawandelleugnern und rechter Klimapolitik.
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen von der Endzeit der UdSSR unter Gorbatschow über die Ära Jelzin bis zum heutigen Stand mit einer von W. Putin geführten Russischen Föderation sind Gegenstand wirtschaftshistorischer Betrachtungen und aktuell-politischer Schlussfolgerungen eines Insiders. Referent: Prof. Dr. Dr. Karl Döring
Aus Anlass von 100 Jahren Volkshochschule ist der Blick zurück möglicherweise auch ein Blick nach vorn. Dabei geht es um verdrängte linke Varianten der Volksbildung, besonders um jene Versuche, die in der Novemberrevolution die bürgerliche Volkshochschulbewegung durch Arbeiterhochschulen und Räteschulen ersetzen wollten. Angesichts des aktuellen Neofaschismus wird der Referent aber auch an die völkischen Denktraditionen in der deutschen Volkshochschulbewegung erinnern. Referent: Prof. Jörg Wollenberg
Die "One Belt-One Road" Initiative (BRI) bietet eine neuartige Möglichkeit, durch ein gewaltiges Infrastrukturprojekt Handel zu erleichtern und nachhaltiger zu gestalten. Die Grundsätze einer gleichberechtigten Teilhabe der beteiligten Staaten, der Nichteinmischung in innere Angelegenheit, sowie die Dimension, die nahezu zwei Drittel der Weltpopulation betrifft, bietet die politische Chance der Veränderung der ökonomischen Weltordnung. Sich dem konstruktiv zu stellen, ist dringendes Gebot.
... dafür erhebt sie ihre Stimme laut und deutlich und wurde so weit über Pankow und Berlin hinaus bekannt: die Pfarrerin Ruth Misselwitz. 1981 hat sie den Pankower Friedenskreis mitgegründet – für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Das Haus Europa ist für sie ein gemeinschaftliches Heim, um eine menschliche, eine soziale Gesellschaft aufzubauen. In dieser turbulenten Zeit ist ihr Beistand besonders gefragt. Ruth Misselwitz im Gespräch mit Karlen Vesper
Der im September 1949 inszenierte Schauprozess gegen den ungarischen Außenminister László Rajk war Muster und Auftakt für eine blutige Welle von Justizmorden und "Parteisäuberungen" in den osteuropäischen Parteien. Mit: Bernd-Rainer Barth Moderation: Dr. Thomas Flierl
Der Appell an Solidarität hat Konjunktur und erscheint notwendiger denn je in einer Situation globaler gesellschaftlicher Verwerfungen. Was aber bedeutet Solidarität und solidarisches Handeln im Hinblick auf Sprache, Literatur und Kommunikation. Wie kann Literatur helfen, das Konzept von Solidarität zu prüfen, zu schärfen und zu unterlegen? Inwiefern ist Literatur, sofern sie für andere Erfahrungswelten sensibilisiert, ein prädestinierter Ort, den theoretisch komplexen Begriff von Solidarität zu profilieren?
Im August 1994 beendete die Treuhandanstalt unter diesem Namen ihre Arbeit. Die Folgen der von der Treuhand organisierten Umstellung des Wirtschaftssystems der DDR auf das der BRD waren extrem: Rückgang der Industrieproduktion zwischen 1990 und 1993 um 60 bis 70 Prozent, Einbruch der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung um über 30 Prozent. Weit über drei Millionen Menschen verloren ihre Arbeit. Seit diesen Jahren verlassen junge und gut ausgebildete Menschen Ostdeutschland. Nun wird die gesellschaftliche Diskussion geführt, wie dieses für viele ehemaliger DDR-Bürger*innen brutale Kapitel der Biographie- und Zeitgeschichte aufgearbeitet werden soll.
Der Sohn der Kundschafterin für die Sowjetunion, Ruth Werner ("Sonjas Rapport"), und des Architekten und Kundschafters Rudolf Hamburger ("Zehn Jahre Lager") erzählt vom abenteuerlichen Lebensweg seiner Eltern sowie seiner eigenen Kindheit durch die Krisen und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Referent: Maik Hamburger
Wir begeben uns von Berlin über Lindow, Meseberg, Gransee bis nach Neuruppin auf Fontanes Spuren. Er war nicht nur "Wanderliterat", sondern schuf mit "Effi Briest" einen neuen Frauentyp in der Literatur, der mit dem bis dahin vorherrschenden Klischee in der Literatur brach. Dr. Siegfried Wein, langjähriger Theaterintendant u.a. im Theater der Freundschaft und im Theater im Palais wird uns Fontane auf dieser Tour näher bringen.
Laudatio: Elke Kadasch Musik: Cornelia Maaz (Klavier), Tabea Höfer (Violine) und Christian Raudszus (Violoncello) Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 15. November 2019.
Diskussion mit Hans Modrow (ehemaliger Ministerpräsident und Vorsitzender des Ältestenrates der LINKEN) und Sevim Dagdelen (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages)
Christoph Lieber debattiert mit Thomas Kuczynski, dem Herausgeber der neuen Textausgabe von Marx’ Kapital Band Eins, den Stellenwert der dort vorgenommenen Analysen im Kontext von ökologischer Krise, Digitalisierung und Rohstoffknappheit.
Referent: Uwe Hiksch
Das Seminar widmet sich einer der wichtigsten einflussreichen Schriften der Studentenbewegung 1968. Bereits 1955 erscheint in den USA Herbert Marcuses Streitschrift "Eros and Civilization. A Philosophical Inquiry into Freud", die in Deutschland unter dem sehr deutschenTitel "Triebstruktur und Gesellschaft" berühmt wurde. In diesem Buch stellt Marcuse die Grundfragen des sogenannten Freudo-Marxismus.
Mit: Alexander Neupert-Doppler
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Das gemeinnützige Gewerkschaftsunternehmen prägte die Aufbau- und Wirtschaftswunderzeiten der BRD mit über 480.000 Wohnungen und zahlreichen öffentlichen Bauten, Schulen und Kindergärten sowie den ersten Einkaufszentren. Der Niedergang des Unternehmens Anfang der 1980er Jahre war ein Schock für die Bundesbürger – Geldhinterziehung und Misswirtschaft hatten nicht nur ein gemeinnütziges Unternehmen ruiniert, sondern bedeuteten auch das Ende der Gemeinwirtschaft.
Vor 80 Jahren überfiel das faschistische Deutschland Polen, der 2. Weltkrieg begann. Aber auch dieser Krieg hatte eine Vorgeschichte. Sie ist gegenwärtig Gegenstand massiver Umdeutungen. Das faschistische Deutschland wird mehr und mehr entlastet, die Schuldigen in Moskau, weniger in den westlichen Hauptstädten gesucht ... Es referieren: Martin Seckendorf, Rainer Zilkenat, Stefan Bollinger, Felix Matheis und Daniela Fuchs; Moderation: Anke Geissler.
Im Vortrag werden erstens die vielfältigen Wirkungen aktueller technischer Basisinnovationen verdeutlicht. Als wissenschaftliche Methodik der Abschätzung und Bewertung der Technisierung und ihrer Folgen hat sich seit den 1980er Jahren die Technikfolgenabschätzung bzw. Technikbewertung (TA) entwickelt. Das Konzeptionelle dieser „Denkbemühungen“, wird zweitens exemplarisch dargestellt. Damit im Zusammenhang wird drittens auch auf die entsprechenden Potenziale der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften eingegangen.
„Schwarzes Gold aus Warnemünde“, „Plan D“, „Die Mauer steht am Rhein“, „Rote Wende“, „PolyPlay“ – im Roman lebt die DDR bald recht munter, bald weniger munter fort. Alternativgeschichte hat, wie es scheint, Konjunktur. Im Vortrag zeichnet Karlheinz Steinmüller die Entwicklung alternativgeschichtlicher Fiktionen von der Utopie zur Uchronie in Literatur und Geschichtstheorie nach, er zieht Parallelen zu den Szenarien in der Zukunftsforschung und er fragt nach den Ansatzpunkten für alternative Entwicklungen in der realexistierenden DDR-Geschichte.
Das Thälmanndenkmal am Thälmannpark ist immer wieder in den Schlagzeilen. Während die Jugendorganisation der FDP eine symbolische Sprengung initiieren wollte, hat die Bezirksverordnetenversammlung Pankow einen Wettbewerb ausgelobt, der Vorschläge zur Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals entwickeln soll und ein Kolloquium zu Denkmal und Park organisiert. Zudem ist bereits seit 2012 die „Thälmannpark Initiative“ rund um das Areal aktiv. Zum 75. Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns wollen wir uns einerseits Geschichte und Zukunft von Denkmal und Park und andererseits der Geschichte des Arbeiter_innenwiderstands widmen.
Im November 2018 erschien ein Aufsatz in der „Juristen Zeitung“ der Stadtaktivist*innen und Landespolitiker*innen elektrisierte. Er trug den Titel „Mittel und Wege landesrechtlichen Mietpreisrechts in angespannten Wohnungsmärkten“. Dieser besagte, dass Bundesländer seit der „Föderalismusreform 2006“ die Möglichkeit hätten "ein öffentliches Preisrecht im Mietwohnungswesen schaffen“, das einen „Mietpreisstopp“ oder eine „Mietpreisfestsetzung“ enthalten könnte. Darüber sprechen wir mit Senatorin Katrin Lompscher
Seit 50 Jahren behauptet die Autoindustrie, es gäbe eine innere Reform der Autogesellschaft: mit Katalysator, mit spritsparenden Autos ("Swatch-Car"), mit "Biosprit". Jetzt also das Elektroauto. Dabei ist die CO-2-Bilanz eines E-Autos über seinen Lebenszyklus hinweg kaum besser als die eines Autos mit (sparsamem) Verbrennungsmotor. Und es gibt neue Probleme. Das E-Auto ist also nicht die Lösung, sondern eine neue Sackgasse, so Winfried Wolf, der in der Veranstaltung auch die Konzeption einer alternativen Verkehrsorganisation entwirft.
Vortrag von Helmut Heinrich Moderation: Christian Beyer
Wer in Deutschland überhaupt von Labriola weiß, hat zumeist davon gehört, dass er die Konzeption marxistischer Philosophie der Praxis geprägt hat, die dreißig Jahre später den Gefangenen Antonio Gramsci so inspirierte, dass er daraus den Namen für den theoretischen Quellcode seines Marxismus gemacht hat. Weit weniger bekannt dürfte sein, dass Gramsci Labriolas Herangehensweise an die Probleme zur Leitlinie des künftigen Marxismus machen wollte. Mehr noch: zu entdecken ist er als einer der Gründer des Marxismus, speziell marxistischen Philosophierens überhaupt.
Bitte nicht mehr anrufen, alle Plätze sind vergeben. In dem neuen Roman von Regina Scheer, der im Frühjahr 2019 im Penguin Verlag erscheint, geht es um ein Haus in der Utrechter Straße im Wedding, vor dem 1933 der Hitlerjunge Walter Wagnitz ermordet wurde, angeblich von Kommunisten...
Mit: Frank-Burghard Habel und Mario Keßler
Als erster deutscher Bundestagsabgeordneter seit langem ist Andrej Hunko (DIE LINKE) im April nach Venezuela gereist. Während seines elftägigen Aufenthalts hatte er Treffen mit etwa 30 Gesprächspartner/innen aus verschiedensten Bereichen, darunter auch Präsident Nicolas Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaidó. Er berichtet von seiner Reise und insbesondere über die die Rolle der EU-Staaten und Deutschlands im Venezuela-Konflikt. Er freut sich auf die Diskussion über Ursachen und mögliche Lösungen der aktuellen Krise in Venezuela.
Die 1931 zur Überwindung der Feindschaft unter den Arbeiterparteien gegründete Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands war der Versuch einer demokratisch-sozialistischen Bewegung in der Spätphase der Weimarer Republik. Gerd Irrlitz, dessen Vater in der SAP aktiv war, hat jüngst neue Forschungsergebnisse über die linkssozialistische Partei publiziert. Er wird ihre kurze Geschichte nachzeichnen und fragen, ob die historischen Lehren auch Ideen und Wege für eine postkapitalistische Gesellschaft heute aufzeigen können.
Der gegenwärtige Aufstieg der Volksrepublik China führt zu einer Neuordnung der globalen Machtverhältnisse. Auch innerhalb des Landes haben sich durch die wirtschaftliche Entwicklung Klassen- und Geschlechterverhältnisse grundlegend verändert. Jedes Jahr verlieren Millionen von Bäuerinnen und Bauern ihr Land, und neue Klassen von freien LohnarbeiterInnen und von KapitalistInnen sind entstanden. Streiks, ländliche Unruhen und ethnische Konflikte sind die Folge.
Vertritt Marx eine materialistische Dialektik im Gegensatz zur idealistischen Dialektik Hegels? Oder verabschiedet er sich in Wahrheit vom dialektischen Denken und versteht unter Dialektik lediglich eine Darstellungsmethode? Mit diesen Fragen möchten wir uns anhand zentraler Textstellen aus dem "Kapital" in dieser Veranstaltung auseinandersetzen – und dabei auch diskutieren, inwiefern die Frage nach der Dialektik eigentlich für eine marxistische Perspektive auf die Gegenwart von Bedeutung ist.
Der Fernsehturm ist heute ein anerkanntes Wahrzeichen der Stadt. Doch in den 1960er Jahren war der Bau des Fernsehturms Teil der Systemkonkurrenz zwischen Ost und West. Einerseits stand er in Konkurrenz zu West-Berliner Fernsehturmprojekten, die allesamt gescheitert sind. Andererseits lag er direkt in der Einflugschneise zum Flughafen Tempelhof, der für West-Berlin von zentraler Bedeutung war. Aus diesen Konflikten ergaben sich gestalterische Konsequenzen, die die Berliner Innenstadt bis heute prägen: Der Fernsehturm und sein Umfeld avancierten zu einem Experimentierfeld, auf dem Utopien der Moderne Wirklichkeit wurden.
Zeitlebens haben sich Marx und Engels für die politische und rechtliche Gleichstellung der Juden eingesetzt. Gleichzeitig hatten sie eine tiefe subjektive Abneigung gegen die jüdische Religion und ihre Kultur. Nachgezeichnet wird ihr ambivalentes Verhältnis zum Judentum in der Zeit des Vormärz, in der Revolution von 1848/49 und in den folgenden Jahrzehnten. Referent: Dr. Francois Melis
Das Leipziger Literaturinstitut war eine Schlüsselinstitution des DDR-Literaturbetriebs: Künstlerischer Auftrag, ideologische Doktrin und das Streben nach ästhetisch-poetischen Freiräumen standen am Institut fortgesetzt im konfliktträchtigen Widerspruch. Referentin: Dr. Katja Stopka
Im Vortag wird skizziert, wie die ultra-neoliberale Regierungspolitik Bolsonaros sechs Monate nach dem Machtantritt den Rückzug des Staates aus der Für- und Altersvorsorge plant, staatliche Unternehmen privatisieren will und die Agrarreform faktisch beendet hat, um staatliches Land an Konzerne zu veräußern. Wirtschaftlich und ordnungspolitisch orientiert sich die Regierung an Chile unter Pinochet. Wie kam es dazu, dass sich die Mehrheit von der linken Arbeiterpartei (PT) abgewandt hat? Wie organisiert sich Widerstand dagegen?
Derzeit verhandelt die EU mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks (AKP) über ein Nachfolgeabkommen des seit 2000 geltenden Cotonou-Abkommens. Die Gespräche haben im September 2018 am Rande der UN-Vollversammlung zwar begonnen, standen aber bislang unter keinem guten Stern. Nicht nur sind die Interessenlagen zwischen der EU einerseits und den AKP-Staaten andererseits zunehmen verschieden, insbesondere mit dem drohenden BREXIT haben sich auch die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen sehr verändert.
Vom 24. März 1999 bis zum 19. Juni 1999 bombardierten Flugzeuge & Marschflugkörper der Nato Ziele in der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien. Insgesamt warfen die im Rahmen dieser Nato-Operation eingesetzten 1.000 Flugzeuge 28.018 Sprengkörper ab. Bis heute sind die Kriegsschäden an Gebäuden und in der Natur in Serbien und den Nachbarländern zu sehen ...
Vor 40 Jahren, die Urkunde ist auf den 5. Januar 1979 datiert, erfolgte auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Berlin die Gründung des Stadtbezirkes Berlin-Marzahn. Die Fertigstellung des ersten Wohnblocks erfolgte aber schon am 30. November 1977. Marzahn sollte zu dem Synonym für das ambitionierte Wohnungsbauprogramm der DDR werden, mit dem die SED die „Wohnungsfrage als soziale Frage“ lösen wollte ...
Gerhild Grolitsch zeigt übermalte und überschriebene Fotos. Dorothea Beckmann zeigt Waldbilder in Acryl auf Leinwand. Die Arbeiten entstanden in den Jahren 2018 und 2019. Laudatio: Horst Kontak (Vorsitzender der Kunstfreunde Pritzwalk e.V.) Musik: Ulrich Gumpert (piano)
Im Jahr 1979 erschien in Frankreich unter dem Titel „La distinction. Critique sociale du jugement“ jenes Buch, das in Deutschland den Titel „Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“ erhielt. Es ist das Hauptwerk des französischen Sozialwissenschaftlers Pierre Bourdieu. An einem Junge Panke Abend wollen wir uns im Garten des Technoclubs about blank diesem Werk widmen.
Mietenkrise, Altersarmut, bedrohter Frieden – die Neoliberalen und Rechten treiben die Gesellschaft immer weiter in die Spaltung – zwischen Arm und Reich, zwischen Frauen und Männern, zwischen denjenigen, die einen deutschen Pass besitzen und denjenigen, die keinen haben. Und auch zwischen Ost- und Westdeutschen, denn fast 30 Jahre nach dem Mauerfall werden Ostdeutsche immer noch herablassend als Bürgerinnen und Bürger 2. Klasse behandelt. Katja Kipping spricht über aktuelle Probleme und Handlungsoptionen.
Er galt als einer der Meilensteine des Friedens zwischen der Sowjetunion und den USA: der INF-Vertrag, der seit den späten 1980-er Jahren für die Abrüstung von Mittelstreckenraketen zwischen den beiden Weltmächten sorgte. Nun sind die USA unter Präsident Trump aus dem Abkommen ausgestiegen, nachdem Russland und die USA sich jahrelang gegenseitig vorgeworfen hatten, systematisch gegen das Abkommen zu verstoßen. Aber was bedeutet der Ausstieg aus dem Abkommen für die beiden Länder? Dürfen die zwei Staaten nun ungehindert nuklear aufrüsten? Und warum ist der Vertrag für uns in Europa und auch in Deutschland so wichtig?
Öffentlich zugänglich für die Mitglieder des Vereins "Helle Panke" e.V. - Rosa Luxemburg Stiftung Berlin. Sie möchten Mitglied werden? Schreiben Sie uns an info@helle-panke.de.
Bini Adamczaks Buch „Beziehungsweise Revolution“ wurde in der radikalen Linken stark rezipiert. Ihre Thesen, die sie aus einem historischen Vergleich zwischen den Revolutionen von 1917 und 68 entwickelt, lassen sich für gegenwärtige Diskussionen etwa um die Flexibilisierung der Arbeit oder die Identitätspolitik aktualisieren. Um der Beziehung von Revolution und Kommunismus näher zu kommen, wollen wir „Beziehungsweise Revolution“ erörtern und diskutieren.
Paul Merker (1894-1969) war als Politbüromitglied der ranghöchste SED-Politiker, der Opfer stalinistischer Repressalien wurde. Zudem wurde er – scheinbar paradox – als einziger Nichtjude durch eine antizionistische (im Gehalt aber antisemitische) Kampagne in Mitleidenschaft gezogen. Eine Biographie über ihn liegt bisher nicht vor. Der Vortrag bildet den Auftakt zu einem Forschungsprojekt mit dem Ziel einer Biographie Merkers. Sein wechselvoller Weg führte ihn über die KPD der Weimarer Republik in die USA, die Sowjetunion, nach Frankreich und Mexiko und schließlich zurück in den Osten Deutschlands.
30 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR und 29 Jahre nach der deutschen Einheit gilt es, zwei wichtige Stränge gleichzeitig zu bearbeiten: die Chancen und Herausforderungen ostdeutscher Struktur- und Entwicklungsansätze und -politik (die nicht zuletzt auch durch die PDS bzw. DIE LINKE maßgeblich mit geprägt und entwickelt worden ist) einerseits sowie die Aufarbeitung politischer Nachwendeentscheidungen regierender Bundespolitik und die Beseitigung nach wie vor bestehender Benachteiligungen Ostdeutscher andererseits. Vortrag von Matthias Höhn, Ostbeauftragter der Linksfraktion im Bundestag
Einen Tag lang beschäftigen wir uns mit dem Logiker, Mathematiker und Informatiker Alan Turing. Er ging der Frage nach, ob Maschinen denken können und erfand den "Turing-Test" zur Ermittlung von Künstlicher Intelligenz. Teamer des Seminars ist Timo Daum.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Referent: Dr. Reiner Zilkenat Moderation: Christian Beyer
Teamerin: Prof Hania Siebenpfeiffer Organisation: Fabian Kunow
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
1979 erschien das Buch Marx oltre Marx (Marx über Marx hinaus) von Antonio Negri. Es machte ihn schon lange vor "Empire" weltbekannt. 40 Jahre später erscheint das Buch, längst zum Klassiker geworden, endlich in deutscher Sprache: Negris Vorlesungen über die Marx'schen Grundrisse, gehalten an der Universität in Paris auf Einladung von Louis Althusser ...
Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung unter konkret-historischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und in einer digitalisierten Welt. Wie kann das Recht auf Selbstbestimmung im Kapitalismus vorwiegend neoliberaler Prägung durchgesetzt werden? Finanzielle und existenzielle Probleme sowie Bildungsdefizite schränken den freien Willen in Entscheidungssituationen ein. Selbstverantwortung für die eigenen Lebensziele ist verbunden mit dem Verantwortungsbereich und dem vorhandenen Entscheidungsspielraum. Wie sind Frauenrechte als Menschenrechte unter patriarchalischen Verhältnissen durchzusetzen?
... von keinem Geringeren der Branche "Journalismus total" als Günter Herlt. Man darf gespannt sein, was sein Zettelkasten über "unsere Jahre" zu bieten hat. Herlts "Zettelkasten" bietet ungeahnte Möglichkeitem zu aktivem Denken und Tun. Sein Name bürgt für Geistesblitze, für grandiose Bonmots, für Heiterkeit und Tiefgang.
Gibt es noch die Arbeiterklasse? Wie lassen sich Spaltungs-, Schließungs-, Distinktions- und Individualisierungsprozesse sowie Genderprobleme in kapitalistischen Klassenverhältnissen auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie untersuchen und erklären? Darüber diskutieren wir mit Christoph Lieber.
Diskussion mit Christina Volke (“Heisig malt Schmidt. Eine deutsche Geschichte über Kunst und Politik”, 2018) und Wolfgang Ruppert (“Künstler! Kreativität zwischen Mythos, Habitus und Profession”, 2018). Moderation: Dietrich Mühlberg
Im Nürnberger Prozeß hatte Albert Speer geleugnet, an den Deportationen der Juden beteiligt gewesen zu sein. Susanne Willems hat in ihrem Buch "Der entsiedelte Jude" (1. Aufl. 2002, 2. Aufl. 2018) diesen Mythos zerlegt, indem sie die gesamte Systematik der Wohnungsräumungen und Deportationen entschlüsselt und die Interessen der Initiatoren des Verbrechens offengelegt hat.
Vor 100 Jahren wurde in Moskau die Kommunistische Internationale gegründet, jene Organisation, deren erklärtes Ziel es war, die Fackel der proletarischen Weltrevolution in alle Länder zu tragen. Die strategischen Ziele, die die Kominternführung der internationalen kommunistischen Bewegung vorgab, wurden jedoch nicht erreicht. Wladislaw Hedeler, Manfred Mugrauer (Wien) und Alexander Vatlin (Moskau) stellen die Gründungsmitglieder vor und skizzieren deren selbstlose Versuche, die Revolution in den verschiedensten Regionen der Welt zu organisieren. Ihre Suche nach Antworten auf die globalen Herausforderungen der Gegenwart bleibt ein wichtiger Bestandteil der europäischen und Weltgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Hannah Arendt hat Marx und Kierkegaard neben Nietzsche mit Respekt „Rebellen des 19. Jahrhunderts“ genannt. Anstoß und Abstoß zugleich ist für Arendt der Geschichtsbegriff, durch den Kierkegaard und Marx sich von der Tradition absetzen und das Freiheitsproblem neu verorten. Arendt verwendet die Metapher des Sprungs, den Sprung aus dem Zweifel in den Glauben (Kierkegaard), den „Sprung aus der Theorie in die Praxis, aus dem Denken in die Arbeit, aus der Philosophie in die Politik“ (Marx). Mit und gegen Kierkegaard und Marx profiliert sie dann ihre eigenen Überlegungen zum politischen Handeln, und zwar im Rahmen einer politischen Theorie, die keine Philosophie im traditionellen Sinne mehr sein will.
Es gibt nur wenige Gestalten in der Arbeiterbewegung des frühen 20. Jahrhunderts und der Revolutionsjahre um 1918/19, deren Leben so schillernd und legendenumwoben und deren literarisches Werk gleichzeitig so in Vergessenheit geraten ist wie Franz Jung (1888-1963). In das Leben und Werk des Phantasten und Revolutionärs wird eingeführt, aus seinen Texten gelesen und mit über das utopische Potential revolutionärer Literatur diskutiert.
Bis 1950 verringerte sich die ökonomische Leistungskraft im Osten Deutschlands verglichen mit dem des Westen infolge größerer Kriegszerstörungen und Reparationslasten um 2/3. Unter Ulbricht und Honecker wurde in Fünf- und Siebenjahrplänen auf- aber nicht eingeholt, Kohls Einholprojekt„blühende Landschaften“ verfehlte gleichfalls ihr Ziel. Im Vortrag wird gefragt, woran das lag und versucht, eine Antwort zu geben.
Was passiert in Berlin mit dem Niederschlagswasser? Mit Prof. Dr. Manfred Köhler vom Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik der Hochschule Neubrandenburg (University of Applied Sciences) wollen wir am 6. April an ausgesuchten Orten der Stadt den Verbleib des Niederschlagswassers erkunden. Große Mengen Umweltgifte und Plastik werden vor allem von den Straßen mit dem Niederschlagswasser fortgeschwemmt. Aber wohin? Was passiert mit diesem vergifteten und verdreckten Wasser?
Dächer machen in Städten etwa 1/3 der bebauten Flächen aus. Sie sind eine Flächenressource, die vielfältig, auch für die Begrünung, genutzt werden kann. In Berlin gibt es zwischen 3% und 8% begrünter Dächer, allerdings überwiegend als extensive Begrünung, also nicht betretbar. Begrünte Dächer können viel, etwa Regenwasser zurückhalten – und damit die Kanalisation entlasten –, Freiräume für die Bewohner schaffen, Standorte für Flora und Fauna sein und auch besondere Perspektiven auf die Stadt bieten.
Finnland hatte eine Sonderrolle im Bündnisgefüge Nazideutschlands inne. Die komplexe Weltkriegsgeschichte Finnlands wurde in den letzten Jahren vermehrt kritisch reflektiert. Anlass für uns, sich mit der finischen SS-Geschichte zu beschäftigen, ist die Eröffnung einer Gaststätte des Vorsitzenden des finnischen SS-Traditionsverbands im Prenzlauer Berg. Die Veranstaltung soll Einblicke in die Kriegsgeschichte Finnlands, die Entstehung und Bedeutung der freiwilligen Waffen-SS-Bataillone und der neuen Narrative in der finnischen Geschichtswissenschaft geben.
Mit: Jan Nadolny (Koordinator für die Erstaufnahmeeinrichtungen in der Flüchtlingshilfe) Moderation: Dr. Siegfried Wein
Die Finanz- und Eurokrise ist vorerst vorüber. In Europa und anderen Industrieländern hat sich die Wirtschaft kräftig erholt, in den Schwellenländern setzt sich der Aufschwung fort. Die Früchte dieses Aufschwungs verteilen sich allerdings sehr unterschiedlich. In dem Vortrag soll die Entwicklung der Ungleichheit untersucht werden: Aufstieg der Mittelschicht in Asien, Stagnation der Mittelschicht in reichen Regionen wie Europa. Diskutiert wird zudem, welche Rolle die Migration in der Globalisierung spielt und welche Folgen das Entstehen einer globalen Plutokratie – das reichste 1% – hat.
Mit: Konstantin Wecker, Wenzel & Band, Heinz Ratz & Band Moderation: Johanna Zeul
Mit: Amalia Chikh, Le-Than Ho, Sparen auf Kaution, Die Steinlandpiraten Moderation: Liedermacher Tobias Thiele Infos: https://www.musikundpolitik.de/liederpodium-teil-ii/
Mit: Heiner Kondschak Tickets: https://www.musikundpolitik.de/heiner-kondschak/
Mit: Bastian Bandt, Dirk Zöllner & André Gensicke, Danny Dziuk mit Karl Neukauf, Bernadette La Hengst, Thomas Putensen Durch den Abend führt Liedermacher Christoph Theußl Tickets: https://www.musikundpolitik.de/liederrevue
Mit: Woger, KathyKreuzberg – „Berliner Nachtgesang“, Maike Rosa Vogel, Der Ukulelenprediger, Lüül Moderation: Liedermacher Tobias Thiele Infos: https://www.musikundpolitik.de/liederpodium-teil-i/
Berlin war ein zentraler Schauplatz der revolutionären Ereignisse von 1918/19. Mit dem Aufstand und den Massendemonstrationen am 9. November wurde der Kaiser gestürzt. Auf den Straßen Berlins umarmten sich deutsche Soldaten und französische Kriegsgefangene. Hier tagte der Reichsrätekongress, der neben der Nationalversammlung auch die Demokratisierung des Militärs und die Sozialisierung der Industrie beschloss ...
Tickets: https://www.musikundpolitik.de/daniel-kahn-painted-bird
Mit: Die Seilschaft, Erich-Fried-Chor, hardChore "ELLA" Tickets: https://www.musikundpolitik.de/gundermann-1-band-2-choere
Deutschlandweit demonstriert diese Marchingband, die Uniformen mit überdimensionaler Polizeikappe und Deutschlandflagge am Sousafon-Trichter trägt, dass man tatsächlich über Megafon und Funkmikro singen kann. Auf ihren Instrumenten Trompete, Banjo und Sousafon macht den drei Herren so schnell niemand was vor: Das ist akustischer Swing und Dixie vom Feinsten ...
U.a. mit Die Jazzpolizei, Die Seilschaft, Erich-Fried-Chor, hardChore "ELLA", Daniel Kahn & Painted Bird, Woger, KathyKreuzberg – „Berliner Nachtgesang“, Maike Rosa Vogel, Der Ukulelenprediger, Tobias Thiele, Bastian Bandt, Dirk Zöllner & André Gensicke, Danny Dziuk mit Karl Neukauf, Bernadette La Hengst, Thomas Putensen, Christoph Theußl, Kondschak, Amalia Chikh, Le-Than Ho, Sparen auf Kaution, Die Steinlandpiraten, Dr. Maren Köster, Hans-Eckardt Wenzel, Dr. Joachim Hetscher, Peter Deeg, Ingar Solty, Dr. Lutz Kirchenwitz
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Was ist neu an der sogenannten „Neuen Rechten“? Warum gelingt es ihr – anders als der „Alten Rechten“ –, ihre Themen und Positionen im öffentlichen Diskurs zu verankern, sodass manche bereits mutmaßen, sie hätte die Diskurshoheit erlangt? Was bedeutet das für ein Schreiben über und gegen Rechts? Wie funktioniert die Sprache und Rhetorik der Rechten? Wie lässt sich sprachlich gegensteuern bzw ...
Er, Robert Schumann, kam aus Zwickau als Student der Jurisprudenz nach Leipzig, wo er im Hause seines Klavierlehrers Wieck dessen 9-jährige Tochter als "Wunder der Musik" erlebte. Sie trug als Pianistin bereits den Titel einer Gewandhausvirtuosin. In Verehrung steigerte er Claras Namen zu "Clarissima". So begann die Liebe des Lebens zweier musikalischer Genies – von Clara und Robert Schumann. Tagebücher geben Auskunft über ihre Musik, die Einmaligkeit ihres künstlerischen Schaffens. Vereint im Geiste, vermerkten beide wortgleich: "Den 14. August (1837) verlobten wir uns."
Am 26. März kommt der norwegische Singer-Songwriter Moddi nach Berlin. Er bringt 10 Geschichten von 5 Kontinenten über verbotene Lieder mit: Auf der Suche nach den Geschichten verbotener oder zensierter Musik ist Moddi um die ganze Welt gereist, hat Songs zusammengetragen und 2016 das international gelobte Album »Unsongs« herausgegeben, mit Klassikern wie "Strange Fruit" von Billie Holiday und "Army Dreamers" von Kate Bush, aber auch einem samischen Volkslied und dem Punk-Gebet von Pussy Riot ...
In Vortrag und Diskussion wollen wir die Geschichte der "wehrhaften Demokratie" rekonstruieren, um dann zu prüfen, ob sie den aktuellen Tendenzen des Rechtsrucks etwas entgegensetzen kann – oder nicht selber Teil des Problems ist. Diese Frage stellt sich auch angesichts der aktuellen Fälle innerhalb staatlicher Institutionen (NSU, NSU 2.0, der "Hannibal"-Fall). Kommt die Gefahr nicht bereits von "innen" – so wie auch der Rechtsruck in der Mitte der Gesellschaft stattfindet?
Die NATO marschiert im Osten auf und will dort auch bleiben. Die Militärpräsenz an der Westgrenze Russlands wird immer stärker. Gegen Moskau wird auf weitere Machtdemonstrationen und Konfrontation gesetzt. Mit rabiater Rhetorik gegen Russland soll nicht zuletzt auch Unterstützung für massive Aufrüstungsprogramme in den NATO-Ländern gewonnen werden. Mit der Aufkündigung des INF-Vertrags durch US-Präsident Donald Trump droht zudem eine neue atomare Aufrüstung in Europa - dabei sind Abrüstung und Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland das Gebot der Stunde. Wie begegnen Friedensbewegung und Linke den neuen Herausforderungen und Gefahren?
Karl Korsch (1886-1961) und Amadeo Bordiga (1889-1970) gelten mit ihrer frühen Kritik an der Degeneration der Kommunistischen Internationale und der aufgezwungenen Bolschewisierung aller ihrer Sektionen als Begründer des Linkskommunismus. Das Bündnis zwischen ihren Fraktionen wurde nach 1926 aber nicht vertieft und jede weitere Diskussion durch die hereinbrechende Gewalt von Stalinismus und Faschismus unterdrückt ...
Die Bundesrepublik bereitet sich vor, den 30. Jahrestag wiedergewonnener deutscher Einheit zu begehen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Wie kam es zur deutschen Teilung? Welche Rolle spielten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, und welche Verantwortung fällt der deutschen Politik in West und Ost zu? Ja, welcher Platz gebührt überhaupt dem einheitlichen Zentralstaat in der deutschen Geschichte?
Der Vortrag geht der Frage nach dem Unbewussten in der Kulturindustrie nach. Ausgegangen wird dabei von der Annahme, dass das Unheimliche als ein Organisationsprinzip der Beziehung zwischen Bildern und KonsumentInnen gelten kann. Das Unheimliche ist Freud zufolge eine spezifische Erscheinungsform des Unbewussten. Aus dieser psychoanalytischen Perspektive wirft der Vortrag (z.B. anhand des Films Die fabelhafte Welt der Amélie) ein neues Licht auf Fragen des Verhältnisses von Kultur und Kapitalismus, wie sie Adorno und Horkheimer in ihren Thesen zur Kulturindustrie aufgeworfen haben. Gezeigt werden wird, inwiefern Unbewusstes in die Warenförmigkeit gegenwärtiger Kultur systematisch verwickelt ist.
Gerade der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Klasse wurde lange ignoriert. »Die Frauen- und die Arbeiterbewegung blicken auf eine wechselseitige Geschichte aus Allianzen, verpassten Gelegenheiten, offener Feindseligkeit, Annäherung und Entfremdung zurück« schreibt Cinzia Arruzza. In der frühen Sozialdemokratie wurde über August Bebels »Die Frau und der Sozialismus« lebhaft diskutiert. Bis heute ist das Verhältnis nicht endgültig geklärt. Wenn Arbeiter*innen Geschlechterungerechtigkeiten abtun und Feminist*innen den Blick verlieren für die fundamentalen Zwänge der Lohnarbeitenden im Kapitalismus, so entgeht beiden eine wirkungsvolle Synthese. Übrig bleiben zwei politische Bewegungen ohne Richtung, ohne konkrete Handlungs- und Widerstandsformen und Schlagkraft.
Die Bevölkerung Berlins und des Umlandes wächst seit Jahren. Gleichzeitig besteht das Ziel, den Autoverkehr einzudämmen. Der ÖPNV muss folglich ausgebaut werden. Doch der Ausbau von U- und S-Bahnen ist nicht nur sehr kostspielig, sondern auch langwierig - von der Planung bis zur Fertigstellung vergehen mehrere Jahre bis Jahrzehnte ...
Peter Sodann ist Schauspieler sowie Initiator und Begründer der Peter-Sodann-Bibliothek im KulturGutStaucha, einer einmaligen Sammlung der im Osten Deutschlands von 1945-1990 erschienenden Literatur Moderation: Dr. Siegfried Wein
Friedrich Pollock (1894–1970) steht als bedeutendster Ökonom des Instituts für Sozialforschung zu Unrecht im Schatten der großen Denker der Kritischen Theorie. Sein Werk hat zwar das Denken Adornos, Horkheimers, Neumanns oder Marcuses in vielerlei Hinsicht mitgeprägt, es harrt aber immer noch der Anerkennung als originärer Beitrag zur "Frankfurter Schule".
Den Teilnehmenden begegnen während der Tour unter anderem Clara Jaschke, Ella Trebe, Marie Juchacz, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. Die Referentin stellt die Persönlichkeiten vor, gibt einen Einblick in deren Leben und zeigt ihre gesellschaftlichen und theoretischen Leistungen auf. Sie gibt Einblicke in die organisierte Arbeiterinnenbewegung und stellt Kontinuitäten bis zur Gegenwart heraus. Darüber hinaus wird auf der Tour darauf eingegangen, wie proletarische Frauen in Kunst, Literatur und Geschichte rezipiert wurden.
Mit Konferenzbeiträgen von Marcel Bois, Stefan Bollinger, Gisela Notz, Klaus Wisotzky, Mario Hesselbarth, Mirjam Sachse, Sebastian Zehetmair, Béla Bodó, Simon Webb, Pietro Di Paola, Axel Weipert, Mark Jones und Klaus Gietinger. Moderation: Dietmar Lange, Anke Geißler-Grünberg
Laudatio: Helmut Müller Musik: Holger Bey (Gitarre/Sound), Cristin Dross (Violine) Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 17. Mai
Klaus Gysi gehörte zu den interessantesten Persönlichkeiten der DDR. Er war Leiter des Aufbau-Verlages, Kulturminister, Botschafter in Italien und Staatssekretär für Kirchenfragen. Ein Kommunist und Kosmopolit – sein Leben führte durch die Gefahren des antifaschistischen Widerstandskampfes zu Kampf und Konflikten um ein neues, ein sozialistisches Deutschland. Sein Intellekt, seine Gewandtheit, sein Witz und seine Kultur des Dialogs führten ihn in komplizierten Situationen der DDR zu Positionen des Brückenbaus und der dringlichen Vertrauensbildung.
Verschiedenen Anlegertypen haben unterschiedliche Profitstrategien, die Mieterinnen und Mieter sowie die Stadtgesellschaft wiederum vor unterschiedliche Probleme stellen. Was unterscheidet große institutionelle Anleger von börsennotierten Immobilienunternehmen wie der Deutsche Wohnen und diese wiederum vom vermögenden Zahnarzt, der eine Eigentumswohnung kauft?
Lyrik, vertonte Verse und Briefe von Eva Strittmatter, Kurzprosa und Romanausschnitte von Erwin Strittmatter, Heiteres und Ernstes, Behutsames, Zeitkritisches, Appelle an einen freundlichen, liebevollen Umgang miteinander.
Groß-Berlin war und ist ein Spiegel städtischer Planungskultur, der Suche nach Ordnung einer chaotisch wachsenden Großstadt. Heute stellt sich erneut und dramatisch zugespitzt die Frage nach einer neuen Planungskultur. Was können wir aus der Planungsgeschichte lernen?
Am 12. November 1918 wurde in Deutschland das lange überfällige Wahlrecht für alle Bürger – und Bürgerinnen – von der Nationalversammlung in Weimar verabschiedet. Das Frauenwahlrecht war Teil und Ergebnis der durch die Revolution in Gang gesetzten Reformen. Den Frauen wurde vor 100 Jahren öffentliche Mitsprache zuerkannt sowie politische Teilhabe garantiert. Daran erinnert Karlen Vesper.
Humor und politisches Engagement verbanden sich zu einer außergewöhnlichen Mixtur an Zartheit und Menschlichkeit in dem schriftstellerischen Werk Erich Mühsams. Mit einer musikalisch-literarischen Revue erinnern Bernd Ludwig und Hannes Zerbe an ihn, an diesen unbeugsamen Menschen der Berliner und Münchner Bohème, der mit seinen Gedichten und kleinen Prosatexten das Publikum gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken brachte. Der mit großer Leichtigkeit bissig war, ohne verbissen zu wirken.
Utopie ist weder Wunschkonzert noch das schlechthin Unsagbare. So wie Marx den Kapitalismus kategorial begriffen hat, können wir uns der Utopie des Commonismus annähern. Im Vortrag von Stefan Meretz werden die Elemente einer Gesellschaft entwickelt, in der die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist. Referent: Stefan Meretz
2013 intervenierte die französische Armee im Norden Malis. Innerhalb weniger Wochen sollte sie die dort sitzenden Jihadisten vertreiben. Dieses Versprechen ist längst Vergangenheit. Seit vier Jahren ist zur Unterstützung auch die Bundeswehr vor Ort. Daneben gibt es weitere militärische Akteure. Die Grenzen zwischen diesen Gruppen im Norden verlaufen oft fließend. Welche Perspektiven bieten sich für Mali und die Region vor diesem Hintergrund? Wie sollen Linke die Präsenz europäischer Truppen dort bewerten? Und was hat dies alles mit "Kerneuropa" zu tun?
Im Zuge der Digitalisierung verändern sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der abhängig Beschäftigten. Welche Folgen hat das für eine linke Arbeitszeitpolitik? Kann der 8-h-Tag "nach vorn" aufgehoben werden? Welche Risiken birgt das? Werden damit soziale Errungenschaften aufgegeben? Verlangen unterschiedliche Branchen unterschiedliche Arbeitszeitmodelle? Wie sehen Arbeitszeitregelungen in anderen Ländern der Europäischen Union aus? Referent: Roland Schneider
Folgende inhaltliche Schwerpunkte werden in der Veranstaltung behandelt: 1. Was heißt Digitalisierung 4.0 und Industrie 4.0?, 2. Über die Notwendigkeit dieser Veränderungen und deren Auswirkungen auf große, mittelständische sowie innovative Unternehmen, 3. Auswirkungen der Digitalisierung auf den Einzelnen und die Gesellschaft, 4. Zusammenfassung/Schlussfolgerungen. Referent: Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Schiffel
Die "fast vergessene Revolution" von 1918/19 ist mit dem Namen Rosa Luxemburgs verknüpft. Ihre solidarischen und kritischen Interventionen gegenüber der Russischen Revolution beleuchten eine doppelte Frontstellung, die auch an ihren theoretischen Entwürfen ablesbar ist: Analyse des Imperialismus und Kritik diktatorialer Strukturen – auch der Linken. Luxemburgs besonderes Verständnis des demokratischen Prozesses muss daher auch heute im Mittelpunkt der Diskussionen um qualitative gesellschaftliche Veränderung stehen. Referent: Dr. Diethard Behrens
Gemeinhin wird angenommen, dass die Finanzkrise 2007/08 durch das riskante Verhalten der Banken verursacht wurde. Tatsächlich ist es jedoch gerade das Vermeiden von Risiken, das zu den Turbulenzen und Stürmen des Finanzwesens führt und unsere Wirtschaft zum Absturz bringt. Frances Coppola wird zeigen, dass nicht nur die große Finanzkrise selbst, sondern auch die Krise in der Eurozone Finanzstürme waren, die durch grenzüberschreitende Finanzströme verursacht wurden, und dass diese Stürme durch die Suche nach Hochzinsanleihen ohne Risiko entfacht wurden. Sie wird zudem die Rolle der Versicherungen diskutieren. Referentin: Frances Coppola Der Vortrag wird auf Englisch gehalten und simultan ins Deutsche übersetzt.
Seitdem die Regierungschefs der NATO-Staaten 2014 unter tatkräftiger Mithilfe Deutschlands beschlossen haben, bis 2024 möglichst 2 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für das Militär aufwenden zu wollen, steigen die Rüstungshaushalte – der deutsche 2019 um so viel wie nie seit der Gründung der Bundeswehr 1955. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Fragen: Wie viel sind zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bei uns? Gegen wen richtet sich die Aufrüstung? Welche Aufrüstungsziele verfolgen Bundesregierung und Bundeswehr in EU und NATO? Welche Auswirkungen wird das auf die deutsche Stellung in Europa und der Welt haben? Was können wir dagegen tun?
Zehn Jahre nach der "Kernschmelze am Finanzmarkt" analysiert Axel Troost ob (und was) die Welt aus den Ereignissen gelernt hat und kommt zu dem Schluss: CHANCE VERTAN. Dabei geht er den Ursachen für das latent instabile System der Finanzmarktregulierung auf den Grund. Ist der nächste Bankencrash nur eine Frage der Zeit?
Das Werk des lange vergessenen Kritikers und Autors Carl Einstein (1885–1940) ist geprägt von Versuchen, eine theoretische Fundierung zu formulieren, die gleichermaßen künstlerischer und politischer Praxis gelten könnte. Für Einstein erscheint insbesondere nach den revolutionären Ereignissen 1917/18 die historische Vermitteltheit von Kunst und Ästhetik als Ausgangspunkt, um das Verhältnis von Revolution zu historischer Zeit wie zu künstlerischer Tradition und Kunstgeschichte zu befragen. Vortrag von Dr. phil. Patrick Hohlweck
Thomas Köhler, der zwei olympische Goldmedaillen und drei Weltmeistertitel gewann, danach als erfolgreicher Trainer und bis 1989 als Vizepräsident des DTSB für Leistungssport tätig war, berichtet über Stationen seines Lebens vor und nach der Wende. Er geht u.a. den Fragen nach, die in Bezug auf den DDR-Sport noch immer die Gemüter erhitzen: Was geschah in Grenoble im Zusammenhang mit dem Kufenheizskandal? Wie war der Umgang mit Doping? Worauf sind die Erfolge des DDR-Sports zurückzuführen? Was in 40 Jahren DDR-Sport geschah, hat Thomas Köhler nicht nur selbst erlebt, sondern aktiv mitgestaltet.
Für die sichere Kommunikation zwischen Millionen von Menschen und für das Absichern von Daten ist Verschlüsselung unerlässlich. Sie soll nicht nur gegen alltägliche Gefahren absichern, sondern auch professionelle Angreifer abwehren. Denn der Aufbau von Cyberwar-Kapazitäten hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und bedroht alle Nutzer digitaler Medien. Über die technischen und ökonomischen Gegebenheiten sowie Zwänge, die unsere technisierte Welt prägen, soll der Vortrag informieren. Außerdem soll es darum gehen, wie der aufkommende Cyberwar zu verlangsamen und zu verhindern ist. Referentin: Constanze Kurz Moderation: Fabian Kunow
Der Super Bowl ist eines der größten Sportereignisse der Welt. American Football ist keine Sportart wie jede andere, sondern körperlich äußerst brutal und auch kostspielig. Und trotzdem bleibt Football die populärste Sportart des Landes. Vor allem im ländlichen Raum durchdringt er die Alltagskultur und strukturiert die Wochenendabläufe für sechs Monate im Jahr. Unser Referent, der seine Jugend dort verbrachte, wird ein paar Gedanken über die Einbettung und Funktion des Footballs in der heutigen US-amerikanischen Gesellschaft skizzieren und erklären, warum er trotz alledem Football bis heute gern schaut.
Am 15. Januar jährte sich zum 100. Mal der Meuchelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Beider Namen sind unauslöschlich mit der 1918er Revolution verbunden. Das Auftakt-Rendezvous 2019 ist einer bemerkenswerten Frau und Führungspersönlichkeit der Arbeiterbewegung gewidmet: Rosa Luxemburg (1871-1919). Am 15. Januar jährt sich zum 100. Mal der Meuchelmord an ihr und Karl Liebknecht. Beider Namen sind unauslöschlich mit der 1918er Revolution verbunden. Auf den Spuren von Rosa mit Entdeckungen und Erfahrungen über ein halbes Jahrhundert hinweg war die am 10. Dezember 2018 verstorbene Luxemburg-Expertin Annelies Laschitza. An Rosa Luxemburg und Annelies Laschitza erinnern in der Veranstaltung Karlen Vesper und Marlene Vesper.
Sparen gilt, gerade in Deutschland, als Tugend, nach der alle leben sollen – auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Das garantiere, so predigen Politiker und Ökonomen, Stabilität. Doch was geschieht eigentlich, wenn alle sparen? Wie wirkt sich allseitige Sparsamkeit auf die Gesamtwirtschaft aus? Geht ein Staat notwendigerweise pleite, wenn er dauerhaft mehr ausgibt als einnimmt? Diesen Fragen wird in der Veranstaltung nachgegangen. Daneben wird gezeigt, warum das an Universitäten gelehrte neoklassische Modell des Bankwesens irreführend ist – und wie Kapitalismus wirklich funktioniert.
Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung der Novemberrevolution. Doch während der Formung und Kämpfe um die Richtung der Revolution tauchten Frauen als Massenerscheinung nicht mehr auf. Anhand der Proteste der Frauen der Novemberrevolution und den vielfältigen reaktionären Antworten soll diskutiert werden, welche grundlegenden gesellschaftlichen Konflikte bis heute dringend feministischer Kämpfe bedürfen.
Nach Jahrzehnten der Untätigkeit ist es jetzt allerhöchste Zeit: Soll die Welternährung nicht in ernsthafte Gefahr geraten und sollen künftige Generationen vor einem katastrophalen Anstieg der Meere bewahrt werden, müssen weltweit die Treibhausgasemissionen drastisch gesenkt werden. Sofort. Hierzulande wäre die sofortige Stilllegung der meisten Braunkohlekraftwerke das Mindeste. Der Referent spricht über den Stand der Klimawissenschaften und die in Deutschland zu ergreifenden Maßnahmen.
"Künstliche Intelligenz" (KI) ist in aller Munde und umfasst verschiedene Dinge wie maschinelles Lernen, Nachbau neuronaler Netze, Spracherkennungsprogramme, autonomes Fahren, Anwendung von Big Data in Bereichen wie der Medizin, oder um vorherzusagen, ob jemand seine Schulden bedienen kann. Wem gehört die KI? Was kann sie? Und wer verdient damit Geld?
War das Vorgehen der Treuhand 1991-94 alternativlos? Immerhin lagen andere Konzepte vor. Was wäre möglich gewesen, wenn diese sich durchgesetzt hätten? In der Veranstaltung werden das von der Regierung Modrow (in Ansätzen) entwickelte Wirtschaftsprogramm sowie die westdeutschen Ideen einer Transformation der ostdeutschen Wirtschaft vorgestellt. Erstere Konzepte hatten zwischen Dezember 1989 und März 1990 praktische Bedeutung, letztere bis zur Übernahme der Treuhandanstalt durch Birgit Breuel 1991. Welche Auswirkungen hätte ihre Umsetzung auf die Entwicklung Ostdeutschlands gehabt? Wie hätten sich Verdienst und Lebensstandard entwickelt? Welche Folgen hätte das für das mentale Zusammenleben der Ost- und Westdeutschen haben können?
Unmittelbar nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition über die faschistische Diktatur begann in den Besatzungszonen die juristische Verfolgung von Nazi- und Kriegsverbrechern. Eine in Amsterdam erarbeitete Dokumentation aller auf dem Kontinent geführten Verfahren umfasst 63 dickleibige Bände. Allein 14 davon listen die tausenden Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der Sowjetischen Besatzugszone und in der DDR auf.
Hans Modrow gehört zu den zentralen Persönlichkeiten der Wendejahre 1989/90 und blickt in der Veranstaltung auf sein politisches Leben zurück. Dabei geht es um die Geschichte der DDR und die der Bonner bzw. Berliner Republik sowie um Weggefährten und Zäsuren. 1989/90 bekam Modrow die Chance, auf die höchste politische Entscheidungsebene der DDR zu gelangen, einem Staat, der in seine schwerste Krise geraten war.
1986 wurden als ein Teil des Marx-Engels-Forums vier Doppelstelen errichtet. Darauf sind 144 Fotografien über die Entwicklung der Klasse der Arbeiter zu sehen. Grundlage für die Stelen waren aus weltweiten Archiven zusammengetragene Fotografien. Die ausgewählten Motive gehen auf historische Ereignisse und Figuren ein, bilden den gelebten Alltag ab, zeigen "Verhältnisse". Wir verfolgen die Entwicklung der Stelen.
Europaweit kehren Regionen und Nationen zurück und dominieren mehr oder weniger die politischen Diskurse. Gespenstisch? Jein! Die Diskurselemente sind zwar recht imaginär, besitzen jedoch in der Regel eine longue durée. Deswegen sollte kritische Analyse sich ihrerseits nicht tagespolitisch erschöpfen. Sie muss das Aktuelle mit dem vielfach Historischen verbinden, nicht anders als Persönliches mit Gesellschaftlichem. Ziel sollte sein, die historischen Bezüge kritisch zu rekonstruierten und dadurch Aufklärung und Kosmopolitismus zugute kommen zu lassen. Das verlangt, ins Detail zu gehen und Kenntnis selbst scheinbar ferner, exotisch wirkender Provinzen nicht zu scheuen. Bei solcher Recherche darf auch gelacht werden, wie bereits der Haupttitel des Vortrags signalisiert.
„95 polemische Thesen gegen die herrschende Ordnung – eine Streitschrift für eine gerechtere Welt“ lautet der Titel des letzten gesellschaftskritischen Buches von Klaus Blessing. Seine Thesen und beigefügten Analysen beschreiben nicht nur die katastrophalen Zustände des kapitalistischen Systems, sondern bieten auch Lösungsansätze zur Veränderung ...
Mitte November veröffentlichte ein Rechercheteam der "tageszeitung" (taz) einen langen Artikel mit dem Namen "Hannibals Schattenarmee" über ein Netzwerk aus Bundeswehrsoldaten, so genannten Preppern, und weiteren Personen aus dem Sicherheitsbereich, die sich auf einen "Tag X" vorbereiten. Sie sollen geplant haben, linke Politiker und Aktivisten zu töten. Eine rechte Verschwörung von Männern, die eine Affinität bzw. Zugang zu Waffen hatten ...
Präsident Macrons Zustimmungswerte sind so niedrig wie bei kaum einem Präsidenten zuvor. Ihm stehen zahlreiche Sozialproteste gegenüber – darunter die Gelbwesten. Gleichzeitig ist die Linke gespalten: Die Sozialistische Partei zerlegt sich. Der Front de Gauche existiert nicht mehr. Die Kommunisten orientieren sich neu. Die France Insoumise steht vor Herausforderungen. Könnte Le Pens rechter Rassemblement National (RN) lachender Dritter sein?
In einer aufsehenerregenden Produktion stellt das "porträttheater" aus Wien unter dem Motto "Unpolitisch sein heißt politisch sein ohne es zu merken" das Leben von Rosa vor. Es ist ein künstlerisches Nachdenken über die Theoretikerin, Kämpferin, Politikerin und brillante Rednerin. Es spielen Anita Zieher und Ingrid Oberkanins (perc.) in der Regie von Sandra Schüddekopf.
Gegen den Preiskampf auf ihrem Rücken sowie die arbeitnehmerfeindliche Geschäftspraktiken in der Luftfahrt begehren Ryanair-Beschäftigte auf. Nun hat sich auch die Politik eingeschaltet.
Präzise und mit einer Portion Humor vermittelt Böll seine Eindrücke und Gefühle, gibt unverstellte Auskunft und eine exemplarische Studie über Moral, List und Versagen. Die Schauspielerinnen Renate Geißler und Angelika Neutschel lesen Erzählungen von Heinrich Böll. Musikalische Zwischenspiele: Irene Wittermann am Piano
Im Unterschied zu traditionellen Ansätzen geht es Fahim Amir darum, die Geschichte der Tiere innerhalb von Klassengesellschaften und aus einer Perspektive der Kämpfe zu denken. Hatte Marx die Hegel'sche Dialektik vom Kopf auf die Füße gestellt, wie es gemeinhin heißt, so ist es damit noch nicht getan - sie muss auf die Hufe und Pfoten gestellt werden. Fahim Amir ist Philosoph und Künstler aus Wien und lehrt experimentelle Theorie und Gestaltung an der Kunstuni Linz. In diesem Herbst erschien »Schwein und Zeit. Tiere, Politik, Revolte« (Nautilus), das mit dem Karl-Marx Preis ausgezeichnet wurde.
Der Schriftsteller Michail Bulgakow (1891–1940) ist durch seinen Roman "Der Meister und Margarita" weltberühmt geworden. Weniger bekannt ist, dass er in den 1920er und 1930er Jahren hunderte von kleinen Erzählungen und Feuilletons schrieb, meist für die Eisenbahnerzeitschrift "Gudok" (Dampfpfeife), in denen er auf satirisch-humoristische Weise die Unzulänglichkeiten des Lebens in der Hauptstadt der jungen Sowjetunion auf die Schippe nahm. Antje und Michael Leetz stellen in ihrer Lesung einige besonders vergnügliche Geschichten vor – in vorweihnachtlicher Stimmung mit Samowar-Tee und Rotwein.
Der Vortrag spürt den Anfängen des Marxismus nach, in dem er die individuellen Lebensläufe und das sozialpolitische Engagement einer Handvoll Intellektueller untersucht, die man als die europäische Gründergeneration des Marxismus bezeichnen kann: die zwischen 1845 und 1870 in Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich und im Zarenreich geborenen Karl Kautsky, Eduard Bernstein, Rosa Luxemburg, Victor Adler, Jean Jaurès, Jules Guesde, Georgi W. Plechanow, Wladimir I. Lenin und Peter B. Struve.
Berlins größte Vermieterin, die Deutsche Wohnen SE, greift nach dem Herzen Ostberlins: Das börsennotierte Unternehmen möchte in einem Paket 700 Wohnungen und Gewerbeflächen in der Karl-Marx-Allee kaufen. Als Verkäufer von vier Blöcken der "Arbeiterpaläste" in der ehemaligen Stalinallee tritt die Predac Immobilien Management AG auf. Wie konnte es aber geschehen, dass Vorbildbauten des staatlichen Wohnungsbaus der DDR von einer Aktiengesellschaft an eine andere börsennotierte Aktiengesellschaft verkauft werden sollen? Wie genau verlief die Privatisierung der Prachtbauten der DDR, was bedeutete sie für die Mieter*innen und die Bewohnerstruktur dieser Häuser damals, und was bedeutet sie heute?
Warum Karl Marx mit Feuerbach, aber auch im Rückgriff auf Hegel über Religion gestritten hat und warum er Ausbeutung von Menschen durch den Menschen für die größte politische Sünde hielt, soll nach dem Referat auch anhand verteilter Marx-Texte gemeinsam diskutiert werden.
Gegenstand des Vortrages ist die von Jürgen Habermas begründete Kommunikationstheorie der Gesellschaft, die er als eigenständige Variante kritischer Theorie versteht. In ihrem Zentrum steht eine systematisch entfaltete Konzeption von Öffentlichkeit, Sprache und Demokratie. Dies sind die Bausteine seiner Theorie der Moderne, die er als Projekt versteht.
Wir führen eine Warteliste. Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch unter 030-47538724 oder über info@helle-panke.de per Mail bei uns. Hoyerswerda war sowohl Stadt der "Franziska Linkerhand" und ihrer Urheberin Brigitte Reimann als auch das "Hoywoy" des liedersingenden Baggerfahrers Gerhard Gundermann.
1918, nach dem Ende des Weltkrieges und der k.u.k. Monarchie gewannen die Sozialdemokraten hochüberlegen die Gemeinderatswahlen in Wien. Die Gelegenheit war da, die Praxistauglichkeit der marxistischen Lehre zu beweisen. Ihre Mehrheit nutzte die Regierung für weitreichende Reformen in verschiedenen Politikfeldern: Wohnungsbau, Steuerpolitik, Sozialwesen, Kultur, Bildung ... Im Rahmen der Konferenz wollen wir diesen historischen Ansätzen linker, realer, kommunaler und zugleich revolutionärer Politik nachgehen und sie auch auf ihren aktuellen Nutzwert prüfen.
Das ist so eine Sache mit den Bräuchen, auch mit denen in der Weihnachtszeit. Aber wer könnte sie uns verständlicher machen als unsere kompetente Referentin, eine Pfarrerin. Da wird von Bethlehem, der "Stadt des Brotes", die Rede sein, vom Engelchor mit "Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen" ...
Diether Dehm singt alte Brechts und Eislers besonders gerne aus "Die Mutter" und neue eigene Liebeslieder. Er hat die meisten bekannten Lieder für "die bots" und Klaus Lage sowie mittlerweile auch für Dieter Hallervorden und viele andere Musik geschrieben. Michael Letz ("Oktoberklub") wird ihn auf Diether Dehms Eisler-Flügel, den er der Hellen Panke leihweise überlassen hat, begleiten ...
Ein Grund für die Schwäche sozialer Kritik und linker Politik besteht im Mangel an realitätstüchtigen Antworten auf die Frage, wie eine Gesellschaft ohne Kapitalismus entsprechend ihren Zielen funktionieren kann. Im Vortrag werden Überlegungen insbesondere zu folgenden Problemen vorgestellt und diskutiert: ...
Seine beste Zeit hatte Arnold Zweig in der DDR. Seine Bücher erschienen in hohen Auflagen. Aber man strich in seinen Manuskripten herum und druckte auch nicht alles. Er nahm es resigniert hin. Und blieb dennoch unberechenbar und unbequem. In seiner Stasi-Akte steht, er sei ein komplizierter, bürgerlicher Mensch gewesen ...
Ein Jahr voller politischer und kultureller Veranstaltungen und wissenschaftlicher Konferenzen, unzähliger Bücher und Zeitschriftenbeiträge, einer Denkmalseinweihung und einer großen Landesausstellung anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx geht zu Ende. Zeit für ein Resümee.
Am Anfang gab es nur seinen Namen auf einer Liste, getippt im September 1944 in der Häftlingsschreibstube des KZ Buchenwald. Es war eine Transportliste nach Auschwitz mit den Namen von 200 Kindern und Jugendlichen. Die Nummer 200, Zweig, Stefan" ist durchgestrichen. An seine Stelle wurde auf einem Zusatzblatt Blum, Willy" hinzufügt ...
Der jüdische Witz hat einen besonderen Platz in der Weltliteratur: Er lebt vom Wortspiel und enthält stets eine politisch, religiös oder sozial herausfordernde Kritik. Das gemeinsame Lachen blamiert nicht, sondern verbindet.
"Unser ambitioniertes Fernziel ist es, dass die Deutschen irgendwann AfD und nicht ARD schauen." Mit diesem Satz zitierte die Neue Züricher Zeitung im Mai 2018 die Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag.
Das Jugendseminar gibt Einblick in die 1873 erschienene Schrift "Die Wohnungsfrage" von Friedrich Engels. Auch wenn das Buch schon 145 Jahre auf dem Buckel hat, ist erstaunlich viel daraus noch aktuell. Z.B. wies Engels darauf hin, dass die explodierenden Mieten und die Schwierigkeit, eine bezahlbare Wohnung zu finden, erst dann für die Mittelschichten interessant werden, wenn es sie plötzlich auch betrifft. Engels nennt nicht nur Ursachen der Wohnungsnot, sondern unterzieht damalige Lösungsvorschläge anderer einer gnadenlosen Kritik. Wir wollen uns diese "Mutter aller Gentrifizierungskritiken" in einem Tagesseminar aneignen, lesen und diskutieren.
Maximales Teilnehmeralter: 100 Jahre.
Die Geschichte der Linken in der Türkei ist hierzulande weitgehend unbekannt – zu Unrecht.
Laudatio: Prof. Dr. Frank Brunkhorst Musik: Niko Meinhold am Eisler-Flügel
Ausgehend von der Frage, was Kriminalität eigentlich darstellt, wird der sog. Kampf gegen die Kriminalität in Theorie und Praxis seit 1990 kritisch unter die Lupe genommen.
Seit 2003 gilt die Vergütung der Krankenhäuser durch sog. Fallpauschalen. Jede diagnostizierbare Krankheit hat einen fixen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten den Patienten optimal schnell abfertigt, macht Gewinn - wer sich auf die Patienten einläßt und Tarife zahlt, macht Verlust. Es war der radikale Schritt zur kompromisslosen Kommerzialisierung eines Bereichs, der bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurde. Seither wird der Mensch dann, wenn er am verletztlichsten ist, dem Prinzip der Verwertungslogik untergeordnet.
Prenzlauer Berg war vor der Schoa ein jüdisches Zentrum Berlins. In den 1920er Jahren lebten mehr als 20.000 Jüdinnen und Juden hier. Die Synagoge Rykestraße und der Jüdische Friedhof in der Schönhauser Allee sind sicherl die bekanntesten jüdischen Stätten im Stadtbezirk. Es gibt jedoch sehr viel mehr Spuren ehemaligen jüdischen Lebens, aber auch eine lebendige jüdische Gegenwart zu entdecken. Der Rundgang wird mit der wechselvollen Geschichte der jüdischen Bevölkerung des Stadtbezirkes bekannt machen und Orte und Persönlichkeiten vorstellen, die das jüdische Leben hier geprägt haben.
Die SED hatte mit einem tatsächlichen Arbeiteranteil von etwa 33 Prozent eine beträchtliche Anzahl von Genossen in ihren Reihen, die an der Werkbank tätig waren. Warum Industriearbeiter ein Parteibuch besaßen und welchen Stellenwert sie dem Parteileben im Betriebsalltag einräumten, soll am Beispiel des Stahlwerks in Brandenburg/Havel ebenso beleuchtet werden wie der schwindende Rückhalt für die SED in den Industriebetrieben im Laufe der 1980er Jahre. Als die SED im Herbst 1989 mit den Massenaustritten ihren Zerfall erlebte, waren es überwiegend Arbeiter, die der Partei zuerst den Rücken kehrten.
Ab diesem Herbst soll in Berlin eine echte gesundheitspolitische Neuerung starten. Es gibt sie zwar schon seit Jahren in einigen anderen Metropolen in Europa, für Deutschland aber ist sie neu: Das Drugchecking. Wie aber genau Drugchecking in Berlin angeboten werden soll, und wie es zum Beispiel bereits in Städten wie Wien funktioniert, das wollen wir besprechen mit Astrid Leicht (Fixpunkt e. V), Stephan Jäkel (Schwulenberatung Berlin) und Niklas Schrader (Drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus)
Regelmäßig fanden im Zusammenhang mit den Frühjahrs- und Herbstmessen in Leipzig Seminare des ZK mit den Generaldirektoren der Kombinate und anderen verantwortlichen staatlichen Leitern und Wirtschaftsfunktionären statt. Sie wurden vom Sekretär für Wirtschaft Günter Mittag geleitet. In der Veranstaltung werden zwei GeneraldirektorInnen über ihre Erfahrungen und Sichten auf die Leipziger Seminare berichten. Dabei stehen die Wirkungen dieser Seminare im Vordergrund. Ergänzend hierzu soll eine wirtschaftshistorische Rückschau des Strebens nach perfekter Wirtschaftsorganisation unter starren politischen Vorgaben vorgenommen werden. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Unglaubliche 999 Veranstaltungen hat unser Seniorenklub seit seinem Bestehen realisiert. Heute begehen wir die eintausendste mit Liedern und Gedichten von Heinrich Heine, vorgetragen von Jens-Uwe Bogadtke (Schauspieler am Theater im Palais).
Franz L. Neumann verknüpft in seiner Staatstheorie Erkenntnisse der Politik- und Rechtswissenschaft mit den Ansätzen der klassischen Kritischen Theorie. Im Mittelpunkt seiner Staatstheorie steht das Verhältnis von Souveränität und Freiheit, von Recht und Macht, von Gesetz und Gewalt. Neumann begreift den modernen Staat stets als eine Einheit dieser Elemente, die zugleich widersprüchlich wie unauflösbar ist. Neumanns Analyse der nationalsozialistischen Herrschaft in seinem Werk "Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus" gehört bis heute zu den wegweisenden politik- und staatswissenschaftlichen Analysen des Nationalsozialismus.
An Untersuchungen zu den in den 1920er und 1930er Jahren verfassten Berichten von Russlandreisenden mangelt es nicht. Von einer vergleichbar umfangreichen und gründlichen Erforschung der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wiederbelebten Praxis von Delegationsreisen in die Sowjetunion kann dagegen keine Rede sein. Dr. Wladislaw Hedeler stellt einige der Autoren der zwischen 1949 und 1955 verfassten Berichte sowie deren Beobachtungen während ihrer Reise in die Zukunft" vor. Seine Skizze gehört zu dem von ihm herausgegebenen Themenschwerpunkt des Heftes 3/2018 der Zeitschrift Berliner Debatte Initial", der der Frage nachgeht, wie Deutsche die Sowjetunion sahen.
Im November vor 100 Jahren zerbrach die Monarchie, weil die Deutschen es leid waren, weiter Krieg zu führen und zu hungern. Nach russischem Beispiel entstanden Arbeiter- und Soldatenräte. Und während die einen die sozialistische Republik Deutschland gründen wollten, kanalisierten die anderen den revolutionären Furor und gründeten zu Weimar einen bürgerlich-demokratischen Staat. So blieb die Weltrevolution aus, auf die die Russen gesetzt hatten. Umstände und Konsequenzen dieser halben oder doch ganzen Revolution haben Konsequenzen für die folgende deutsche Geschichte, Auswirkungen bis zur Gegenwart.
Krisen entstehen nach Marx aus dem ganz normalen Verwertungsprozess des Kapitals selbst und seiner ungeheuren Dynamik. In Krisenzeiten wird die kapitalistische Produktionsweise zudem keineswegs, auch wenn es so scheint, unterbrochen oder bricht gar zusammen. Sie wird vielmehr gewaltsam aufrechteralten: »Und weiter ist Krise nichts als die gewaltsame Geltendmachung der Einheit von Phasen des Produktionsprozesses, die sich gegeneinander verselbständigt haben«, schreibt Marx in den Theorien über den Mehrwert. Wir wollen uns auf der 11. Marx-Herbstschule diesem Zusammenhang von Weltmarkt und Krise widmen.
Der (oft bloß imaginierte) Vorwurf einer Kollektivschuld der Deutschen hat ein erstaunliches Beharrungsvermögen bewiesen und zwar aus drei sehr unterschiedlichen Gründen: Erstens, weil der Vorwurf durchaus treffend ist. Zweitens, weil der Topos zur empörten Abwehr und zur Exkulpation großer Teile der deutschen Bevölkerung bezüglich ihres Engagements im NS diente. Drittens, weil er dazu verwendet wurde und wird, um durch seine Akzeptanz eine selbstbewusste nationale Schuldgemeinschaft zu konstituieren, die ihre eigenen Verbrechen als Argumente für zukünftige Machtansprüche verwenden kann. Alle drei Aspekte sind in den zugleich hellsichtigen und fragwürdigen Vorlesungen von Karl Jaspers zur "Schuldfrage" (1946) wiederzufinden.
Was waren die praktischen Erfahrungen mit dem Organisationsprinzip der Räte in Deutschland? Dieser Frage soll anhand der Berliner Rätebewegung der Jahre 1919 bis 1920 nachgegangen werden als die Räteidee allein in Berlin hunderttausende Anhänger mobilisieren konnte. Dabei wird zugleich deutlich: In der Arbeiterbewegung dieser Zeit gab es eine reale Alternative jenseits von Sozialdemokratie und Stalinismus. Zur Bilanz der Bewegung gehört aber auch, nach den Gründen ihres Scheiterns zu fragen.
Der Vortrag stellt sich der Frage nach den Ursachen für die immer häufiger angewandte Gewalt gegen kulturelles Erbe einerseits und den rasant anwachsenden illegalen Handel mit Kulturgütern andererseits. Welche Zusammenhänge lassen sich hier erkennen? Weiterhin soll danach gefragt werden, was den Handel mit Kunst- und Kulturgütern so attraktiv für Schwarzmarktgeschäfte werden ließ, sodass diese heute nach dem illegalen Waffen- und Drogenhandel an dritter Stelle stehen und auf ein jährliches Umsatzvolumen von ca. 10 Milliarden US-Dollar weltweit geschätzt werden.
Was ist die beste Kriminalpolitik? Warum rufen Politiker aller Parteien nach härteren Strafen? Hilft ein schärferes Strafrecht gegen Kriminalität? Ist das Wegsperren noch zeitgemäß oder gibt es Alternativen zur Freiheitsstrafe? Referent: Dr. Volkmar Schöneburg (Mitglied des Landtags Brandenburg, Brandenburger Justizminister a.D.)
In den letzten Jahrzehnten wurde der soziale Wohnungsbau privatisiert. Damit begann der Aufstieg von finanzialisierten Akteuren, die ehemals öffentliche Wohnungsgesellschaften kauften. In einer ersten Phase erwarben Private-Equity-Fonds die Mietwohnungen. Die Deutsche Wohnen war anfangs ein solcher Fond der Deutschen Bank AG. Im zweiten Schritt entwickelte sie sich zu einem eigenständigen börsennotierten Unternehmen. Für die MieterInnen und Beschäftigten bedeutete dies nichts Gutes. Im Vortrag wird die Transformation des deutschen Wohnungsmarktes sowie die damit verbundene Bedeutung der Deutsche Wohnen SE dargestellt.
In dem Workshop wollen wir gemeinsam die Entstehung heutiger Vorstellungen weiblicher Körperlichkeit erarbeiten und die mit ihnen zusammenhängenden Praktiken. Nach Silvia Federicis Werk "Caliban und die Hexe" gehen wir davon aus, dass während der Entstehungsphase des Kapitalismus nicht nur eine Proletarisierung der Massen und eine spezifische, geschlechtlich codierte Arbeitsteilung durchgesetzt wurde, sondern ebenso neue und miteinander gekoppelte Vorstellungen von Natur, Körper und Geschlecht. Diese historischen Entwicklungen führten zu bisher nicht dagewesenen Formen der Disziplinierung und Unterwerfung von Frauen. Die Herausbildung differenzierter patriarchaler Herrschaftsformen verknüpfte bestimmte Auffassungen weiblicher Körperlichkeit mit der symbolischen und rechtlichen Regulierung des Zugriffs auf den weiblichen Körper sowie der Organisation der Reproduktionsarbeit.
Im Jahr 1928 kam es in der Sowjetunion zu einem international aufsehenerregenden Beschluss: In Birobidschan, im Osten Sibiriens sollte ein jüdisches Siedlungsgebiet errichtet werden. Die ersten Siedler fanden außer Zelten nicht viel vor. Tatsächlich wurde in den ersten Jahren eine rege jiddische Kultur aufgebaut. 1934, im Jahr der Proklamation der Jüdischen Autonomen Provinz, reiste die Autorin Lili Körber nach Birobidschan, auch ihr Reisebericht ist voller Zuversicht: "In zehn Jahren ist Birobidschan eine Stadt mit Parkanlagen, hohen Häusern und einem richtigen Straßenverkehr. Und in fünfzig Jahren? Wie wird Birobidschan, wie wird die Welt in fünfzig Jahren aussehen?" Doch schon die nächsten zwanzig Jahre brachten kaum vorstellbare Entwicklungen ...
Während die politische Lage in Italien nach dem (vorläufigen?) Ende Berlusconis in hiesigen Medien wenig Beachtung gefunden hat, herrscht seit den Wahlen vom 4. März 2018 Einigkeit darüber, dass eine Regierung aus Links- und Rechtspopulisten das Land in den eigenen und damit auch den europäischen finanziellen Ruin zu stürzen droht. Dass die Dinge nicht so einfach liegen aber dennoch Anlass zur Sorge besteht, wird deutlich, wenn man einen genaueren Blick auf die Protagonisten, vor allem auf die 5-Sterne-Bewegung und die Entwicklung der Zeit nach der Wahl wirft.
Der israelisch-palästinensische Konflikt prägt seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Entwicklung des Nahen Ostens. Er war von Anfang an nicht nur durch Militanz gekennzeichnet, sondern stets auch begleitet vom Streben nach einem friedlichen Ausgleich. Angelika Timm stellt anhand ihrer Publikation "100 Dokumente aus 100 Jahren" relevante Teilungspläne und Friedensinitiativen in ihrem jeweiligen historischen Kontext vor. Nachgefragt wird, wie realistisch Ein- oder Zwei-Staatenmodelle sind bzw. welche anderen Optionen für ein Konfliktmanagement denkbar wären.
Karl Marx gilt als entscheidender Begründer der Kapitalismuskritik, manchmal auch als Gründungsfigur eines neuen Materialismus und einer neuen Dialektik. Er ist ein Kritiker der Entfremdung und des Eigentums. Aber ist er auch ein Theoretiker der Freiheit? Dass er es ist und zwar nicht nur am Rande, sondern dass sein Werk wesentlich aus dieser Perspektive verstanden werden muss, ist die These, die Dr. Christian Schmidt in seiner Einführung in das Denken von Marx vertritt und die er in der Veranstaltung zur Diskussion stellt.
Dr. Jürgen Schebera berichtet über Entstehung und Rezeption der Neuen deutschen Volkslieder",akustisch illustriert mit Auszügen aus dem Funk-Mitschnitt der Uraufführung (Ernst Busch mit dem Jugendchor des Mitteldeutschen Rundfunks) sowie kostbaren O-Tönen von Hanns Eisler und Johannes R. Becher.
In einer kalten Oktobernacht vor zehn Jahren kam der Landeshauptmann Jörg Haider mit 1,8 Promille vom rechten Weg ab. Seither ist viel geschehen. Den allgemeinen Rechtsruck in Österreich hat sein Land viel früher erlebt, und womöglich wird es diesen auch früher überwinden. Die Ergebnisse der diesjährigen Landtagswahlen geben Grund zur Hoffnung, die SPÖ erreichte in Kärnten fast 48 Prozent. Über die Alzheimat Kärnten, den Rechtsruck in Österreich und die wunderbaren Menschen dort referiert der Publizist und Historiker Dr. Karsten Krampitz (ehemaliger Stadtschreiber von Klagenfurt).
Axel Troost und Lutz Pohle berichten über eine Delegationsreise nach China. Dabei geht es vor allem um aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklungen, aber auch um die Rolle der KP Chinas, den Aufbau eines Sozialismus chinesischer Prägung und um die "Neue Seidenstrasse". Neben den hochentwickelten Küstenregionen und der Boomstadt Shenzhen konnten Vertreter der Linken auch ländliche Gebiete im Innern Chinas besuchen, wo im Kampf gegen Armut und Rückständigkeit bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden sind.
Welche Beiträge kann die Raumfahrt zu den globalen Herausforderungen an die Menschheit leisten? Wie wird die Raumfahrt gegenwärtig genutzt? Welche Änderungen vollziehen sich im schnell wachsenden Raumfahrt Markt? Was ist NewSpace und welche neuen Geschäftsfelder werden in naher Zukunft im Raumfahrtbereich erschlossen? Darüber informiert und Prof. Dr. Ing. Klaus Brieß. Er ist Leiter des Fachgebietes Raumfahrttechnik am Institut für Luft- und Raumfahrt der Technischen Universität Berlin
9.00 Uhr Abfahrt 11.00 Uhr Besuch der Burg Beeskow mit Besichtigung des Archivs der Sammlung der DDR-Kunst und Besichtigung der Sonderausstellung "Politische Plakate in Frankreich und Polen" 13.00 Uhr Mittagessen im Restaurant Spreebrücke 14.30 Uhr Besuch der Domstadt Fürstenwalde, Gespräch mit dem Direktor der Kulturfabrik Dr. Klaus-Peter Oehler, Besuch des Museums, des Rathauses und des Domes 16.30 Uhr Kaffeepause im Restaurant Bischofsschloss 17.30 Uhr Waldsieversdorf, Begegnung mit dem Freundeskreis John Heartfield, Besuch des John-Heartfield-Hauses und Besuch einer Ausstellung mit den Arbeiten von John Heartfield. Danach Heimreise nach Berlin, Ankunft gegen 20.00 Uhr
November 1918: Nach einem mörderischen Weltkrieg erheben sich die Matrosen und Arbeiter in Deutschland. Sie beenden den Krieg und verlangen eine neue Welt: Ohne Militarismus, ohne Kapitalismus, ohne Krieg, aber mit viel Demokratie. Doch die, die sie an die Macht bringen, verbünden sich mit den alten Militärs. Die Spaltung der Arbeiterklasse setzt sich fort. Der neue Staat, die Weimarer Republik, krankt von Anfang an, trotz freier Verfassung, trotz Frauenwahlrecht, Parlamentarismus und Betriebsräten, daran, dass er mit dem alten Staat, dem imperialistischen Kaiserreich nicht wirklich abgerechnet hat. Zwar scheitert auch die Konterrevolution mehrfach. Doch 14 Jahre später siegt sie dafür umso mehr.
Die Kämpfe im Januar 1919 werden von den Regierungstruppen blutig niedergeschlagen, Luxemburg und Liebknecht ermordet. Den getöteten Januarkämpfern wird ein Massengrab außerhalb Berlins zugewiesen. Das Grabfeld wird in den Folgejahren zum politischen Wallfahrtsort der KPD. Ein Denkmal soll dort den Märtyrern der Revolution gewidmet werden. Der Vortrag geht auf den aktuellen Forschungsstand, auf Hintergründe, Akteure und Nachwirkungen des Denkmalbaus ein, erläutert die Entscheidung für eine Gedenkstätte der Sozialisten nach 1945, stellt Pläne der Rekonstruktion des Revolutionsdenkmals im Stadtraum vor und nimmt Stellung zu Legenden und den Diskussionen um eine zeitgemäße Erinnerungskultur.
Am 7. und 28. Oktober findet in Brasilien die Präsidentschaftswahl statt. Die Gesellschaft ist in einer tiefen Krise, die neoliberalen Reformen der Regierung unter Michel Temer treffen besonders die armen Bevölkerungsteile. 2016 hatten die reichen Eliten dafür gesorgt, dass Dilma Rousseff per Amtsenthebung gestürzt wurde. Mit dem kalten Putsch endete eine dreizehnjährige Ära der Arbeiterpartei (PT). Rousseffs Vorgänger Lula da Silva, der beste Chancen hätte, zum Präsidenten gewählt zu werden, sitzt im Gefängnis. Aus der Lage Kapital schlagen könnte der Kandidat der extremen Rechten, Jair Bolsonaro. Brasilien steht vor schicksalhaften Entscheidungen von geopolitischer Bedeutung.
Immer deutlicher wird, dass Rechtspopulismus kein Randproblem ist und sich neben antisemitischen, islam- und ausländerfeindlichen Haltungen auch antifeministische Einstellungen auf dem Vormarsch befinden. Sie stellen eine Bedrohung von Frauenrechten dar, sind ein Rückschritt auf dem Weg zu wirklicher Gleichstellung. Der Vortrag beleuchtet am Beispiel der europäischen Partei "Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit" (MENL), des FN (Frankreich), der UKIP (Großbritannien) und der FPÖ (Österreich) Positionen, die diese Parteien auf dem Gebiet der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern vertreten.
Vor 75 Jahren, am 25. September 1943, starb Kurt Rosenfeld in New York. In Erinnerung ist er vor allem als Anwalt von Rosa Luxemburg in den Prozessen des Jahres 1914. Doch zu seiner Lebensgeschichte gehören auch sein Wirken als preußischer Justizminister, seine jahrzehntelange Arbeit als Reichstagsabgeordneter für USPD und SPD, seine Rolle als Anwalt in zahllosen politischen Prozessen der Weimarer Republik, u.a. als Anwalt von Ossietzky, Maslow, Trotzki u.v.a. Er war 1931 Mitbegründer der kurzlebigen Sozialistischen Arbeiterpartei. Im Exil ab 1933 war er maßgeblich am Gegenprozeß zum Leipziger Reichstagsprozeß beteiligt, 1934 ging er in die USA und war dort ein entschiedener Vorkämpfer der Volksfrontpolitik.
VL VL war das nicht was bei der Sparkasse? Die Initiative für eine Vereinigte Linke, eine der Bürgerbewegungen vom Herbst 1989, ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Der Referent, 1990 Mitarbeiter des einzigen Volkskammerabgeordneten der VL und zugleich im Arbeitssekretariat des DDR-Sprecherrates der VL tätig, fragt nach dem Neuen, gesellschaftlich Bedeutsamen im Wirken dieser sozialistischen Gruppierung, untersucht Schwierigkeiten und Probleme, mit denen sie zu kämpfen hatte, und erkundet Gründe ihres Scheiterns. Keine herkömmliche wissenschaftliche Abhandlung wird zu hören sein, sondern eine vom eigenen Erleben ausgehende, analysierende Geschichtserzählung.
Der dritte Vortrag im Seniorenklub zur Kohle- und Energiewirtschaft der DDR umfasst die Zeit von 1960 bis 1990 und darüber hinaus: Die sechziger Jahre waren das Jahrzehnt der Stabilisierung der DDR und des Neuen Ökonomischen Systems. Die Erdölkrise 1973 führte zur Heizölablösung und einer Steigerung der Braunkohleförderung auf über 300 Millionen Tonnen. Das hatte tiefgreifende negative Auswirkungen auf die Energie- und Volkswirtschaft. Nach dem Ende der DDR durch die BRD folgten Privatisierung und Deindustriealisierung.
Ist es Zeit für einen Populismus von links, um die maßgeblichen Themen der Zeit auf eine fassliche Weise zu erklären, Begriffe wie Volk und Heimat umzudeuten oder auszuhebeln und damit die scheinbare Diskurshoheit der Rechten zu durchbrechen? Und was bedeutet das für die Literatur? Nach einem Eingangsstatement von Bernd Stegemann, einem der Mitverfasser der Konzeption von Sarah Wagenknechts Idee einer linken "Sammlungsbewegung", werden das Podium und die Gäste über Stegemanns Thesen diskutieren, moderiert von Enno Stahl.
Noch nie war das Verhältnis von Deutschland, Westeuropa und den USA zu Russland so schlecht wie heute. Dazu hat die Bundesregierung erheblich beigetragen. Russland setzt auf Abrüstung, Deutschland und die NATO auf Aufrüstung, Russland setzt auf Zusammenarbeit in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, Deutschland und die EU auf Ausgrenzung und Sanktionen. Christiane Reymann und Wolfgang Gehrcke haben sich in den letzten Jahren für eine gutnachbarschaftliche Russlandpolitik engagiert. Für sie bleibt Russland im Kampf um Frieden Verbündeter und nicht Gegner.
Der Finanzsektor ist mächtig und oft mächtiger als demokratische Regierungen. Seine Akteure agieren wie "Masters of the Universe" und nutzen ihre Macht, um der Politik Bedingungen zu diktieren, Löhne zu senken, das obere 1% zu stärken und ein hohes Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit zu verursachen. Ann Pettifor wird zeigen, dass Gesellschaften einen anderen Weg gehen sollten. Wir sollten unsere Macht als Bürger nutzen, um den Finanzsektor den Interessen der Gesellschaft als Ganzes unterzuordnen und um soziale Gerechtigkeit, Stabilität und Wohlstand wiederherzustellen.
Über den aktuellen Stand der Aufklärung des BER-Skandals wollen wir mit Jutta Matuschek (Die Linke) sprechen. Sie war Mitglied im ersten "Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Ursachen, Verantwortlichkeiten und Kostenentwicklung am BER" und wird an diesem Abend auch ihre Gedanken zu der Frage vorstellen, ob Private besser bauen.
Die KPD gehörte zu den Parteien, die Antisemitismus kritisierten und völkische Parteien und die NSDAP bekämpften. Zugleich gab es wiederholt den Versuch, eine bestimmte Form des Antisemitismus zu nutzen, vor allem wenn er sich vermeintlich gegen "reiche Juden" richtete. Der Vortrag wird die verschiedenen Reaktionsweisen der KPD auf den Antisemitismus während der Weimarer Republik analysieren und verschiedene Erklärungsansätze dafür vorstellen. Der Vortrag wird die verschiedenen Reaktionsweisen der KPD auf den Antisemitismus während der Weimarer Republik analysieren und verschiedene Erklärungsansätze dafür vorstellen.
Vor 45 Jahren wurde mit dem Putsch gegen Salvador Allende die Hoffnung auf eine fortschrittliche Zukunft Lateinamerikas zugrunde getragen. Es folgte eine Ära radikaler neoliberaler Politik, die auch weite Teile der Mittelschichten verarmte. In den 90er Jahren wurde in vielen Ländern der Neoliberalismus abgewählt, linke Regierungen mit ihrer Pluralität und Vielfalt regierten und leiteten einen wichtigen Tranformationsprozess ein. 50 Millionen Menschen wurden aus der Armut befreit. Jetzt befindet sich die Linke in Lateinamerika in der Defensive. Rechte Kräfte unter Führung der USA führten Putsche durch (Paraguay, Honduras, Brasilien) und wollen jetzt die verbliebenen Linksregierungen in Venezuela, Nikaragua, Bolivien stürzen. Ist die Epoche der Linksregierungen in Lateinamerika zu Ende?
Wir diskutieren darüber, dass viele Einwohner*innen Berlins zunehmend um ihre Wohn-, Arbeits- und Lebensräume kämpfen müssen. Neue und alte Strukturen des kollektiven Eigentums werden anders formuliert und angewandt, von Erbbaurecht bis zum "Enteignungsgesetz" Artikel 15 GG, von Wohnungsgenossenschaften bis zum Mietshäusersyndikat: Eigentum wird "dehnbar" gemacht. Jedoch werden viel Zeit, Fähigkeiten, Kontakte und sog. "kulturelles Kapital" benötigt, um langlebige alternative Eigentumsstrukturen zu etablieren. Welche Auswirkungen hat das, und wie können alternative Eigentumsstrukturen offen gehalten werden? Kann Kunst hier eine (nicht gentrifizierende) Rolle spielen, und wenn, wie?
Laudatio Helmut Müller Musik: Cornelia Draeger (Querflöte)
Axel U. wurde in der thüringischen Kleinstadt Bad Blankenburg am 24. Mai 2001 von einem stadtbekannten Neonazi aus dem Umfeld des "Thüringer Heimatschutz" brutal getötet. Durch monatelange Recherchen für den Film wurde der Fall erneut aufgerollt. Dabei kam heraus, wie viel die Geheimdienste und Polizeien eigentlich schon damals wussten. Trotzdem: Den Fall halten die Behörden bis heute nicht für eine neonazistische Gewalttat. Im Anschluss an den Film diskutieren wir über die Gefahr rechter Gewalt, die staatliche Anerkennungspraxis und die Bedeutung nicht-staatlicher Akteure als Korrektiv.
Die Bewegung um 1968 trat ein für Demokratisierung und eine Emanzipation sozialer Beziehungen in der Gesellschaft. Auch in Architektur, Stadtplanung und Wohnformen wurde das sogenannte "Private" des Alltagslebens nicht nur von FeministInnen kritisch in den Blick genommen. Wohnutopien forderten 68 Partizipation und Selbstverwaltung. Kommunen, Wohngemeinschaften, Jugendwohnprojekte und Kinderläden erprobten integrative und plurale Alternativen zu Kleinfamilie und autoritärer Fürsorgeerziehung. Impulse von 68 werden für eine Diskussion gegenwärtiger Wohnbedarfe und Wohnformen vorgestellt.
Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 erreichte DIE LINKE mit 9,2 Prozent ein besseres Ergebnis als vier Jahre zuvor (8,6 Prozent). Dennoch verlor sie ihre Rolle als Oppositionsführerin an die AfD. Mit dem Einzug der Rechten hat sich das Klima im Parlament verändert. Zur Linksfraktion gehören zudem viele neue Abgeordnete, während etliche bekannte Namen nicht mehr vertreten sind. Daraus ergeben sich Anforderungen, denen sich die Fraktionsführung stellen muss. Wie sie gemeistert werden sollen, wie die Arbeit der jetzigen Fraktion aussieht und welche Zwischenbilanz nach einem Jahr gezogen werden kann, darüber diskutieren wir mit dem Co-Fraktionsvorsitzenden Dr. Dietmar Bartsch.
Die Großsiedlung Siemensstadt als Teil der Reformbewegung der Weimarer Zeit setzte den katastrophalen Wohnverhältnissen der Arbeiterschicht im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Wohnräume mit Luft, Licht und Durchgrünung entgegen. Auf dem Spaziergang werden die Neuerungen dieser architektonisch wegweisenden Siedlung als Antwort auf die sozialen Probleme der Jahrhundertwendezeit erläutert.
Die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem In- und Ausland ist seit dieser Zeit ein Ort des stillen Gedenkens. Zwischen 1933 und 1945 wurden hier fast 3000 Menschen nach Unrechtsurteilen der NS-Justiz hingerichtet. Der Raum, in dem die Hinrichtungen stattfanden, ist heute Gedenkraum. Im Raum daneben wird die Praxis der nationalsozialistischen Justiz dokumentiert.
Durch die Wohnungskrise bekommen Hausbesetzungen auch in Berlin wieder Aktualität und erfahren Sympathie: 53 % der Berlinerinnen und Berliner finden es laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der "Berliner Zeitung" legitim, Häuser zu besetzen, um auf Leerstand bei gleichzeitiger Wohnungsnot aufmerksam zu machen. Ist es also an der Zeit, den Umgang mit Hausbesetzungen zu überdenken und die "Berliner Linie" zu ändern? Diskussion mit: Katina Schubert (Vorsitzende DIE LINKE.Berlin), Kim Schmittz & Charlie Neumann (beide engagiert bei #besetzen) Moderation: Dr. Andrej Holm
Auf dem Podium diskutieren Aborigines-Künstler*innen und Aktivist*innen über zeitgenössische Formen anti-kolonialer Kunstpraxis, Politik und Diplomatie.
EX-EMBASSY ist ein interdisziplinäres Ausstellungs- und Textprojekt, das seinen Ort in der ehemaligen australischen Botschaft in der DDR hat. Innerhalb und jenseits des modernistischen Gebäudes lassen sich Entwürfe und Wünsche finden, die über bloßen Handels-Pragmatismus hinausgehen und auf die weitaus komplexere Geschichte der Diplomatie hinweisen. Mit Bezug auf diese und andere Geschichten stellen verschiedene Künstler*innen vor Ort aus. Am 15 Uhr finden Performances von Sumugan Sivanesan & Carl Gerber und Khadija von Zinnenberg Carroll statt. Um 17:30 Uhr gibt es ein Künstlergespräch mit Diskussion.
Wir wollen den Pariser Mai '68 aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Hierfür konnten wir Hanna Mittelstädt, Mitgründerin des Verlages Edition Nautilus gewinnen. Der Verlag entstand u.a., um den spontanen, undogmatischen Geist des Pariser Mai in Form von übersetzten Texten in Deutschland zugänglich zu machen. In die (anti)künstlerische und kritische Strömung der Situationisten, die mit dem Pariser Mai '68 verbunden waren, führt Negator vom Autorenkollektiv BBZN ein. Filmmaterial von vor 50 Jahren wird den Junge-Panke-Abend im Garten des Technoclubs //:about blank abrunden.
Georg Lukács Praxisphilosophie der 1920er Jahre ist ohne Zweifel eine der Wurzeln in der Entwicklung der kritischen Theorie der modernen Gesellschaft. Seine Praxisphilosophie wurde allerdings allzu oft einseitig als eine stark hegelianische Interpretation des Marxismus verstanden und deshalb auch entsprechend als idealistisch" kritisiert. In meinem Vortrag möchte ich diese Standardlektüre des Lukács'schen Werks der 1920er Jahre durch die Hervorhebung seiner neukantianischen Wurzeln in Frage stellen und zeigen, dass Lukács' Weg zum Marxismus über Kant und die Pobleme des Neukantianismus führte.
In seinem Essay 'Mythos »Mitte«' nimmt Ulf Kadritzke die Erzählung über die bürgerliche Mitte zunächst historisch in den Blick. In einem gezielten Rekurs auf Klassenanalysen über die Angestellten der Weimarer Zeit fragt er mit Siegfried Kracauer, Theodor Geiger, Carl Dreyfuss und anderen, was diejenigen, die damals als 'neuer Mittelstand' bezeichnet wurden, als Teil einer übergreifenden Klasse ausmacht. Ulf Kadritzke wird vor diesem Hintergrund seine Gedanken zur gegenwärtigen Klassengesellschaft umreißen und ein Gegenbild zu den Befunden einer klassenvergessenen Ungleichheitsforschung entwerfen. Zum abschließenden Disput darüber wird herzlich eingeladen.
Im Hansaviertel entstand im Rahmen der IBA 1957 ein Demonstrationsraum des internationalen Neuen Bauens. Es wurde nahezu zeitgleich aber im scharfen Gegensatz zum Großbauprojekt Stalinallee in Ost-Berlin gebaut. Eine Vielzahl von Architekten stellte einen großen Variantenreichtum von Baumaterialien und -konstruktionen sowie Grundrissen im Hansaviertel vor. Dieser Spaziergang wird das Gebiet nicht als einfachen Entwurf eines freiheitlich-westlichen Bauens erschließen, sondern vielmehr als Spielwiese einer Architektengeneration des nachkriegsmodernen Bauens.
An dem Abend gehen wir dem historischen Verhältnis von Marxismus und Anarchismus nach, um dann nach aktuellen Perspektiven zu fragen: Was ist aus dem Verhältnis der "feindlichen Brüder" zu lernen? Kommen marxistische und anarchistische Linke (wieder) zusammen oder trennen sie sich weiterhin an den alten und/oder neuen Konfliktlinien?
Der Historiker der Arbeiterbewegung, Engels-Biograf und Dokumenten-Herausgeber (Nekrologe zum Tod vom Marx und Engels) Heinrich Gemkow (19282017) hat als stellvertretender Direktor des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (von 1964 bis 1990) ebenfalls Einfluss auf verschiedene Großprojekte genommen, wie auf die Gestaltung des Marx-Engels-Forums in Berlins Mitte oder die Aufführung des Theaterstücks "Salut an alle. Marx" im Theater im Palast der Republik. Er verfasste die Marx/Engels-Doppelbiografie "Unser Leben". Einigen diesen Projekten wird auf dem Kolloquium nachgegangen werden.
Nach einem Überblick über das Leben und Schaffen von Ernst Busch spannt sich der Liederbogen von der Französischen Revolution über den Schlesischen Weberaufstand 1844 bis hin zu den blutigen Barrikadenkämpfen am 18. März 1848 in Berlin und dem gewaltsamen Ende der Revolution im November 1849. Die zeitgenössischen Lieder führen uns die Not und das Elend weiter Beölkerungskreise vor Augen, geben die revolutionäre Stimmung in Deutschland und die Forderungen der Arbeiter, Studenten, Bauern und Kleinbürger nach demokratischen Rechten und sozialer Gerechtigkeit wieder.
Nur wenige europäische Metropolen haben so eine reichhaltige und spannende Geschichte wie Berlin, was die Entwicklung des Eisenbahnverkehrs angeht. Wo finden wir sonst komplett verschwundene Fernbahnhöfe oder Wildnis wo einst Züge im dichtesten Takt fuhren? Und wo hat man vor kaum 15 Jahren mittenrein in die Stadt einen komplett neuen Fernbahnhof gebaut? Im Rahmen dieser Führung natürlich mit der Bahn schauen wir uns nicht nur die Geschichte und Gegenwart der Eisenbahn und ihrer Anlagen in Berlin an, sondern wagen auch einen Blick in die Zukunft von Stadt und Bahn.
Einen Höhepunkt des frühen NS-Terrors in Berlin stellte die "Köpenicker Blutwoche" Ende Juni 1933 dar. Mindestens 23 Menschen starben. Die Nazis drangen in Arbeitersiedlungen ein, durchsuchten Arbeitersportvereine und lösten die Zeltstädte auf. Damit zerstörten sie nachhaltig die Arbeiterkultur im Südosten der Reichshauptstadt. 85 Jahre nach den Ereignissen erzählt der Rundgang die Geschichte(n) der Opfer und ihrer Familien. Im Anschluss an unsere Tour besuchen wir gemeinsam die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche und nehmen dort an einer Führung teil.
Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan, Waffenexporte aus Deutschland und die aktuellen Rekrutierungsmaßnahmen der Bundeswehr werden in der Veranstaltung analysiert. Auch weitere Fragen aus dem Bereich der Bundeswehr sowie aktuelle Themen wie die Lage in Syrien oder der Türkei sollen zur Sprache kommen.
Der Gleisdreieckpark liegt mitten in Berlin: zwischen Schöneberg, Tiergarten und Kreuzberg. Dieser geschichtsträchtige Ort hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel vollzogen: Aus einer verwilderten Stadt- und Naturlandschaft mit industriellen Relikten einst eine Vorhaltefläche für den geplanten Autobahnbau ist ein innerstädtischer Park entstanden. Auf dem Spaziergang bewegen wir uns an Beispielen vor Ort im Spannungsfeld von Bürgerbeteiligung, Planungsideen und der Rolle des Cityparks in der Frage von Verdrängungsprozessen.
Noch immer gibt es über den Ursprung der Eurokrise erhebliches Unverständnis. Seit Beginn dieser Krise versuchen interessierte Kreise, den Staaten in Südeuropa und Frankreich die Schuld für das Versagen der Währungsunion in die Schuhe zu schieben. Doch das führt in die Irre. Prof. Heiner Flassbeck zeigt, welches die Funktionsbedingungen einer Währungsunion waren und sind und wie dagegen schon in den Gründerjahren auch von Deutschland verstoßen wurde.
Im Rahmen der Marx-Ausstellung in unserer Galerie zeigen wir den Dokumentarfilm "Konzert im Freien" von Jürgen Böttcher (Strawalde). Die Free-Jazzer Günter "Baby" Sommer (perc.) und Dietmar Diesner (sax.) führen mit Schlagwerk und Saxophon vor dem Marx-Engels-Denkmal durch den Film. Dokumentaraufnahmen von Jürgen Böttcher aus den Jahren 198186 mit den damals am Projekt beteiligten Künstlern durchbrechen immer wieder den musikalischen Fluss. In Anschluss an den Film diskutieren wir mit Dr. Thomas Flierl über die Zukunft des Marx-Engels-Forums.
Rechtzeitig zum 200. Geburtstag von Karl Marx erscheint Band 44 der MEW. Damit liegt das zwischen 1861 und 83 entstandene Manuskript "Zur Kritik der politischen Ökonomie" in den Marx-Engels-Werken nun fast vollständig vor. Es ist die größte zusammenhängende Ausarbeitung, die Marx zwischen den "Grundrissen" und dem "Kapital" verfasst hat. Sie zeigt, wie sehr er mit der Darstellung der Mehrwertproduktion und der Akkumulation des Kapitals gerungen hat.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt und wird sich weiterhin rasant verändern. Nach der industriellen Revolution erleben wir gerade die digitale. Ist das "Bedingungslose Grundeinkommen" eine Antwort auf die neuen Probleme des Arbeitsmarktes? Welche Idee steckt dahinter, woher kommt sie und was kann damit bewegt werden? Was zeichnet das "Grundeinkommen" aus? Was für Modelle gibt es? - denn nicht überall, wo Grundeinkommen drauf steht, ist auch Grundeinkommen drin. Über diese und viele weitere Fragen rund um das Thema wollen wir sprechen.
Friedhöfe sind besondere Orte im städtischen Raum. Die Gedenkstätten für Verstorbene bieten einen Lebensraum für Flora und Fauna und dienen auch als Erholungsraum für die Bevölkerung. Spuren lassen auf ihre Entwicklungsgeschichte schließen, und sie spiegeln den demografischen und gesellschaftlichen Wandel wider: Sie stehen vielerorts leer und werden geschlossen. Der Spaziergang auf dem ehemaligen St. Thomas Friedhof II, dem heutigen "Anita-Berber-Park", zeigt die Bedeutung und die Potentiale der Nachnutzung dieser grünen Freiflächen.
Die DenkMalTour folgt diesmal den Spuren des Friedrichshagener Dichterkreises, der sich um das Jahr 1890 herum zusammenfand und das Berliner literarische Leben jener Jahre nachhaltig prägte. Wir werden u.a. den Brüdern Heinrich und Julius Hart, Bruno Wille, Wilhelm Bölsche, Erich Mühsam begegnen aber auch auf die Spuren August Strindbergs und Gerhart Hauptmanns stoßen. Friedrichshagen ist eng mit der Geschichte der Volksbühnenbewegung und des deutschen Anarchismus verbunden. Wir werden aber auch fast vergessenen Orten der jüngeren Kulturgeschichte der DDR begegnen.
Zum Mit-Tun in dem immer mehr den kommunistischen Geist verlierenden Betrieb von Partei, parteilicher Wissenschaft und Lehre sich verpflichtend und zugleich bestrebt, seinem Tun einen revolutionären Sinn zu geben, hat der überzeugte kommunistische Intellektuelle von sich das Unmögliche verlangt und das Mögliche erreicht: eine ungewöhnliche Erkundung der Widersprüche zwischen Staatssozialismus und kommunistischer Vision.
Harald Kretzschmar, ein zeitlebens kritischer Zeichner, schildert seine Begegnungen mit namhaften, ihm nahen Künstlern, mit wichtigen Zeugen der Zeitgeschichte. Er nimmt Abstand zum Erlebten, indem er noch einmal mitten hinein taucht.
Wir erfahren, warum Adam und Eva das Paradies verlassen müssen; wir hören die Hexen singen; speisen zu Mittag im Hause Luther und lauschen dort der Rede der ungehaltenen Hausfrau; sitzen mit der bürgerlichen Familie des 19. Jahrhunderts unterm Weihnachtsbaum und mit der proletarischen Familie in der Küche... usw. bis wir in der Gegenwart ankommen und auch über uns und unsere Erfahrungen sprechen können. Das Thema wird gestaltet durch Wort, Bild und Ton.
Das "Gebiet Karl-Marx-Allee, 2. Bauabschnitt" ist ein prägendes städtebauliches Ensemble der Nachkriegsmoderne. Der Freiraum übernimmt hier eine wesentliche, den Städtebau unterstützende Funktion. Er weist über das gesamte ca. 60 Hektar große Gebiet hinweg eine einheitliche Gestaltsprache auf, die eng mit der des Hochbaus korrespondiert. Die Aufgabe der Landschaftsarchitekten war es, trotz aller Vorgaben, Richtwerte und Normen einen gestalterisch anspruchsvollen Freiraum zu entwerfen. Die Geschichte dahinter wird beim Spaziergang erzählt.
Marx 200. Geburtstag wird überall gefeiert, aber sehr unterschiedlich. In seiner Geburtsstadt mit drei Ausstellungen, mit Konferenzen von Berlin über Peking bis Sao Paulo. Was sind die Motive der Veranstalter, worüber wird gestritten? Was fasziniert an old Charly? Ist es der historische oder der aktuelle Marx? Was haben die aktuellen Editionen seiner Werke, Schriften und Manuskripte an neuen Erkenntnissen gebracht?
Der angehende Schriftsteller Stefan Heym (1913-2001) musste 1933 aus Deutschland fliehen. Über Prag gelangte er 1935 in die USA, zuerst nach Chicago, dann nach New York. Als Redakteur der Zeitung "Deutsches Volksecho", als Soldat der US-Armee und als zweisprachiger Autor wurde er zu einer markanten Persönlichkeit des antifaschistischen Exils. Heym wollte in den USA bleiben, musste das Land jedoch im Kalten Krieg wiederum Richtung Prag verlassen. Seit 1952 lebte er in der DDR, wo sich die Probleme bald für ihn fortsetzten. Der Vortrag basiert u.a. auf bisher unveröffentlichten Geheimdienstakten.
In den letzten Monaten wurde zunehmend das "Bedingungslose Grundeinkommen" als Alternative zu Hartz IV propagiert. Die BefürworterInnen versprechen sich davon ein bedarfsunabhängiges, sanktionsfreies und bedarfsdeckendes Einkommen für alle. Im Gegensatz hierzu steht eine "Solidarische Mindestsicherung", die nach einer Bedarfsprüfung ein existenzsicherndes Einkommen für diejenigen Personen sicherstellen soll, die nicht oder nicht mehr aus eigener Kraft ihre Existenz sichern können. Diese vermeintlich konträren Konzepte werfen viele Fragen auf, die wir in der Veranstaltung diskutieren wollen.
Der Schriftsteller Ernst Wiechert (1887-1950) war einer der beliebtesten und umstrittensten Autoren des 20. Jahrhunderts. Als Romantiker, als Rechtsradikaler, als christlicher Dichter oder als Kirchenkritiker, als Pazifist, Antifaschist oder Kommunistenfreund gelobt oder getadelt, erreichten seine Bücher bis in die sechziger Jahre hinein Höchstauflagen. Seit seinem Roman "Der Totenwolf" (1924) galt er als Sympathisant der rechten Szene, doch wandelte er sich nach 1933 zu einem aufrechten Kritiker des Naziregimes, der für seine öffentlichen Äußerungen mit KZ-Haft bestraft wurde.
Was heißt es, "Kapitalismus als Religion" zu beschreiben, wie es der junge Benjamin 1921 in einer nur dreiseitigen Skizze unternahm? Anstatt sich wie Max Weber auf die religiösen Triebkräfte des sich entfaltenden Kapitalismus zu beschränken, sieht er das neue System in seiner Totalität als Kultreligion: Nur die Analyse ihrer Bestandteile macht es möglich, dem Geheimnis ihrer destruktiven Dynamik auf die Spur zu kommen.
Am 25. Mai 1978 explodierte in der Universität Illinois die erste Bombe, die dem Unabomber zugeschrieben wurde der Auftakt zu einer 17 Jahre dauernden Anschlagsserie in den USA. Die Bomben galten Universitätsprofessoren sowie Computergeschäften, und die Bekennerschreiben waren mit dem Kürzel FC für "Freedom Club" unterschrieben. Im Jahr 1995 verlangte "Freedom Club", dass sein Manifest in der New York Times und der Washington Post veröffentlicht wird. Darin wird eine Technik-Dystopie entworfen. Eine Kritik, die in ihren Zügen heute, in Zeiten von Totalüberwachung und Manipulation über Social-Media, eine größere Aktualität besitzen könnte. Wir zeigen nach einem Gespräch mit Lutz Dammbeck, der das Manifest des Unabombers übersetzt hat, seinen Film zum Unabomber und zur Entstehung des Internets: "Das Netz".
Heiner Müller schlägt für den Umgang mit Lenin eine Strategie des Grabraubs oder der Ansteckung vor: Erst wenn er aus dem Mausoleum raus ist. Dann ist der Virus wieder freigesetzt." Auch für die Ansteckung mit Marx und für den nach Verwesung duftenden Begriff des Proletariats gilt es die Schaufeln auszupacken. Diskussion rund um das alte und neue Proletariat mit Luise Meier und Patrick Eiden-Offe.
Einführung: Dr. Horst Dietzel Musik: Hannes Zerbe am Eisler-Flügel
Der "Google Campus für Entrepreneurs" entsteht in genau dem Teil des Kreuzberger Kiezes, in dem es in den letzten Jahren stadtweit die höchsten Sprünge bei den Neuvermietungspreisen gab. Eine Verschärfung der Verdrängung ist aufgrund von Erfahrungen aus anderen Städten zu befürchten. Am 16. Mai wollen wir im SO36 mit unterschiedlichen Akteur*innen aus Politik und Nachbarschaftsinitiativen darüber sprechen, was getan werden kann, damit Berlin nicht den Weg von San Francisco und Teilen der Londoner Innenstadt geht, wo Arme und Normalverdienende keinen Platz mehr haben.
Seit 2015 fragen sich jedoch immer mehr Menschen: Warum gibt es in den Vereinigten Staaten heute (wieder) Sozialismus? Wie kann es sein, dass Bernie Sanders der beliebteste Politiker ist und eine ganze junge Generation zwischen 18 und 30 heute den "Sozialismus" dem "Kapitalismus" vorzieht? Wie kam der neue Sozialismus in die USA, wie tief reicht er gesellschaftlich und politisch, und wie steht es um ihn im Jahr zwei von Donald Trump?
Die Wissenschaftlerin und freie Journalistin Mascha Jacoby schildert in der Veranstaltung, mit welchen Methoden der Verfassungsschutz während der ersten Hälfte der sechziger Jahre Pionierarbeit bei der Verbreitung des Maoismus leistete. Dabei zeigt sie, dass die Bundesrepublik kein Einzelfall war: Mehrere westliche Sicherheitsbehörden nutzten den sino-sowjetischen Streit, um den Feind im Kalten Krieg zu bekämpfen.
Die DenkMalTour zum 200. Geburtstag von Marx beginnt an dem Wohnhaus in der Luisenstr. 60, in dem Marx als Student von Oktober 1838 bis März 1839 lebte. Endpunkt der Tour ist das 1986 eingeweihte Marx-Engels-Forum. Jüngste Zäsur in der Geschichte des Marx-Engels-Forums ist die provisorische Umsetzung der zur Anlage gehörenden Elemente 2010/11 an die Karl-Liebknecht-Straße, um den U-Bahnbau zu ermöglichen. Wird die vertraglich vereinbarte Rückführung des Denkmals eingehalten? Worin liegt die Zukunft dieses Ensembles?
Als "oberster Kulturoffizier" der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland war Oberst Tjulpanow weit über die Grenzen Ostdeutschlands und über das Jahr 1949 hinaus bekannt. Nach seinem Wirkungsradius und seiner vielseitigen Einflussnahme auf die politische Entwicklung in der SBZ und die Gründung der DDR war er eine Schlüsselfigur sowjetischer Deutschlandpolitik nach dem Kriege. Bis heute ranken sich Legenden um seine Person, ist "Das Rätsel Tjulpanow" nicht vollständig gelöst.
Fahrrad, U-Bahn, Elektroauto? Berlin war einst die schnellste Stadt der Welt, getrieben und am Leben gehalten durch bahnbrechende Entwicklungen. Viele dieser Entwicklungen wurden zwar technisch ersonnen, jedoch politisch durchgesetzt. Die Radtour führt uns zu Orten und Geschichten an der Schnittstelle zwischen Technik und Politik aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie zeigt Möglichkeiten und Hindernisse für die urbane Mobilitätswende in Berlin auf.
Fünfzig Jahre nach '68 wollen wir insbesondere die internationale Dimension in den Blick nehmen. Es sollen verschiedene Länder behandelt werden, in denen '68 zum Ereignis wurde: USA, Frankreich, Italien und West-Deutschland. Dabei werden zum einen die neuen Formen politischer Praxis und sozialer Kämpfe und zum anderen die Umbrüche in Theorie und Kritik betrachtet. Natürlich wird es auch um die Auswirkungen gehen. Mit dem Abstand eines halben Jahrhunderts ist schließlich zu fragen, was von damals reif für die Geschichtsbücher ist bzw. was für heute und morgen noch Geltung haben kann.
Auf der Konferenz sollen grundlegende Vorstellungen des Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung (NÖS) der DDR sowie der Wirtschaftsreformen in der CSSR, in Ungarn, Jugoslawien und der UdSSR vorgestellt werden. Sie hatten das Ziel, Voraussetzungen für eine bessere und wirksamere Wirtschaftspolitik zur Lösung der ökonomischen Entwicklungsprobleme zu schaffen. Die Konferenz soll nicht bei den Gründen für das Scheitern der Wirtschaftsreformen stehen bleiben. Wir wollen auch diskutieren, wie der Ideengehalt heute weitergeführt werden kann.
Nietzsche gilt den einen als wichtigster geistiger Ahnherr des Faschismus, andere halten ihn für einen zentralen Vordenker kritischer Theorie, manchen gilt er gar für wichtiger als Marx. Nietzsches Denken wirkte etwa inspirierend auf den Feminismus, Anarchismus, Freud, die Frankfurter Schule und den Post-Strukturalismus - aber auch auf die "Konservative Revolution" und die "Neue Rechte". Interpretieren die einen oder die anderen Nietzsche falsch? Oder lässt sich mit Nietzsche irgendwie einfach alles anstellen? Und wenn das der Fall ist: Was nützt eine solch vage Philosophie für ein linkes Denken heute? Der Vortrag will sich diesen Fragen widmen und dabei zugleich in Nietzsches Denken sowie seine Rezeptionsgeschichte einführen.
Bis heute gibt es ganz im Sinne des "Kalten Krieges" zwei diametral entgegengesetzte Meinungen über Ursachen und Folgen des Koreakrieges. Das seit 1948 in Nord und Süd gespaltene Land wurde 1950 mit Krieg überzogen, der mit dem Waffenstillstand vom 27.7.1953 endete. Friede war dennoch nicht garantiert. Die Zeiten überspannend stellt unsere Referentin das Buch des US-Historikers Bruce Cumings' "Koreas Platz an der Sonne" in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen zur Analyse des heutigen Geschehens auf der koreanischen Halbinsel.
Die Geschichte der sowjetischen Architektur wird zumeist losgelöst von der übrigen Welt betrachtet. Dem stellt der Vortrag eine transnationale und systemübergreifende Analyse gegenüber - fokussiert auf die Wechselwirkung von sowjetischen und finnischen Architekten bei der Entwicklung Vyborgs, der einst finnischen Stadt Viipuri, die nach dem Zweiten Weltkrieg der Sowjetunion angegliedert wurde. Im Zentrum steht die Geschichte der Bibliothek von Alvar Aalto (1927-1935), die in den Kriegen zerstört, in den 1950-60er Jahren "sowjetisch" rekonstruiert und vor kurzem in russisch-finnischer Zusammenarbeit restauriert wurde.
Deutsche Gewerkschaften: Teil der Friedensbewegung oder "Organe des imperialistischen Staates", wie radikale Linke schon während des Ersten Weltkriegs meinten? Der Frage nach dem Verhältnis von Gewerkschaften und Militär wollen wir in der Diskussion mit Malte Meyer anhand wichtiger historischer Stationen auf den Grund gehen. Im Zentrum sollen außerdem die gewerkschaftliche Alltagspraxis in Rüstungskonzernen wie Repressionsapparaten sowie Gewerkschaftsstatements zur Remilitarisierung deutscher Außenpolitik seit 1990 stehen.
Thomas Kuczynski wird ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu den folgenden Aspekten sprechen: - Die Revolution als Ausgangpunkt und Grundlage Marxschen Denkens. - Marx' Verhältnis zu Partei und proletarischer Bewegung. - Marx' Selbstkritik und sein Verhältnis zur Kritik anderer. - Die Souveränität von Marx. - Prognosen und Fehlprognosen.
Peter Maslowski kommt als Schüler zum Spartakusbund, schließt sich später der KPD an und wirkt hier als Experte für die "Religionsfrage". 1933 taucht Maslowski in Berlin unter und flieht zunächst nach Polen, von wo aus er über Prag nach Frankreich emigriert. Der enge Vertraute Willi Münzenbergs verlässt mit diesem die KP und zählt zu den Mitbegründern der Gruppe "Freunde der sozialistische Einheit", in der sich KP-Dissidenten sammeln. 1939 zunächst interniert, gelingt es Maslowski den Krieg als untergetauchter Illegaler in Südfrankreich zu überstehen. Nach 1945 lebt Maslowski in Bayern.
Der Referent liest aus dem gemeinsam mit Prof. Dr. Erich Buchholz verfassten Buchmanuskript und stellt ausgewählte Prozesse und deren Hintergründe dar.
Seit dem Ausbruch der Eurokrise im Jahr 2009 ist offen, wie es mit der EU weitergeht. Deutschlands ökonomische und politische Dominanz ist gestärkt, während Großbritannien vor dem Brexit steht. Angela Merkels Vision für die Zukunft der EU ist dabei eine Vertiefung neoliberaler Strukturreformen also Lohn- und Rentenkürzungen gegen etwas Taschengeld aus Brüssel und mehr Aufrüstung. Wie sehen Alternativen aus?
Die Studie Konzept für die Nachnutzung der für die A100 vorgesehenen Flächen" von Tim Lehmann und Kerstin Stark untersucht die Wohnbaupotenziale auf den geplanten A100-Flächen. Bei entsprechender Verdichtung könnten dort immerhin 22.000 Menschen wohnen. Bislang ist es nur eine Vision für ein besseres Berlin. Wie kommen wir wirklich von der Stadt für Autos zur Stadt für Menschen? Ein Spaziergang mit dem Referenten Dr. Tim Lehmann (Stadtplaner und Mobilitätsforscher)
Das Jahr 1918 markiert in besonderer Weise einen Wendepunkt deutscher Geschichte mit erheblichen Chancen, aber auch versäumten Gelegenheiten. Damals wie heute ist der Charakter dieser Revolution umkämpft und umstritten. Ging es "nur" um die demokratische Republik, um eine demokratische Verfassung, soziale Zugeständnisse? Oder stand mehr auf dem Spiel, sollten auch die Macht und Eigentumsverhältnisse revolutionär, sozialistisch umgewälzt werden, wenn die Arbeiter und Soldaten sowieso schon die "Drecksarbeit" der Revolution machen mussten?
Eduard Bernstein gehört zu den sozialistischen Theoretikern, an denen sich die Geister heftig scheiden. Warum eine neue Beschäftigung mit seinem historischen Wirken in der Sozialdemokratie gerade heute sinnvoll wäre, wo über eine Erneuerung sozialistischer Politik gesprochen wird, und was die Linken noch von dem "Oberrevisionisten" lernen könnten, darüber spricht der Autor und Journalist Tom Strohschneider.
Das Жемчуг wird 1972 im damals sowjetischen Taschkent als Wohnexperiment geplant und erst 1985 fertiggestellt. Die Pläne für den Bau sind heute verschwunden, wie auch die Substanz des Gebäudes unter seinen Transformationen nach und nach verschwindet. Welche Werte dem bisher kaum erforschten Gebäude dennoch verbleiben und welch utopisches Denken in dieser Zwischenrealität freigesetzt wird, zeigen die Recherchen der Autorin. Sie können einen Anstoß zu einer Debatte über den Denkmalwert des Objektes geben. Zusätzlich zum Vortrag wird ein Film über das Gebäude gezeigt.
Gerade nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man die Erfahrung eines antifaschistischen Widerstands und den Bezug auf Marx als Ausgangspunkt der Reflexion auch auf theoretische Gehalte aufgenommen. Gramsci hatte darauf schon zu einem früheren Zeitpunkt reflektiert. Es ist also, setzt man hier an, zu fragen, welche marxistische Diskussion und welche Theorie hier aufgenommen wurde, welche Perspektive der Theorie und Politik damit eröffnet wird und vor allem, mit welchem Marx da operiert wird. In der Perspektive gesellschaftlicher Emanzipation ist hier Aufklärung angesagt.
Hermann Falk, der ehemalige Direktor der Künstler-Agentur der DDR, plaudert aus dem Nähkästchen über deutsch-deutsche Kulturbeziehungen, Künstleraustausch und Gastspielreisen von DDR-KünstlerInnen ins westliche Ausland von der Staatsoper bis zu den Puhdys.
Die Busexkursion ist ausgebucht. Wir führen eine Warteliste. Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch oder per Mail bei uns.
Kirsten Steineckerts Geschichten und Gedichte reflektieren entscheidende Momente im Leben. Es sind Kindheitserinnerungen, Liebeserfahrungen, aber auch Lebensskizzen. Ihre Texte erzählen liebevoll und mit Heiterkeit von der Kunst und dem Frust, sich jeden Tag neu den Alltäglichkeiten im wirklichen Leben zu stellen. Und das mit allen Zweifeln und mit Mut, den jeder braucht, um den Alltag intelligent und mit Herz zu meistern. Ja, auch mit Mut zu neuen Ein- und Ansichten, wie auch verständnisvoller Toleranz. Wenn sich Zuhörer und Leser angesprochen fühlen, wäre das rein zufällig, aber nicht ganz unbeabsichtigt.
Vor dem Hintergrund der "Eiszeit" in den Beziehungen zwischen EU/Deutschland und der Russländischen Föderation soll es an diesem Abend um aktuelle Informationen, Analysen und Hintergründe gehen. Fragen und Zusammenhänge zur NATO-Politik, EU-Sanktionen, zu Krieg und Krise in der Ukraine, der Rolle der Bundesrepublik und des "Petersburger Dialoges" sowie zu den Interessen früherer Sowjetrepubliken gehören mit in diese Diskussion.
Die sich weiter zuspitzenden Widersprüche des gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus sind im Rahmen des kapitalistischen Systems grundsätzlich nicht lösbar. Sie verlangen eine grundlegende gesellschaftliche Transformation zu einer sozialistischen Gesellschaft. Im Vortrag soll gezeigt und begründet werden, vor welchen Herausforderungen ein Sozialismus im 21. Jahrhundert stehen würde, um sich als zukunftsfähig und stabil zu erweisen. Es werden Inhalte dieser Herausforderungen charakterisiert und einige Probleme ihrer Realisierung behandelt.
Die DenkMalTour wird sich auf den Spuren der Revolution in Berlin bewegen. Sie beginnt an der Marschallbrücke über die Spree, auf der eine der vielen Barrikaden errichtet worden war, und führt vorbei an Gendarmenmarkt, HU und Schloss bis zum Alex. Bei der Tour sehen wir Erinnerungstafeln, tauchen ein in die Vorstellungswelt der Revolutionäre und lernen einzelne von ihnen näher kennen. Wir beschäftigen uns mit der Frage, aus welchen Gründen die Revolutionen begannen und wer die Träger in Berlin waren.
Gabriele Gast wurde 1968 von der HVA zur Mitarbeit angeworben. Ab 1973 arbeitete sie beim BND in der politischen Auswertung, zumeist im Bereich Sowjetunion und einige Jahre im Gesamtlagereferat. 1990 wurde sie an die Bundesbehörden verraten und nach 15 Monaten Isolationshaft zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 9 Monaten verurteilt. In ihrem Vortrag berichtet Gast über ihr - keineswegs schizophrenes - Leben und Wirken in einem Graubereich der Ost-West-Konfrontation: Der Friedenssicherung durch nachrichtendienstliche Aufklärung.
Anarchismus, als theoretische Strömung, führt ein Schattendasein, allerdings nur im deutschsprachigen Raum. International gesehen gibt es rege Forschungsdiskussionen. Der Vortrag zeichnet ausgewählte Debattenschwerpunkte der letzten zweieinhalb Jahrzehnte nach. Insbesondere verdeutlicht er den Unterschied zwischen "klassischen" und "modernen" Anarchismen.
Susanne Schattenberg stellt neue Befunde über das politische Leben Leonid Breschnews auf der Basis zahlreicher bislang nicht zugänglichen Quellen vor.
Beginnend mit der Ausgangssituation 1945 - der zerbombten Stadt Magdeburg und dem zerstörten Werk Krupp-Gruson - wird der Aufbau des Ernst-Thälmann-Werkes bis hin zur Kombinatsbildung im Jahre 1969 geschildert. Aus der enormen Bedeutung des Industrieanlagenbaus für den Aufbau der Wirtschaft der DDR ergibt sich die Sinnhaftigkeit der Kombinatsbildung. Es geht um die Optimierung der Arbeitsprozesse horizontal und vertikal, um komplette Industrieanlagen zu bauen u.a. für Kraftwerke, Chemieanlagen und die Baustoffindustrie. Das Kombinat exportierte in zahlreiche Länder, z. B. ein Zementwerk nach Cienfuegos (Kuba), Zementwerke nach Syrien, Polen u.a., das Kabelwerk Biskra Algerien, Walzwerke in die Sowjetunion, die Ukraine u.a.
(Streit)Gespräch mit Richard Gebhardt und Thomas Wagner. Die Diskurspiraterie von rechts ist nicht neu, aber der rasante Aufstieg der Rechten scheint die politische Linke gegenwärtig häufig ratlos zu machen. Auch deshalb, weil die Rechte an Formen der Politik anknüpft, die vermittelt über das Jahr 1968 bisher als links galten. Wie kann, wie soll der Umgang mit den "Angstmachern" von rechts und den rechten Strategen einer "Querfront" aussehen. Gibt es tatsächlich einen rechten Antikapitalismus, wie unterscheidet er sich von der Linken und welche Bedeutung hat er für die Rechte?
Geld gehört zu den zentralen Institutionen moderner kapitalistischer Wirtschaften, zugleich besitzt es eine augenscheinliche Relevanz im Kontext gesellschaftlicher Krisen. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass Gesellschaftskritik sich oft auch in Form bestimmter auf die Geldordnung bezogener Reformprojekte artikuliert, sei es in Form der Forderung nach einer stärkeren Vermarktlichung (Bitcoin) oder Verstaatlichung (Vollgeld) von Währungen bzw. Geldschöpfung. Der Vortrag soll ein Stück weit über solche einschlägigen Debatten hinausweisen und sich an der Grundsatzfrage nach den Bedingungen der Möglichkeit einer Gesellschaft nach dem Geld orientieren.
In keinem anderen Land des sowjetischen Machtgefüges ist die Kirche ein derart politik- und gesellschaftsrelevanter Faktor gewesen. Wolfgang Rüddenklau erinnerte sich: "Es gab in den 1980er-Jahren zunehmend ein paar Freiräume, die unter anderem daher kamen, dass die evangelische Kirche mit der SED einen Vertrag gemacht hat, der innerkirchliche Druckerlaubnis, Veranstaltungsfreiheit und dergleichen sicherte sozusagen die einzige unabhängige Institution innerhalb dieses Staates und selbst für Ostblockverhältnisse eigentlich einmalig." Wie der von Rüddenklau sogenannte "Vertrag" zustande gekommen ist, d.h. die Übereinkunft, die Staat und Kirche beim "Spitzengespräch" Honecker-Schönherr am 6. März 1978 getroffen haben, wird Gegenstand dieser Veranstaltung sein.
Hohe Achtung vor den Verstandeskräften der Proletarierin war für Clara Zetkin Motivation, deren politisches Denken und Urteilen zu entwickeln und ihre Kampfbereitschaft zu wecken. Ein Geschlechterkampf, wie ihn bürgerliche Frauen führten, lag Clara Zetkin theoretisch und praktisch fern. Der Kampf gegen den Krieg war für sie Vorbereitung auf den Sieg des Sozialismus, bei dem Frauen als Mitkämpferinnen unentbehrlich sind.
Die DenkMalTour wird Frauen vorstellen, die in Schöneberg gewohnt haben, im Kiez aktiv waren und Spuren im Stadtraum hinterlassen haben. Die Tour stellt dar, wie sie gelebt, aber auch wie sie mit ihren Ideen Gesellschaft bewegt und verändert haben. Darüber hinaus wird auf der Tour auch darauf eingegangen, wie sie in Kunst, Literatur und Geschichte rezipiert wurden.
Angesichts des Wachstums Berlins und sich zuspitzender Herausforderungen des Klimawandels, Arten- und Ressourcenschutzes stellt sich die Frage nach einer Balance zwischen Stein und Grün in anderer Weise als in der Nachkriegszeit. Aber sie stellt sich wieder in einer regionalen Perspektive als gemeinsame Aufgabe von Berlin und Brandenburg.
Vor 10 Jahren starb Joseph Weizenbaum, Pionier der Künstlichen Intelligenz und gleichzeitig ihr größter Kritiker, zutiefst humanistischer Computer-Pessimist und amüsanter Erzähler. Aus diesem Anlass zeigen wir den Dokumentarfilm "Rebel at Work" von Peter Haas und Silvia Holzinger. Timo Daum, Autor der beim Online-Magazin DAS FILTER erscheinenden Artikelserie zu Künstliche Intelligenz, wird eine kurze Einführung zur Entwicklung der Disziplin seit Weizenbaums Pioniertagen geben und auf die derzeitige Renaissance der KI im Kontext von Alexa, Google, Social Scoring etc. eingehen.
Scheinbar sprechen sie für sich, die Wirtschafts- und Sozialdaten, die wir jeden Tag hören. Tatsächlich aber sind solche Zahlen nie eindeutig. Tricks halten die Arbeitslosigkeit klein. Katastrophen erhöhen das Bruttosozialprodukt. Konzerne rechnen sich arm, um der Steuer zu entgehen. Solche erkennbaren Manipulationen sind allerdings nur die Spitze eines viel größeren Problems. Denn alle Kennziffern, auch die seriösesten, enthalten Entscheidungen über das Was und das Wie der Berechnung. Und in diesen Entscheidungen spiegeln sich Interessen und Ideologien. Wer sich von Zahlen nicht täuschen lassen will, muss wissen, wie sie entstehen und was sie aussagen.
Im Vortrag von Christa Luft wird herausgearbeitet, dass chronische Überschüsse Ausdruck von Investitions- und Importschwäche des eigenen Landes sind und dass sie die Souveränität jener Staaten untergraben, die diese Überschüsse aufnehmen, indem sie sich verschulden. Unterbreitet werden Vorschläge, wie eine Annäherung an ein Außenhandelsgleichgewicht erfolgen könnte.
Das Versprechen, eine völlig neue, gleichberechtigte Gesellschaft zu schaffen, zog hunderte von Reisenden aus der Weimarer Republik in das junge Sowjetrussland. Anhand einiger ausgewählter Reiseberichte wird die Konstruktion von Geschlechterbildern in ihrer Verbindung mit kulturellen Zuschreibungen nachgezeichnet und erläutert.
Der Vortrag skizziert die letzten Entwicklungen in der KI-Forschung sowie deren Zusammenhang mit Transformationsprozessen zum digitalen Kapitalismus, die Emanzipation und Fallstricke immer enger verweben.
Bertolt Brecht wäre in diesen Februartagen 120 Jahre alt geworden. Er hielt viel von der Liebe. Diesbezüglich vertrat er sehr freie Ansichten, was in künstlerischer Kreativität seinen Ausdruck fand. Seine Fähigkeit, das Thema lyrisch zu verarbeiten, ist bemerkenswert: von zart über nüchtern bis drastisch-frivol, in Sonettform bis hin zu freien Versen. Komponisten wurden von seinen Gedichten angeregt und vertonten sie. Im literarisch-musikalischen Programm spielen all diese Aspekte eine wichtige Rolle. Gerta Stecher wird erzählen, lesen und vor allem singen. Der Pianist Andreas Wolter wird sie am Eisler-Flügel begleiten.
Egon Krenz weilte auf Einladung der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation als Gast beim "Forum linker Parteien" anläßlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution in St. Petersburg und Moskau. Außerdem war er Teilnehmer einer internationalen Konferenz zum Oktoberjubiläum in China und hatte die Möglichkeit, die Entwicklung des Landes auf einer dreiwöchigen Reise näher kennenzulernen.
Der Dokumentarfilm "Das Spinnennetz: Großbritanniens zweites Empire" zeigt die Verwandlung Großbritanniens von einem Kolonialreich in eine globale Finanzmacht. Beim Untergang des Empires wurde ein weltweites Netz von Offshore-Gebieten geschaffen, um die finanziellen Interessen der City of London zu bewahren. Deren Zweck? Das Verbergen enormen Vermögens hinter obskuren finanziellen Strukturen auf entfernten Inseln. Nicholas Shaxson, Autor des Buches "Die Schatzinseln", auf dem der Film beruht, wird anwesend sein. Wir zeigen den Film im englischen Original mit deutschen Untertiteln.
Explodierende Immobilienpreise und steigende Mieten verändern Kieze und das Leben in Berlin. Aber wem gehören eigentlich die Stadt und mein Haus? Welche Rolle spielen die internationalen Finanzmärkte und anonyme Investoren aus Steueroasen? Und wie sieht es aus mit aggressiver Steuervermeidung und Geldwäsche? An Fallbeispielen aus aktuellen investigativen Recherchen erklärt der Vortrag, was auf dem Berliner Immobilienmarkt schief läuft und was Politik und Mieter dagegen tun können.
Laudatio: Helmut Müller Musik: Silke Eberhard (sax.)
Der Vortrag soll in einem kurzen Parforceritt durch die Geschichte einen groben Überblick geben über Begriff und Gebrauch der Klasse. Mit "der" Klasse ist natürlich "die" Klasse gemeint, also die Arbeiterklasse oder das Proletariat. Es geht um die verschiedenen Bestimmungen und den Gebrauch, welche die Klasse im Zuge der Kritik der kapitalistischen Gesellschaft erfahren hat. Dieser indirekte Zugang zur Klasse ist bereits vielsagend: Der Status der Klasse kann weder durch ihr Selbstverständnis noch durch empirische Beobachtungen und wissenschaftliche Untersuchungen vollständig erschlossen werden, weil die Klasse darin nicht aufgeht. Sie war immer mehr als ein empirischer Fakt und ein politischer und sozialer Faktor, sie war vielmehr immer auch Objekt wie Subjekt eines Begehrens, einer Hoffnung und einer Erwartung gewesen und damit auch der Ernüchterung und der Enttäuschung.
Der Vortrag stellt die geopolitischen Hintergründe der neoliberalen Freihandelsabkommen vor. Anhand aktueller makroökonomischer Daten zeigt er ökonomische und politische Hintergründe auf und ordnet die geplanten Freihandelsabkommen in die aktuellen geopolitischen und ökonomischen Auseinandersetzungen zwischen den Ländern des globalen Nordens ein. Er thematisiert zudem die Auswirkungen auf die Länder des globalen Südens.
Der Sieg über Nazideutschland hat die Sowjetunion ungeheure Opfer gekostet. Die Last des Krieges führte zu einem Bruch in der Wachstumsdynamik der sowjetischen Wirtschaft. Dennoch hat nicht nur Stalin selbst diesen Sieg als ultimative Bestätigung der "Generallinie" der Partei angesehen. Welche Rolle spielte die Kriegsgefahr für die Industrialisierungspolitik? Wie war das Land auf einen Krieg vorbereitet? Wie konnte die Versorgung der Front erreicht werden und was waren langfristigen Kriegsfolgen?
Vor allem in der IT-Industrie agierende Treiber technischen Fortschritts nutzen scheinliberal-individualistische Rechtfertigungen, um neue absolute Herrschaft zu begründen. Der Seitensträngen des Sozialismus entstammende Transhumanismus ist, als eine visionäre Weltanschauung, die unsere fragile Körperlichkeit überwinden und die Träume des Space Age verwirklichen will, ein eher kindisches Sinnangebot. Es lässt sich an ihm aber die Korruption fast jeglichen Fortschrittsdenkens in einer technowissenschaftlich überforderten Spätmoderne zeigen. Die Entstellung der Befreiungshoffnungen durch Fähigkeitenfixierung und das Schlürfen süßer Gifte des Überwachungskapitalismus ist zu kritisieren.
Die finanziellen Handlungsspielräume sind größer als unter Rot-Rot I und II. Zahlreiche Wahlkampfversprechen konnten bereits eingelöst werden, von einer Absenkung des Preises für das Sozialticket bis zu einer neuen AV Wohnen mit realistischen Richtsätzen. Allerdings gilt es noch viele Probleme zu bewältigen, z.B. den enormen Sanierungsbedarf bei den Schulen oder die rasant steigenden Mieten bei einem jährlichen Nettozuzug von rund 50.000 Menschen. Wir ziehen eine Zwischenbilanz nach einem Jahr.
Viele Berliner*innen verbanden mit der Ernennung von Katrin Lompscher zur Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen die Hoffnung, dass sich in der Berliner Wohnungsfrage rasch etwas zum Besseren verändert, dass die Dynamik von Spekulation mit Wohnraum sowie die immer höher steigenden Mieten durchbrochen oder zumindest abgemildert werden. Wir wollen bei Katrin Lompscher nachfragen und Bilanz ziehen: Was ist in der Wohnungsfrage erreicht worden und vor allem, wo hakt es aus welchen Gründen?
Am Beispiel der zahlreichen Überseefirmen aus Hamburg und Bremen werden deutsche Wirtschaftsinteressen während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Polen untersucht. Zum einen unterstützten diese sogenannten "Einsatzfirmen" die deutschen Besatzungsbehörden bei der Ausbeutung und Beherrschung der polnischen Bevölkerung. Zum anderem profitierten sie von der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Polen.
Nach einer kurzen Einleitung in den Werkkontext von Foucault und Agamben werden wir uns am ersten Tag kritisch mit Agambens Figur des homo sacer und ihren aktuellen politischen Bezügen beschäftigen. Am zweiten Tag steht dann Foucaults Biopolitik/Biomacht im Mittelpunkt. Textauszüge werden vorab zur Verfügung gestellt.
Es liegt ein bemerkenswertes Büchlein vor, mit dem Titel "Spurensuche". Es weckt Interesse und die Frage: Wer waren diese Frauen? Es ist "Spurensuche" Nummer drei in einer Reihe, herausgegeben vom Bezirksamt Pankow auf Anregung und mit tatkräftiger Unterstützung aktiver Frauen im Umkreis von Pankows Gleichstellungsbeauftragter Heike Gerstenberger. Worte wurden zu Taten all der Frauen, deren bewegtes Leben - ob als Lehrerin, Ärztin oder Arbeiterin, als Rabbinerin, Schriftstellerin oder Sozialpolitikerin - von Zivilcourage zeugt im Kampf gegen jedwede Ausgrenzung, Faschismus und Krieg, für eine Welt in Frieden.
Historische und aktuelle Probleme der Demokratie werden in der politischen Debatte zunehmend kontrovers diskutiert. Gleichzeitig verengen sich die Gestaltungsräume gewählter Vertretungskörperschaften und die Chancen für tatsächliche Teilhabe der Bürger. Es geht um Nachdenken und Austausch über Ursachen und Alternativen.
Die Französische Revolution besaß für Georg Wilhelm Friedrich Hegel zeitlebens große Bedeutung. In der Revolution habe sich "der Mensch auf den Kopf, d. i. auf den Gedanken [ge]stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut". Doch trieb den Philosophen auch die Frage um, wie diese Verobjektivierung menschlicher Freiheit in welthistorischem Maßstab, der "herrliche[...] Sonnenaufgang", schon kurze Zeit später in eine blutige Schreckensherrschaft, den terreur, umschlagen konnte. Er entwickelte eine Theorie der Revolution, mit dem Ziel, die Aufklärung über sich selbst aufzuklären. Dieser Theorie will sich der Vortrag widmen.
In den letzten Jahren hat die Kommunistische Partei Chinas versucht, den Staat zu konsolidieren. Angesichts einer veränderten Weltlage will sie ihre Kontrolle über Waren- und Kapitalströme global erweitern und neue Einflusssphären gewinnen. Die Liste ihrer Probleme bleibt aber lang: Umweltschäden, Schulden, die immense Kluft zwischen Arm und Reich, Streiks, Spaltungen in der chinesischen Führung u.a.m. Stehen wir tatsächlich vor dem "chinesischen Jahrhundert", oder bricht der chinesische Kapitalismus bald in sich zusammen?
Schon lange drängen einflussreiche Akteure in Politik und Militär darauf, den Aufstieg der Europäischen Union zu einer (militärischen) Weltmacht zu ermöglichen. Lange erwies sich Großbritannien allerdings als Bremser, was den Aufbau eines schlagkräftigen EU-Militärapparates anbelangt. Seit dem britischen Austrittsreferendum im Juni 2016 werden deshalb zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, die zusammen eine umfassende Militarisierung der Europäischen Union nach sich ziehen werden. Der Vortrag soll einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Vorhaben in diesem Zusammenhang geben.
Mit dem Wechsel an der Spitze der US-Regierung hat sich der Ton seitens der USA gegenüber Kuba wieder verschärft. Präsident Trump hat die Erlasse seines Amtsvorgängers bereits teilweise zurückgenommen und eine Verschärfung der Blockade angekündigt. Gleichzeitig wurden schwere Sanktionen über Kubas wichtigen Verbündeten Venezuela verhängt. Wird Kuba angesichts der ökonomischen Übermacht der USA seine Prinzipien beibehalten können? Wie wird sich die gegenwärtige Lage in Venezuela und Brasilien auf den Integrationsprozess in Lateinamerika und letztlich auch auf Kuba auswirken? Inwieweit können die Erfahrungen Kubas für uns in Europa nützlich sein?
Eine politische Nutzung des Darknets steckt noch in den Kinderschuhen. Jedoch sind bereits linke IT-Kollektive wie Riseup, Systemli und Indymedia dort vertreten. Als politisch kann man auch die Nutzung für das Leaking von Dokumenten bezeichnen. So haben die New York Times, der Guardian oder die taz Darknet-Postfächer für potenzielle Whistleblower eingerichtet. Im Vortrag wird die kleine, aber feine Landschaft des politischen Darknets skizziert und eine verständliche Einführung in die Funktionsweise der Anonymisierungstechnologie Tor gegeben.
Das Ruhrgebiet zählte zu den operativen Metropolen der nachrichtendienstlichen Arbeit des MfS. Die dichte Kette an großen Städten, die verschiedensten Landsmannschaften, die vielfachen familiären Verknotungen und eine beachtenswerte, wenn auch grau gewordene Arbeiterbewegung boten einen faszinierenden Humus. Nahezu ein Viertel ihrer Quellenressource hatte die Hauptverwaltung A in Nordrhein-Westfalen konzentriert.
Annelies Laschitza berichtet Neues über die Situation und die Gedanken Rosa Luxemburgs während der "militärischen Schutzhaft" 1918 im Breslauer Frauengefängnis. Sie verwendet Ergebnisse aus der Arbeit am Band 7 der Gesammelten Werke Rosa Luxemburgs, der Anfang 2017 erschienen ist.
Der Friedensschluss von Havanna, in dem die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und die Regierung den jahrzehntelangen Bürgerkrieg für beendet erklärten, wurde von der veröffentlichten Meinung überwiegend positiv aufgenommen. In Wirklichkeit kam er aber eher einer weitgehend bedingungslosen Kapitulation der Guerrilla gleich und führte bislang keineswegs zu einer Befriedung des Landes.
Das Feld des Politischen und mit ihm die politische Semantik scheint in jüngerer Zeit in starke Bewegung zu geraten. Auf der Veranstaltung tragen Wissenschaftler, die sich seit Jahren mit der Entwicklung der politischen Semantik beschäftigen, ihre Beobachtungen und Thesen zum Sprachwandel vor und diskutieren, welchen Beitrag die historische Sprachanalyse zur kritischen Selbstaufklärung der Gegenwart leisten kann.
Fußend auf der Titelgeschichte von Wolfgang Borchert, wird gesungen und erzählt, in mehreren Sprachen und Dialekten, von dieser alten guten Geschichte, die in Bethlehem begann, in der Stadt, die übersetzt "Haus des Brotes" bedeutet, dort, wo er geboren wurde an Heiligabend, dieser sanfte "Revolutionär", der die Liebe predigte, bis er "aufs Kreuz gelegt wurde", und der eine Hoffnung auf Friede und Wohlgefallen blieb, für viele. Mit Gina Pietsch und Dietmar Ungerank.
Als der Politikwissenschaftler Johannes Agnoli und der Sozialpsychologe Peter Brückner im Jahr 1967 gemeinsam "Die Transformation der Demokratie" veröffentlichten, trafen sie damit einen Nerv der beginnenden Revolte. Vor allem die Rezeption von Agnolis radikaler Kritik der parlamentarischen Demokratie brachte der Schrift die Bezeichnung "APO-Bibel" ein. Zusammen mit Thomas Ebermann, Felix Klopotek und Jan Schlemermeyer wollen wir darüber diskutieren, was ein halbes Jahrhundert danach von der "Transformation der Demokratie" zu halten ist.
Der Schriftsteller Andrej Platonov (18991951) hat die gewaltigen ökologischen Probleme, vor denen wir im 21. Jahrhundert stehen, vorhergesehen und erstaunlich aktuelle Ansätze zu ihrer Überwindung aufgezeigt. Die Utopie vom Aufbau einer neuen Gesellschaft fällt beim Sozialisten Platonov mit der ökologischen Utopie zusammen. Der Vortrag von Michael Leetz unternimmt den Versuch, diesen bisher kaum erschlossenen Aspekt im Schaffen des Schriftstellers zu erhellen. Im Mittelpunkt steht der Schlüsseltext "Über die erste sozialistische Tragödie" von 1934.
Es ist an der Zeit, den Kulturgeschichten der Bundesrepublik von Hermann Glaser (1985-88), Jost Hermand (1986/88) und Axel Schildt/Detlef Siegfried (2009) eine fundierte Gesamtgeschichte der DDR-Kultur an die Seite zu stellen. Gerd Dietrich hat über Jahrzehnte zur ostdeutschen Kultur geforscht. Im Rahmen unserer "Kulturdebatte im Salon" stellt er seine Ergebnisse vor.
"Sagen von Unirdischen" ist eine Erzählung aus Anna Seghers` Spätwerk, 1973 erschienen in der Sammlung "Sonderbare Begegnungen". Es ist die Zeit von Reformation und Bauernkrieg: Verwirrung, Not und Angst bestimmen das Leben. Doch diese unruhige Epoche birgt neue Hoffnungen, ist Aufbruch zu einem neuen Bewusstsein. Wie aber äußert sich dieses Neue im Menschen? Seghers gestaltet diese Frage, indem sie den historischen Stoff mit "Science-Fiction" verbindet: Ein Künstler aus der Reformationszeit begegnet einem Fremden von einem anderen Stern, der die Geschichte der Menschheit mit unirdischen Augen sieht.
Mit ihrem Roman "Die Waffen nieder!" (1889) hat Bertha von Suttner weltweit mit ihrer eindeutig pazifistischen, aber ebenso kirchenkritischen Überzeugung die Antikriegsdiskussionen herausgefordert. Ihr Buch wurde erstaunlich oft übersetzt. Bertha von Suttner wurde Gründungspräsidentin der Österreichischen Friedensgesellschaft. Sogar in Deutschland wurde bereits 1882 eine entsprechende Gruppe gegründet. 1905 wurde Bertha von Suttner mit dem Friedensnobelpreis geehrt, aber die Stimmen derer, die Krieg für eine unaufgebbare nationale Pflicht hielten, beherrschte weithin die politische Szene.
Für die 1920er und 1930er Jahre ist ein regelrechter Revolutions- und Utopietourismus in die Sowjetunion zu sehen. Man kam, um den Aufbau der neuen Gesellschaft zu besichtigen Arbeiterdelegationen, Intellektuelle, Künstler. Allein rund tausend deutsche Reiseberichte sind überliefert. Nicht wenige von ihnen beschreiben das neue Russland als Utopie. Anhand einiger Reiseberichte soll exemplarisch der utopische Blick auf die Sowjetunion nachgezeichnet werden.
Über die Darstellung der NVA in den Medien heute, über Selbstbilder und zugeschriebene Rollen und über die Reaktionen auf den Film "Die vergessene Armee" - den wir im Rahmen der Veranstaltung auch zeigen - möchten wir sprechen mit: Signe Astrup (Regisseurin) und Philipp Schultheiß (promoviert am Zentrum für Konfliktforschung Marburg zur öffentlichen Darstellung der NVA und ihrer Angehörigen seit 1990)
Bewirtung ist Kernstück der Gastlichkeit, und so soll uns ein kulinarischer Streifzug durch das uvre Theodor Fontanes Aufschluss geben über Gastlichkeiten aller Art. Bei seinen Erkundungen durch Berlin und die Mark Brandenburg war Fontane ein trefflicher Beobachter von Land und Leuten, ihrem Milieu, ihrem Denken und Tun. In seine Romane und Erzählungen ließ er auf unnachahmbare Weise kulinarisches Flair einfließen: Erlebte Gastlichkeit.
Gerhard Scheumann (1930-1998) ist einer der herausragendsten Vertreter des internationalen Dokumentarfilms. Er schrieb Mediengeschichte: seit Anfang der 1960er Jahre als Erfinder des ersten politischen Zeit-Magazins Prisma beim Deutschen Fernsehfunk, danach mit Walter Heynowski als Filmdokumentarist an den Brennpunkten des Kalten Krieges und der "heißen" Kriege in Afrika, Asien und Lateinamerika. Nach 1989 gehörte er zu den prominentesten und umstrittensten ostdeutschen Intellektuellen.
Dass die Wahrheit einen "Zeitkern" habe, also nicht ewig und unveränderlich über den Dingen schwebt, zählt zu den Grundüberzeugungen der Kritischen Theorie. Was sich einst gegen blanken Positivismus und geschichtsfernen Idealismus richtete, muss sich heute, fast einhundert Jahre nach der Gründung des Instituts für Sozialforschung, auch auf die Kritische Theorie selbst zurückwenden lassen. Das Verhältnis der Kritischen Theorie zur Geschichte und das heißt auch: ihrer eigenen , das sich in der Rede vom "Zeitkern der Wahrheit" verdichtet, ist das Thema des Vortrages.
Der Arzt Dr. Friedrich Wolf (18881953) gehörte zu den namhaften deutschen Dramatikern und Schriftstellern der Weimarer Republik. Sehr früh begann der bekennende Kommunist mit jüdischen Wurzeln auch für den Rundfunk zu arbeiten. Auf der Suche nach zeitgemäßen und massenwirksamen Kommunikationsformen begrüßte er euphorisch das neue Medium. Der Kulturhistoriker Paul Werner Wagner stellt in seinem Vortrag die Rundfunkarbeit Friedrich Wolfs vor und bietet dazu einige interessante Hörproben.
Der italienische Philosoph Giorgio Agamben gilt als einer der entschiedensten, aber auch umstrittensten Nachfolger Michel Foucaults. Insbesondere das von Agamben seit 1995 diskontinuierlich verfolgte Homo-sacer-Projekt, in dessen Zentrum das "nackte Leben" (vida nuda) steht, denkt Foucaults Biopolitik radikal weiter. Nach einer kurzen Einleitung in den Werkkontext von Foucault und Agamben werden wir uns mit Agambens Figur des homo sacer und ihren aktuellen politischen Bezüge beschäftigen; hierbei soll auch um die Kritik an Agambens Konzept gehen. Am zweiten Tag steht dann Foucaults Biopolitik/Biomacht im Mittelpunkt.
Nach 10jähriger Welttournee wird eine einzigartige architekturhistorische Ausstellung für einige Wochen in Berlin zu sehen sein - im Architekturgebäude der TU. Dieses Großprojekt ist eine Bestandsaufnahme der Architektur- und Raumproduktion der beiden deutschen Nachkriegsstaaten, die erste gesamtdeutsche Präsentation der wichtigsten Bauwerke, der Architekten, der baugebunden Kunst und Landschaftsgestaltung. Simone Hain hat die Exposition mit ihrem Kollegen Hartmut kuratiert. Sie berichtet über die Geschichte der Ausstellung und ihre internationale Rezeption.
Die Authentizität von Nachrichten ist wie nie zuvor in der Diskussion. Weite Teile der Bevölkerung misstrauen einer angeblichen "Lügenpresse" und sitzen dafür bereitwillig den absurdesten Fake News, Verschwörungstheorien und Fantasiegebilden auf. Welche Rolle spielt dabei die Literatur? Wie ist ihr Verhältnis zum Faktum, zur Wirklichkeit? Wie viel darf oder muss sie erfinden, wie viel Dokumentarismus und Recherche muss sein? Kann oder muss Literatur dazu beitragen, das Faktische ans Licht zu heben und der Wahrheit eine Lanze brechen?
Wäre die Kennzeichnung "Lückenpresse" tauglicher? Wer dialektisch denkt, lernt zu fragen: Welcher Quelle kann man bei welchem Thema folgen? Gibt es neben den Mainstream-Medien, deren Vertrauensverlust unstrittig ist, andere (alternative) Quellen, um zu wissen, was in der Welt läuft und wie das zu werten ist? Bin ich unmodern, wenn ich nicht facebooke, twittere? Müssen uns die starken Bemühungen, die den Begriff total ablehnen und vehement widerlegen wollen, nicht stutzig machen?
Der Vortrag konzentriert sich auf den internationalen, regionalen und nationalen Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts. Vorgestellt werden die Interessenlagen der Konfliktakteure wie auch reale und verpasste Regelungschancen. Mit Blick auf die Zukunft wird u. a. nachgefragt, wie realistisch die bisher diskutierten Ein- oder Zwei-Staatenmodelle sind bzw. welche anderen Optionen im Konfliktmanagement denkbar wären. Wie kann Deutschland seine historische Verantwortung gegenüber Israelis und Palästinensern wahrnehmen? Welche Positionen hinsichtlich der Konfliktbearbeitung vertreten Linke in Israel und Palästina?
Die Welt des Kindes auf deutschsprachigen Grammophonplatten. Ein Vortrag von Bernd Meyer-Rähnitz über den gesellschaftlichen Wandel in der musikalischen und akustischen Arbeit mit und für Kinder von Beginn des 20. Jahrhundert bis in dessen 60er Jahre. Ergänzt wird dieser mit einem Ausblick in die "Vinylzeit" und einer kleinen Auswahl von Liederbüchern verschiedener Zeiten.
In der Veranstaltung wird es um aktuelle technologische Entwicklungen der besonderen Formen des (Lager-) Geldes gehen: SMS-Gutscheine, Prepaid-Debit-Cards, biometrische Gelder. Solche Geldformen, die immer auch Formen der Rationierung und Kontrolle sind, werden gegenwärtig u.a. vom Welt-Ernährungsprogramm und dem UNHCR für die großen Flüchtlingslager mitentwickelt.
Der Referent war erstmalig 1976 in der Demokratischen Volksrepublik. Im Zeitraum von 2014-2017 betreute er als Reiseleiter Touristen, die dieses Land kennenlernen wollen. Sein Vortrag über die Geschichte, über Menschen und die aktuelle Lage wird uns ein Land näher bringen, das durch die aktuelle Berichterstattung fast täglich in unsere Wohnzimmer kommt und von dem wir trotzdem fast nichts wissen.
Der Vortrag fokussiert die im Silicon Valley häufig proklamierte These, dass Technik grundsätzlich neutral sei und stellt die Frage: "Sind Mittel nur Mittel, Algorithmen nur Algorithmen?" Mit dem Technikphilosophen Günther Anders und der Mathematikerin Cathy ONeil wird anhand aktueller Beispiele von Cambridge Analytica bis hin zu den (a-)politischen Konzepten der algorithmic regulation argumentiert, dass digitaler Technik eine spezifische Kontrolllogik inhärent ist und dass Algorithmen, verstanden als in "Code eingebettete Meinungen" (ONeil), weder ahistorisch noch kontextlos, keineswegs neutral agieren.
Unsere Revue wird sich mit unterschiedlichen Erzählformen, mit Aspekten wie dem utopischen Moment, der Figur Lenin, den Geschlechterverhältnissen, der Plakatkunst sowie der filmischen Verarbeitung beschäftigen. Hierfür konnten wir gewinnen: Dr. Gregor Gysi, Dr. Jürgen Kuttner, Elfriede Müller, Dr. Anke Hennig, Schroeter & Berger und Felicita Reuschling. Zwischendurch wird uns DJ Craft (KIZ) musikalisch begleiten.
Seit 100 Jahren wird über die revolutionären Prozesse zwischen 1917 und 1922 gestritten. Es ist unverzichtbar, die historischen, internationalen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen der Oktoberrevolution genauer zu beleuchten sowie nach den sich verändernden politischen Kräfteverhältnissen und ihren materiellen Resultaten zu fragen. Vor allem aber: In welchem Verhältnis steht das Ende der Sowjetunion zu ihrem Anfang, also zur Oktoberrevolution? Und was können wir aus den Erfahrungen der Oktoberrevolution lernen?
Die NSU-Monologe erzählen von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU - von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat. Die NSU-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, mal behutsam, mal fordernd, mal wütend roh und direkt liefern sie uns intime Einblicke in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten. Veranstaltung am 2. Dezember auf Türkisch mit deutschen Untertiteln.
Laudatio: Dr. Horst Dietzel Musik: Ulrich Gumpert (Klavier)
Das Kapital blieb unvollendet, obwohl Marx zeitlebens daran arbeitete. Das Werk entstand im Zuge großer gesellschaftlicher Umwälzungen, vor allem der Industrialisierung und der beginnenden Organisation des Proletariats. So blieb Marx ein Suchender, ein Forscher, auch ein Utopist. Die große Vielzahl von Studien, Analysen und Ausarbeitungen auf dem Weg zum Kapital zeigen zugleich die dynamische Entwicklung des Kapitalismus wie auch seine Störanfälligkeit durch Krisen.
Melinda Cooper wird in ihrem Vortrag mit und zugleich gegen Marx dem Verhältnis von ökonomischer und biologischer Reproduktion auf den Grund gehen.
Mit dieser Veranstaltung soll Ché Guevara durch Vorträge, Rezitationen, Schilderungen, Filmausschnitte und Fotos in seinen Facetten beschrieben, analysiert und diskutiert werden. Im Fokus stehen die historische als auch die aktuelle Bedeutung seiner Ideen, seiner Haltung und seines Kampfes für eine gerechte Welt. Die Aktualität ist auch heute noch weit verbreitet vor allem bei fortschrittlichen Kräften in Lateinamerika, aber auch in Deutschland. Außerdem wird Tamara Bunke (1937-1967) gewürdigt und ihr Wirken an der Seite von Ché in Erinnerung gerufen.
Dieses Jahr lesen wir Auszüge aus dem 1. Band von Marx' Kapital. Das Buch feiert 2017 seinen 150. Geburtstag. Im kommenden Jahr folgt der 200. Geburtstag von Marx. Wir konzentrieren uns bei der Lektüre diesmal auf den Begriff, der wie kein anderer sowohl Marx' Kapital als auch die Geschichte des Marxismus beherrscht: Arbeit. Die Arbeitsgruppen diskutieren Passagen zum Arbeitsbegriff aus dem Kapital gemeinsam in textnaher Lektüre. Während dreier großer Abendveranstaltungen möchten wir mit internationalen Gästen die neuen Kapital-Lektüren der 1960er Jahre, aber auch die Kritiken, die ab den 70er Jahren am Kapital, an Marx und am Marxismus geübt wurden, betrachten. Sonntag beschäftigen wir uns mit der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Kapitals und dem aktuellen Stand der internationalen Marx-Forschung.