Die Arabistin und Islamforscherin Prof. Dr. Karin Kulow beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Lage im Nahen Osten. Sie wird in der Veranstaltung versuchen, die derzeitige Situation zu analysieren und der Frage nachgehen, ob eine Zwei-Staaten-Lösung mit einem eigenständigen Palästina-Staat überhaupt noch eine Chance hat?
Wir laden Sie herzlich ein, über Abriss und Erhalt der DDR-Garagen, den Umgang mit den Garagenbesitzer*innen sowie mögliche Perspektiven zu diskutieren und dabei auch, unter anderem mittels der Fotografien von Martin Maleschka, über Berlin hinaus zu blicken.
Der "oberste Kulturoffizier" der SMAD war weit über die Grenzen Deutschlands und über das Jahr 1949 hinaus bekannt. Die Buchautoren Inge und Michael Pardon sind während ihrer Studienzeit Anfang der siebziger Jahre in Leningrad im Hause Tulpanow ein- und ausgegangen. Sie beschäftigen sich seit Jahren mit dem Leben des sowjetischen Militärs, Politikers und Wissenschaftlers, hatten exklusiven Zugang zum Familienarchiv und haben viele seiner ehemaligen Kampfgefährten, Partner, Kollegen und Freunde getroffen. Referentin: Dr. Inge Pardon
In der Weimarer Republik entwickelte sich Berlin zur Sportmetropole. Zwei Athleten stachen in ihren Disziplinen heraus. Der Arbeitersportler und Ringer Werner Seelenbinder und der Sinto Berufsboxer Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann. Beide überlebten die Nazizeit nicht. Mit einer geführten Radtour fahren wir ihre Wirkungsstätten ab.
Der Dokumentarfilm setzt sich mit den Geschlechterrollen und der gesellschaftlichen Stellung der Frauen in der DDR auseinander. Vor und nach dem Film wollen wir mit zwei Protagonistinnen des Films ins Gespräch über Frauen in der DDR kommen, mit Anke Feuchtenberger und Dr. Annette Leo
Gesine Lötzsch hat als eine der längst gedienten Abgeordneten der Linken im Bundestag für die Rechte der Armen, Schwachen und Marginalisierten der Gesellschaft gekämpft. Sie hat versucht, den Haushalt gerecht zu gestalten und den Privatisierungswahn zu stoppen, und sie hat die Frauenemanzipation verteidigt, gegen Geschichtsrevisionismus und für die bleibende Erinnerung an die Shoah gestritten sowie Rechtspopulisten und Rechtsextremen, wann immer nötig, die Rote Karte gezeigt. Gesine Lötzsch hat viel erlebt und viel zu erzählen.
Während der Weimarer Republik gehörte Eugen Spiro als Porträtist und Landschaftsmaler, als Sprecher der Berliner Secession und Präsident des Kartells der Berliner Künstlerverbände wie auch als Mitglied der Ankaufkommission der Nationalgalerie und Lehrender zu den tonangebenden Persönlichkeiten im Kunst- und Kulturleben der deutschen Hauptstadt. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft gezwungen, sich vor dem Nazi-Regime in Sicherheit zu bringen, emigrierte er zunächst nach Frankreich und schließlich in die USA, deren Staatsbürger er wurde. In der Bundesrepublik harrt sein bedeutendes künstlerisches Werk noch immer der Wiederentdeckung und Anerkennung.
Die Energiekrise ist in aller Munde, sie wird aber selten auf die kapitalistische Produktionsweise selbst bezogen. Sandrine Aumercier versucht anhand einer Lektüre von Marx und einer Einführung in die Thermodynamik zu zeigen, wie eng der Begriff der Energie mit dem der abstrakten Arbeit verknüpft ist, der Triebkraft in der kapitalistischen Ökonomie. Aus dieser Verbindung werden einige Konsequenzen hinsichtlich einer postkapitalistische Gesellschaft gezogen.
Wir wollen der Frage nachgehen, welche friedlichen Möglichkeiten es gibt, um Kriege zu beenden und Sicherheit für alle zu schaffen. Was können wir aus früheren Kriegen und Konflikten lernen, welche Dynamiken und Werkzeuge sind notwendig, damit verfeindete Akteure miteinander sprechen und friedliche Lösungen möglich werden? Was könnten wir in den nächsten 30 Jahren besser machen als in den letzten 30? Mit Jan van Aken wagen wir einen spannenden Blick hinter die Kulissen diplomatischer Friedensfindungsprozesse und diskutieren über die Möglichkeiten einer künftigen Friedensordnung für Europa.
Große Flächen stehen in vielen Einkaufszentren leer. Diese bleiben ungenutzt. Wie könnten hier Sorgezentren entstehen und was braucht es dafür? Das wollen wir in einer Konferenz diskutieren.
Über das Gelände des ehemaligen Werkes für Fernsehelektronik in Schöneweide führt Dr. Gregor Keck. Die Führung widmet sich der Industriegeschichte in Oberschöneweide und stellt das Konzept der Neugestaltung des Areals vor.
Der Referent, der viele Jahre als Professor für Bürgerliches Recht und Urheberrecht an der Humboldt Universität tätig war, stellt Kuriositäten aus Gesetzen und Rechtsstreitigkeiten vor. Absurdes, Lächerliches und Verrücktes wird in Nachbarschaftskonflikten, in Streitigkeiten über Reisemängel oder Beleidigungen aufgezeigt, deren Äußerungsformen auf den geistigen Zustand einiger Beteiligter hinweisen. Es gibt aber auch Rechtsstreitigkeiten, die einen ernsten Hintergrund aufweisen, die das Gericht nicht einfach zu lösen vermag. Das betrifft insbesondere die Kunst- und Meinungsfreiheit. Referent: Prof. Dr. Artur-Axel Wandtke
Redner: Helmut Müller, Berlin. Musikalische Umrahmung: Trio felice – Tabea Höfer (Violine), Christian Raudszus (Violoncello), Cornelia Maaz (Klavier)
Jutta Kausch-Henken und Christa Weber singen Lieder und sprechen Texte für den Frieden u.a. von Brecht/Eisler, Reinhard Mey, Karl Kraus, Pablo Neruda, Heinrich Heine, Georg Weerth, Walter Mossmann, Degenhard und Hannes Wader. Am Klavier: Stefanie Rediske. Moderation: Dr. Inge Pardon
Um 16 beginnt eine historische Führung durch die Hufeisensiedlung mit Wolfgang Colwin. Es folgt um 19 Uhr der Vortrag "Karl-Marx-Hof in Wien - Schlüsselbau der Moderne" von Julian Klinner.
KI ist als bedeutendes Thema in Politik und Massenmedien angekommen. Einige der zentralen Figuren der IT-Industrie sind dabei politisch nach rechts gerückt. KI beflügelt hier Ideen eines neuen, perfekten Menschen im Sinne des Transhumanismus, im Sinne von Elitedenken und Eugenik - ganz abgesehen von einer gewerkschaftsfeindlichen Wirtschaftspolitik, die damit gestärkt werden könnte. Im Vortrag von Christopher Coenen werden diese Wünsche und Gefahren diskutiert.
Die komplizierten Wahlergebnisse in beiden Bundesländern sorgen dafür, dass die Regierungsbildung jeweils problematisch werden dürfte. Kann es gelingen, stabile Mehrheitsverhältnisse jenseits der AfD zu erreichen? Oder wird dies am Ende nicht möglich sein? Wie werden CDU und BSW agieren, welche Rolle spielen die kleinen Parteien und die Linke? Was erwartet uns nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen? Darüber wollen wir mit Kerstin Köditz (DIE LINKE Sachsen) und Volker Hinck (RLS Thüringen) sprechen.
Der RFB war als schlagkräftige Organisation bekannt, der es gelang, Polizei und Nazis auf der Straße Paroli zu bieten. Nach dem Blutmai von 1929, an dem 33 Menschen durch Polizeigewalt den Tod fanden, folgte das RFB-Verbot. Die Veranstaltung will die Geschichte dieser legendären antifaschistischen Organisation beschreiben und einigen Mythen um den RFB auf den Grund gehen.
Wir starten mit dem Floß "Anarche" in der Rummelsburger Bucht, besuchen die HTW und das Behrens-Areal Wilheminenhofstraße und landen in Grünau bei der gebauten Schwammmstat "Quartier 52". Die Tour richtet sich an klimapolitisch Interessierte, an Aktivist*innen, an Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtplanung. Gebühr: 25 € (inkl. Vorsorgung). Das Vorhaben wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
Über das Wahlergebnis im Nachbarland sprechen wir am 1. August mit Asma Rharmaoui-Claquin, Kandidatin der Nouveau Front populaire für Auslandsfranzosen in Deutschland & Osteuropa. Für die weitere Einschätzung der Wahl, ihrer politischen Folgen und die Motive der Wahlentscheidungen der einzelnen französischen Bevölkerungsgruppen haben wir den Paris-Korrespondenten vieler linker Zeitungen Bernhard Schmid aus der französischen Hauptstadt nach Berlin eingeladen. Moderation: Fabian Kunow
Eugen Branislawotisch Paschukanis gilt immer noch als der einflussreichste marxistische Rechtstheoretiker, vor allem und eigentlich nur aufgrund seines doch recht schmalen Buchs Allgemeine Rechtslehre und Marxismus, das dieses Jahr - zumindest in der russischen Originalfassung - 100 Jahre als wird.
Während der Tour lernen die Teilnehmenden die industrielle Entwicklung des Gesundbrunnens kennen und begegnen einer Reihe von bekannten Persönlichkeiten aus der antifaschistischen, kommunistischen und sozialistischen Bewegung. Der Gesundbrunnen war einer der Hochburgen der sozialistischen und kommunistischen Arbeiter*innenbewegung. SPD, KPD aber auch KPO, SAP und die Gruppe „Der Funke“ hatten hier starke Gruppen. Führung: Uwe Hiksch
Alle Umfragen deuten am 4. Juli auf einen Regierungswechsel zur Labour Party hin, die sich unter Keir Starmer weit vom linken Kurs unter Jeremy Corbyn entfernt und in die politische Mitte orientiert hat. Wir wollen uns die Gesamtergebnisse ansehen und gleichzeitig einen Blick in die Regionen sowie auf die anderen Parteien neben Labour und den Konservativen werfen. Mit: Dr. Florian Weis (RLS)
Ab 1972 wurde im Norden des Berliner Bezirks Lichtenberg die erste zusammenhängende Plattenbau-Großwohnsiedlung der DDR gebaut. Zusammen mit dem Buchautor Georg Balzer der Diplomingenieurin für Städtebau und ehemaligen Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher wollen wir in einem Rundgang die Geschichte und architektonische Gegenwart dieses Lichtenberger Stadtteils erkunden.
In einer Notiz Max Horkheimers heißt es: „Die europäische Kultur ist mangels einer Zukunft eingegangen, denn die Individuen hören auf, sich zu entfalten, wenn keine kollektive Aufgabe mehr da ist, mit der sie sich ineinssetzen können.“ (~1960) Die DDR hatte der Idee nach den Anspruch, ein solches kollektives Projekt zu sein, bei dem nicht mehr und nicht weniger als die Verwirklichung der Menschheit auf dem Spiel stand ...
Die Jahre 1925-1935 waren die große Zeit des sogenannten „Freudo-Marxismus“, also der Versuche, Freudsche Psychoanalyse und Marxsche Gesellschaftstheorie zu verknüpfen. 30 Jahre später entdeckte die studentische Protestbewegung, die auf der Suche nach einer Erklärung für das Schweigen der älteren Generation über Faschismus, Krieg und Holocaust war, zuerst den revolutionären Arzt Wilhelm Reich, dann auch Herbert Marcuse und Sigmund Freud. Anfang der dreißiger Jahre hatte Reich sich von der Mehrheit der deutschen Psychoanalytiker und Parteikommunisten dadurch unterschieden, dass er verstand, dass die Nazis überaus erfolgreich die Ressentiments aller Unzufriedenen manipulierten und dass sie Todfeinde der Freudschen (wie jeder Form von) Aufklärung waren. Referent: Helmut Dahmer, Wien.
DIE VERANSTALTUNG ENTFÄLLT LEIDER AUS GESUNDHEITLICHEN GRÜNDEN.
Die Frage nach der Situation der jeweiligen Zeit haben sich Menschen – zumindest seit Herausbildung der Moderne – immer wieder gestellt. Und heute mehr denn je. Denn unsere Zeit ist durch zunehmende Konflikte, Krisen, Kriege und Kämpfe um gesellschaftliche und globale Hegemonie gekennzeichnet. Mit (soziologischen, philosophischen) Zeitdiagnosen geht es um den Versuch, „Die Zeichen der Zeit“ (Hegel) zu verstehen und auf den Punkt zu bringen ...
25 Jahre nach Beendigung des Kosovo-Krieges und 16 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung ist das Kosovo heute de facto unabhängig, der territoriale Konflikt mit dem Nachbarland Serbien bleibt jedoch weiter ungelöst. Vor dem Hintergrund des Ringens um geopolitische Einflusssphären in der Region zwischen Russland und der EU, ist eine militärische Eskalation des Konfliktes zumindest nicht vollkommen auszuschließen ...
Die DenkMalTour führt auf die Spuren des Roten Weddings. Sie führt zu historischen Orten, z.B. dem des KPD-Parteitags von 1929, entdeckt Stolpersteine und führt in die Geschichte des „Berliner Blutmais 1929“ ein. In den 1920er Jahren gehörten etwa 75 % der Berliner Bevölkerung zum Arbeiter*innenmilieu. Ihre Parteien kamen auf 60-70 % der Wahlstimmen. In einigen Wahllokalen erreichte die KPD im Wedding über 70 Prozent. Die DenkMalTour zeigt die Vielfältigkeit der Berliner Arbeiter*innenbewegung im Wedding auf, stellt Widerstandsgruppen und Widerstandskämpfer*innen vor. Führung: Uwe Hiksch
Die Partei Die Linke befindet sich im Spannungsfeld multipler Krisen: Welche Antworten hat sie darauf, und mit welchen Strategien will sie in Zukunft Wahlen und das Vertrauen der Menschen gewinnen? Besonders der Landesverband Berlin, der mitgliederstärkste der gesamten Partei, sieht sich mit der Frage konfrontiert, für wen eine demokratisch-sozialistische Partei im 21. Jahrhundert Politik machen soll?
Cracksucht, in Verbindung mit Obdachlosigkeit, Armut und Perspektivlosigkeit, stellt viele herkömmliche Formen der Drogenhilfe infrage, weil sie an ihre Grenzen stoßen. Wir sprechen hierzu mit Sanho Tree, Fellow am Institute for Policy Studies in Washington und dort seit 1998 Direktor des Drug Policy Project. Für die Berliner Perspektive zum Umgang mit Crack haben wir Astrid Leicht vom Drogenhilfeträger Fixpunkt e.V. sowie Niklas Schrader, Sprecher für Innen- und Drogenpolitik der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, eingeladen.
Im November 2023 begann der Zusammenbruch des Signa-Imperiums von René Benko. Seitdem stehen einige Signa-Baustellen still, und es ist unklar, wie es weitergeht. Was könnte aus den Warenhäusern, die vor der Insolvenz stehen, entstehen? Wie soll es mit den stillstehenden Signa-Baustellen weitergehen? Diesen Fragen wollen wir bei einem Stadtrundgang durch die Berliner City West nachgehen. Wir starten am Berliner Firmensitz, dem Hochhaus Upper West am Ku-Damm, und laufen dann verschiedene Orte des ehemaligen Besitzes von René Benko ab.
Eine "Regelbasierte internationale Ordnung", so lautet die neue weltpolitische Doktrin des Westens. Sie kommt in einer Zeit großer globaler Konflikte, die vor dem Hintergrund des Aufstiegs neuer Mächte entstanden sind. Dieser Prozess führt zu einer Verschiebung der Weltordnung, weg von der Dominanz der Nordhalbkugel und hin zu multipolaren Kräfteverhältnissen. Internationale Politik muss auf diese Entwicklungen reagieren - auch mit friedenspolitischen Skizzen und Initiativen. Referent: Dr. Arne .C. Seifert
Erleben wir gerade eine literarische Müntzer-Renaissance, wie die italienische Germanistin Natascia Barrale meint? Dieser Frage geht Marion Dammaschke nach und stellt aktuelle belletristische Werke aus dem In- und Ausland vor, die fantasievoll von der Zeit von Reformation und Bauernkrieg handeln und dabei kontroverse Sichtweisen auf den radikalen Theologen Thomas Müntzer (um 1489–1525) offenbaren. Referentin: Dr. Marion Dammaschke
In diesem Jahr führt unsere Busexkursion des Seniorenklubs ins nördliche Umland Berlins. Wir besuchen das Barnim Panorama in Wandlitz, welches das Naturparkzentrum und ein Agrarmuseum unter einem Dach vereint. Hier werden wir im Rahmen einer Führung über die Geschichte und Gegenwart der Region informiert. Nach einem Mittagessen in Wandlitz verbringen wir den Nachmittag gemeinsam mit Dagmar Enkelmann in Bernau. Wir werden dort im Gespräch im neuen Rathaus und bei einem Stadtrundgang einiges über die Stadt erfahren.Anmeldung erforderlich.
Mit den Verhältnissen am Berliner Wohnungsmarkt, die ab 1938 vom Vorhaben des Stadtumbaus geprägt waren, befasst sich die Historikerin Dr. Susanne Willems. Sie analysiert die rassistische Politik gegen Jüdinnen und Juden als Wohnende, deren Lage bis 1943 und deren Selbsthilfe in der Verelendung. Vortrag und Diskussion mit: Dr. Susanne Willems
Für Gerhard Stapelfeldt und nicht wenige andere Linke ist Lenin heute ein (ökonomistischer) marxistischer Dogmatiker, der „nicht nur zum Robespierre der proletarischen Revolution, sondern auch zum Wegbereiter“ Stalins wurde. Wie kommt es, dass sich Georg Lukács, der Autor von „Geschichte und Klassenbewusstsein“, ganz anders als die führenden Köpfe der Kritischen Theorie, sein Leben lang für Lenin interessiert hat, ihn gar für den bedeutendsten Marxisten des 20 ...
Noch wenig erforscht ist die Geschichte der Kunst- und Architekturhistoriografie in der frühen DDR. Das betrifft – neben thematischen Neuausrichtungen – auch Fragen nach den Quellen und möglichen Anknüpfungspunkten einer ‹neuen› Kunstwissenschaft nach 1945. Bei der Konzeptualisierung von ‹Stil› und ‹Bedeutung› wurde u.a. auf das Oeuvre des Schweizer Kunsthistorikers Heinrich Wölfflin (1864–1945) zurückgegriffen, der in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Berlin gelehrt hatte und an dessen Grundbegriffen und an dessen Stiltypologie von der Renaissance zum Barock keine Kunstwissenschaft vorbeikommt. Referent: Oliver Sukrow
Laudatio: Alexander Bandilla, Kulturwissenschaftler, Berlin; Musikalische Begleitung: Erich Scheuch, Gitarre
Die Mitglieder unseres Vereins sind zur Mitgliederversammlung eingeladen. Eine schriftliche Einladung mit Versammlungsunterlagen und Tagesordnung wird rechtzeitig zugesandt.
Die Welt scheint Kopf zu stehen. Bei genauer Sicht ist es nicht die Welt, sondern sind es viele der tradierten Sichtweisen auf die Welt. Um wieder vom Kopf auf die Füße zu kommen, bedarf es den Kompass neu zu justieren. Was hat Bestand, was hat sich bewährt, was bedarf der Korrektur und was ist zu vermeiden? Referent: Dr. Michael Geiger.
So wie die klinische Untersuchung einer Pathologie auf angemessenen anatomischen Kenntnissen beruhen muss, so ist es ganz offensichtlich, dass man, um das Wesen und die Ursachen des modernen Antisemitismus zu begreifen, die Funktionsweise der kapitalistischen Gesellschaft kennen muss, die ihn hervorgebracht hat. Aus dem Leben und Werk von Karl Marx geht aber hervor, dass das Umgekehrte ebenso zutrifft: dass gerade eine gründliche Untersuchung des Antisemitismus dabei helfen kann, zu verstehen, wie die Gesellschaft, in der man lebt, funktioniert und warum sie nicht funktioniert.
Der heute 90jährige Opern- und Operettensänger Mirano Cavaljeti-Richter hat seine Lebensgeschichte niedergeschrieben. Er erzählt von seiner Kindheit in einer Großfamilie von Sinti, die als Komödianten mit dem Wohnwagen durch die kleinen Städte und Dörfer Deutschlands zogen und ihre Varieté-Programme zeigten. 1939 flohen sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung über die Grenze nach Italien. In ergreifender Lakonie schildert Cavaljeti die dramatische Odyssee durch Italien, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien, in deren Verlauf sie nach und nach alles verloren, ihr Leben jedoch retten konnten. Herausgegeben und vorgestellt von Annette Leo
Insgesamt kämpften acht Millionen Wehrmachtsoldaten in der Sowjetunion. Was dachten sich die einfachen Schützen, die Panzergrenadiere und Gebirgsjäger? Wie betrachteten sie die Opfer ihres Angriffskrieges? Eine Antwort gab Walter Ulbricht 1942. Vom Moskauer Exil aus hielt er Reden in sowjetischen Gefangenenlagern und führte Gespräche mit jungen deutschen Kriegsgefangen, insbesondere solchen aus proletarischen Familien. Er gelangte zu dem Schluss: "90 Prozent phantasierten über den 'deutschen Sozialismus'" Hitlers. Was war los mit "der Arbeiterklasse im Land von Marx und Engels", frage sich Ulbricht resigniert. Götz Aly wird mehrere – nicht nur einfache – Antworten diskutieren.
Christa Luft, Jörn Schütrumpf und Wolfram Adolphi werden mit ihren Erinnerungen das Leben dieser beiden besonderen Menschen in die Gegenwart holen. Mit musikalischen Beiträgen von Barbara Thalheim und Jörg Hochapfel.
In letzter Zeit ist Taiwan in das Zentrum der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und der Volksrepublik China gerückt. Zwischen den Parteien Taiwans sowie im Verhältnis zur Volksrepublik China spielen Konflikte um Identität und die Interpretation der Geschichte eine wichtige Rolle. Felix Wemheuer analysiert kritisch, u.a. anhand seiner Recherchen in Museen und Universitäten, die kontroverse Erinnerungslandschaft auf Taiwan und den Konflikt mit China.
Chasan Jalda Rebling, jüdische Kantorin, in Amsterdam geboren, Tochter von Lin Jaldati, der unvergessenen Tänzerin und Sängerin Jiddischer Lieder, ging den Weg ihrer Mutter weiter und spezialisierte sich auf Jüdische Musik, vom frühen Mittelalter bis in die Moderne. Sie wird von den Erfahrungen ihrer Mutter und ihren eigenen Erfahrungen in der DDR und im Deutschland nach dem Fall der Mauer erzählen.
Auf beiden Seiten der ehemaligen Mauer war die Polizistin Ute Kähler im Einsatz und traf dort Kollegen, deren Erinnerungen an die Zeit vor 1990 noch gegenwärtig waren. Die Berliner Mauer verschwand schneller, als Ost und West zusammenwuchsen. Die noch heute im Prenzlauer Berg ihren Dienst versehende Beamtin hat amüsante und nachdenkliche Geschichten zusammengetragen, berichtet über anfängliche Missverständnisse und teils auch Misstrauen, über unterschiedliche Mentalitäten und gemeinsam bewältigte Herausforderungen, über Respekt zueinander und Kollegialität untereinander.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Voraussetzungen für Friedenspolitik dramatisch verändert. Unter dem Schlagwort der "Zeitenwende" wird eine Militarisierung durchgesetzt, die noch kurz vorher unvorstellbar erschien. Die NATO erweitert sich, die EU rüstet immer weiter auf, selbst über eine europäische Atombombe wird diskutiert. Der ganze Diskurs sorgt auch in der Bevölkerung für ein größeres Sicherheitsbedürfnis durch Aufrüstung, der Gegenwind für Friedenspolitik ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Was ist in einer solchen Situation friedenspolitisch sinnvoll? Welche Argumente und welche Akteure finden Gehör? Wer muss mit wem zusammenarbeiten, um Alternativen zum alles dominierenden Konzept "Frieden durch Abschreckung" hörbar zu machen? Mit: Prof. Heinz Bierbaum und Kathrin Vogler (MdB - Die Linke)
"Identitätspolitik" wird häufig als Vorwurf erhoben – etwa wenn es gegen den Kampf für Minderheitenrechte geht. Dass eine solche "Identitätspolitik", also das Argumentieren mit lebensweltlichen und emotionalen Aspekten, auch in neuerlichen Rufen nach Leitkultur und Bewahrung "kultureller Identität" steckt, wird ignoriert. Der Vortrag fragt, was kollektive Identität überhaupt sein soll. Und er diskutiert die verschleierte Identitätspolitik an Beispielen wie dem Gespenst einer politischen Mitte und der Figur "normaler Mensch". Referent: Tobias Prüwer
1992 erfuhr der Engländer Michael Gromm vom Kampf des Dorfes Horno in der Lausitz das sich vor der Zerstörung durch den Tagebau retten wollte. Er setzte seine Fähigkeiten als Schriftsteller und Aktivist ein, um den Kampf gegen die Bergbaufirma, die Landes- und sogar die Bundesregierung zu führen, was ihn in ganz Europa zu einer Berühmtheit machte. David Shirreffs Buch Angels Over Lusatia ist ein Bericht über Gromms Kampagne, der größtenteils aus Fakten und teilweise aus Fiktion besteht. Er lädt zu einer Diskussion über Gromm als modernen Samurai und zu weiterführenden Fragen über die politischen Motive für die weitere Förderung der schmutzigsten Industrie Deutschlands ein.
Furio Jesi war Stichwortgeber einer ganzen Generation der Intelligenz der italienischen (neuen) Linken, von Pasolini über Eco bis Agamben – auch wenn er eher untergründig wirksam blieb. Während er in Italien mittlerweile wiederendeckt wird, ist er in Deutschland bis heute nahezu unbekannt. In der Veranstaltung werden Furio Jesi, seine Idee der "mythologischen Maschine" sowie sein Spartakus-Buch vorgestellt. Mit: Cinzia Rivieri und Frank Engster
Die einen sehen ihn weiterhin als makellosen revolutionären Helden, als der er über Jahrzehnte in der DDR verklärt wurde. Die anderen verdammen ihn als den unfähigen Führer einer stalinistischen Partei, die aufgrund ihrer falschen Politik den Aufstieg des deutschen Faschismus nicht verhindern konnte. Mit jahrelangen Auswertungen einschlägiger Akten im ehemaligen Parteiarchiv der SED, im Archiv der Kommunistischen Internationale und in weiteren Archiven sowie in Berichten und Erinnerungen von Zeitgenossen will unser Referent dazu beitragen, die Debatte um Thälmann auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen.
Sozial ist Berlin schon lange nichts mehr am Wohnraummarkt, und Mieter*innen müssen um alle noch verbleibenden sozialen Orte streiten. Jetzt trifft es mit dem Verkauf des Tuntenhauses einen der wichtigen noch erhaltenen politischen, queeren subkulturellen Orte in Prenzlauer Berg. Wir wollen an dem Abend über die Geschichte und den aktuellen Stand sowie über die Schwierigkeiten der Anwendung des kommunalen Vorkaufsrechts sprechen, uns über Stadtpolitik verständigen und unsere Sorgen um den Erhalt sozialer und queerer Orte teilen. Mit: Jil Brest (Tuntenhaus), Dr. Andrej Holm (Stadtsoziologe) und Dr. Birgit Ziener (Regionalberatung des Mietshäuser Syndikats), Moderation: Fabian Kunow und Bodo Niendel
Für Berlin waren die Jahre 1989 bis 1993 eine spannende Zeit, die noch heute im Osten der Stadt durch zahlreiche ex-besetzte Häuser, Kulturzentren und Veranstaltungsorte sichtbar ist. Auch sind viele Personen, die sich damals politisiert haben, noch heute in außerparlamentarischen Zusammenhängen und/oder in der Partei Die Linke anzutreffen. Zwei seit damals politisch Aktive konnten wir für ein Rückblicks-Seminar gewinnen: Andrej Holm (geb. 1970), der vom „Offiziersschüler für den Dienst beim MfS“ zum Hausbesetzer und Ostberliner Mietenaktivist der ersten Stunde wurde, sowie Klaus Lederer (geb. 1974), der 1992 als Abiturient in die PDS eintrat, um sich dort kommunalpolitisch zu engagieren.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Die Familiengeschichte der Wollenbergers steht stellvertretend für viele jüdische Remigranten, die an ihren Illusionen zerbrachen: Albert kämpfte gegen die Nazis, glaubte an den Kommunismus, und wollte ein gerechtes, antifaschistisches Deutschland aufbauen – auch als sicheres Bollwerk gegen künftigen Antisemitismus. Er kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg in die DDR zurück. Seine Enkel erinnern sich an ihn aus der Zeit nach der Wende als einen alten, gebrochenen Mann. Alberts Enkeltochter Judith ist in das Haus ihres Großvaters gezogen. Zusammen mit der Autorin Charlotte Misselwitz beginnt eine Spurensuche über die vergessenen Hoffnungen und Enttäuschungen dieser DDR-Generation.
Dass in Berlin so viele Menschen eine Wohnung suchen, muss uns allen Ansporn sein. Denn wo Wohnungen fehlen, da fehlt auch Lebensqualität. Die aber ist nur durch Wertschätzung des Bestandes und qualifiziertes Planen und Bauen zu gewinnen. Referentin: Theresa Keilhacker (Präsidentin der Architektenkammer Berlin)
Seit 125 Jahren ist Berlins größte Parkanlage, der Tiergarten, mit queerem Leben verbunden. Drei Denkmäler zeugen von dieser Geschichte und den erfolgreichen Kämpfen um gesellschaftliche Anerkennung. Andreas Prenzel führt in einer DenkMalTour durch den Tiergarten und vorbei an den verschiedenen Erinnerungsstätten: das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung, die Tafel für das von den Nazis zerstörte Institut für Sexualwissenschaft sowie das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.
Die Schule der Arbeit (1928–1933) in Leipzig war ein Modellprojekt für Arbeiterbildungszwecke unter Leitung der Pädagogin Gertrud Hermes. Mit dem Neubau des Architekten Johannes Niemeyer entstand 1928 in der Stieglitzstraße ein moderner Ort, der für das gemeinsame Leben und Lernen junger Arbeiter geplant wurde. Der Film «Gertrud oder die Differenz» ist eine künstlerische Aneignung seiner vergessenen Geschichte, mit aktuellem Blick. Ute Richter im Gespräch mit Dr. Thomas Flierl
G. W. Pabsts Verfilmung der Dreigroschenoper mischt wesentliche Elemente des Bühnenstücks mit Szenen aus Brechts umstrittener Filmvorlage "Die Beule", endend mit den berühmten Schlusszeilen "Und man sieht nur die im Lichte | Die im Dunkel sieht man nicht." Der gerade 30-jährige Ernst Busch als Moritatensänger (mit mehrfachen Auftritten im Film): eine in Ausdruck und Gesang bestechende Leistung. Carola Neher als Polly, Lotte Lenja als Jenny, Rudolf Forster als Macheath und weitere bekannte Mimen im Ensemble, dazu die Weillsche Musik, authentisch gespielt von der Lewis Ruth Band – das Berlin der endzwanziger Jahre lässt grüßen! Referent: Dr. Jürgen Schebera
Wolfgang Beck war zu seiner Zeit im VEB Elektromotorenwerk Wernigerode der jüngste Betriebsdirektor der DDR – und der letzte, bevor die Mauer fiel. Er erzählt von dem herausfordernden Arbeitsalltag in einem Großbetrieb, von den Aufgaben eines Betriebsdirektors, der schwierigen Wendezeit und der Umwandlung eines Volkseigenen Betriebes in eine GmbH. Beck erlebte das Ende der Planwirtschaft mit und ist überzeugt: Auch die real existierende Marktwirtschaft wird sich bald überlebt haben.
"Was ist Glück? – Dass wir in der DDR leben. Was ist Pech? – Dass wir so viel Glück haben." Es gab wohl kein humorigeres Völkchen in der Menschheitsgeschichte als die DDR-Bürger. In jeder Lebenslage hatten sie einen Witz parat. Der Ostwitz ist ein deutsches Kulturgut. Und er ist Kult. Doch woher kam er, wer erfand und wer pflegte ihn, wann und warum? Vor allem aber: Weshalb und wohin entschwand er? Der Journalist Peter Jacobs hat ihn studiert und kennt so viele Witze wie kaum ein anderer Zeitgenosse.
Kritisches, auch marxistisch zu bezeichnendes, Denken ist auch außerhalb Europas entstanden und kann noch heute wesentlich zum besseren Verständnis kapitalistischer Entwicklung einzelner westlicher Länder und internationaler Konflikte beitragen. Referent: Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Afrikawissenschaftler und Philosoph)
Die deutsche Aufrüstungspolitik nach dem Ende der Blockkonfrontation ist beispiellos, sowohl in ihrer Dynamik als auch in ihrer Rhetorik. Welche Alternativen gibt es zu diesen düsteren Aussichten? Referent: Lühr Henken, einer der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag und Mitarbeiter in der Berliner Friedenskoordination.
In Berlin gab es während der gesamten NS-Zeit Widerstand, insbesondere in traditionellen Arbeiter:innenbezirken wie dem Wedding. Unter den etwa 10.000 Berliner Widerständigen waren etwa 1/3 Frauen unterschiedlicher Sozialisation und Weltanschauung, die auf vielfältige Art und Weise Widerstand leisteten. Im Wedding kamen sie überwiegend aus der organisierten Arbeiter:innenschaft und hatten sich schon vor 1933 politisch engagiert. Bei der Führung besuchen wir Orte, an denen sie gewirkt und gekämpft haben. Mit: Mit Kena Stüwe und Trille Schünke-Bettinger
In den üblichen Geschichten der "Frankfurter Schule" wird das Verhältnis der Sozialwissenschaftler des emigrierten "Instituts für Sozialforschung" in den Jahren 1935–45 zu anderen marxistischen (nicht-stalinistischen) Theoretikern und Gruppen ebenso wenig thematisiert wie ihr Verhältnis zur Psychoanalyse. Am Beispiel Walter Benjamins wird gezeigt, dass dessen Sprachphilosophie (die "Lehre vom Ähnlichen") unter dem Eindruck der Lektüre von Trotzkis Revolutionsgeschichte zu einer Theorie historischer Analogien umgestaltet wurde, die in Benjamins berühmten geschichtsphilosophischen "Thesen" von 1940 vorliegt. Referent: Prof. Dr. Helmut Dahmer
Hält die Brandmauer, also die strikte Abgrenzung nach Rechts, auch auf der kommunalen Ebene? Ist sie dort überhaupt nötig, geht es doch hier ausschließlich um "Sachpolitik"? Hat sie hier im Sinne einer undurchdringlichen Ebene eigentlich je existiert? Die Politikwissenschaftler*innen Anika Taschke und Steven Hummel gehen in einer im März 2024 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung erscheinenden Studie diesen und weiteren Fragestellungen nach. Sie stellen die Studie vor.
Die Beziehungen zwischen den Schriftstellern der DDR und den ihnen übergeordneten kulturpolitischen Instanzen waren immer angespannt. Aber mit dem 11. Plenum im Jahre 1965 verschärfte sich die Situation bis zur Unlösbarkeit. Im Vortrag werden die Konfliktkonstellationen dargestellt, und es wird nach den literarischen Folgen des kulturpolitischen Dilemmas gefragt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Leonore Krenzlin zum 90. Geburtstag zu gratulieren.
Wir haben Prof. Brigitte Studer und Regina Scheer zusammen eingeladen, mit uns über ihre Forschungsarbeit und ihre literarischen Verarbeitungen der russischen Revolution zu sprechen und was es für sie bedeutet, die Geschichte des Kommunismus zu ergründen und aufzuarbeiten.
Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, die Rolle jeder und jedes Einzelnen in der Gesellschaft, die Bedeutung und Wirksamkeit von Literatur – das waren Christa Wolfs große Themen. Ihre Texte sind hochaktuell. Dr. Karin Aleksander und Dr. Renate Ullrich erinnern an Christa Wolf mit ihren literarischen Texten und zeitgenössischen Aufnahmen. Moderation: Dr. Inge Pardon
Juli 2023: Nach Mali und Burkina Faso putscht auch in Niger das Militär. Der Westen verurteilt diesen „Putsch zu viel“ und stellt die Zahlung an Hilfsgeldern ein. Inwiefern löst die Regierung von Brigadegeneral Abdourahamane Tiani ihr Versprechen neuer Souveränität ein? Was hat sich seit dem Coup geändert und wer profitiert davon? Welche Beziehungen zwischen Niger und der Europäischen Union bzw. Deutschland sind wahrscheinlich? Diese und weitere Fragen diskutieren Moussa Tchangari (Alternative Espace Citoyens) und Lisa Tschörner (Stiftung Wissenschaft und Politik).
Die "Digitalisierung von Arbeit" ist in aller Munde - aber was ist das eigentlich? Ausgehend von den betriebswirtschaftlichen Rationalitäten hinter der aktuellen Welle der Digitalisierung von Arbeit analysiert Adrian Mengay die Entstehung des Dispositvs einer Regierung der Qualität.
Der Vortrag umreißt die gegenwärtigen Afrikapolitiken der EU, insbesondere in der Wirtschafts- und Rohstoffpolitik, und leitet daraus Vorschläge für eine Neuorientierung ab. Referent: Andreas Bohne, Leiter des Afrikareferates der Rosa-Luxemburg-Stiftung
In einem Gespräch informieren wir uns darüber, wie der gegenwärtige Stand bei den S-Bahn-Privatisierungsbemühungen ist, und was es daran überhaupt zu kritisieren gilt. Dann gehen wir zusammen in die neu eröffneten Räume des Berliner S-Bahn-Museums im Ostbahnhof. Dort bekommen wir eine Führung, es erwarten uns spannende Exponate aus 100 Jahren Berliner S-Bahn Geschichte. Da wir nur begrenzt Personen mitnehmen können, bitten wir um Anmeldung.
Aufgrund des Streiks im Öffentlichen Nahverkehr am 29.2. haben wir uns dazu entschlossen, die Veranstaltung in den Herbst zu verschieben.
Schuldenbremse in Deutschland, Stabilitätspakt in der EU, Schuldenobergrenze in den USA – Staatsschulden sind nicht nur eine ökonomische Frage, sondern auch eine rechtliche. Warum versuchen Staaten, ihre Schulden per Gesetz zu begrenzen? Ergibt das überhaupt Sinn? Und kann das funktionieren? Referent: Stephan Kaufmann
Jeweils die Hälfte seines 50-jährigen beruflichen Schaffens verbrachte der Architekt Wolf-Rüdiger Eisentraut in der DDR und im vereinten Deutschland. Er schildert in seinem Vortrag sein Werden als Architekt, stellt Lust und Frust seines Architektenlebens in zwei Gesellschaftsordnungen dar.
Laudatio: Uwe Warnke - Autor, Verleger und Kurator; Musikalische Begleitung: Jens Prockat - Gitarre, Flöte und Gesang
Im Wahljahr 2024 schaut die ganze Welt nach Nordamerika: Kommt es tatsächlich zu einer Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident? Oder können progressive Kräfte dies verhindern. Wie ist die Ausgangslage, womit hat es die US-Linke zu tun? Im Vortrag geht es u.a. um die Politik der Biden-Regierung, um Probleme und Schwierigkeiten der (sozialistischen) Linken sowie um Strategien bei den Wahlen 2024. Referentin: Prof. Dr. Margit Mayer
Im Vortrag stellt Peter Schulz, ausgehend von den Schlüsseljahren 1923 und 1968, die Entwicklungen der Diskussion um die kapitalistische Subjektivation von Marx über marxistische Autoren der 1920er Jahre bis zum Institut für Sozialforschung dar – auch um Schlüsse zu ziehen, was uns diese Diskussionslinie kritischer Theorie für heutige politische Debatten sagen könnte.
Im Karl-Liebknecht-Haus trifft sich heute der Seniorenklub zur leicht vorgezogenen Frauentags-Feier. Mit flotten Texten und Liedern zum Klavier will Wolfgang Reuter dazu anregen, den Frauen und Mädchen einen fröhlichen Vormittag zu bereiten. Männer dürfen auch teilnehmen.
Laut einer aufwendigen Recherche des Journalistenbüros Correctiv traf sich im November 2023 in Potsdam eine illustre Runde der extremen Rechten mit Vertretern aus dem bürgerlichen Lager. Der Inhalt des dort Gesagten, die sogenannten „Remigrationspläne“, die auch deutsche Staatsbürger umfassen sollen, sorgte für bedonderes Aufsehen. Was würden diese für ein Land bedeuten, in dem nach Angaben des statistischen Bundesamts fast 30% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat? Wie fügt sich die Berichterstattung über die Correctiv-Recherche in neurechte Diskursstrategien ein? Was können Demokratinnen und Demokraten überhaupt noch tun, wenn immer mehr Menschen bereit sind, der Rechten ihre Stimme zu geben?
Auch 2024 wird uns die Berliner Wohnungskrise beschäftigen. Allgemein gelten die Wohnungsbaugenossenschaften als rühmliche Ausnahme. Aber auch hier gibt es Nutzungsentgelterhöhungen, die mit Marktmieten begründet werden. Wie es um die Wohnungsgenossenschaften bestellt ist, und was es zu kritisieren gilt, erörtern wir mit Katalin Gennburg und der Initiative „Genossenschaft von unten“.
Das Entstehen des BRICS-Bündnisses markiert einen fundamentalen Umbau der Welt. Eine 200 Jahre andauernde Epoche der Dominanz des Westens geht zu Ende. Wohin das führt, ist offen. Von einer gerechteren Weltordnung ist auf der BRICS-Seite oft die Rede – die Voraussetzungen dafür sind aber noch nicht geschaffen. Konfrontation oder Kooperation, Krieg oder Frieden – das ist die entscheidende Frage. Referent: Dr. Wolfram Adolphi
Ines Schwerdtner wird die Schwerpunkte einer sozialistischen Europapolitik vorstellen: für ein sozialgerechtes Europa muss sich mit Verbündeten für Vertragsveränderungen eingesetzt werden; europäische Industriepolitik erfordert Demokratisierung der Betriebe und Stärkung von Regionen; die Linke will eine politische Kultur der Solidarität befördern; dabei gilt es auch, die doppelte Transformationserfahrung der Ostdeutschen zu respektieren und so den Ressentiments von rechts den Boden zu entziehen.
Der damals 41-jährige Rudolf Bahro ist im August 1977 über Nacht vom unscheinbaren SED-Funktionär zum weltweit bekannten DDR-Dissidenten geworden. Grund war die Veröffentlichung seines Buches "Die Alternative" im Westen. Doch wo kam dieser Bahro her, was hatte er vor der "Alternative" intellektuell geleistet? In seiner dieser Tage erschienenen Dissertation stellt Thomas Schubert sämtliche Texte und Gedichte Bahros aus der Zeit vor der "Alternative" vor. Das weithin unbekannte Frühwerk wird in klassisch-hermeneutischer Manier einer Würdigung und Kritik unterzogen. Den Begriffen „Bürgerkrieg“ und „Romantik“ kommt darin eine besondere Bedeutung zu.
"Gassenhauer“, das sind fünf Berliner Straßensänger, die zufällig von einem Impressario entdeckt und aus dem Zilleschen Hinterhofmilieu in die Varietélokale des Berliner Nordens verpflanzt werden. Regisseur Lupu Pick gelingt hier eine sehr realistische Milieuzeichnung. Ernst Busch spielt Peter, das Haupt der Sängertruppe... Der Filmabend wird eingeleitet von Dr. Jürgen Schebera, anschließend gibt die Möglichkeit zur Diskussion.
Im Vortrag werden an Beispielen aus der Geschichte der Seuchenbekämpfung und ausgewählten Fragestellungen Lehren und Schlussfolgerungen für die künftige Gesundheitspolitik formuliert. Referent: MR Dr. med. Heinrich Niemann (geb. 1944, ist Facharzt für Sozialmedizin, war in Marzahn-Hellersdorf neun Jahre Gesundheitsstadtrat und hat zur Pandemie in Presse- und Buchbeiträgen Stellung genommen)
Claudia Reuter, Witwe des langjährigen "Generalmusikdirektors" und Chefdirigenten an der Komischen Oper, Rolf Reuter, berichtet über ein reiches, bewegtes Leben. Mit Sir Yehudi Menuhin gründete sie 1997 in Berlin die Internationale Musikakademie zur Förderung musikalisch Hochbegabter in Deutschland, wofür sie das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt. Eine jüdische Familiengeschichte, die zugleich europäische Musik- und Kulturgeschichte sowie deutsch-deutsche Geschichte spiegelt.
Timo Daum schildert den Aufstieg der chinesischen Digitalwirtschaft, analysiert ihre Bedeutung für das Alltagsleben der chinesischen Bevölkerung und stellt sie in den Kontext von Chinas langfristiger Entwicklungsstrategie. Diesen Veranstaltungsabend moderiert Adriana Yee Meyberg, Projektmanagerin für Ost- und Südostasien der der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Antisemitismus in der politischen Linken wurde nicht erst nach 1945 zum Thema. Die Kritik daran ist so alt wie die Sache selbst. Doch wie stark war die antisemitische Versuchung im Antikapitalismus der Arbeiterbewegung? Wie weit bestimmt die Antwort darauf unsere Suche nach dem Platz der Arbeiterbewegung in der Geschichte? Die Antworten darauf hängen von der jeweils zeitlichen Perspektive ab: Sie fielen 1933 anders aus als 1945, 1989 anders als heute. Wir diskutieren darüber mit Mario Keßler und Olaf Kistenmacher.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung gehört mit ihrem Stiftungsverbund zu den großen Trägern politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und versteht sich als ein Teil der geistigen Grundströmung des demokratischen Sozialismus. Als parteinahe Stiftung der Partei DIE LINKE fördert sie politische Bildung und Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie die internationale Verständigung, und sie vergibt über ihr Studienwerk Stipendien an begabte und engagierte junge Menschen. Die Veranstaltung dient der Information über ihre aktuellen Aufgaben, ihr weltweites Agieren und ihre Perspektiven. (Vorstandsvorsitzender der RLS) und Bodo Niendel (Vorstandsmitglied "Helle Panke"), Moderation: Dr. Inge Pardon
Zum Neujahr 1994 traten die Zapatisten spektakulär auf die politische Bühne. Sie besetzen vermummt und bewaffnet mehrere Dörfer im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Nach diesem Überraschungscoup trat die EZLN mit ihrem Medienstar Subcommandante Marcos in den Dialog mit der mexikanischen Zivilgesellschaft und wurde zum internationalen Lichtblick der Linken. Dreißig Jahre später ist die indigene Selbstverwaltung in Chiapas von ganz anderen Akteuren bedroht. Narco-Banden nutzen das „befreite Gebiet“ für ihre eigenen Zwecke.
Hertha Gordon-Walcher (1894–1990) ist heute nahezu unbekannt, wie viele Frauen, die ihr Leben im 20. Jahrhundert der sozialen Revolution gewidmet haben. Schon seit 1915 war sie im Spartakusbund, 1918 arbeitete sie im Kreml, erlebte die Revolution, die sich anders gestaltete als in ihren Träumen. Sie war Sekretärin von Clara Zetkin, Kurierin der Komintern, Redakteurin im Malik-Verlag. 1928 aus der KPD ausgeschlossen, trat sie nach dem Exil in Paris und New York 1947 in die SED ein, wollte den Sozialismus mit aufbauen.
In seinem Vortrag wird Thompson zunächst eine kritische Zusammenfassung der Sekundärliteratur zu Benjamin vorstellen, um dann zu zeigen, wie Benjamins Analyse der kapitalistischen Gesellschaft und sein Modus der Kritik in Kontexten sozialer und politischer Bewegungen angewendet werden können.
Der 100 Todestag ist Anlass, uns Biografie, Werk und Wirkung Lenins in einem Einführungsabend im BAIZ zu widmen. Er wird uns von Elfriede Müller vorgestellt. Sie wird besonders auf Lenins Überlegungen zum Begriff des Imperialismus eingehen, der zurzeit wieder verstärkt diskutiert wird.
Nachrichten von gewalttätigen Übergriffen auf Pride-Veranstaltungen oder die Häufung transfeindlicher Attacken sorgen für Unruhe in den queeren Communities. Gemeinsam mit Expert*innen wollen wir über Gewalterfahrungen und Sicherheitsempfinden queerer Menschen sprechen. Über welche Erkenntnisgrundlagen verfügen wir? Wie können Strategien für Prävention, Organisation und Gegenwehr aussehen? Welche Rolle spielt der Staat in diesem Zusammenhang? Inwiefern braucht es andere gesellschaftliche Rahmenbedingung, damit queere Menschen angstfrei leben können? Mit: Tadzio Müller (Aktivist), Maja Tegeler (Mitglied der Bremischen Bürgerschaft) und Lea Lölhöffel (Berliner Register)
Für Frank Kuhne ist Marx‘ Charakterisierung des anvisierten "Vereins freier Menschen" als ein Kollektivsubjekt alles andere als harmlos. Marx vertrete damit eine irreführende Utopie, deren politische Realisierung vermittels der "Diktatur des Proletariats" scheitern müsse. Ihr instrumenteller Politik- und ihr defizienter Freiheitsbegriff verstellten einen angemessenen Zugang zum Problem. Die Kritik dieser Begriffe widerlege nicht die Möglichkeit einer freien Gesellschaft, wohl aber die Marx-Engelssche Vorstellung davon.
Ute Knorr und Ingolf Alwert, ehemalige Mitglieder der Rezitatorengruppe des Berliner Lehrerensembles und des „Zimmertheaters Karlshorst“, gestalten ein stimmungsvolles Programm mit Texten aus Lyrik und Prosa Eva Strittmatters, mit musikalischen Ergänzungen von Gerhard Stahlbaum, Paul Dessau, Dirk Morgenstern u.a., Begrüßung: Dr. Inge Pardon
Unser Rundgang über den Kirchhof soll neugierig machen auf diesen wunderschönen Ort und auf Menschen, die wir nicht vergessen sollten sowie auf deren emanzipatorischen Kämpfe, die heute unsere sind. Ein einmaliger Besuch des Kirchhofs reicht dazu nicht aus: Es gibt so viel zu entdecken, der Ort ist märchenhaft. Wohl deshalb liegen hier auch die Gebrüder Grimm begraben. Im Anschluss besuchen wir das Friedhofscáfe Finivo. Dort finden sich zur Ansicht auch zahlreiche Mappen und Ordner zu den Biographien von auf dem Kirchhof begrabenen Menschen. Mit: Frank Laubenburg und Bodo Niendel.
Wir laden alle FreundInnen, KiezbewohnerInnen, BücherfreundInnen, Kultur- und Kunstinteressierten zu einem kulturellen Dezemberevent ein.Nachmittags stellen verschiede Künstler*innen ihre Werke aus, anschließend gibt es ein Konzert mit dem Gitarristen Eberhard Klunker.
Der religionsgeschichtliche Kontext und die nichtreligiöse Erziehung des jungen Marx sind bis heute merkwürdig unbestimmt geblieben. Dadurch kam es zu Fehlinterpretationen über den "Religionshasser" und "Antisemiten" Marx, die von einer religionswissenschaftlichen Herangehensweise jedoch ins Reich der Fabel zu verweisen sind. Versäumt man es, den biographischen und religionspolitischen Hintergrund seiner Entwicklung mitzudenken, trägt auch das Konzept einer marxistischen Religionskritik nicht weit oder führt sogar in die Irre.
Der Vortrag soll zu einer neuen Lektüre der Romane revolutionärer Arbeiterschriftsteller um 1930 anregen. Erörtert werden Thematik und Darstellungweise der Bücher von Turek, Scharrer, Marchwitza und anderen. Sie berichten vom Leben und Kampf der Arbeiterklasse, von Bewährung und Versagen in Weltkrieg und Nachkriegskrise. In Ihnen bleibt eine Tradition der Solidarität lebendig, die nicht verloren gehen darf. Referent: Prof. Dr. Dieter Schiller
Am 9. Dezember 1923 wurde Wolfgang Harich geboren. Er war nicht nur einer der bedeutendsten Philosophen in der DDR, er gilt auch als erster marxistischer Wachstumskritiker Deutschlands, als einer der bekanntesten DDR-Oppositionellen und zugleich als kommunistischer Betonkopf. Um Harich ranken sich viele Mythen und Missverständnisse. Wir sprechen zum 100. Geburtstag über seine Biografie, sein Denken und die Nachlassreihe, die soeben mit dem 20. Buch abgeschlossen wird.
Der gegenwärtige Rechtsruck in vielen Ländern Europas und die damit verbundene Funktion der öffentlichen Darstellung von Migration und Asyl beeinflussen auch die Migrationspolitik der EU. Dort wird derzeit über das EU-Asyl- und Migrationspaket verhandelt. Cornelia Ernst berichtet über die Externalisierung von Asylpolitik und deren Folgen, über die massive Gewalt an den Außengrenzen, über die Funktion von Kommission, Rat und Parlament. Welche Rolle spielt Deutschland? Und welche Vorschläge macht die Linke im Europäischen Parlament?
Wie lässt sich Geschichte von ihrem möglichen Ende her begreifen? Antworten darauf lassen sich im literarischen und philosophischen Werk des deutsch-jüdischen Schriftstellers und Philosophen Günther Anders finden. Er ist vor allem für seine Deutungen der atomaren Endzeit bekannt. Bei der Veranstaltung werden Schlaglichter auf Anders' negatives Geschichtsdenken geworfen, von der Genese in den 1930er Jahren bis hin zur Rezeption seiner Zeitdiagnosen in den neuen sozialen Bewegungen ab den 1960ern. Die Zäsuren von Auschwitz und Hiroshima werden in ihrer unterschiedlichen Bedeutung für die Grenzen historischen Denkens behandelt.
Daniela Dahn ist eine Aufklärerin im wahrsten Sinne des Wortes, gibt sich nicht zufrieden mit angeblich alternativlosen Entscheidungen der Politik. Sie ist überzeugt, dass der Traum vom "Ewigen Frieden", wie ihn schon Immanuel Kant hegte, keine Utopie bleiben muss. In ihrem Buch "Im Krieg verlieren auch die Sieger" seziert sie anhand des Konfliktes um die Ukraine das Wesen von Kriegen, offenbart Kriegsursachen und enttarnt Kriegstreiber.
Das Geschäftsmodell der Vonovia steckt nach Jahren des Booms auf Kosten der Mieterschaft in der Krise. Über diese ökonomische Talfahrt klärt uns Knut Unger auf. Er beschäftigt sich als Sprecher des MieterInnenvereins Witten intensiv mit dem Geschäftsgebaren der Vonovia. Er hat u.a. das Standpunktepapier "Vonovia & Co.: Die Party ist vorbei – Zur aktuellen Krise der finanzialisierten Wohnungswirtschaft" verfasst.
Klassismus, Feminismus, postkoloniale Identitäten sind heute berechtigte, wenn auch verkürzte Schlachtrufe sozialer Emanzipation. Zu wenig wird aber nach dem Zusammenhang von imperialistischer Politik, kolonialer Politik und Rassismus gefragt. In diesen Zusammenhang einige Schlaglichter zu setzen, soll Gegenstand dieser Konferenz sein. Mit: Stefan Bollinger, Oumar Diallo, Nina Paarmann, Bafta Sarbo, Christina Focken, Aert van Riel, Luregn Lenggenhager, Ulrich van der Heyden und Yana Milev.
In diesem Jahr haben wir zwei Menschen verloren, die sich über linke Kleingeisterei souverän hinweggesetzt haben: Thomas Kuczynski und Winfried Wolf werden uns fehlen. Wir wollen uns treffen und uns darüber austauschen, was wir von ihnen gelernt haben, was wir noch lernen müssen und was wir damit anfangen. Als inhaltliche Einstiege in die Diskussion sind vorgesehen: * Georg Fülberth – zu Kohei Saito und „Degrowth“, * Jürgen Bönig – über Lange Wellen: Ökonomie und Technik, * Sebastian Gerhardt – mit Fragen an die Arbeitswerttheorie.
Die Veränderung von einer monopolaren zu einer multipolaren Weltordnung vollzieht sich unaufhaltsam. Das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum scheint sich nach Asien zu verlagern. Welche Rolle spielen dabei China und Indien? Was sind Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Differenzen? Ein Versuch, eine Einordnung vorzunehmen und einen Ausblick zu ermöglichen.
Ihre unsoziale und neoliberale Grundhaltung offenbarten die Vorstände von großen Berliner Wohnungsgenossenschaften in ihrer Klage gegen den Mietendeckel vor dem Bundesverfassungsgericht, ohne die Mitglieder um ihr Einverständnis zu fragen. Bei der Steigerung der Mieten spielen der Ausverkauf von Landesgrundstücken und Wohnungen und die heutige Bodenspekulation eine wesentlich Rolle. Katalin Gennburg wird in Ihrem Vortrag diesen Zusammenhang darstellen.
Das diesjährige Kolloquium der Hermann-Henselmann-Stiftung würdigt den bedeutenden Architekturtheoretiker Bruno Flierl (1927–2023). Bruno Flierl war als einer der wichtigsten Architekturtheoretiker einer der wenigen ostdeutschen Intellektuellen, deren Stimme auch nach 1990 Gewicht hatte.
1982 wird Kohl nach dem Umfallen der FDP Bundeskanzler und löst mit seiner Regierung die sozialliberale Koalition ab, 1983 gewinnt er die Bundestagswahl. Es scheint möglich, den neoliberalen Kurswechsel von Thatcher und Reagan auch in Deutschland zu wiederholen. Der Vorstoß bleibt aber zaghaft. Noch ist die Stimmung im Lande dafür nicht reif, noch scheint die DDR vor der Tür mit ihrem alternativen System das wichtigste Gegenargument zu sein. Das sollte sich alles erst mit der gescheiterten antistalinistischen Revolution in der DDR und der Flucht des ganzen Landes unter die Fittiche der kapitalistischen BRD ändern. Mit: Dr. Stefan Bollinger, Prof. Georg Fülberth, Dr. Florian Weis, Dr. Frank Thomas Koch, Dr. Holger Czitrich-Stahl und Karlen Vesper
Die Ampel-Koalition und die EU werden ihre Klimaziele wahrscheinlich weiterhin verfehlen. Sozialökologische Reduktion als Alternative zielt auf einen ökologisch begründeten, demokratisch legitimierten und sozial gerecht verringerten Energiebedarf/Naturverbrauch. Es geht um ein „Weniger“, das mit einer besseren Lebensqualität für Mehrheiten einhergeht. Wie könnte eine solche Reduktionsstrategie politisch durchgesetzt werden; woran kann sie anknüpfen und mit welchen Vorbehalten und Widerständen auch bei wichtigen Allianzpartnern ist zu rechnen? Referent: Dr. sc. Frank Adler
Wir starten 11 Uhr in Berlin, erreichen Schwedt gegen 13 Uhr und erkunden die Stadt anschließend 2 Stunden lang per Bus. Nach einer Kaffeepause folgen ein Stadtrundgang zum jüdischen Leben und eine Besichtigung des Theaters. Wir essen in der dortigen Kantine zu Abend, besuchen danach das Konzert von Barbara Thalheim und Band. Gegen 23 Uhr werden wir zurück in Berlin sein.
Es gab international eine „goldene Zeit“ der politischen Folkmusik und der Liedermacher in den 60er bis 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. In der DDR wurden die Hootenannys zu einer Keimzelle für die Singebewegung, das Festival des politischen Liedes und eine Liedkultur, die sich in verschiedene Richtungen wie Folkmusik und Liedtheater entwickelte und viele bekannte Liedermacher hervorbrachte. Dr. Lutz Kirchenwitz spricht über bekannte und weniger bekannte Lieder aus dieser Zeit.
Welche Rolle und Verantwortung hat Wissenschaft in der Klimakrise? Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse in gesellschaftliche Debatten und politisches Handeln eingebracht werden? Und wie verändert die Klimakrise die Wissenschaft selbst, deren Perspektiven und Stellung? Ist „unpolitische“ Forschung überhaupt noch möglich, oder muss Wissenschaft aktivistisch werden, wie z. B. bei Scientists for Future? Diskussion mit Martina Schäfer, Christoph Schneider, Johanna Wischner und Inga Jacobsen.
Hans-Jürgen Krahl war zumindest im Feld der Theorie ein Revolutionär: Um 1968 gab es nur wenige, die den Versuch einer »historisch angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis« derart intensiv betrieben haben wie er. Als Vorstandsmitglied des SDS stellte er sich nicht nur entschieden gegen eine autoritäre Wende der Studierendenbewegung, sondern setzte ihr auch ein Modell antiautoritärer Emanzipation entgegen. Der Lieblingsschüler Adornos debattierte mit den Intellektuellen der sogenannten Frankfurter Schule auf Augenhöhe und arbeitete an einer eigenständigen Weiterentwicklung der Kritischen Theorie.
Die Veränderung der internationalen Machtverhältnisse ist in der arabischen Welt besonders deutlich zu sehen. Für die Länder des Globalen Südens bietet sich eine Alternative zum US-geführten Westen an und sie ergreifen ihre Chance. Was bedeutet das für Länder im Nahen und Mittleren Osten, in Westasien? Und wie reagieren die USA, NATO, EU und Partnerländer. Referentin: Karin Leukefeldt
Referent: Gavin Mueller (Amsterdam)
Marx hat sich im "Kapital" intensiv mit der Rolle von Maschinerie und Technik für die kapitalistische Produktionsweise beschäftigt. Er hat insbesondere die ungeheure Dynamik untersucht, die Maschine und Technik für Veränderung innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise, für die Steigerung der Produktivkraft und die Ausbeutung der Arbeitskraft sowie für Fortschritt wie Krise bedeuten. Der Besuch dieser Abendveranstaltung ist auch ohne Teilnahme an der Herbstschule möglich.
Technik und Kapital bei Marx Die Marx-Herbstschule 2023 widmet sich dem kapitalistischen Produktionsmittel schlechthin, der Maschine. Im Mittelpunkt steht ein Textfragment von Marx aus den Grundrissen. Es behandelt Überlegungen zur Bedeutung ...
Richard Schmincke (1875-1939) hat sich als Abgeordneter und als Medizinalrat im roten Berliner Stadtbezirk Neukölln für die Arbeiter und Arbeitslosen, Verfolgten und Entrechteten eingesetzt, stritt gegen den Strafparagrafen 218 und für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung des werktätigen Volkes sowie Zugang zu höherer Schulbildung auch für Kinder aus unteren Schichten und wäre beinahe Leibarzt des chinesischen Revolutionärs Sun Yat-sens geworden. Der Repression in Nazideutschland entzog er sich durch Freitod. Seine Tochter Ricarda Bethke hat sein Leben rekonstruiert.
Der Klimawandel macht es erforderlich, Braunkohle unter der Erde zu lassen und auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für Regionen, die bisher von der Kohle gelebt haben, bedeutet dies eine harte Zäsur. In der Lausitz findet derzeit solch ein Strukturwandel statt. Der Markt allein kann diesen nicht regeln, es bedarf hier staatlicher, politischer bzw. volkswirtschaftlicher Steuerung und Unterstützung, damit der Kohleausstieg nicht zu einem Fiasko für die ansässige Bevölkerung wird.
Der Philosoph Maurice Merleau-Ponty ist in erster Linie für seine Reflexionen über die Wahrnehmung, das Sehen und die Leiblichkeit bekannt. Tatsächlich lässt sich dieser Inhalt seiner Philosophie aber nur als Teil einer philosophischen Politik verstehen. Mit dieser Politik der Wahrnehmung beansprucht ...
Die Tagung hat zum Ziel, über Ursachen und Zusammenhänge der gegenwärtigen desolaten Situation im Gesundheitswesen - insbesondere in Deutschland, aber auch international - aufzuklären. Im gesellschaftlichen Gefüge, auch des Hochkapitalismus, gelten in der Biologie und in der Medizin andere Prämissen als in der wirtschaftlichen Produktion und Reproduktion. Dringende Reformen innerhalb des Systems sind notwendig und bei politischem Willen auch machbar. Das belegen Beispiele, auch aus anderen Ländern.
1923 ist das Jahr, in dem gleich drei Ereignisse, die das „kurze 20. Jahrhundert“ (Hobsbawm) eröffneten und prägen sollten, ihre Verarbeitung fanden: Der Schrecken des Ersten Weltkrieges, der Sieg der Revolution in Russland und das Scheitern revolutionärer Erhebungen in Westeuropa und Deutschland. Die Verarbeitung führte zu einem Umbruch in der Gesellschaftskritik und den Anfängen der Kritischen Theorie und des Westlichen Marxismus. Zugleich markiert das Jahr 1923 das endgültige Ende der revolutionären Aufstände in West-Europa und Deutschland, den Beginn der Stalinisierung in der UdSSR, aber auch in der KPD, sowie den Aufstieg des Faschismus.
Mit Zaklin Nastic möchten wir uns über ihr Buch "Aus die Maus - der Blick von unten auf die da oben" und insbesondere über das Kapitel "Menschenrechte, geteilt" austauschen. Nastic engagiert sich im Bundestag für dieses Thema und kann deshalb aus erster Hand über die Doppelmoral der Bundesregierung im Bereich der Menschenrechte berichten.
Ein Plädoyer für die inhaltliche Rückeroberung einer vormals klassisch-linken Kernkompetenz: Medienkritik als Systemkritik, d.h. als Kritik an den den kapitalistischen Verhältnissen. Diskussion mit Lukas Meisner.
Zu Foucauls zentralen Themen gehörten System und Geschichte von Psychatrie und Gefängnis. Wir fahren nach Brandenburg/Havel und besuchen dort das Psychiatriemuseum, das Gelände der ehemaligen Irrenanstalt und heutigen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Brandenburg bzw. die Gedenkstätte der JVA Brandenburg. Auf dem Rückweg erkunden wir die Spuren von Foucault in West-Berlin.
Über ein Grubenunglück im Bergbaugebiet an der deutsch-französischen Grenze und die Solidarität über Grenzen hinweg. Einführung: Dr. Jürgen Schebera Moderation: Dr. Carola Schramm
Am 26. Juli 2023 wurde in Kuba dem 70. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba gedacht und an den Beginn der Revolution erinnert. An den Feierlichkeiten nahm eine hochrangige Delegation der LINKEN und der Linksfraktion im Bundestags teil. Sie informierte sich vor Ort über die gegenwärtige Situation. Über die Reise und die aktuellen Entwicklungen in Kuba sowie die Arbeit von Cuba sí berichten aus erster Hand der Bundesgeschäftsführer der LINKEN, Tobias Bank sowie Miriam Näther und Steffen Niese von Cuba sí.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung.
Einen grimmigen Optimisten nennt sich Wolfgang Berghofer selbst, der als Oberbürgermeister von Dresden im Herbst 1989 einer der ersten DDR-Amtsträger war, die das Gespräch mit der Opposition suchten und derart Gewalt zu verhindern vermochten. In seinem neuen Buch „Zwischen Wut und Verzweiflung“ blickt er zurück – aber auch kritisch auf die gegenwärtige Verfasstheit Deutschlands, die ihn zutiefst beunruhigt und nichts Gutes für die Zukunft hoffen lässt.
Drei Jahre nach dem italienischen Original erschien der Roman "Der Leopard" von Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896–1957) 1961 in der DDR. Wie die Literaturhistorikerin Bernardina Rago herausfand, ging die Herausgabe des Werkes in der DDR auf die schwärmerische Leidenschaft des Kulturfunktionärs Alfred Kurella für das Buch zurück. Für ihn war es eine gelungene Darstellung des Kampfes zwischen Altem und Neuen in der Gesellschaft.
Zufällig trifft die aktuelle Teuerungswelle mit dem 100. Jahrestag der Hyperinflation von 1922/23 zusammen. Das legt es nahe, die retrospektive Betrachtung der Hyperinflation im Lichte der inflationären Prozesse von heute vorzunehmen sowie die aktuelle Inflation anhand der Erfahrungen der Hyperinflation von 1922/23 zu bewerten. Der Vortrag versucht, beide Aspekte herauszuarbeiten sowie die aktuelle Preisentwicklung ökonomisch zu interpretieren. Referent: Dr. oec. habil. Ulrich Busch
Polen steht vor einer Wahl, die viele im Lande als Schicksalswahl verstehen: Kann sich die rechtskonservative Regierungspartei PiS eine dritte Legislaturperiode sichern? Auch in Brüssel dürfte man mit einiger Nervosität auf die Entwicklung in Polen schauen. Schließlich hat die PiS reihenweise und geradezu genüsslich EU-Recht missachtet. Der rechte Parteiflügel um Justizminister Zbigniew Ziobro nimmt offen Partei für einen polnischen EU-Austritt nach britischem Vorbild. Aber erst nach dem Ende der laufenden Finanzperiode, in der Polen noch hohe Zuschüsse aus Brüsseler Fördertöpfen zustehen. Referent: Reinhard Lauterbach
Lange Zeit galt Beton als perfektes Baumaterial. Dann wurde zunehmend klar, dass er schädlich für die Umwelt und für die Gesundheit ist. Beton ist kurzlebig, begünstigt autoritäre Projekte und hat traditionellen Bauweisen den Todesstoß versetzt. Ähnlich wie Erdöl und Plastik stellt Beton die perfekte Verkörperung des Industriekapitalismus dar und steht zu Recht immer häufiger im Zentrum der Kritik. Referent: Prof. Anselm Jappe
Die ersehnte Anerkennung blieb dem Schriftsteller Warlam Schalamow zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, dass das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulag am Kältepol der Erde reflektiert, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte ...
Ab 1905 entstand eine Bahnstrecke zwischen Lichterfelde-West und Schönow am Stadtrand. Bis 2018 wurde die Strecke für Gütertransporte in die dortigen Industriegebiete genutzt. Seither ist sie still gelegt, könnte aber schnell wieder in Betrieb genommen werden. Wir wollen an der Strecke ein Stück Berliner Eisenbahngeschichte in Erinnerung rufen und fragen, wie die Goerzbahn wieder für den ÖPNV in Betrieb genommen werden kann.
Peter Hacks und Friedrich Karl Kaul waren beide besondere Persönlichkeiten. Sie lernten sich Mitte der 1950er Jahre kennen und es entstand eine persönlich sehr intensive Verbindung, die etwa ein Jahrzehnt dauerte und dann sehr aprupt endete. Auch ein kurzes Aufflammen des Kontaktes nach Jahren der Pause führte leider nicht zur Wiederbelebung dieser Freundschaft...
Ausgehend von der Prämisse, dass jegliche Gewalt lange vor ihrem Ausbruch in der Kultur – Kunst und Literatur – sichtbar wird, widmet sich der Vortrag von Prof. Roman Dubasevych den kulturellen Ursachen des Konflikts: den zahlreichen Erinnerungs-, Sprach- und sogar Religionskriegen, die dem russischen Angriff vorausgingen.
Das Märchen vom eigensinnigen Kind ist kurz und schrecklich, und illustriert mit seltener Brutalität, was mit Kindern geschieht, die "nicht tun, was ihre Mütter haben wollen". Damit ist es – so die beiden Literaturwissenschaftler*innen Wolfram Ette und Karin Nungeßer – ein sehr deutsches Märchen. Ausgehend vom Grimmschen Text erkunden sie, was Eigensinn ist und welche Konsequenzen seine Unterdrückung hat. Dabei geht es auch um die Frage historischer Kontinuitäten und transgenerationaler Weitergaben.
Vor fünfzig Jahren, 1973, erschien die deutsche Übersetzung des Klassikers "Wahnsinn und Gesellschaft" des französischen Philosophen Michel Foucault. Diese Übersetzung war Teil des "langen Sommers der Theorie" (Philipp Felsch), der sich in der Folge von 1968 entwickelte. Wir laden ein zu einem Einführungsabend zu diesem Werk von Foucault im Garten des Technoclubs //:about blank.
Der Jüdische Friedhof in Potsdam entstand 1743 und wurde kontinuierlich bis in die NS-Zeit belegt. Ende 2022 erschien im Harrassowitz-Verlag eine Volldokumentation des historischen Grabmalbestandes sowie eine Darstellung der Entstehung und Geschichte des Friedhofs, ergänzt durch einen vertiefenden Blick auf die Entwicklung seiner Sepulkralkultur und auf den Umgang mit ihm als Ort der Erinnerung. Die Autorin will diese Aspekte vorstellen und im Gesamtzusammenhang betrachten.
Die Ukraine verteidigt sich derzeit legitim nach Art. 51 der UN-Charta gegen eine bewaffnete Aggression Russlands. Auf einer zweiten Ebene ist es auch ein Stellvertreterkrieg für "den Westen" zur nachhaltigen Schwächung des Gegners – mit der ökonomischen Rivalität und dem sich anbahnenden geopolitischen Supermächte-Ringen USA–China im Hintergrund. Ähnlich wie Anfang der 1960er und Anfang der 1980er Jahre könnte die jetzige Krise im günstigen Fall die Chance einer Umkehr zu friedlicher Koexistenz, internationaler Zusammenarbeit und institutionalisierter gemeinsamer Sicherheit eröffnen, wenn der politische Druck stark genug wird. Die Konzepte sind in den 80er Jahren erarbeitet worden und fanden um 1989/90 Anwendung. Referent: Prof. Dr. Peter Brandt
Am 26. September 2021 haben mehr als eine Million Berliner*innen dafür gestimmt, die großen Berliner Immobilienunternehmen zu vergesellschaften. Der damalige Senat hat eine Expert*innen-Kommission zur Prüfung eingesetzt. Diese entschied am 28. Juni 2023, dass ein solches Vorgehen einer Vergesellschaftung rechtlich prinzipiell möglich sei. Sie übergab den 154 Seiten langen Abschlussbericht an den neugewählten schwarz-roten Senat. Was steht aber genau in diesem Bericht? Was sind die Streitpunkte im Entschädigungskapitel? Was ist nun zu tun? Das wollen wir in einem eintägigen Seminar mit Aktivist*innen von Deutsche Wohnen & Co enteignen! lesen, verstehen und diskutieren.
Anregung und Inspiration zieht der in Berlin ansässige Künstler Volker Mehner seit Jahrzehnten auch aus der Literatur. Aus der Dichtung von E.T.A. Hofmann zum Beispiel oder aus der des irischen Literaturnobelpreisträgers Seamus Heaney sowie von Zeitgenossen. Zur Ausstellungseröffnung, die auf den 70. Geburtstag des Künstlers fällt, zeigen wir zudem einen kurzen Porträtfilm. Musikalische Begleitung: Johnny Zabala, Gitarre und Gesang, Roots-LoFi-R&R, Laudatio: Beate Lemcke
Walter Benjamin und Siegfried Kracauer lebten und schrieben über Charlottenburg und Berlin als Stadt kindlicher Abenteuer, als Kosmos der kapitalistischen Moderne, als Ort der Industrialisierung, Kommodifizierung und der Zirkulation. In der DenkMalTour lesen wir ausgewählte Auszüge der 'Stadtbilder' und -beobachtungen beider Autoren, um der skizzierten Sozial-, Alltags- und Geistesgeschichte 'vor Ort' nachzugehen.
"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen", schrieb Marx 1852. In diesen Worten artikuliert sich ein gesellschaftlicher Gestaltungsanspruch, von dem in unserer spätmodernen Gegenwart wenig übriggeblieben ist. Stattdessen dominiert in Politik und Gesellschaft eine Rhetorik der Alternativlosigkeit. Referentin: Dr. Alexandra Schauer
Berlin-Schöneberg verfügt seit 100 Jahren über eine rege lesbische Subkultur: Vorgestellt werden u.a. ein Ballhaus aus den 1920ern, in dem kuriose Böse-Bubi-Bälle stattfanden, der Versammlungsort der Gruppe "Lesbisches Aktion Westberlin" sowie ein von FrauenLesben in den 1980ern besetztes Haus, das bis heute als Treffpunkt mit Café betrieben wird. Fotos, zeitgenössische Schilderungen sowie Infos zu den Akteur*innen der Treffpunkte geben einen Eindruck von der einstigen und heutigen Vielfalt lesbisch-queeren Lebens. Führung: Katja Koblitz
Die österreichische Immobiliengruppe Signa gehört der Familie Benko. René Benko gründete dieses größte private Immobilienunternehmen Österreichs, das auch in Norditalien und Deutschland Immobilien besitzt. Das Umwandeln von Bestandsimmobilien für einen neuen Zweck und eine solvente Kundschaft war schon immer sein lohnendes Geschäftsmodell. Der Karstadt-Standort am Hermannplatz hat es der Signa besonders angetan. Das Haus soll im Benko-Stil umgebaut werden. Über die Pläne, die Genehmigungen, die Möglichkeiten, politisch Einfluss zu nehmen, sowie über die Folgen für den Kiez spricht Katalin Gennburg (Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt & Tourismus der LINKEN im Berliner Abgeordnetenhaus). Christoph Trautvetter wird uns weitere Aufwertungsimmobilien in der Nachbarschaft zeigen
Vom 21. bis 26. Juni 1933 wurden im Berliner Stadtteil Köpenick mehr als 500 politische Gegner*innen von der "Köpenicker SA-Standarte 15" gefangen genommen, gedemütigt, gefoltert, umgebracht. Die "Köpenicker Blutwoche" stellte einen Höhepunkt des frühen Terrors der SA dar. Mindestens 23 Menschen wurden ermordet. Referent: Uwe Hiksch
Es gilt eine heldenhafte, vielfach unbekannte oder vergessene Geschichte zu erzählen: von mutigen Forscherinnen und Abenteuerinnen, von Maria Sibylla Merian, die im 17. Jahrhundert nach Surinam aufbrach, über Jean Baret, die sich im darauffolgenden Jahrhundert in Männerkleidung auf ein Expeditionsschiff schmuggelte, bis hin zur damals erst 14-jährigen Laura Dekker, die 2011 als erste Teenagerin die Welt umsegelte. Referentin: Karlen Vesper
Eine Ernst-Busch-Revue voller überraschender Bravourstücke aus dem umfangreichen Schaffensspektrum eines genialen Sängers und Schauspielers. Referent: Helmut Heinrich.
Vom 21. bis 26. Juni 1933 wurden im Berliner Stadtteil Köpenick mehr als 500 politische Gegner*innen von der "Köpenicker SA-Standarte 15" gefangen genommen, gedemütigt, gefoltert, umgebracht. Die "Köpenicker Blutwoche" stellte einen Höhepunkt des frühen Terrors der SA dar. Mindestens 23 Menschen wurden ermordet. Referent: Uwe Hiksch
Seit einiger Zeit wird in der linken Diskussion das Recht verstärkt kritisiert: Es verdingliche gesellschaftliche Beziehungen und reproduziere sogar unabhängig von den jeweiligen Inhalten des Rechts, allein aufgrund seiner Form, gesellschaftliche Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse. Mit dieser radikalen Kritik des Rechts stellt sich allerdings die Frage, was an die Stelle des Rechts treten soll. Im Workshop werden hierfür zum einen die linke Kritik des Rechts, aber auch Schwierigkeiten dieser Kritik diskutiert. Zum anderen sollen Perspektiven auf ein anderes, nicht-kapitalistisches Recht und Ansätze zur radikalen Transformation des Rechts im Hier und Jetzt vorgestellt werden. Mit: Georg Spoo und David Hammerschmidt
Warum ist die internationale Situation gegenwärtig so verworren und ihre Entwicklung so schwer kalkulierbar? Das relativ breit angelegte Thema befasst sich insbesondere mit der Frage, warum deutsche Außenpolitik so widersprüchlich ist und durch welche Faktoren sie maßgeblich bestimmt wird. Dabei wird auf die Bedeutung von Interessen und Werten in den internationalen Beziehungen eingegangen sowie darauf, welche Rolle der Ukrainekrieg und die Friedensfrage in der deutschen Außenpolitik spielen. Referent: Prof. Wilfried Schreiber
Dass Rot, und insbesondere die rote Fahne, heute allgemein als Zeichen für Revolution und Kommunismus angesehen wird, ist Ergebnis langwieriger sozialer Kämpfe und der Herausforderung symbolischer Macht. Bis heute ist die Gesamtgeschichte solch symbolischer Farbpolitik noch nicht umfassend erforscht. Und auch wenn die Farbe Rot für tausende von Jahren den Herrschenden der Welt vorbehalten war – sei es als Mantel des Königs oder im Purpur der Kardinäle –, so wird in diesem Vortrag der Prozess der Aneignung der roten Fahne durch Aufständische, Revolutionäre und das Proletariat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts beleuchtet.
Kreuzberg: Im SO36 genannten Bezirk spitzten sich gegen Ende der Weimarer Republik die Konfrontationen zwischen Anhänger*innen der Arbeiter*innen-Bewegung und Mitgliedern der erstarkenden NSDAP gefährlich zu. Regelmäßig kam es zu gegenseitigen Überfällen, teilweise mit Toten. Beim Stadtrundgang finden wir heraus, wie die politische Situation war, vor der sich diese Auseinandersetzungen im Viertel abspielten. Wer waren ihre Protagonist*innen? Wo waren die Treffpunkte? Und warum spielten Kegelbahnen eine Rolle?
Wir besuchen in Trebus die Ausstellung der IFA-Freunde zur DDR-Alltagskultur, anschl. Mittag; ab 13:30 Uhr sind wir in Altlandsberg mit Stadtrundgang und Kaffeerunde. Reiseleiter: Dr. Siegfried Wein
Sozial-ökologischer Neubau ist möglich! Doch was passiert am Molkenmarkt, und wem gehört die Mitte der Hauptstadt? Referentin: Katalin Gennburg (Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt & Tourismus der LINKEN im Berliner Abgeordnetenhaus), Moderation: Dr. Siegfried Wein
Pazifismus, Querfront oder Kollaboration? Der Krieg um die Ukraine hat wie kaum ein zweiter aktueller Konflikt zur Polarisierung und zur Erosion der deutschen Linken beigetragen. Tomasz Konicz beleuchtet die historischen und systemischen Hintergründe des um sich greifenden Krisenimperialismus. Es gilt nachzuzeichnen, wie die globale Krisendynamik in dem Grenzland zwischen West und Ost wirksam wurde – und das Grenzland zum gegenwärtigen Schlachtfeld erodierender Staatsmonster werden konnte. Erst aus dieser radikalen Krisenanalyse heraus, die notwendig eine antikapitalistische Perspektive einschließt, wäre eine emanzipatorische Positionierung in diesem Krieg möglich.
Im Rahmen des "artspring berlin kunstfestivals 2023" beteiligt sich die Helle Panke mit Horst Dietzel und Thomas Falkner an den Tagen des offenen Ateliers. Zu sehen ist die aktuelle Ausstellung von Horst Dietzel: "Rastlos – von Fabelwesen und Menschen" (Collagen, Malerei und Grafik). Zusätzlich zeigen Horst Dietzel und Thomas Falkner Berlin-Bilder mit dem Titel: "Der zweite Blick".
„Lachen oder Wegrennen?“ Dies fragt sich Lenja oft. Sie ist Krankenschwester auf einer kardiochirurgischen Intensivstation. Was sie dort erlebt, ist kaum beschreib- und vorstellbar, schier unglaublich. Nicht nur in Corona-Zeiten. Lenja weiß von Empathie und Engagement der Ärzte und Krankenschwestern zu berichten, aber auch von Erschöpfung, Resignation, Schmerz und Ohnmacht. Personeller Notstand und dysfunktionale medizinische Geräte sorgen für Chaos, der vermeidbar wäre. Wie steht es um das deutsche Gesundheitswesen? Ist es nicht auch längst ein Fall für den Notarzt? Referentin: Caterina Westphal
"Niemandsland", Deutschland 1931, Regie: Victor Trivas, Drehbuch: V. Trivas nach einem Entwurf von Leonhard Frank, Musik: Hanns Eisler, Songtexte: Günther Weisenborn und Leo Hirsch. Die Kooperationsveranstaltung ist Teil der von der Ernst-Busch-Gesellschaft organisierten Reihe „Ernst Busch in Spielfilmen der Weimarer Republik“.
Wer nichts zu sagen hat, das die Leute interessiert, der wird sie nicht erreichen. Warum hat Deutschlands Linke ihren Anspruch auf Meinungsführerschaft aufgegeben, wenn es um soziale Fragen oder Krieg und Frieden geht? Und wann ist das geschehen? Warum hört ihr kaum einer zu in Zeiten, da die politische Unzufriedenheit großer Teile der Bevölkerung mit Händen zu greifen ist? Referent: Holger Becker
Das Sowjetische Ehrenmal in der Schönholzer Heide in Berlin-Pankow wurde 1947 bis November 1949 errichtet. Sein Bestand ist durch den Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion vom 9. November 1990 gesichert. Vor dem Hintergrund aktueller geschichtsrevisionistischer und -relativistischer Debatten soll es mit der Führung um einen Kontrapunkt einer Erinnerung, die auf Versöhnung zielt, gehen. Referent: Martin Hantke
Was kann die ultra beliebte Plattform für politische, emanzipatorische Bildung bieten? Im Workshop wird TikTok in seinen Funktionen, seinem Algorithmus und kultureller Wirkung nahe gebracht. Ziel ist es, TikTok sinnvoll und zielführend für politische Kommunikation zu nutzen.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Swetlana Schönfeld, die seit vielen Jahren erfolgreiche Film- und Theaterschauspielerin (u. a. Maxim-Gorki-Theater, Deutsches Theater, Schaubühne, Berliner Ensemble), ist 1951 in einem Lager im Gebiet Kolyma zur Welt gekommen. Bernd Böhlichs Film «Und der Zukunft zugewandt» (2019) basiert auf der Geschichte ihrer Mutter, einer deutschen Kommunistin, die aus Nazideutschland geflüchtet war und in der Sowjetunion 25 Jahre im Gulag verbrachte. Bei ihrer Übersiedlung in die DDR (1957) musste die Mutter sich verpflichten, über ihre Zeit im Gulag zu schweigen. Wie hat Swetlana Schönfeld die Tabuisierungen im DDR-Alltag erlebt? Wie schaut sie heute auf die Welt?
Am 14. Mai jährt sich zum 40. Mal ein Brandanschlag mit sechs Toten in Mailand. Zwei Männer entzünden damals zwanzig Liter Benzin in einem Pornokino. Sechs Männer sterben. Es ist die Tat mit den meisten Opfern der "Gruppe Ludwig". In Bekennerschreiben bekennt sie sich zu neun Morden und Brandanschlägen in Italien und Deutschland. Für die Taten der "Gruppe Ludwig" werden zwei Studenten aus reichen Elternhäusern verurteilt. Wie beim NSU stellen sich bis heute ähnliche Fragen: Bestand die Gruppe nur aus diesen zwei sehr jungen Terroristen, oder gab es ein Mitwisser- und Unterstützer-Netzwerk, das in die Taten eingeweiht war? Warum suchte die Polizei die Täter im Umfeld der Opfer, statt nach rechtsextremen Motiven? Referentin: Eike Sanders
Deutschland, so heißt es, lebt auf Kosten künftiger Generationen. Der Alten-Überschuss belaste die Rentenkasse. Die heute aufgenommenen Schulden müssten die Jungen später begleichen. Zu Lasten der Jugend würden Klimaschutz und Zukunftsinvestitionen verschleppt. Während die Alten heute von steigenden Immobilienpreisen profitierten, könnten sich die Jungen keinen Wohnraum mehr leisten. Das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie Klassenkonflikte zu "Generationenkonflikten" gemacht werden. Referent: Stephan Kaufmann
Wir wollen die Aktualität dieses 1972 erschienenen Buches ausloten und diskutieren, welchen theoretischen und praktischen Gebrauchswert es heute noch hat. Themenfelder, die besonders relevant scheinen, sind etwa die radikale Historisierung der Psychoanalyse, die Bestimmungen eines 'wilden' Denkens, die Neudeutung des Kulturprozesses sowie die Reflexionen auf den Staat und dessen Verhältnis zu den Wunschmaschinen und Subjektivierungspraktiken. Mit: Dr. Falko Schmieder und Dr. Birgit Ziener
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Die Mitglieder unseres Vereins sind zur Mitgliederversammlung eingeladen. Eine schriftliche Einladung mit Versammlungsunterlagen und Tagesordnung wird rechtzeitig zugesandt.
Christa Weber, Gesang und Rezitation; Anja Dolak, Akkordeon; Dr. Lea Hartung: Über den 2. Mai 1945 in Berlin; Moderation: Dr. Inge Pardon
Musik: Prof. Jürgen Schröder am Eisler-Flügel, Laudatio: Dr. Thomas Falkner. Die Ausstellung ist zu sehen bis 31. Juli 2023.
Wir treffen uns zu diesem kleinen Rundgang direkt am Marx-Engels-Forum an der Karl-Liebknecht-Straße. An dieser Stelle wird über die Geschichte des Denkmal-Ensembles und über seine Einordnung in die Denkmalslandschaft gesprochen. Der Weg führt zum Bebel-Platz, durch das Hauptgebäude der HU zum Hegel-Platz. Unterwegs schauen wir uns auch die Erinnerungstafel an die Revolution von 1848 an, die sich 2023 zum 175. Mal jährte. Führung: Prof. Dr. Rolf Hecker
Die Zentralbanken haben die Zinssätze erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. An der Inflation hat sich nicht viel geändert, aber mehrere große Banken wurden in die Insolvenz getrieben, und es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den steigenden Zinssätzen und dem Konkurs der Silicon Valley Bank, der Misere der Deutschen Bank etc. Steve Keen wird in seinem Vortrag erläutern, wie es zu dieser Bankenkrise gekommen ist und wie solche Entwicklungen in Zukunft verhindert werden könnten. Hybridveranstaltung auf Englisch und Deutsch.
"Der Himmel über Frankreich ist wolkenlos." So lautete der von den französischen Widerstandskämpfern gegen die Naziokkupation sehnlichst erwartete Code, der die Invasion der Westalliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 ankündigte. In den Reihen der Résistance kämpften auch deutsche Antifaschisten, darunter die Eltern des Historikers Francois Melis. Was bedeutete ein Leben im Untergrund? Was ging in jenen Männern und Frauen vor, die fern der Heimat, die in ihrem Zufluchtsland verhasst war, gegen die eigenen Landsleute kämpften? Und warum entschieden sich viele Remigranten nach der Befreiung vom Faschismus für den Osten Deutschlands respektive die DDR?
Die Geschichte des Sozialismus war seit dem „Kommunistischen Manifest“ immer schon von Krisen, Revisionen, Erneuerungen und Neubegründungen begleitet. Auch wenn gegenwärtig der Krieg in der Ukraine die Linke weiter zu schwächen droht, gibt es doch auch Anzeichen einer neuen „Welle“ des Sozialismus in unterschiedlichen Varianten. In dieser Konstellation unterbreitet Michael Brie eine Erneuerung des sozialistischen Prinzips, die zugleich Denkräume eröffnen und Handlungsspielräume befördern soll.
Ellen Brombacher berichtet über das Leben ihrer von den Nazis verfolgten Eltern und deren Familien, sie dokumentiert mit ungewöhnlichen persönlichen Dokumenten, Briefen aus den Konzentrationslagern und erschütternden Zeugnissen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit deren Lebensweg.
What is Socialist Modernism? On the state of the debate. Perspectives of heritage preservation and for the history and theory of architecture and urban planning Discussion with Kirsten Angermann (Weimar), Johanna Blokker (Cottbus), Thomas Danzl (München), Oxana Gourinovitch (Aachen/Berlin), Dora Ivanova (Sofia/Berlin), Andreas Putz (Munich) and Christoph Rauhut (Berlin) et al., Chair: Thomas Flierl
visit of the Stadthalle and Campus, meeting with the Emerging Professionals working group of ICOMOS and experts at BTU Cottbus
Discussion with Anna Bronovitskaya (Moscow/Munich), Oxana Gourinovitch (Aachen/Berlin), Mikhail Il'chenko (Ekaterinburg/Leipzig), Pavlo Kravchuk (Zaporizhzhja), Yevheniia Molyar (Kiïv/Rome), Svitlana Smolenska (Char'kiv/Berlin); online with Natal'ya Dushkina (Moscow) and Vital Shulyar (Lviv) et al., Chair: Jörg Haspel
Walking Tour starting at Niederschönhausen Palace — Majakovskiy Ring — Intelligence Housing Estate — Soviet Memorial Schönholz Stationen: Schloss Niederschönhausen – Majakovskijring – Intelligenzsiedlung Schönholz – Sowjetisches Ehrenmal Schönholz Führung: Jörg Haspel und Thomas Flierl (dt./engl.)
Veranstaltung auf Englisch. Discussion with Riin Alatalu (ICOMOS Europe, Tallinn), Kirsten Angermann (ICOMOS Germany, Weimar), Dora Ivanova (ICOMOS Germany, Sofia), Danica Petrovic (Belgrade / BTU Cottbus); online with Emilia Kaleva/Aneta Vasileva (Sofia), Vaidas Petrulis (Vilnius) and Sandra Uskokovic (Dubrovnik), Moderation: Jörg Haspel
Die dreistündige Busexkursion macht mit den nachkriegsmodernen Ensembles Karl-Marx-Allee und Interbau 1957 bekannt und erläutert die Idee des Welterbe-Antrags. Führung: Sabine Ambrosius (Landesdenkmalamt) Kosten: 10 Euro. Anmeldung erforderlich. Deutsch mit Übersetzung ins Englische.
Der Konflikt spitzt sich nicht erst seit einem Jahr, sondern schon seit neun Jahren immer weiter zu. Im Westen wurden und werden Warnungen vor der Fortsetzung der Eskalation mit immer mehr und immer schwereren Waffen als "Alarmismus" abgetan. Die Begründung lautet, daß Putin der Alleinschuldige sei, und Verhandlungen seien mit ihm nicht möglich. Namhafte Sicherheitsexperten warnen jedoch vor einem Atomkrieg und fordern Kompromissbereitschaft auch von westlicher Seite. Auch die Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vertreten diese Position. In der Veranstaltung wird Christoph Krämer diesen Standpunkt begründen und fragen, was die Zivilgesellschaft in dieser Situation tun kann.
Seit dem 24. Februar 2022 sind sämtliche Wissenschaftskontakte zu Russland gekappt. Der Zugang zu den Archiven hat sich erheblich erschwert. Russische HistorikerInnen sind nicht nur ihre westeuropäischen Forschungsbeziehungen weggebrochen, sie befinden sich zudem in einer Kriegssituation, die das Sagbare weiter einschränkt. Für westliche Kommunismusforscher ist diese Entwicklung nach der Coronapause der nächste schwere Rückschlag, der die Forschungsarbeit erschwert. In der Ukraine werden durch russische Angriffe wertvolle Archivbestände zerstört. Wie können diese Quellen gesichert werden?
Slave Cubela spannt den Bogen über drei Epochen industrieller Leidarbeit. Von der Französischen Revolution, über den Fordismus bis in die Worterstarrung ritualisierter Arbeits- und Tarifkämpfe, hin zur Sprachlosigkeit im Neoliberalismus. Anhand dreier Gruppen der Arbeiterschaft – der überflüssigen Arbeiter, der fluiden Arbeiter und der Kernarbeiter – lotet er deren sprachliches und gedankliches Instrumentarium im beginnenden 21. Jahrhundert aus.
Die Schriften Hegels, insbesondere seine "Phänomenologie des Geistes", gehören zu den am schwersten zugänglichen philosophischen Texten. Dies liegt zum einen an den äußerst anspruchsvollen Ideen, die darin zum Ausdruck kommen, aber zum großen Teil auch an der Art und Weise, wie Hegel seine Gedanken äußert. Im Vortrag wird dargestellt, wie auf Grundlage neuer Überlegungen zu philosophischen Grundbegriffen Texte Hegels in verständlicherer Sprache formuliert werden können und so seine Ideen deutlicher werden.
Ab April findet der Seniorenklub wieder im Karl-Liebknecht-Haus statt. In seinem neuen Buch "Probleme der Geschichte der DDR. Die Ulbricht-Ära (1950-1970)" zeichnet der Historiker Siegfried Prokop die Entwicklungslinien der DDR in der Ulbricht-Ära nach. Er resümiert Ulbrichts Politik in einem Streifzug durch verschiedene politische und gesellschaftliche Bereiche, von den deutsch-deutschen Beziehungen über Wirtschafts-, Agrar- und Justizreform bis zu Fragen von Kunst, Kultur, Mode und Sport. Im Gespräch wird er einschneidende Entwicklungen skizzieren und dabei besonders auf die 60-er Jahre hinweisen, die schließlich auf „das schwierige Ende der Ulbricht-Ära" hinauslaufen.
Die Geschichte der Männer und Frauen des Widerstandes, die von den Nazis unter den Begriff "Rote Kapelle" in den Fahndungs- und Verhaftungslisten zusammengefasst wurden, wird immer mehr vergessen. Sie wird zudem bis heute sehr kontrovers diskutiert. In unmittelbarer Nähe von Berlin gibt es Orte, wo sie sich mit Freunden und Freundinnen treffen konnten. Wir werden Schloss Liebenberg, das Hans-Fallada-Haus und den Kulturverein Thomsdorf auf unserer Spurensuche besuchen. In Thomsdorf sprechen wir mit Laila Stieler.
In diesem Jahr wären die Schriftstellerinnen Brigitte Reimann und Maxie Wander 90 Jahre alt geworden. Ein guter Anlass, dieser zwei emanzipierten, selbstbewussten Frauen zu gedenken. Beide haben sich in die Literaturgeschichte der DDR tief eingeschrieben, beide haben lebhafte gesellschaftliche Diskussionen entfacht – nicht nur in der DDR.
In der theoretischen Abfolge der klassischen deutschen Philosophie von Chr. Wolff, Kant, Fichte, Schelling, Hegel bis zu Ludwig Feuerbach hatte Fichte den Intellektualismus als die elementare Logik unserer praktischen Aktivität gefasst. Fichtes philosophischer Grundsatz der Wissenschaftslehre will die Verständigung zwischen Intellektuellen, zwischen Lehrenden und studentischer Jugend, letztlich zwischen monarchischer Herrschaft und Volk begründen.
Der Friedhof der Märzgefallenen im Berliner Volkspark Friedrichshain wird als Ort demokratischer Traditionsbildung und als Lernort der europäischen Demokratie vorgestellt. Der Vortrag thematisiert die Ereignisse in Berlin 1848 und stellt die 175jährige Geschichte des Friedhofs vor. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf Geschlechtergeschichte und die Emanzipationsversuche verschiedener Gruppen im Zuge der Revolution.
Vor 100 Jahren besuchte der Berliner Dadaist George Grosz die SU. Neuentdeckte Dokumente aus russischen Archiven erlauben eine Rekonstruktion dieser Russlandreise. Der Vortrag präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der Recherche. Museumsführung mit dem Kurator Dr. Christian Hufen
Im Vortrag werden erstens die tektonischen Veränderungen in der Weltwirtschaft kritisch hinterfragt. Skizziert wird zweitens, was in der Bundesrepublik zu erwarten ist, wenn die gegenwärtige Politik fortgesetzt wird: Sprudelnde Boostergewinne für Rüstungskonzerne, inflationsgetriebene Verluste für über Jahre mühsam Erspartes bei Menschen mit geringen Einkommen, rasant steigende, immer teurer werdende und auf Bundesebene in Schattenhaushalten versteckte Schulden, die irgendwann getilgt werden müssen, Existenzbedrohung energieintensiver industrieller Bereiche. Drittens wird gefragt, was aus linker Sicht Inhalt einer Zeitenwende sein müßte und welche wirtschafts- und sozialpolitischen Schlußfolgerungen sich daraus ableiten. Referentin: Prof. Dr. Christa Luft
Im Februar 2023 jährte sich der Beginn der Deportationen der Rom*nja und Sinti*zze aus Deutschland in das faschistische KZ Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal. Die DenkMalTour nimmt den Jahrestag zum Anlass, um sich auf die Spuren der Geschichte und Kultur der größten Minderheit Europas in Berlin zu begeben. Dabei werden historische Entwicklungen und Kontinuitäten erläutert und für den Antiziganismus in Europa heute sensibilisiert.
Brechts nüchterner Blick auf die divergierenden Haltungen seiner Schriftsteller-Kollegen im antihitlerischen Exil veranlaßte ihn, sie mit den Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit zu konfrontieren – und Vorschläge zu einem eingreifenden Denken zu formulieren, das darauf aus ist, die Ursachen für faschistische Barbarei und Kriegspolitik in den Eigentumsverhältnissen bloßzulegen. Die Weitsicht seiner publizistischen Strategie erschließt sich vor allem aus dem literarischen Nachlass. Nach dem Vortrag wird es die Möglichkeit geben, Prof. Dieter Schiller zum 90. Geburtstag zu gratulieren.
Walter Scheiffele wird aus seinen Recherchen im Archiv Dietels berichten: Wie der Gestalter im Diskurs mit Konstrukteuren bei Heliradio, Sachsenring, Simson und Robotron zu Formen fand, die Poesie und Funktion in Einklang brachten, die "offen für das Kommende" sein sollten.
Jörg Stempel war ab 1981 Musikredakteur bei Amiga. Nach 1990 hat er als Vertriebsleiter Ost der BMG Ariola München GmbH, als Amiga-Labelmanager und anschließend freiberuflich als letzter Amiga-Chef bei Sony Music Entertainment versucht, die Popkultur der DDR zu bewahren. Da gibt es viele vergebliche Versuche, ein paar Erfolge zu verzeichnen und jede Menge Geschichten rund um die Musik zu erzählen.
In Berlin entschied sich das Schicksal der europäischen Revolution von 1848: Die preußische Hauptstadt war eine der drei Revolutionsmetropolen des Kontinents, neben Paris und Wien. Der Vortrag wirft Schlaglichter auf entscheidende Ereignisse und Entwicklungen in Berlin selbst und skizziert grob deren Bedeutung für die europäischen Konstellationen. Referent: Prof. Rüdiger Hachtmann,
Martin Mittelmeier ist in seinem neuen Buch „Freiheit und Finsternis“ der Entstehungsgeschichte dieses Klassikers der Philosophiegeschichte im kalifornischen Exil nachgegangen und hat gezeigt, dass man dieses als schwer und düster geltende Buch auch ganz anders lesen kann. In seinem Vortrag wird er davon berichten, welche „produktiven“ kritischen Strategien Adorno und Horkheimer – mit Hilfe von Homer und de Sade, Charlie Chaplin, Beethoven oder Greta Garbo – darin ausprobieren.
Zum mittlerweile 10. Mal ist Professor Frank-Rainer Schurich als Referent im Seniorenklub. Wieder wird er neue Fälle aus der Berliner Kriminalgeschichte vorstellen. Schurich lehrte als ordentlicher Professor für Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 1994 freier Autor. Er legte zahlreiche Publikationen zur Kriminalgeschichte vor, zuletzt im Oktober 2022 "Ein Mord, ausgegraben ..."
Der Ukrainekrieg hat nachdrücklich vor Augen geführt, dass unsere Kenntnisse über die inneren Verhältnisse Osteuropas, insbesondere Russlands, dürftig sind. Die Abkehr von der Sowjetunion hat einen Transformationsprozess eingeleitet, der Bezug nimmt auf die Wandlungen der sowjetischen bzw. russischen Wirtschaft seit dem 20. Jahrhundert, der den Wandel der Eigentumsverhältnisse und die wieder ungewohnt starke Stellung des Staates beinhaltet. Hier sollen einige dieser Aspekte näher beleuchtet werden, einschließlich der Konsequenzen dieser Transformation für das weltpolitische Agieren Russlands und die Konfrontation mit den hegemonialen Ansprüchen der USA und ihrer westlichen Verbündeten.
Wolfgang Streeck wird im Vortrag seine These begründen, dass der souveräne Nationalstaat die einzige demokratisierbare politische Organisationsform im post-neoliberalen Kapitalismus ist.
In diesem Vortrag sollen verschiedene Strategien und Narrative antifeministischer Influencerinnen auf TikTok betrachtet werden. Im Fokus stehen dabei sowohl nationale als auch internationale Akteurinnen. Auch die Funktionsweise der Plattform selbst spielt bei der Verbreitung der antifeministischen Inhalte eine entscheidende Rolle und wird in diesem Vortrag beleuchtet.
Weder die EU noch die deutsche "Ampel-Koalition" werden vermutlich ihre klimapolitischen Ziele bis 2030 erreichen. Mit wachstumsfixierten öko-technologischen Strategien werden die selbstgesteckten Klimaziele verfehlt und fossil-nukleare Rückfälle riskiert. Wie könnte eine linke Alternative dazu aussehen? Frank Adler schlägt in seinem Vortrag eine klimapolitisch radikalisierte Reduktionsstrategie vor.
Was strategische Kommunikation vermag, zeigt Ekkehard Sieker nicht nur anhand der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine, sondern auch an Beispielen wie dem Kosovokrieg oder der Apartheid in Südafrika und der schicksalhaften Rolle von Nelson Mandela dort. Auch die Ereignisse von 9/11 und der Einfluss der sich anschließenden Informationskriegsführung im sogenannten ‚Globalen Krieg gegen den Terrorismus‘ oder die unaufgeklärten Morde des inländischen Terrorismus des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) werden thematisiert.
Rüdiger Dannemann wird Lukács Anmerkungen und Notizen, seine verschiedenen Selbstkritiken und sein lebenslanges Ringen mit dem Werk vorstellen, anschließend gibt es ein Gespräch mit Patrick Eiden-Offe, der an einer Lukács Biographie arbeitet.
Mit Humor, Esprit und Eigensinn spottet der vielfach preisgekrönte junge Brandenburger über grüne Minister und „Reichsbürger“, zeigt der kapitalistischen Kälte die kalte Schulter und erklärt der Kriegstreiberei den Krieg.
Der Vortrag erläutert die Baugeschichte und zeigt die Innendekoration des Pavillons, u.a. mit einem Wandbild von Max Lingner.
Fast ein Jahr dauert der russische Angriffskrieg auf die Ukraine an. Jan van Aken wird das aktuelle Kriegsgeschehen und die möglichen Szenarien und Perspektiven auf den weiteren Verlauf des Krieges vorstellen, Der Journalist Paul Simon wird über seine Erfahrungen im Kriegsgebiet sprechen.
Bei Brecht wird nicht geschmachtet und nicht geseufzt, da wird analysiert, bewertet, geurteilt. Da wird die Beziehung von allen Seiten literarisch abgeklopft. Die schier unerschöpfliche Fülle seiner lyrischen Werke ist auch eine schier unerschöpfliche Fülle von Emotionen. Denn beschrieben hat er sie alle: die vielen Gesichter der Liebe, von manch Komponisten vertont. Gerta Stecher verrät uns ihre Gedanken, die sie bei der Erarbeitung ihres literarisch-musikalischen Programms „B. B. – Die Liebe wintert nicht – Lieder& Lyrik“ bewegten.
Es ist Zeit, Max Adler aus der Nische des abstrakten Philosophen des Austromarxismus herauszuholen. Der Linkssozialismus ist eine konkrete Vision eines Dritten Weges zwischen bürokratisch-verwaltetem Sozialreformismus und revolutionär-putschistischem Avantgardismus. Das, was Otto Bauer mit dem „Integralen Sozialismus“ anstrebte, hatte Max Adler auf den Spuren Rosa Luxemburgs bereits vorgearbeitet: eine dialektische Einheit von Reform und Revolution, die ein Zusammengehen unterschiedlicher Strömungen des Sozialismus zu begründen vermag.
Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Angehörigen oder Bekannten während dieser Zeit innehatten. Doch wie gelange ich an welche Informationen? Und wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Diesen Fragen können die TeilnehmerInnen sich im Workshop mit professioneller Anleitung und Unterstützung widmen. Der Historiker Johannes Spohr leitet durch den Tag, liefert Grundlagen, Anregungen und Tipps und geht auf individuelle Fragen zur Recherche ein.
In seinem Buch Nichtidentität und Unbegrifflichkeit. Philosophische Sprachkritik nach Adorno und Blumenberg entfaltet Sebastian Tränkle das Programm einer materialistischen Sprachkritik. Christian Voller und Falko Schmieder werden das Buch kritisch kommentieren und seine philosophischen und gesellschaftstheoretischen Implikationen mit dem Autor diskutieren. Dabei wird es u.a. um die Kritik an Begriffen, die ambivalente Funktion von Rhetorik und um Sprachkrisen als Indizes gesellschaftlicher Krisentendenzen gehen.
Von keiner geringeren als Käthe Kollwitz erhielt Robert Liebknecht (1903-1994) den Rat, Kunst zu studieren und künstlerische Erfahrungen in Paris zu sammeln. Neben Ausstellungen zu Lebzeiten in der DDR (1958 Nationalgalerie), New York, Wien und Paris fanden in jüngster Zeit auch Ausstellungen in Stuttgart, im Berliner Käthe-Kollwitz-Museum und im Robert-Sterl-Haus in Naundorf bei Struppen statt. Einführung: Günter Rieger, Musik: Hannes Zerbe am Eisler-Flügel
Zum umfangreichen Nachlass von Karl Marx gehören ca. 1000 Blatt mit Exzerpten und Auszügen aus mathematischen Büchern oder Notizen - die Mathematischen Manuskripte (MM). Die Mathematikhistorikerin Annette Vogt berichtet über die Editionsgeschichte, ihre Akteure, deren Motivationen und Interpretationen.
Die Region um Afghanistan ist bereits seit der Antike Objekt rivalisierender Mächte. Seit der afghanischen Revolution 1978 schwelt der bis heute andauernde Konflikt. Im Vortrag werden dessen Hintergründe unter Berücksichtigung innenpolitischer Aspekte geschildert. Thesen für eine friedliche Lösung des Konfliktes werden zur Diskussion gestellt. Referent: Dr. Matin Baraki, Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung
Ernst Buschs Filmographie beginnt 1929 mit dem Stummfilm "Katharina Knie" und verzeichnet bis 1932 dreizehn weitere in der Weimarer Republik entstandene Filme. Die Ernst-Busch-Gesellschaft präsentiert dank Dr. Jürgen Schebera diese frühen Filme in einer kleinen Filmreihe.
Die internatoinale Solidarität war und ist ein höchstes Gut. In der Bevölkerung der DDR wurde dies insbesondere mit der Tätigkeit des Solidaritätskomitees der DDR verknüpft. Der Solidaritätsdienst International e.V. ist dessen Rechtsnachfolger und hat seit 1990 über 1.000 Projekte in über 35 Ländern weltweit realisiert. Was bedeutet es heute konkret, Solidarität mit den Menschen im Globalen Süden, aber auch in Europa zu zeigen? Referent: Dr. Rolf Sukowski (Voritzender von SODI)
Ohne ein entschiedenes Eingreifen steuert Europa auf eine Aufrüstung, eine geopolitische Konfrontation und eine mögliche Rückkehr zu den Schrecken der Vergangenheit zu. Die Aufgabe, eine friedliche und sozial gerechte Alternative zu formulieren und zu verteidigen, muss für die fortschrittlichen Kräfte in Europa jetzt höchste Priorität haben. Clare Daly ist seit 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments für den Wahlkreis Dublin.
Über diese Art der Einsätze wollen wir sprechen im SO36 mit Dr. Alexander Oerke. Er ist seit dem 1. August 2022 Bürger- und Polizeibeauftragter des Landes Berlin. In dieser Funktion soll er diskriminierendes und willkürliches Handeln von Behörden untersuchen und ansprechen. Mit ihm auf dem Podium ist Melly Amira, Betroffene und engagiert in der Initiative KOP-Berlin. Moderation: Amina Aziz (TAZ)
Mehr als hundert Jahre nach ihrem Vorfahren macht sich Isabel Fargo Cole von Deutschland auf nach Alaska, von dort über Seattle Richtung Kalifornien, auf den Spuren Arva Fargos und dessen fieberhafter Suche nach dem Gold. Coles Expedition führt tief in die Schürf- und Abgründe des amerikanischen Traums, der mit seinen wirkmächtigen Versprechen bis heute Menschenmassen anzieht und wieder ausspuckt: abenteuerliche Glücksritter, Vagabunden und Helden verblasster Zeitungsmeldungen. Im Mittelpunkt des Abends stehen die sozioökonomischen Mechanismen des „Rausches“ und die Turbulenzen des „Vergoldeten Zeitalters“ um 1900, das frappierende Parallelen zur heutigen Zeit aufweist.
Deutschland, Russland/Sowjetunion/Russland hatten immer dann gute Beziehungen und eine beruhigende Wirkung auf ihr europäisches Umfeld, wenn sie nach gemeinsamen Interessen suchten und sie lebten. Wirtschaftlicher und kultureller Austausch half beiden. Referent: Dr. Stefan Bollinger
Die Konflikte zwischen den Westremigranten und jenen, die aus Moskau in den Ostteil Deutschlands zurückkehrten, gehören zu den zentralen Problemen der DDR-Geschichte. Diesen Intellektuellen schlugen Misstrauen und Verdächtigungen entgegen. Dennoch stützten sie das System und stellten es zugleich infrage. Einzig innerhalb der Partei trugen sie ihre Kritik vor, in der Öffentlichkeit schwiegen sie. Mit dieser Praxis beeinflussten sie auch die Folgegeneration, als deren Repräsentantin Christa Wolf gelten kann. Sonia Combe zeichnet in ihrem Buch die Kämpfe und Gewissenskonflikte dieser kritischen Marxisten nach und fragt, welchen Preis sie für ihre Loyalität zahlten.
Trotz des ungeheuren Verbrechens der Nazis am europäischen Judentum kehrten nach der Befreiung vom Faschismus viele ins Exil gezwungene deutsche Juden in ihre Heimat zurück, um mitzuwirken an der demokratischen Erneuerung Deutschlands. Sie leisteten einen unschätzbaren Beitrag für das geistige, kulturelle und wissenschaftliche Leben in der DDR wie auch in der BRD, der in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist. Der Publizist, Dokumentarfilmer und Songwriter Wolfgang Herzberg berichtet anhand seiner jüdischen Familiengeschichte über Ambitionen und Hoffnungen, aber auch über enttäuschte Erwartungen vor allem linker Juden diesseits und jenseits der Elbe. Referent: Wolfgang Herzberg
Die Veranstaltung soll sowohl die Verfolgung in der NS-Zeit als auch den schwierigen Weg der Erinnerung beschreiben. Mit: Dr. Andrea Genest (Leiterin Gedenkstätte Ravensbrück), Dr. Lutz van Dijk (Historiker, Initiator der Petition zum Gedenken an queere Opfer der NS-Zeit im Deutschen Bundestag), Dr. Rainer Herrn (Medizinhistoriker), es moderiert Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung).
Russlands Krieg gegen die Ukraine, die fortschreitende Klimakrise, Preisexplosion bei den Energiekosten und eine zweistellige Inflationsrate sind Herausforderungen an die Politik, bei denen sich die Bundesregierung zunehmend überfordert zeigt. Wie kann das Land mit einer zukunftsorientierten Politik den Herausforderungen begegnen, den sozialen Zusammenhalt bewahren und zu internationalen Beziehungen beitragen, die auf der Basis des Völkerrechts und nicht auf dem Recht des Stärkeren beruhen?
In Berlins Westen soll die A100 erneuert werden und eine neue Streckenführung bekommen - eine Baumaßnahme, die Jahrzehnte dauern wird. Mit einer Verkehrswende hat das wenig zu tun. Wir wollen uns vor Ort einen Überblick über Stand, Planung und Kritik an diesen Autobahnplänen verschaffen. Einblicke geben werden uns die ehemalige Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher und Uli Riedel vom Kommunalpolitischen Forum
Nach monatelangem Säbelrasseln begannen in der Nacht auf den 20. November Luftangriffe auf kurdische Gebiete im Nordirak und Nordosten Syriens. Eine Bodenoffensive auf das Staatsgebiet souveräner Länder soll folgen. Anders als bei vielen anderen militärischen Aktionen bleibt die Bundesregierung auffällig still bei der Verurteilung des aktuellen Handelns eines ihrer NATO-Partner. Wir wollen über den aktuellen Stand der militärischen Aggression gegen Rojava sprechen und darüber, was wir hier in Europa tun können.
Rechte Influcerinnen vermitteln via Socialmedia eine perfekte Inszenierung rechter Heimatromantik im Instagram-Retrofilter. Die Soziologin Viktoria Rösch klärt über rechte Influcerinnen und deren politischen Inhalte mit ihrer medialen Selbstdarstellung auf.
Mit: Carmen Bärwaldt, Angelika Haas, Ute Thomas, Prof. Rolf Hecker, Norbert Seichter und Andre Eckardt Musikalische Umrahmung: Gina Pietsch und Frauke Pietsch präsentieren Ausschnitte aus ihrem Karl-Marx-Abend.
Der Vortrag erörtert die Entwicklung der globalen Ungleichheit in den letzten dreißig Jahren. Er wird sich auf die jüngsten Schätzungen der globalen Einkommensverteilung für den Zeitraum 2008-2018 konzentrieren sowie auf die politischen Implikationen die wichtigsten aktuellen Veränderungen.
Es ist an der Zeit, Karl Liebknecht wieder aus der Versenkung zu holen. Denn der Mann wird gnadenlos unterschätzt. Kein Linker und keine Linke hat mehr gegen Militarismus, gegen Rüstungskapital und Krieg gekämpft, keiner hat mehr Schützengräben dafür ausheben müssen und keiner hat den Tag der Revolution besser vorausgesehen. Referent: Klaus Gietinger
Welche Rolle spielt die Gewalt, einschließlich der Kriege, für die Herausbildung der Weltgemeinschaft? Ist der Homo sapiens nur eine domestizierte Bestie? Was sind die Kosten und der Nutzen in der Herausbildung der Weltgemeinschaft? Welche Grundpositionen bestehen für die Architektur einer neuen Weltordnung? Warum ist eine "wertebasierte Außenpolitik" ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert? Wie sollte der Begriff "Zeitenwende" dekliniert werden? Referent: Prof. Michael Geiger
Das Erbe Luxemburgs und Liebknechts lebendig zu halten und zu pflegen ist eine ehrenvolle Aufgabe für die heutige Generation. Dabei hilft bereitwillig seit Jahrzehnten eine Frau mit, die einen großen Namen trägt: Maja-Karlena Liebknecht. Befragt wird sie von dem Leipziger Historiker und linken Kommunalpolitiker Dr. Volker Külow.
Die ersehnte Anerkennung blieb dem Schriftsteller Warlam Schalamow zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, dass das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulag am Kältepol der Erde reflektiert, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte ...
Warum empfinden wir Erich Kästner stets als Zeitgenossen, seine Texte als aktuell, wo er doch seit 1974 nichts mehr erzählt? Fast scheint Kästner zeitlos zu sein…
Torsten Schulz, Schriftsteller, Drehbuchautor und Professor an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“, und Jörg Stempel, Schallplattenunterhalter mit Wirtschaftsdiplom und seit vielen Jahre Bewahrer des Erbes von VEB Deutsche Schallplatten Berlin und Amiga, diskutieren zum Jahresende über Rockmusik in der DDR, über philosophische Themen, wie Freiheit durch Mangel, Freiheit durch Überfluss, Protestkultur und Systemgegner, und über Sex, Drugs & Rock 'n' Roll in der DDR.
Als Gegenpol zum Aggressionskrieg Putins gegen die Ukraine stellt sich der Westen als Hort des Guten, der Freiheit und Demokratie dar. Der Kapitalismus scheint bewahrenswert, so wie er ist. Aber die ungelösten globalen Menschheitsprobleme, Mehrfachkrisen und alltägliche Sorgen setzen eine umwälzende Transformation im Kapitalismus und über ihn hinaus auf die Agenda. Wie ist eine solche Transformation zu charakterisieren? Was sind die Konturen einer solidarischen oder demokratisch-sozialistischen Gesellschaftsalternative und der Wege zu ihr? Mit welchen Strategien kann die Linke ihre Schwächen überwinden und notwendige Veränderungen in Gang setzen? Referent: Prof. Dr. Dieter Klein
In Folge 43 unserer 3x3-Reihe stellen wir Niklas Franzen drei Fragen zur Fußball-WM und der aktuellen politischen Situation vor Ort. Niklas ist Korrespondent in Brasilien. Wir fragen, ob auch in Brasilien kritisch über die WM diskutiert wird, ob es dort politische Fanszenen gibt und ob sich Sportler politisch äußern.
Der Krieg politisiert, er reißt das private Lebensglück ins Politische und Gesellschaftliche. Der Krieg schockiert auch, er zerreißt die Decke der Zivilisation, konfrontiert uns mit Archaischem. Gegen die Gewalt scheint das Wort machtlos. Indes wird die Gewalt selten durch Gewalt beendet, sondern durch das Wort. Auch die Kunst des Wortes, die Literatur, verhält sich zum Krieg. Wie im Krieg das erste Opfer stets die Wahrheit ist, ist auch die Literatur nicht gefeit davor, Unwahrheit zu verbreiten.
Das Funkhaus Nalepastraße, bis 1990 Sitz des Rundfunks der DDR, gilt als sein berühmtestes Werk. Begonnen hatte das bewegte Architektenleben Franz Ehrlichs (1907–1984) am Bauhaus in Dessau. 1937 wurde er als Widerstandskämpfer ins KZ Buchenwald gebracht, wo er das Tor mit der Inschrift «Jedem das Seine» gestalten musste ...
Seit Ende 2021 ist Wenke Christoph Staatssekretärin für Integration und Soziales in der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und hat es dort mit Herausforderungen und Krisen zu tun, mit denen die Berlinerinnen und Berliner seit Jahren konfrontiert sind: Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine oder steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten. Wie der Senat diese Krisen bestreiten will, darüber sprechen wir in der Veranstaltung. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Die Eroberungspolitik des Kaisserreichs kostete zehntausenden Menschen das Leben und war das Präludium für den späteren Ersten Weltkrieg sowie nachfolgendes Blutvergießen. Sie führte schließlich auch in der deutschen Arbeiterbewegung zu einer Spaltung zwischen internationaler Solidarität und erwachendem Chauvinismus. Die Konferenz soll dieses Spannungsfeld grenzüberschreitend thematisieren und hierzu auch mit Historikerinnen aus Afrika ins Gespräch kommen. Die Kontroversen innerhalb der damaligen Sozialdemokratie und aktuelle Auseinandersetzungen mit post-kolonialen und imperialismustheoretischen Themen in der heutigen Linken werden damit aktuell.
Die Haitianische Revolution von 1791 gilt als einmalig in der Befreiungsgeschichte Schwarzer und indigener Menschen und als Startpunkt für die Abschaffung systematischer Versklavung. In diesem Jugendseminar für Menschen bis ca. 35 wollen wir den Klassiker "Die Schwarzen Jakobiner" von C. L. R. James näher kennenlernen.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Emanzipation, Gleichberechtigung, Bildungschancen, sichere Arbeitsplätze, Karriere, Kollegialität, Partizipation am kulturellen Leben sowie unmittelbare politische Teilhabe – DDR-Bürger*innen haben nach 1990 viel eingebüßt, sich einiges jedoch auch bewahrt oder wieder erstritten. Zu dieser Erkenntnis gelangten die französischen Historikerinnen Agnès Arp und Élisa Goudin-Steinmann in ihren lebensgeschichtlichen Interviews. Sie zeichnen ein Bild vom Fortleben der DDR nach der DDR jenseits des pauschalen Schlagwortes vom »Leben in der Diktatur«. Mit: Agnès Arp, Claudia Steinitz und Élisa Goudin-Steinmann, Moderation: Karlen Vesper
Warum gibt es überhaupt Judenverachtung? Über diese Bürde der Kirchengeschichte wollen wir an Beispielen christlicher Kunst - nicht nur des Mittelalters - reden. Dass unter den christlichen Reformatoren Martin Luthers Judenverachtung beispiellos ist, soll auch diskutiert werden. Dieserlei schwerwiegende Vorurteile lähmen bis heute nicht nur kritisches Durchdenken, sondern fördern fortlaufend den Aberglauben an die Existenz von Menschen-Eliten. Referentin: Ilsegret Fink
Wie in keiner anderen Magistrale Berlins lassen sich in der Karl-Marx-Allee die verschiedenen Stadien von Architektur und Städtebau der DDR begreifen. Der nachkriegsmoderne Aufbau in Ost-Berlin begann mit der «Wohnzelle Friedrichshain», die auf dem «Kollektivplan von 1946» beruhte. 1950/1951 erfolgte ...
leider muss die für Mittwoch angekündigte Veranstaltung «Warlam Schalamow: Biografie und Poetik» mit Franziska Thun-Hohenstein krankheitsbedingt ausfallen. Wir werden uns bemühen, die Veranstaltung im nächsten Jahr nachzuholen.
Führt "der Westen" einen Wirtschaftskrieg gegen Russland? Der Begriff sorgte zuletzt für Streit im Bundestag. Über die Wirtschaftssanktionen im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine sprechen wir mit dem Ökonomen Maurice Höfgen.
Die Bekämpfung der Corona-Pandemie offenbarte neben nicht zu bestreitenden guten Ergebnissen zugleich drastisch die Schwächen, Lücken und Defizite eines eigentlich leistungsfähigen, aber zunehmend privatisierten, den Profitinteressen untergeordneten Gesundheitssystems. Es werden Ansatzpunkte für dringend nötige Korrekturen zur Diskussion gestellt, die – den politischen Willen vorausgesetzt – durchaus auch machbar wären. Dabei können Konzept und Ergebnisse des Gesundheitswesens in der DDR, wie die Polikliniken, die gesundheitliche Betreuung der Kinder oder in den Betrieben von Nutzen sein. Referent: Dr. med. Heinrich Niemann
Hendrik Lehmann, der sich in den letzten Jahren beim Tagesspiegel im Rahmen einer intensiven Recherche des Innovation Lab mit der Entwicklung des Wohnungsmarkts in Berlin und Deutschland beschäftigt hat („Wem gehört Berlin?“, „Cities 4 Rent“), vertritt die These, dass es seit der Finanzkrise von 2007ff. einen Trend gibt: Die Entwicklung in Berlin wird zum Vorbild anderer europäischer Städte. Auch in traditionell eigentumsgeprägten Städten wird das Modell Miete zunehmend attraktiver für große Investments. Vielleicht passt sich also nicht Berlin der europäischen Normalität an, vielmehr gibt es zunehmend auch in anderen europäischen Städten eine Konzentration von Mietwohnungen bei großen Immobilienfirmen statt Einzeleigentum.
Der 1920 in New York geborene Melvin Lasky wurde nach 1945 zu einem der am besten vernetzten amerikanischen intellektuellen Mittler in Europa. Seine Vita war untrennbar mit der Geschichte des Kalten Krieges verflochten, nicht nur wegen seiner persönlichen Entwicklung vom jüdischen Trotzkisten zum intellektuellen Antikommunisten, sondern auch wegen der Bedeutung seiner Tätigkeit im Kontext desselben.
Paul Werner Wagner war und ist Initiator und Moderator vieler Veranstaltungsreihen. So befragte er seit 2000 namhafte Filmschaffende der DEFA über ihr Leben und Wirken, ihre größten Erfolge, aber auch Schattenseiten ihres Lebens vor und hinter der Kamera. Aus den öffentlichen Gesprächen mit fünfzehn DEFA-Filmschaffenden hat Paul Werner Wagner eine Auswahl getroffen. Der Journalist Hans-Dieter Schütt hat die Dialoge gekürzt und bearbeitet. Das Buch im Quintus-Verlag Berlin bietet einen Querschnitt aus künstlerischem Schaffen, politischen Haltungen und Lebenswegen.
Referentin: Dr. Nina Röttger und Khaled Davrisch Moderation: Charlotte Tinawi (Referentin Syrien, Iran, Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Die Ursprünge der Kritischen Theorie reichen zurück in die Jahre 1922/23. Kommunisten, die vom tatsächlichen Verlauf der Revolution enttäuscht, nicht selten auch abgeschreckt waren, trafen auf junge, bürgerlich sozialisierte Akademiker, die über die eng gesteckten Grenzen der neukantianischen Erkenntniskritik hinausdrängten. Unter der Parole "Rückkehr zu Marx" diskutierten sie das Kapital und begründeten jene Form des historischen Materialismus, der sich dann zur Kritischen Theorie weiterentwickeln sollte.
Elisa Giustinianovich ist Vertreterin der feministischen Coordinadora 8M in Punta Arenas, der Plataforma Feminista Constituyente y Plurinacional und der Umweltbewegung MAT. Sie ist von Beruf Chemikerin und entwickelt Biokonverter und arbeitet in der Umwelt-NGO CERES. Als gewählte Vertreterin im verfassungsgebenden Konvent war sie bis Januar als Vizepräsidentin tätig und arbeitet in der Kommission “Participación Popular y Equidad Territorial” an Vorschlägen des Verfassungsentwurfes ...
Die Welt teilt sich auf in eine auf die USA und die NATO ausgerichtete Welt des Finanzkapitalismus, mit hohen Kosten, die post-industriell und schuldenbelastet geworden ist, und in eine auf China und Russland ausgerichtete eurasische Mischwirtschaft, in der die Basisinfrastruktur als öffentliche Dienstleistung zu subventionierten Preisen oder kostenlos zur Verfügung gestellt wird und in der das Geld- und Finanzsystem ein öffentliches Versorgungsunternehmen ist, das darauf abzielt, Kredite für die "reale" Wirtschaft bereitzustellen, anstatt Immobilien und bestehende Vermögenswerte mit Schulden zu belasten.
Daniela Dahn präsentiert neue Texte zum Krieg in der Ukraine und solche über seine Vorgeschichte. Sie zeigt, dass der Westen Teil des Problems ist und die UNO gestärkt werden muss. Und sie wendet sich gegen Denkverbote, denn wer den Opfern helfen will, sollte die Genesis von Krisen und Kriegen zur Kenntnis nehmen.
Boden, Rente und Miete scheinen auf den ersten Blick nicht zentral für Marx' Kritik der politischen Ökonomie. Zentraler und dringlicher sind andere Kategorien und Bestimmungen wie etwa Wert, Geld, Ware, die Ware Arbeitskraft, Produktion und Zirkulation oder der Begriff der Klasse, doch letztlich findet sich gerade auch in den Kategorien Boden, Rente und Miete ein Widerspruch von Arbeit und Kapital wieder ...
Der Anteil von Frauen an wohnungslosen Menschen wächst dramatisch, er beträgt nach Schätzungen derzeit mehr als 30 Prozent. Die Notlage der betroffenen Frauen ist jedoch weniger sichtbar als die von Männern. Sie ist eng verbunden mit extremer Armut und Demütigung. Manche Frauen versuchen, bei Bekannten und Verwandten Unterschlupf zu finden, andere kehren in ihr Elternhaus zurück, nicht wenige gehen aber auch in ihrer Verzweiflung zu den gewalttätigen Partnern zurück. Ist der aus den USA kommende Ansatz "Housing First" die Lösung, um Obdachlosigkeit zu verhindern bzw. zu beenden?
Das internationale Kolloquium thematisiert den Vorschlag des Landes Berlins, die großen Ensembles des Berliner Wiederaufbaus unter dem Titel „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“ auf die deutsche Tentativliste zum Weltkulturerbe zu setzen. Berlins erster Antrag 2014 wurde gewürdigt, aber mit der Bitte um Überarbeitung zurückgestellt. Nun soll der erneut gestellte Antrag mit Expert*innen erörtert werden.
Es ist ein trauriges Phänomen, dass Linke in aller Welt die Neigung haben, das Trennende in den Vordergrund zu stellen und das Gemeinsame und Verbindende zu übersehen, obwohl doch seit fast 175 Jahren unter Berufung auf das Kommunistische Manifest gilt: »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« Referent: Dr. Ronald Friedmann
Der Rätekommunismus verkörpert, so scheint's, das gute Gewissen der radikalen Linken: Die Strömung und ihre Theoretiker (es gab nur sehr wenige Theoretikerinnen…) verkörpern den antiautoritären, staats- und organisationskritischen Aspekt des Kommunismus. Hellsichtig kritisierten sie bereits Anfang der 20er Jahre die konterrevolutionären Tendenzen der Bolschewiki und die Involution, also die Rückbildung, der russischen Revolution ...
Maximales Teilnehmeralter: 36 Jahre.
Linke fassen den Begriff »Totalitarismus« nur mit spitzen Fingern an. Der Verdacht liegt nahe, dass er bloß dazu dient, die Unterschiede zwischen faschistischer und stalinistischer Gewaltherrschaft zum Verschwinden zu bringen. Heinz Langerhans fragt gleichsam umgekehrt: Was wäre, wenn die krisenhafte Entwicklung der Produktivkräfte immer umfangreichere Staatsinterventionen verlangt und auch die Organisationen der Arbeiterklasse selbst Teil dieser Kapitalisierungsmaschine werden?
Laudatio: Dr. Anita Kühnel (Kunsthistorikerin, Berlin), Musik: Tobias Schiller (Klarinette)
Es scheint, als stünden sich beim Klimawandel ein rechtschaffenes "Wir" auf der einen Seite und eine korrupte/versagende/leugnende politische und mediale Klasse auf der anderen schroff gegenüber. Doch das ist irreführend und auf gefährliche Weise selbstherrlich.
Am 2. Oktober 2022 finden in Bulgarien Parlamentswahlen statt. Das sind die vierten Parlamentswahlen innerhalb der letzten zwei Jahre, da bisher keine der politischen Parteien eine Mehrheit bekommen konnte, um eine stabile Regierung zu bilden. Die Referentin wird eine Analyse der Ergebnisse der Parlamentswahlen vornehmen und auf ihre Auswirkung auf die politische Situation und die schwere Wirtschaftslage im ärmsten Land der Europäischen Union sowie auf die Herausforderungen für die Linke in Bulgarien eingehen.
Lateinamerika, der umkämpfte "Hinterhof" der USA, rückt wegen der dortigen politischen Entwicklungen immer wieder in das Zentrum weltweiter Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt der Veranstaltung wird das Geschehen speziell in Chile nach dem Verfassungsreferendum, in Kolumbien unter der neuen Regierung Gustavo Petro und die Lage in Brasilien nach der ersten Runde der Präsidentsschaftswahlen stehen. Eindrücke einer kürzlich absolvierten Kuba-Reise anläßlich des 30. Jahrestages von Cuba Sí werden die Ausführungen abrunden. ...
Das Winsviertel liegt zwischen Greifswalder Straße und Prenzlauer Allee. Auf den ersten Blick lockt der Kiez nicht mit großen Sehenswürdigkeiten. Aber blickt man hinter die Fassaden, kommt viel Spannendes und Überraschendes zum Vorschein: Reste von der Grenzübergangsstelle Bornholmer Straße, ein verstecktes Umspannwerk, ein Überbleibsel des alten Gaswerkes, ein verwilderter Friedhof und einer der schönsten Drehorte der Serie „Babylon Berlin“.
Zur Idee der Planungsstadt, zum Leben und dem Werdegang der Industriestadt nach 1989 wird uns der Architekturhistoriker Thomas Flierl auf mehreren Stationen Auskunft geben. Wir besuchen die Kulturfabrik KuFA und sprechen mit dem Geschäftsführer Uwe Proksch über die kulturellen Herausforderungen einer zunehmend älter werdenden und schrumpfenden Industriestadt. Über die Zeit der rechtsradikalen Ausschreitungen und Gewalt 1991 diskutieren wir mit Matthias Groß von der Initiative "Pogrom 91" und besuchen auch die Orte des damaligen Geschehens. Als in Hoyerswerda Geborener setzt er sich mit der Initiative für die Aufarbeitung dieser rassistischen Krawalle in seiner Heimatstadt ein.
Vor 45 Jahren wurde der Grundstein für den ersten Wohnblock in Marzahn gelegt. Innerhalb weniger Jahre entstand im Osten Berlins ein kompletter Stadtteil. Zentral an der Planung beteiligt war Prof. Wolf Eisentraut. Vor allem der Aufbau des kulturellen Lebens und einer Infrastruktur, die Marzahn für die neuen Bewohner*innen lebenswert machen sollte, lag ihm am Herzen. Im ersten Teil sprechen wir mit Wolf Eisentraut über die Zeit vom Anfang bis in die neunziger Jahre, über kulturelle Planungen und was daraus geworden ist. Im zweiten Panel geht es um Gegenwart und Zukunft, um eine Bestandsaufnahme und Perspektiven des kulturellen Lebens im Bezirk. Wir haben dazu Aktive aus unterschiedlichen kulturellen Bereichen eingeladen.
Unsere heutigen Gäste haben in den vergangenen Jahren Zeitzeugen über ihr Leben und Wirken in der DDR befragt und/oder Zeitzeugnisse ihres damaligen Lebens gesammelt sowie Aspekte des gesellschaftlichen Lebens in der DDR untersucht. In einer Podiumsdiskussion wollen wir Beweggründe, Ziele und Ergebnisse ihrer Aktivitäten erörtern. In einem zweiten Teil präsentieren die Akteure an Tischen Ergebnisse ihrer Aktivitäten und stellen sich der Diskussion mit den Anwesenden.
Seit über zwei Wochen gibt es massenhafte Proteste im Iran. Die Revolte entzündete sich am Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Teheraner Polizeigewahrsam. Haben diese Massenproteste, Streiks und Verweigerungen das Potenzial, die herrschende Ordnung im Iran umzupflügen? In einem 3x3 Videointerview beantwortet Hamid Mohseni unsere drei Fragen.
In vielen westlichen Medien wird die Volksrepublik als enger Verbündeter Russlands dargestellt. Die chinesische Regierung betont hingegen ihre Neutralität und hatte vor dem russischen Angriff auch sehr enge wirtschaftliche Beziehungen zur Ukraine. Prof. Felix Wemheuer analysiert in seinem Vortrag die Beziehungen der Volksrepublik zu Russland, Ukraine und den USA.
Im November beginnt die Fußball-WM der Männer in Katar. Die Scheichs haben sich nicht lumpen lassen und Stadien und Infrastruktur in den Wüstensand geklotzt. Wir geben denen ein Podiumsplatz, die diese Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen ausgeführt haben und diskutieren im Anschluss darüber wie weit die Kommerzialisierung des Fußballs noch gehen soll.
Welly Schielmann war in Zwickau im antifaschistischen Widerstand, den sie auch nach der Verhaftung ihres Mannes durch die Gestapo fortführte. Elisabeth Mommer hat mit ihren Schwestern in Düsseldorf den Nazis die Stirn geboten und floh nach mehrfacher Verhaftung schließlich ins sowjetische Exil. Die Erfahrungen der Mutter und der Schwiegermutter, zwei starke, emanzipierte Frauen, prägten maßgeblich den Lebensweg von Marlene Vesper, die sich zeitlebens für Antifaschismus, Frauenrechte und internationale Solidarität eingesetzt hat. Referentin: Karlen Vesper
In ihrem intensiven Briefwechsel beschäftigen sich Peter Hacks und Kurt Gossweiler mit grundsätzlichen Fragen: Welches sind die Klassen und die Klassenkämpfe in sozialistischen Gesellschaften? Welchen Anteil hatten Persönlichkeiten wie Nikita Chruschtschow am Zerfall des Sozialismus in der Sowjetunion und in der DDR? Wie wäre die Niederlage von 1989-90 zu vermeiden gewesen? Und welcher Organisationsformen, Bildungsformen, Kampfformen bedarf es für einen zukünftigen Sozialismus? In der Veranstaltung werden einige der Briefe zu Gehör gebracht. Referent: Dr. Matthias Oehme, Verleger und Herausgeber des Briefwechsels
Am 19. März 2018 starb Moishe Postone. Obwohl er den größten Teil seines Lebens in den USA lebte, war es die deutsche Linke, in welcher „der letzte Frankfurter“ (FAZ) seine eigentliche Wirkung hatte. Wir wollen an dem Abend im ://about blank über Postones Kritik sprechen. Den Abend eröffnen wird ein Film mit einem Interview, gefolgt von einer kleinen Einführung in Postones Gesellschaftskritik. Anschließend wollen wir in einer Gesprächsrunde mit Christine Achinger (Warwick), Timo Daum (Leipzig) und Frank Engster (Berlin) die Stärken und Schwächen seiner Kritik, ihre Diskussion in der (deutschen) Linken und Postones persönliches Verhältnis zu ihr diskutieren.
Warum es essenziell ist, die globale Perspektive im Kampf für Klimagerechtigkeit mitzudenken, und wie sich Menschen auch lokal dafür einsetzen können, besprechen wir gemeinsam mit Tetet Lauron (Beraterin für Internationale Klimapolitik, Rosa-Luxemburg-Stiftung New York), Didem Aydurmuş (Die Linke) und Tobias Trommer (Aktionsbündnis A100 Stoppen!), moderiert von David Williams (Programmleitung Klimagerechtigkeit, Rosa-Luxemburg-Stiftung New York).
Wie DIE LINKE wieder Vertrauen in der Bevölkerung zurückgewinnen will und welche Alternativen sie gegenüber der aktuellen Ampel-Politik anbieten möchte, darüber diskutieren wir mit der Parteivorsitzenden Janine Wissler.
Im Rahmen der aktuellen Fotoausstellung anlässlich des 20. Todestages von Charlotte von Mahlsdorf zeigen wir den Film "Ich bin meine eigene Frau" (Drehbuch und Regie: Rosa von Praunheim, D 1992, nach der gleichnamigen Autobiografie von Charlotte von Mahlsdorf). Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Michael Unger, Urgestein und Chronist der Berliner Schwulen-und Lesbenbewegung, über Charlotte von Mahlsdorf, das queere Leben in der DDR und die gemeinsamen Aktivitäten in der Homosexuellen Interessengemeinschaft Berlin. Moderation: Bodo Niendel
Als "Rote Kapelle" fasste Gestapo eine Gruppen zusammen, die auf verschiedene Weise Widerstand gegen den NS leisteten. Viele kennen zwar den Namen, wissen aber kaum etwas über ihre die Beteiligten und ihre Tätigkeit. Die Tour orientiert sich an den Stationen des Audio-Video Guides und führt uns an Orte in Berlin-Mitte, an denen das Wirken der Freundeskreise um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack dokumentiert ist.
Der Workshop fällt leider aus.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Diskussionsrunde über die Geschichte des Tuntenhauses auf der Mainzer Straße, über Hausbesetzungen, queere Stadtpolitik, Schaffung von Freiräumen und aktuelle Aneignungskämpfe im städtischen Raum. Spaziergang über die Mainzer Straße mit einem alten Aktivisten aus dem Tuntenhaus und Andrej Holm und im Anschluss eine Diskussion mit den Bewohner*innen des späteren Tuntenhauses in der Kastanienallee, den alten Tuntenhausbesetzern und Andrej Holm ...
Die bisherige Geschichte der Menschheit – eine Abfolge von Kriegen. Hatte Carl von Clausewitz mit seiner These recht, dass Krieg die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln sei? Wenn Ursachen, Triebkräfte und Formen von Kriegen nicht erkannt werden, wissen Friedensbewegte nicht, wofür oder wogegen sie zielführend kämpfen sollen oder kämpfen gleich gar nicht.
Über das Resümee des "Krieges gegen den Terror" und darüber, wie sich trotz aller Widrigkeiten von einzelnen für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt wurde, sprechen wir am Abend des 11. September und zeigen den prämierten Kinofilm „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“. Auf dem Podium nehmen Platz: Laila Stieler (sie schrieb das Drehbuch für „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“) und der Journalist John Goetz, der zum Gefangenenlager Guantanamo Bay, dem Drohnen- sowie dem Afghanistankrieg Dokumentationen erstellt hat. Den Abend moderiert die Juristin Elif Eralp (MdA)
Mit dem nationalsozialistischen Vierjahresplan beginnt 1936 eines der größten Infrastrukturprojekte des „Dritten Reichs“. Ziel dieses Plans war die Herstellung der „Kriegsfähigkeit“ der deutschen Wirtschaft bis zum Jahr 1940. Ein Schlüssel hierzu sind die synthetischen Stoffe, die eine zentrale Rolle beim Vorhaben einer möglichst vollständigen Rohstoffautarkie des "Dritten Reichs" gespielt haben. Zur Popularisierung dieser neuen Substanzen wird ein großer propagandistischer Aufwand betrieben, und auch Romane widmen sich ihnen, so zum Beispiel "Anilin" von Karl Aloys Schenzinger.
Die Lieder und Texte des ersten Teils des Konzertes führen uns in die Zeit der beiden Weltkriege und vermitteln ein Bild von den Kriegszeiten, die uns in Europa seit 1945 – mit Ausnahme von Jugoslawien und der Ukraine – bisher erspart geblieben sind. Im zweiten Teil des Konzertes spielt der chilenische Gitarrist, Dichter, Komponist und Liedermacher Nicolás Miquea eigene Friedens- und Lebenslieder.
Andreas Ulrich ist als „Fußballerklärer“ in der Sendung „Arena Liga live“ weit über die Senderegion von Radio Eins bekannt. In dem Buch „Die Kinder von der Fischerinsel“ entdeckt er seine Geschichte und die ehemaliger Mitschüler, Freundinnen und Nachbarn wieder. Einige dieser Geschichten wird er uns vor Ort erzählen und uns die Erinnerung an ein Leben auf der Fischinsel zu DDR-Zeiten authentisch nahebringen.
Steigende Preise sind das große Thema seit dem Ukrainekrieg. Allerdings scheinen sich derzeit ganz unterschiedliche ökonomische und politische Entwicklungen zu überlagern, über deren Zusammenhang und Auswirkungen Unklarheit herrscht: die Geldpolitik nach der Finanzkrise und ihren Folgen, die Corona-Krise und nun der Krieg und die Sanktionen. Ulrich Busch wird in dieser undurchschaubaren Gemengenlage die zentrale Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Blick nehmen.
Macron wurde als Präsident zwar wiedergewählt. Erneut stand er Le Pen im zweiten Wahlgang gegenüber. Im Westen also nichts Neues? Doch: Macron steht unter Druck. Der linke Kandidat Mélenchon konnte sein Ergebnis gegenüber 2017 verbessern. Bei der Parlamentswahl erlebte Macrons Bündnis zudem eine deutliche Schlappe. Die Linke hat sich erfolgreich zur "NUPES" zusammengeschlossen. Was erklärt dieses Wahlergebnis? Was sind die Perspektiven für linke Bewegungen und Parteien? Welche Gefahren gehen von der radikalen Rechten aus? Referent: Lev Lhommeau
Die Verlängerung der A100 ist nicht nur teuer, sondern umstritten. Mit einem Stadtspaziergang entlang der Baustelle möchte wir bauliche Alternativen vorstellen.
Es ist noch nicht lange her, da konnte aus guten Gründen vermutet werden, dass die Erinnerung an den Holocaust eher zu- als abnehme. Diese Zeit scheint inzwischen vorbei zu sein.
Die Führung beginnt an der Gedenkstätte der Sozialisten. Dort lernen die Teilnehmenden eine Reihe der dort Begrabenen über ihre inhaltlichen Forderungen und ihren Lebensweg kennen. Weiter geht es über den Pergolenweg zu dem Denkmal an den historischen Gräbern von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ganz am Ende des Friedhofes. Besonders interessant ist die vorübergehende Installation an den ehemaligen Gräbern von Karl und Rosa und die Darstellung des beeindruckenden Denkmals von Mies van der Rohe. Führung: Uwe Hiksch
Argentinien ist weltweit eines der Vorzeigeländer bezüglich LGBTIQ* Gesetzgebung und hat beispielsweise schon 2010 die Ehe für alle eingeführt. Gleichzeitig haben die langjährigen queeren und feministischen Kämpfe für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche oder gegen Gewalt Signalwirkung in die Region und auch über den Kontinent hinaus. Der Dokumentarfilm zeigt die Perspektiven von sieben Personen der LGBTQI*-Community in Buenos Aires. Im Anschluss wird Kai Münch, einer der Macher des Films, über die Entstehung und Hintergründe berichten und über die aktuelle Situation in Argentinien sprechen.
Treff ist um 7:45, Abfahrt um 8. Zunächst geht es nach Wittenberge, wir erfahren viel über die Stadtentwicklung der letzten 30 Jahre, besichtigen die Stadt und das Veritas-Werk. Anschließend geht es nach Lenzen, wo wir den Elbdeich erkunden und anschließend zu Abend essen. Gegen 21 Uhr sind wir zurück in Berlin. Tickets kosten 60 / erm. 45 € und sind über die Geschäftsstelle erhältlich.
Walter Benjamin und Siegfried Kracauer lebten und schrieben über Charlottenburg und Berlin als Stadt kindlicher Abenteuer, als Kosmos der kapitalistischen Moderne, als Ort der Industrialisierung, Kommodifizierung und der Zirkulation. In der DenkMalTour lesen wir ausgewählte Auszüge der 'Stadtbilder' und -beobachtungen beider Autoren, um der skizzierten Sozial-, Alltags- und Geistesgeschichte 'vor Ort' nachzugehen.
Dem Titel nach ist die "Dialektik der Aufklärung" das bekannteste Werk der Kritischen Theorie. Geschrieben wurde das Buch von den prominentesten Köpfen der Frankfurter Schule, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Generationen von Linken und Gesellschaftskritiker_innen setzten sich vor allem mit den Überlegungen in den Abschnitten "Kulturindustrie, Aufklärung als Massenbetrug" sowie "Elemente des Antisemitismus. Grenzen der Aufklärung" auseinander. Zum 75. Geburtstag widmen wir uns dieser Schrift und ihrer Entstehungsgeschichte. Referentin: Prof. Eva-Maria Ziege
Da der Referent erkrankt ist, findet die Veranstaltung hybrid statt. Dr. Frank Engster hält seinen Vortrag vom heimischen Laptop aus, wir übertragen live auf die Leinwand in unseren Veranstaltungsraum und haben danach auch die Möglichkeit, mit ihm zu diskutieren und Fragen zu stellen. Also kommen Sie gern vorbei, es wird (fast) wie gewohnt ablaufen. Da wir ein Zoom-Meeting einrichten, um den Vortrag zu übertragen, gibt es für Sie auch die Möglichkeit, digital an der Veranstaltung teilzunehmen. Wer das gern möchte, schreibe uns bitte kurz per Mail, dann schicken wir den Zoom-Teilnahmelink zu.
Was sind die geostrategischen Interessen Russlands? Welches sind die Auswirkungen für die EU und die deutsche Wirtschaft? Droht gesamtwirtschaftlich eine Rezession zusammen mit hohen Inflationsraten? Was sind die Folgen der Sanktionen, vor allem durch ein komplettes Embargo für die russischen Energieressourcen? Im Mittelpunkt steht schließlich die Frage: Welche Folgen hat diese militärisch-ökonomische Herausforderung für die Fortsetzung des ökologischen Umbaus? Referent: Prof. Rudolf Hickel
Hermann von Wißmann (1853–1905) begleitete als preußischer Leutnant eine Expedition in Zentralafrika. Dabei gelang ihm die Durchquerung des Kontinents von Ost nach West. Es folgten Expeditionen im Dienste des belgischen Königs im Kongobecken. Bis heute wird Hermann von Wißmann als Afrikaforscher und Kämpfer gegen den Sklavenhandel angesehen. Doch stimmt diese Sichtweise? Wie weit war Wißmann in die Verbrechen des Kolonialismus verwickelt?
Am 20. Juli 1932 setzte der monarchistisch gesinnte Reichspräsident Paul von Hindenburg die preußische Regierung unter dem langjährigen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun ab. Die als „Preußenschlag“ bekannten Vorgänge zerschlugen den Mythos von Preußen als „republikanischem Bollwerk“, die Reaktion der Arbeiterbewegung blieb aus. Wir wollen das Ereignis, seine Vorgeschichte und seine Folgen auf einem Stadtrundgang mit dem Historiker Dietmar Lange rekapitulieren.
Leander Scholz, Dr. habil., ist Philosoph und Schriftsteller. Zurzeit ist er Research Fellow am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Kultur- und Medienphilosophie, Politische Philosophie, Politische Ökologie, Identitätspolitik und Thanatologie ...
Sie wollten im Mai dieses Jahres in der Ukraine heiraten, doch Putins Krieg vereitelte das Vorhaben. Der aus Bielefeld stammende Wahlberliner Martin Damisch und Oksana Bozhuk aus dem westukrainischen Kamin-Kaschyrski berichten, wie sie sich kennengelernt haben und wie sie dem Krieg trotzen.
Zur Vernissage ist der Film "Sonntagskind" von Carmen Bärwaldt zu sehen. Die Regisseurin ist anwesend.
Wolfgang Gehrcke und Christiane Reymann haben aus der Nähe und durch die Jahre die wundersame Mutation der Grünen verfolgt. Moderation: Dr. Inge Pardon
Nikolai Okunew hat für seine Dissertation "Red Metal" (2021) auf Basis umfassender Archivrecherchen, dutzender Interviews und der breiten Szene-Überlieferung die Geschichte der Heavy-Metal-Szene in der DDR rekapituliert. Er zeigt, wie sich ihre Bands entwickeln und die Fans an den Wochenenden scharenweise in alle Ecken des Landes fahren, um dort zu feiern, zu trinken und zu headbangen. Konflikte mit der Polizei und der Stasi werden dabei ebenso deutlich wie die Rolle des Radios, das den Heavy Metal ins Land trägt. In der Friedrichshainer Metal-Kneipe Brutz&Brakel stellt Nikolai Okunew seine Forschungsergebnisse vor und diskutiert mit Zeitzeugen und Gästen.
Das 2016 in seiner historischen Gestalt wiederaufgebaute Schloss mit seiner Kunstgalerie, die regelmäßig auch Kunstwerke aus der DDR zeigt, spiegelt Berliner Geschichte. Dr. Heinrich Niemann führt uns auf dem historischen Rundgang durch Villa und Landschaftspark.
Am Sonntag, den 19. Juni 2022, gewann zum ersten Mal in der Geschichte Kolumbien ein linker Präsidentschaftskandidat die Wahlen: Gustavo Petro. Aus diesem Anlass haben wir in unserer aktuellen 3*3-Folge mit Karin Gabbert gesprochen. Die Referatsleiterin Lateinamerika der RLS gibt Auskunft über den Ausgang der Wahl und die Herausforderungen für eine linke Politik in Kolumbien ...
Über die Inszenierung des Stückes am Berliner Ensemble ab 1951 mit Ernst Busch, Helene Weigel und weiteren referiert Helmut Heinrich von der Ernst-Busch-Gesellschaft. Moderation: Christian Beyer
Die Veranstaltung mit Manfred Sapper soll einen Anstoß zur Selbstverständigung geben. Manfred Sapper ist Politikwissenschaftler und leitet die Zeitschrift Osteuropa. Er wird den"Putinismus" analysieren und fragen, welche Determinanten die Russland- und Osteuropapolitik künftig bestimmen. Moderation: Christoph Lieber
„Brasilien über alles, Gott über allen“, lautete die Wahlkampfparole von Jair Bolsonaro. Sein fulminanter Aufstieg hat Brasilien verändert. Soziale und gesellschaftliche Errungenschaften wurden systematisch zurückgedreht, die Auswirkungen des rechten Kulturkampfes sind überall spürbar. Mit Bolsonaros Segen haben sich fundamentalistische Christ*innen in der Politik festgesetzt, Invasor*innen haben ganze Landstriche in Amazonien erobert, es sind immer mehr Waffen im Umlauf ...
Nach dem Prinzip der "Schwammstadt" ist das Regenwasser vor Ort zu speichern und während der Trockenperiode abzugeben. Wie mit dieser Strategie einer zunehmenden Versiegelung begegnet werden kann, welche Maßnahmen damit verbunden sind und wie der Stauraumkanal im Mauerpark in dieses Konzept eingebunden ist, wird uns Kay Joswig in der Veranstaltung vorstellen. Er erarbeitet bei den Berliner Wasserbetrieben Strategien und Konzepte zur Abwasserentsorgung. Nach einem Einführungsvortrag in unseren Räumen werden wir einen kleinen Spaziergang zum Gleimtunnel und zum Mauerpark unternehmen.
"Schön ist der Frieden, wenn du seiner sicher bist", heißt es in einem Friedenslied, das Hartmut König vor einem halben Jahrhundert schrieb. Es ist heute aktueller denn je. "Kunst für die Friedensbewegung" - Zu diesem Thema erzählt der Mitbegründer des "Oktoberklubs" am 14. Juni im Seniorenklub. Moderation: Helga Labs
In Berlin herrscht Wohnungskrise, insbesondere für Frauen* und Queers. Geschlechterverhältnis und die kapitalistische Trennung von Reproduktion und Produktion bestimmen Wohnen und Städte. Gentrifizierungsprozesse und Mietpreissteigerungen verstärken diese Missverhältnisse. Höchste Zeit, die Wohnungsfrage feministisch zu stellen!
Marx und Engels wollten sich auf dem Niveau des universitär vermittelten naturwissenschaftlichen Grundlagenwissens bewegen können. Zeugnisse ihrer Studien sind die reichlichen Exzerpte, die Lesespuren in ihrer naturwissenschaftlichen Bibliothek und die persönliche Konversation mit naturwissenschaftlichen Größen. Fragen der Nachhaltigkeit kamen nicht zu kurz. Referent: Dr. sc. Carl-Erich Vollgraf (Wissenschaftshistoriker; Mit-Bearbeiter der MEGA²)
Die Bustour macht vertraut mit dem bewegenden Schicksal der Stadt Frankfurt und ihrer Gegenwart, sie führt über die Oder nach Slubice mit einer Einladung zu polnischem Borschtsch und Piroggen. Zum Abschluss wird die Reisegruppe empfangen vom Oberbürgermeister Frankfurts, Herrn René Wilke (Die Linke).
Spätestens seit dem "Ende der großen Erzählungen" (Lyotard) gilt Geschichtsphilosophie in weiten Teilen der Geistes- und Kulturwissenschaften als totalitarismusverdächtig. Dieser Verdacht scheint sich auch aktuell zu bestätigen, bedienen sich doch Autokraten und Diktatoren historischer Großerzählungen, mit denen sie Politik machen und rechtfertigen. Wird Geschichtsphilosophie notwendigerweise zur Komplizin von Politik, ja treibt sie diese sogar an? Und wie lässt sich die Frage nach der Geschichte seitens der Philosophie in kritischer Absicht behandeln? Referentin: Christine Blättler
Benjamin hatte seine Thesen "Über den Begriff der Geschichte" als eine Art Vermächtnis gesehen. Der Text konstituiert und bündelt den Versuch einer kopernikanischen Wende der Geschichtsbetrachtung, die zu einem neuen, kritischen Verständnis von Geschichte führen soll. Seit den 1970er Jahren hat sich eine intensive Diskussion um diesen Text entwickelt, der heute zu den kanonischen Texten der Kulturwissenschaft zählt. Im Rahmen des Workshops soll er einer genauen Lektüre und Interpretation unterzogen werden. Der Workshop ist als Seminar für Jugendliche und junge Erwachsene konzipiert. Empfohlen wird eine Vorablektüre des Textes.
Achtung: Der ursprünglich geplante Vortrag von Antje Leetz wird krankheitsbedingt verschoben und im Herbst nachgeholt. Wir wünschen gute Besserung! Die Konflikte zwischen den Westremigranten und jenen, die aus Moskau in den Ostteil Deutschlands zurückkehrten, gehören zu den zentralen Problemen der DDR-Geschichte. Diesen Intellektuellen schlugen Misstrauen und Verdächtigungen entgegen. Dennoch stützten sie das System und stellten es zugleich infrage. Einzig innerhalb der Partei trugen sie ihre Kritik vor, in der Öffentlichkeit schwiegen sie. Mit dieser Praxis beeinflussten sie auch die Folgegeneration, als deren Repräsentantin Christa Wolf gelten kann. Sonia Combe zeichnet in ihrem Buch die Kämpfe und Gewissenskonflikte dieser kritischen Marxisten nach und fragt, welchen Preis sie für ihre Loyalität zahlten.
Wenzel ist seit Jahrzehnten als Sänger, Musiker, Komponist, Clown, Regisseur, Theatermacher und Schriftsteller aktiv. Wir sprechen mit ihm über Kunst in diesen schwierigen Zeiten und über Konrad Wolf, zu dem er 2019 gemeinsam mit Antje Vollmer ein Buch veröffentlicht hat. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Welche Eigentümertypen gibt es in Berlin? Wie und warum verschleiern die wirklichen Immobilienbesitzer ihr Eigentum? Und was für Folgen entstehen daraus für Wohnungs- und Gewerbemieter? Wie verändert sich die Struktur auf dem Gewerbeimmobilienmarkt am Ku-Damm? Dem widmen wir uns auf einem zweistündigen Spaziergang über vier Kilometer. Unterwegs ist es möglich, Strecken mit der U-Bahn bzw. dem Bus zu fahren.
Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, KollegInnen oder Vereinsmitglieder während dieser Zeit innehatten. Wer sich auf den Weg der Recherche begibt, ist nicht immer im Besitz umfangreicher Dokumente. Doch wie gelange ich an welche Informationen? Und wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Dem widmen wir uns im Workshop.
"Der singt und tanzt als bunter Hund in jedem Hausflur!", sei über ihn oft gesagt worden, mal mit neidischem, mal mit achtungsvollem Unterton. Peter Bause nahm dies stets als Kompliment. Tatsächlich sind nur wenige deutsche Schauspieler so vielseitig wie er. Er brillierte in großen wie kleinen, in tragischen und komischen Rollen, auf der Bühne des Deutschen Theaters und im Berliner Ensemble, er wirkte in über 60 Filmen für Kino und Fernsehen mit und begeisterte als Entertainer. Aus dem Rotschopf ist inzwischen ein Silberkopf geworden, der auch mit 80 Jahren Esprit, Humor, Temperament und Leidenschaft beweist.
Referentin: Dr. Leonore Krenzlin Moderation: Christian Beyer
"Cum-Ex" und ähnliche Betrugsmodelle klauten Milliarden aus der Staatskasse. Steuergeld, das wir alle eingezahlt hatten. Wie soll diesen kriminellen Netzwerken aus Superreichen, Finanzberatern und Bankern entgegen getreten werden? Wir sprechen über diese Form der Finanzkriminalität mit dem "Cum-Ex"-Aufdecker Oliver Schröm und der Berliner Justizsenatorin Prof. Dr. Lena Kreck.
Einer der größten Emissionstreiber weltweit, wenn auch kaum beachtet, ist die Schifffahrt. In seinem Vortrag untersucht Martin Cames deren Emissionstrends in Vergangenheit und Zukunft nach Ländern und Regionen, ihren Anteil an den weltweiten Emissionen, spricht über Ansätze der Emissionsbekämpfung jenseits territorialer Grenzen und politische Strategien.
Die gewöhnliche, offizielle und eingeübte Darstellung der Zeitgeschichte betont die Vorteile der 1989 einsetzenden Vorgänge, und es kann vor diesem Hintergrund möglicherweise auch von Wert sein, sich vor Augen zu führen, was – im Gegenteil – eine Verschlechterung war, bzw. zu Verschlechterungen geführt hat. Diese Entwicklung kannte Opfer. Dazu zählten erwartbare Gruppen, aber auch solche, die sich das nicht im Traum hatten vorstellen können. Lesung und Diskussion mit Matthias Krauß Moderation: Dr. Inge Pardon
Gespräch mit Irina Scherbakowo (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Memorial ), Stanislav Serhiienko (Historiker) und Maxi Schneider (Historikerin, Referentin für Geschichts- und Erinnerungspolitik der VVN-BdA) Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung.
Viele Facetten des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und der Besatzungsherrschaft sind der deutschen Öffentlichkeit bis heute kaum bekannt. Dazu zählen insbesondere die terroristischen Gewalthandlungen der späten Kriegsphase (1943/44). Welche Relevanz besitzen diese heute angesichts des Krieges vor Ort und auch in Deutschland?
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein verbrecherischer Akt. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Aber wie lässt sich eine solche Solidarität auch zivil denken, ohne gleich 100 Milliarden für die Bundeswehr auszugeben oder Waffen nach Kiew zu liefern? Welche Lösungen gibt es für diesen Konflikt mit einem derart skrupellosen Aggressor? Und wie kann eine künftige Friedensordnung für Europa jetzt noch aussehen? Referent: Jan van Aken (ehem. MdB DIE LINKE, war als Waffeninspektor für die UN tätig)
Die 1922 gegründete UdSSR bestand die Herausforderung des faschistischen deutschen Überfalls und scheiterte in Misswirtschaft, Reformversagen und geschürtem nationalistischem Zwist. Wer die heutige Welt, nicht nur die postsowjetische, begreifen will, der muss in diese weltpolitische Chance und ihr Scheitern unter inneren Widersprüchen und äußerem Druck eindringen. Referent: Dr. Stefan Bollinger
Lesung und Gespräch mit dem Autor des gleichnamigen Buches Michael Schuster sowie dem Schauspieler Michael Pan
Sie sind couragiert, selbstbewusst und laut – die "Omas gegen Rechts", eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in Deutschland erst 2018 gegründet hat und bereits in über 70 Städten aktiv ist. Sie erheben ihre Stimme gegen Rechtspopulismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Fremdenhass, Frauenfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten, wo immer es nötig ist. Damit beweisen die "Omas", dass man auch im Alter gesellschaftlich aktiv sein und mittun kann, um die demokratische Gesellschaft vor ihren Feinden zu schützen.
Die Mitglieder unseres Vereins sind zur Mitgliederversammlung eingeladen. Eine schriftliche Einladung mit Versammlungsunterlagen und Tagesordnung wird rechtzeitig zugesandt.
"Die Sprache bringt es an den Tag." In diesem Satz von Karl Kraus steckt ein Programm philosophischer Sprachkritik, das der Vortag im Anschluss an Theodor W. Adorno entfaltet. Er spezifiziert dieses sprachkritische Verfahren als materialistisch: Es erlaubt, Sprachformen als Ausdruck ideologischer Denkformen und gesellschaftlicher Praxisformen zu verstehen. Der Vortag konkretisiert dieses Vorgehen anhand der Kritik von Metaphern in der philosophischen und politischen Sprache. Abschließend grenzt er solche materialistische Sprachkritik von gegenwärtigen Spielarten autoritärer Sprachpolitik ab.
Mit dem Klimapaket der Europäischen Kommission „Fit for 55“, das gegenwärtig in Brüssel und in den Mitgliedstaaten verhandelt wird, soll die EU bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein und somit das Pariser Klimaschutzabkommen umsetzen. Gesetzt werden auch Zwischenziele bis 2030 und Reformen wichtiger Klimaschutzinstrumente. Die Bundesregierung muss ihre Klimaschutzziele und Maßnahmepakete entsprechend anpassen, was in einem ersten Schritt mit der Novelle des Bundesklimaschutzgesetzes bereits geschah. Was sind die neuen Ziele sowie die absehbaren Mittel und Instrumente auf europäischer und deutscher Ebene wert? Wo sind Lücken, was ist tatsächlich ambitioniert?“
»Wie hältst Du es mit Sowjetrussland?« Diese Frage bewegte nach der Oktoberrevolution die europäische Linke. Für die innersozialdemokratische Diskussion in Deutschland und Österreich markieren die Begriffe »Despotischer Sozialismus« (Otto Bauer) oder »Staatssklaverei« (Karl Kautsky) den Spannungsbogen, in dem in den verschiedenen Strömungen die Haltungen zur Oktoberrevolution und die weitere Entwicklung Sowjetrusslands kritisch untersucht wurden.
AUSGEBUCHT: Keine Teilnahme ohne bestätigte Anmeldung möglich!
Gab es in der DDR überhaupt Satire? Gibt es heute überhaupt Satire? Was ist ein politischer Witz? Warum sollte das Erzählen politischer Witze bestraft werden? Warum muss die Frage "Was darf Satire?" zwingend verboten werden? Eine Bitte an das werte Publikum: Erzählen Sie, was Sie von Satire halten und bringen sie Beispiele mit, Witze, Gedichte, Lieder und Zitate soviel Sie tragen können, und verraten Sie uns, welche Komiker und Satiriker Sie lieben und warum Sie sie mögen. Referent und Gesprächspartner: Dr. Mathias Wedel, langjähriger Chefredakteur des EULENSPIEGEL Moderation: Dr. Inge Pardon
Sabine Leidig spricht über die Entwicklung der Verkehrswende-Bewegung und wirbt für Vernetzung. Clara Thompson und Tobi Rosswog berichten von kreativen Aktionen & Strategien, laden ein, selbst aktiv zu werden, Banden zu bilden und dabei zu sein.
Bedarf die Diskussion um gesellschaftskritische, emanzipatorische Literatur mehr und verbindlicherer Textkenntnisse als eines gemeinsamen Bezugspunkts? Wäre ein entsprechender Literaturkanon – bei aller Kritik gegenüber jeglicher Kanonisierung – nicht auch ein wichtiges Orientierungsmittel für sozial und politisch interessierte Leser:innen, die einen neuen Weg zur Literatur suchen? Welche Bedeutung hat die kritisch emanzipatorische Literaturtradition für das Schreiben von Gegenwartsautor:innen, etwa auch im Vergleich zu Film, Musik und Kunst? Und, ganz praktisch gefragt: Wer sind die Schriftsteller:innen und was sind Texte, die Teil eines solchen (Gegen-)Kanons sein sollten?
Was für ein Sozialismus ist in der Sowjetunion und später in der DDR tatsächlich entstanden? Was waren Faktoren für diese Entwicklung? Dr. phil. Ulrich Knappe, Philosophiehistoriker aus Dresden, wird seine Auffassungen zu diesem Thema entwickeln. Erst nachdem diese Positionsbestimmung zum Charakter der Gesellschaft erfolgt ist, sollte man die Sicht auf oppositionelles Denken und Handeln richten. Moderation: Dr. phil. Wladislaw Hedeler
Einführung: Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Berlin, Musik: Eberhard Klunker, Gitarre
Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine ist eine Tragödie - vor allem für die Menschen in der Ukraine. Russland vollzieht damit eine brachiale Zäsur in seinen Beziehungen zum Westen. Was sind Stationen, die in diese Tragödie führten? Helfen gigantische Aufrüstungsprogramme der NATO-Staaten und der Bundeswehr dabei, eine neue europäische Friedensordnung zu gestalten?
Sie waren selbstbewusst und emanzipiert, die Frauen in der DDR. Sie haben Beruf und Familie erfolgreich vereinbart, profitierten anders als ihre Geschlechtsgenossinnen im Westen von frauenpolitischen Maßnahmen und flächendeckender Kinderbetreuung. Mit der deutschen Vereinigung schienen sie in Sachen Gleichberechtigung ins Mittelalter zurückkatapultiert. Von ihren Männern sind sie zu DDR-Zeiten vielfach im privaten und gesellschaftlichen Bereich unterstützt worden. Doch wie stand es um diesen Zusammenhalt nach 1990, als Arbeitslosigkeit und Abwicklung auch die ostdeutschen Männer mehrheitlich traf? Das Gespräch mit Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel wird moderiert von Karlen Vesper.
Jahrelang bemühten sich Betroffene und antifaschistische Initiativen um einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum sog. Neukölln-Komplex. Dieser umfasst dutzenden von Brandanschläge durch Neonazis. Was kann und sollte dieser Untersuchungsausschuss leisten um die rechte Umtriebe und mögliche Verwickelungen in die Ermittlungsbehörden aufzuklären.
Für Carolyn Merchant liegt die historische Grundlage der kapitalistischen Entwicklung im dramatischen Wandel, der in der Frühen Neuzeit in Europa stattfand. In ihrem ersten Buch "Der Tod der Natur" von 1980 untersucht sie die Ablösung der organischen Vorstellung über die Natur und den Kosmos durch das mechanische Weltbild zwischen 1500 und 1700. Merchant sieht in der gewaltvollen Aneignung von weiblichem Wissen und der mechanistischen Sicht auf die Natur, der ihre Geheimnisse wie unter Folter zu entreißen seien, eine Analogie, mit der die kapitalistische und patriarchale Herrschaft zum Durchbruch gelangte.
Professor Heinrich Fink (31. März 1935 - 1. Juli 2020) hat als regelmäßiger Teilnehmer und Referent den Seniorenklub jahrelang begleitet und mitgeprägt. Wir wollen an ihn erinnern und haben hierzu enge Vertraute und WeggefährtInnen eingeladen. Mitwirkende sind: Ilsegret Fink, Barbara Thalheim, Prof. Dieter Klein, Dr. Wolfram Adolphi und Thomas Hecker. Moderation: Dr. Siegfried Wein
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die DDR nicht mehr, und dennoch gibt es gute Gründe, die hier gemachten Erfahrungen auf dem Gebiet der Gesundheit in die Debatten und die Kämpfe der Gegenwart aufzunehmen. Wohl am deutlichsten verweisen die Polikliniken, das ins Arbeitsleben integrierte Betriebsgesundheitswesen und die internationalistische Praxis der DDR auf die Andersartigkeit ihrer Strukturen und politischen Perspektiven, die selbst auch nicht widerspruchsfrei blieben. Angesichts anhaltender Debatten zur Pandemie lohnt nicht zuletzt der Blick auf die Strategie der DDR zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Bafta Sarbo, Laura Frey und Vincent Bababoutilabo blicken aus künstlerischer, historischer und marxistischer Perspektive auf die Kämpfe Schwarzer Menschen in der Weimarer Republik und setzen sie mit heutigen Kämpfen gegen Rassismus und Ausbeutung in Verbindung.
Am 14.12.2021 wurde die Ausstellung der Malerin Andrea Sroke „Auf Reisen“ in unseren Veranstaltungsräumen mit einer für diese Zeit sehr gut besuchten und interessanten Vernissage eröffnet. Da es vielen Freund*innen der Künstlerin pandemiebedingt noch nicht möglich war, sich die Bilder anzuschauen, lädt Andrea Sroke herzlich zu einer Finissage ein. Die Musiker*innen von KlangArt sind an diesem Abend mit ihrem Programm vor Ort. Sie können alle Künstler*innen mit einer Spende unterstützen. Hoffen wir, dass wir am 22.3. mehr Menschen den Besuch der Finissage ermöglichen können.
1961 verließ der Mensch erstmals die schützende Heimat unseren Planeten und machte sich auf, die unendlichen Weiten des Kosmos zu erforschen. Was als Wettlauf der Systeme begann, ist zu einem Musterbeispiel transnationaler Kooperation geworden. Doch mit der Rückkehr zum Mond und dem großen Ziel, den Mars zu erreichen, drängen Privatfirmen und Milliardäre in den Weltraum vor und befeuern erneut einen Wettkampf. Wie kann eine nachhaltige Raumfahrt gelingen, und wie sieht Deutschlands Beitrag aus?
Das jüngst in der Edition Nautilus erschienene Buch von Milo Probst „Für einen Umweltschutz der 99 %. Eine historische Spurensuche“ stellt zentrale Fragen hinsichtlich des Verhältnisses der Linken zur ökologischen Krise. Probst weist darauf hin, dass alle sozialen Kämpfe unter dem Vorbehalt der ökologischen Frage stehen. Er sucht in der Geschichte des Öko-Anarchismus nach Ideen, Lösungen, Ansätzen für heutige Kämpfe. Wir haben ihn eingeladen, um erstmalig in Berlin seine Thesen zur Diskussion zu stellen.
Der Vortrag wird die Dringlichkeit von Emissionssenkungen aufzeigen und darauf eingehen, was die Veränderungen für den Luftfahrtsektor bedeuten, der nach wie vor äußerst privilegiert ist, hohe Emissionen verursacht und schwer dekarbonisiert werden kann. Referent: Prof. Kevin Anderson. Auf Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche.
„Was Corona geschafft hat – dafür muss man ihm Respekt zollen: das Staatsdefizit interessiert keine Sau mehr“, schrieb kürzlich ein User auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Das scheint zuzutreffen. Sogar der FDP-Finanzminister genehmigt immer neue Kredite. Sind die Zeiten neoliberaler Sparpolitik damit vorbei? Hat die Politik aus der Euro-Krise gelernt? Und ist das neue Programm „neue Schulden für mehr Investitionen“ eigentlich ein linkes? Warum handhabt die Euro-Zone ihre jüngste Krise anders als die vorangegangene; und inwiefern ist der Neoliberalismus tatsächlich Geschichte, wenn nun investiert anstatt gespart wird? Referent: Stephan Kaufmann
Martin Kelm prägte als Leiter des "Amtes für industrielle Formgestaltung" sowie als Lehrer an der Kunsthochschule Giebichenstein die Entwicklung des DDR-Designs. In einem von Kelm autorisierten Gespräch mit Günter Höhne, dem international bekannten Design-Experten und -Sammler, erfährt man die weitgehend unbekannte Biographie Kelms und die Umstände, unter denen er sich zum "Chefdesigner der DDR" entwickelte.
Im Jahr 1977 erscheint ein Interview-Band von Maxi Wander im Verlag Der Morgen: "Guten Morgen, Du Schöne" heißen die dokumentierten Tonband-Protokolle von jungen und alten Arbeiterinnen, Angestellten und Hausfrauen aus der DDR. Aufgrund der euphorischen Rezeption entscheidet sich das Fernsehen der DDR unmittelbar nach dem Erscheinen des Buches dazu, die Interviews in sieben Folgen mit professionellen Schauspielerinnen nachsprechen zu lassen. Gleich die erste Folge unter der Regie von Hans Werner Honert führt zu Unmut und Zensur. Mit: Hans Werner Honert und Ralf Schenk (Filmhistoriker)
Clara Zetkin gehört, neben ihrer Freundin und Kampfgefährtin Rosa Luxemburg, zu den bekanntesten Frauen der deutschen Linken. Bekannt ist sie als Feministin und linke Aktivistin. So geht auf Zetkin die Einführung des Internationalen Frauentags zurück. Aber wie es zum 8. März als Internationalem Frauenkampfttag kam, und was Clara Zetkin an Theorie und Aktivismus hervorgebracht hat, das wissen am Ende viele nicht so genau. Diese Lücke wollen wir mit einem einführenden Junge-Panke-Abend im Vorfeld des 8. März schließen. Wir haben als Referierende Lou Zucker gewinnen können. Sie hat zwei kleine Büchlein zu Clara Zetkin veröffentlicht.
In memoriam Alexandra Kollontai möchten wir wichtige Lebensstationen aufrufen, aus ihren Werken und Briefen lesen und Spuren sichtbar machen, wie mit ihren Ideen im Laufe der Jahrzehnte und Gesellschaften umgegangen wurde.
Sie war eine kluge, schöne und selbstbewusste Frau, die gleichberechtigt mit den großen Geistern ihrer Epoche verkehrte. Ihr literarischer Salon in Berlin war ein Zentrum des gelehrten und gelehrigen Gedanken- und Meinungsaustauschs. Die Schriftstellerin jüdischer Herkunft stritt für die Emanzipation der Frauen und des Judentums und hielt das Credo der Aufklärung hoch: "Auf das Selbstdenken kommt es an!" Eine Hommage auf Rahel Varnhagen. Referentin: Dorothee Nolte
Es gab nicht "die eine" DDR-Philosophie, sondern Zäsuren, Brüche und Zerwürfnisse. Wie die Entwicklung der Politik, so war auch jene der Philosophie von Personen und deren Sozialisationszusammenhängen geprägt. Damit einher gingen mehrere Generationen von DDR-Philosophen. Kann man von einer dreifachen Generationenabfolge sprechen? Wie wäre sie darstellbar? Und könnte bei dieser Generationenabfolge auch von einer nachkriegszeitlichen, realsozialistischen und dann auch noch postsozialistischen Transformationsabfolge gesprochen werden? Das diskutieren wir mit Prof. Dr. Hans-Christoph Rauh
Dr. Martin Schirdewan, Ko-Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Europäischen Parlament, berichtet aus Brüssel. Was ist von der Zukunftskoferenz zu erwarten? Wie lauten die Positionen der Linksfraktion zu den gegenwärtigen Entwicklungen? Moderation: Helga Labs
Mali ist das sechsärmste Land der Welt. Seit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan findet dort zurzeit deren größter Auslandseinsatz statt. Gleichzeitig gibt es im Land zivilgesellschaftliche Proteste gegen die von vielen Menschen in Mali als neokoloniale Politik wahrgenommene Form der Durchsetzung eines Demokratiemodells, das dem französischen Staat ähnelt. Im Mai entscheidet der Bundestag über eine mögliche Fortführung der Mali-Einsätze der Bundeswehr. Um zu informieren haben wir Christine Buchholz eingeladen.
Über »Rasse« als Begriff im Grundgesetz wird derzeit viel gestritten. Ist es ein rassistisches Wort, das es zu ersetzen gilt, oder eine für die Bekämpfung von Diskriminierung notwendige Kategorie? Doris Liebscher geht der Frage historisch, rassismustheoretisch und rechtsdogmatisch auf den Grund. Sie ...
wird im September nachgeholt
Wenn Berlinerinnen und Berliner sowie Menschen aus dem Umland die S-Bahn statt des Autos nutzen sollen, muss sie ein verlässliches Verkehrsmittel sein. Wie es um die Berliner S-Bahn bestellt ist, was verbessert werden sollte und was von den Aussagen im neuen Koalitionsvertrag zur S-Bahn zu halten ist, stellt uns Jorinde Schulz vor und zur Diskussion.
Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Enthüllungen über rechte Chatgruppen in der Polizei oder Soldaten, die in Vorbereitung eines Bürgerkrieges Munition und Sprengstoff klauen. Dabei spielt die Vorstellung eines "Tag X", also eines Zusammenbruchs der gesellschaftlichen Ordnung, eine wichtige Rolle. Von Seiten der Behörden wird das Problem noch immer verharmlost und unterschätzt. Dementsprechend ungenügend sind auch die bisher getroffenen Maßnahmen. Martina Renner, Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für antifaschistische Politik und stellvertretende Vorsitzende der LINKEN, wird wichtige Komplexe darstellen und umreißen, welche Schritte notwendig sind, um die Gefahr rechter Netzwerke in Polizei und Bundeswehr in den Griff zu kriegen.
Volker Braun ist Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker. Er ist Mitglied der Akademie der Künste und vielfacher Preisträger. 2000 erhielt den Georg- Büchner-Preis, den wichtigsten Literaturpreis im deutschsprachigen Raum. Eine seiner jüngsten Veröffentlichungen ist die Große Fuge, ein lyrisch-dramatisches Denkbild unserer Gegenwart Moderation: Dr. Siegfried Wein
Der Vortrag möchte Hegels Begriff des Bösen im Zusammenhang auch heutiger politischer Debatten darstellen und erläutert dazu das Verhältnis von Schöner Seele und Bösem Bewusstsein sowie das das beide Haltungen verbindende Problem der Moralität. Grohn zieht dazu die "Phänomenologie des Geistes" heran, in der bereits 1807 die heute wieder sehr aktuelle Unterscheidung zwischen dem Bewusstsein des bloßen Gewissens und dem wirklicher Praxis getroffen wird.
Heute, am 28.1.2022 wird im Bundestag über eine Novellierung des kommunalen Vorkaufsrechts debattiert. Wir haben aus diesem Anlass unsere aktuelle Helle Panke Digital 3*3-Folge Nr. 39 mit Pascal Meiser (MdB für DIE LINKE und Obmann im Ausschuss für Wohnen und Bauwesen) gedreht und stellen ihm drei Fragen zum Vorkaufsrecht in den Kommunen.
Dekarbonisierungsstrategien verändern bereits jetzt die politische und sozio-ökonomische Ausrichtung sowohl demokratischer als auch antidemokratischer Parteien und Bewegungen quer durch das politische Spektrum. In diesem Vortrag werden einige der wichtigsten vernachlässigten Themen untersucht, mit denen sich die Gegner eines nicht nachhaltigen Kapitalismus auseinandersetzen müssen, wenn die entstehende Post-Carbon-Gesellschaft nicht weiterhin von den Marktkräften getrieben sein soll.
Erinnert sei am Internationalen Holocausttag an „Lisl“ aus Wien, die im KZ Ravensbrück inhaftierten Kinder heimlich Puppen nähte, an den Wehrmachtsdeserteur Erhard, der sich der Résistance anschloss und an den Rabbinersohn Theodor, dessen Odyssee nicht in Palästina endete... Referentin: Karlen Vesper
Was darf man von der Verwirklichung des Koaltionsvertrages auf Bundesebene erwarten? Eine erste Bilanz aus der Sicht des Wahl- und Zukunftsprogramms der SPD – ein Vergleich aus aktueller und historischer Sicht über Erfolge und Misserfolge von Koalitionen. Welche Herausforderungen und Bedingungen bestehen, und was steht als Ergebnis für die Mehrheit des Volkes und für die die Ampel-Koalition führende SPD in Aussicht?
Bei der Berliner S-Bahn laufen zurzeit Ausschreibungen für Bahnstrecken. Die Tür zur Privatisierung an private Bahnanbietern wurde schon vor Jahren geöffnet. In einem "3x3" befragen wir Jorinde Schulz von der Initiative "S-Bahn für Alle".
Die Corona-Pandemie zeigt, dass Gesundheit keine Ware ist. Das kann ein kapitalistisches System jedoch nicht garantieren. Früher oder später wird sich das bestehende System ändern und entweder noch stärker auf Gewinn und Rendite oder auf die Daseinsvorsorge ausgerichtet sein, d.h. auf die Pflicht des Staates zur Bereitstellung von Gütern und Leistungen, die für ein menschenwürdiges Dasein für alle Mitglieder der Gesellschaft notwendig sind. Die dafür erforderlichen Fragen werden von den Herrschenden nicht gestellt, darum bleiben bisherige Maßnahmen "Stückwerk". Die Suche nach Antworten konzentriert sich im Begriff der "Enkeltauglichkeit".
In Jugoslawien war eine große Fußball Nation bis zum blutigen Zerfall durch die verschiedenen Kriege. An sportliche und wirtschaftliche Erfolge können mittlerweile jugoslawische Nachfolgestaaten wie Kroatien anknüpfen. In Bosnien und Herzegowina ist aber politisch seit dem Ende des Bürgerkriegs die Zeit stehen geblieben. Wie es um das Land und seinen Fußball und Fankultur bestellt ist, wollen wir bei einer Abendveranstaltung in der Reihe Internationale Politik nachgehen.
Wenn Berlinerinnen und Berliner sowie Menschen aus dem Umland die S-Bahn statt das Auto nutzen sollen, muss sie ein verlässliches Verkehrsmittel sein. Wie es um die Berliner S-Bahn bestellt ist, was verbessert werden sollte und was von den Aussagen im neuen Koalitionsvertrag zur S-Bahn zu halten ist, stellt uns Jorinde Schulz vor und zur Diskussion.
Immer wieder wird behauptet, dass Karl Liebknecht in der DDR als Ikone behandelt wurde. Das mag für die ersten Jahre stimmen. Im Laufe der weiteren Entwicklung der DDR trat Rosa Luxemburg neben und vor Karl Liebknecht. Das widerspiegelte sich speziell in der Wissenschaft. Während Rosa Luxemburg besondere Aufmerksamkeit genoss, wurde das Werk von Karl Liebknecht geradezu stiefmütterlich behandelt. Erst durch die Forschungen von Annelies Laschitza in der Endphase der DDR und unmittelbar nach der Wende wurde zumindest das Leben Karl Liebknechts tiefgründig erforscht.
Stefan Heym hat sich nie angepasst, eckte stets an und wurde von linken wie rechten Gegnern angegriffen. Sein 20. Todestag ist soll uns Anlass sein, Heyms literarisches Werk und sein politisches Engagement zu würdigen und darüber nachzudenken, was er uns heute sagen kann. Mit: Daniela Dahn, Dr. Therese Hörnigk und Dr. Gregor Gysi
Musik: Frank Paul Schubert (sax.) Laudatio: Michaela Walter Die Ausstellung ist zu sehen bis Ende Februar 2022.
Würdigung der 30jährigen Geschichte des Klubs durch das dienstälteste Klubratsmitglied Christian Beyer. Programm: Sagen wird man über unsre Tage ..., mit Gina Pietsch und Bardo Henning Moderation: Dr. Inge Pardon
In der Kopenhagener Straße 11 lebte bis zu seiner Deportation Gustav Seelig. Es ist das Grundstück neben dem Veranstaltungsraum der Hellen Panke. Heute erinnert dort ein Stolperstein an ihn und seine Frau Clara. Gustav Seelig wurde im KZ Natzweiler-Struthof vergast und sein Leichnam dem NS-Arzt August Hirt, Anatomieprofessor an der Reichsuniversität Straßburg, zur Verfügung gestellt. Dieses Kapitel des Holocaust und damit das Schicksal von Gustav Seelig wurde Bestandteil des NS-Ärzteprozesses im Jahr 1946. Holger Siemann gibt uns eine Einführung in das Leben von Gustav Seelig, Sabine Schleiermacher referiert zum NS-Ärzteprozess.
Im Gegensatz zu Berlin wird Wien nicht als Schauplatz einer politisierten Architekturdebatte zur Zeit des Kalten Krieges wahrgenommen. Tatsächlich etablierte jedoch jede der vier Besatzungsmächte ein vielfältiges Kulturprogramm. Architekturausstellungen wurden von Großbritannien, Frankreich, den USA und der Sowjetunion als Bühne für kulturelle, ideologische, ökonomische und technologische Transferleistungen genutzt. Auch in Wien spiegelte sich der globale Wettstreit des Kalten Krieges. Referentin: Monika Platzer (Kuratorin, Wien)
Der von der Corona-Pandemie ausgelöste Schock für Wirtschaft und Gesellschaft konnte nur durch massive staatliche Eingriffe gedämpft werden. Das Versagen von Marktkräften war offensichtlich. Entstanden ist ein gigantischer Schuldenberg besonders auf Bundesebene. Gleichzeitig wuchs das Vermögen der Superreichen. Im Vortrag werden erstens neoliberale Ansätze zum Umgang mit den Krisenkosten diskutiert und alternativ-linke Positionen vorgestellt. Zweitens wird die Pandemie als vielleicht letzter Weckruf verstanden, der ungebremsten Kapitalverwertung auch durch Deglobalisierung Zügel anzulegen. hs das Vermögen der Superreichen. Referentin: Prof. Dr. Christa Luft
Die Praktiken der Wirtschafts- und Finanzpolitik haben trotz partieller Regulierungsversuche seit der Krise 2008/2009 nicht von den Dogmen der 1990er Jahre Abschied genommen. Wie ist die Blindheit maßgeblicher Ökonomen gegenüber offenbaren Widersprüchen ihrer Theorien zu erklären? Und auch die Willfährigkeit breiter Massen, sich mit ihnen zu identifizieren? Weder die empirischen Befunde noch die logischen Argumente scheinen zu fruchten. Das legt den Gedanken nahe, ob man den Phänomenen des Neoliberalismus nicht auf eine andere Weise beikommen kann. Sobald Kriterien säkularer Religiosität angelegt werden, erweist es sich, dass die Grundaussagen der bürgerlichen Ökonomie religiös konnotiert sind.
Gäste: Mohamad Abdouni, Antoine Idier, Peter Rehberg, Julian Volz Welche kulturellen Praxen entwickeln Queers in arabischen Gesellschaften? Wie kam es dazu, dass der "Orient" in einer Epoche, in der in Europa noch ein repressives Sexualregime vorherrschte, als sexualisiert, lasziv, dekadent und effeminiert galt und heute hauptsächlich als prüde, patriarchal, viril und rückwärtsgerichtet gekennzeichnet wird? Wie könnte eine queere Kultur beschaffen sein, die auf universeller Befreiung von heteropatriarchalen Strukturen besteht? Dies sind einige der Fragen, denen sich der Studientag widmen will.
Bafta Sarbo, Laura Frey und Vincent Bababoutilabo blicken aus künstlerischer, historischer und marxistischer Perspektive auf die Kämpfe Schwarzer Menschen in der Weimarer Republik und setzen sie mit heutigen Kämpfen gegen Rassismus und Ausbeutung in Verbindung.
Das Wohnen wird in Stücken, Prosa, Gedichten und Interviews von Brecht und Müller vielschichtig gezeichnet. Dabei lässt sich ein historischer Wandel des Blicks auf das Wohnen aus einer Gegenüberstellung der beiden Autoren ablesen. Neben Fragen nach der literarischen Verhandlung der "Bewohnbarkeit" der Erde, dem "Recht auf Wohnen" und Exil- und Migrationsdynamiken diskutieren vor allem Nachwuchswissenschaftler:innen die Wohn- und Schreibstätte in ihrer Beziehung zum literarischen Text wie die metaphorisch-ästhetischen Dimensionen des Wohnens als Lebenspraxis.
Mit einem Jahr Verzögerung holen wir die Geburtstagsglückwünsche für Friedrich Engels nach. Winfried Schwarz prüft, wie die Aussagen in seiner Schrift über den "Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" bezüglich der Entwicklung der Geschlechterverhältnisse durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt bzw. korrigiert werden. Carl-Erich Vollgraf berichtet von Treffen zwischen Engels und dem jungen Söldner Rudolf Petzet, bei dem letzterer ihm bei reichlich Stout Augenzeugen-Berichte über das Krimkriegsgeschehen liefert.
Der Fregattenkapitän a.D. Prof. Dr. Hans Fischer wird seinen Vortrag mit einer kurzen Geschichte der Nationalen Volksarme der DDR beginnen, über das Verhältnis zwischen Sowjetarmee und NVA sprechen, an Großveranstaltungen und weitere wichtige Ereignisse erinnern und die für die NVA bitteren Jahre 1989/90 thematisieren. Er wird zudem die Traditionspflege vorstellen.
Die traditionelle Faschismustheorie schaute auf den Faschismus als Herrschaftsform. Neuere Faschismustheorien nehmen faschistische Ideologie und Praxis ins Zentrum ihrer Analyse, um heutige Phänomene, Organisationen oder Aussagen mit dem Begriff Faschismus bewerten zu können. Was gibt es für theoretische Versuche Anschläge wie in Utøya (2011), München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) oder die mass shooters in den USA zu erklären?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Von der Magie der Farbe Blau singt und erzählt Gerta Stecher, begleitet von Christiane Obermann am Klavier. Ein inspirierender Abend, vor allem für Blauäugige, mit Operette, Schlager, Chanson und Rocksongs. Moderation: Karlen Vesper
Am 27. November 2001 öffneten sich die Türen zur zweiten „Wehrmachtsausstellung“ in Berlin. Diese Wanderausstellung mobilisierte von konservativen Kreisen bis hin zu Neonazis eine Protestallianz, die für das Bild der "sauberen Wehrmacht" stritt. Wir fragen Gerd Wiegel in einem "3x3", wie die Wehrmachtsausstellung auf das Geschichtsbild in Deutschland wirkte.
Vorgestellt werden aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt "Living Well Within Limits", das die sozioökonomischen Bedingungen des menschlichen Wohlbefindens bei niedrigem Energieverbrauch untersucht. Ist eine Transformation möglich? Und wenn ja, was steht uns im Weg?
Achtung: Die Veranstaltung findet aufgrund der Absage durch den Veranstaltungsort Museum Karlshorst nicht statt und wird verschoben.
Erstmalig laden wir zu einem Vortrag zum Mitlesen ein: Es ist die schon 1969 von Prof. Dr. Alexander Mitscherlich gehaltene Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Rede ist unter dem Titel "Erziehung zur Dummheit" veröffentlicht. Über die Rede diskutiren wir mit Ilsegret Fink.
Am 7. September 2003 eröffneten Kurt Neumann, Prof. Lothar Bisky und Dr. Wladislaw Hedeler mit der Fotoausstellung "Chile in der Zeit der Pinochet-Diktatur" des Fotografen Juan Carlos Cäceres unsere neuen Veranstaltungsräume in der Kopenhagener Straße 9. An gleicher Stelle wollen wir nun an unser langjähriges Vorstands- und Kuratoriumsmitglied gemeinsam mit Bekannten, Freunden und Weggefährten erinnern. Wir bitten um telefonische Anmeldung unter 030 - 47538724.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir beim Betreten des Bücherkellers um Anmeldung, das Tragen eines medizinischen Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen, das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden) und den Nachweis eines max ...
Der Begriff "Systemrelevanz" erlangte während der Pandemie eine ungewöhnliche Popularität und wurde wiederholt auch auf das Feld der Kultur bezogen. Doch was meint Relevanz, und welcher System-Begriff liegt zugrunde? Wie greifen kulturpolitische und ästhetische Kategorien ineinander? Zudem soll auf die konkrete Arbeitssituation von Schriftsteller:innen in der Pandemie (zurück-)geblickt werden. Was hat die Pandemie aus der Literatur gemacht, was die Literatur aus der Pandemie? Welche Lehren hat die Gesellschaft insgesamt aus der Coronakrise ziehen können, und wie könnte das unsere soziale Zukunft beeinflussen?
Die Corona-Pandemie hat die Staatsschulden der Bundesrepublik stark ansteigen lassen. Hierfür lockerte die sonst so penibel auf die Einhaltung der Schuldenbremse achtende GroKo kurzzeitig ihr Finanzregime. Nun, da die schlimmste Zeit der Pandemie hoffentlich hinter uns liegt, wird eine Rückkehr zur Schuldenbremse gefordert. Mantraartig wird auf Generationengerechtigkeit und Schulden als Erblast verwiesen. Wie sehen linke Alternativen dazu aus?
Vor 20 Jahren erlebte die linke Globalisierungsbewegung mit Genua und Seattle ihren Höhepunkt. Kurz darauf begann mit dem 11. September 2001 eine neue historische Phase, geprägt durch eine Abfolge internationaler Krisen. Während die Linke seither mit Abwehrkämpfen beschäftigt ist, hat eine rechte, reaktionäre Anti-Globalisierungsbewegung die Hegemonie übernommen.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir beim Betreten des Bücherkellers um Anmeldung, das Tragen eines medizinischen Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen, das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden) und den Nachweis eines max ...
In der Linken wird seit jeher darüber diskutiert, welche Organisationsformen für die politische Praxis am geeignetsten sind. Parteien, Genossenschaften und Gewerkschaften gelten als die klassischen Formen. Für die Neue Linke ab den 1960er Jahren wurden soziale Bewegungen, aber auch Betriebs- und Basisgruppen sowie Formen der Selbstorganisierung wichtiger. Was unterscheidet diese oppositionellen von traditionellen Organisationsformen? Welche Organisationsformen erscheinen uns heute als geeignet? (Vorkenntnisse werden nicht benötigt).
Maximales Teilnehmeralter: 36 Jahre.
"It's time to organize" ist eine beliebte Parole der gesellschaftlichen Linken. Aber wie? In seinem Vortrag geht Alexander Neupert-Doppler sowohl auf klassische, traditionelle Formen von Organisation – Parteien, Genossenschaften, Gewerkschaften – als auch auf neuere, konkurrierende Formen der (Selbst-)Organisierung ein wie Betriebs-, Bewegungs- und Basisorganisationen. Was sind Stärken und Schwächen der verschiedenen Organisationsformen, und wie können Sie sich gegenseitig ergänzen?
Man kann die Welt nicht retten ohne die notwendige Arbeit: Ein Green New Deal ist im Grunde ein großes Engineering-Projekt, und um zu entscheiden, welche Lösungen zu implementieren sind, muss gemessen und müssen Kosten berechnet werden – sonst bleibt er eine Wunschliste ohne Plan. Details sind wichtig – sortieren wir diese Details! (Auf Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche.)
Auch 83 Jahre nach dem Novemberpogrom ist der Antisemitismus nicht aus Deutschland und Europa verschwunden. Wer sind die Träger eines heutigen Antisemitismus, welche Gruppen sind anfällig für einen latenten Antisemitismus? Tun Linke genug dagegen? Das diskutieren wir mit dem Historiker Dr. Florian Weis.
1980 gilt als das Jahr, in dem in West-Berlin die erste große Hausbesetzerwelle losbrach. Heute, 40 Jahre danach, ist das Thema so aktuell wie lange nicht. Wir wollen uns in einer Tour durch die damalige Besetzerhochburg Kreuzberg 36 einige der umkämpften Häuser ansehen. Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die die "Selbsthilfe Hausbesetzung" nötig machten, werden ebenso erläutert wie die Strukturen der Besetzer*innen.
Die radikale Rechte wird oft pauschal als faschistisch analysiert. Doch von dieser radikalen Rechten und von autoritären Bewegungen unterscheidet sich der Faschismus nicht zuletzt durch seinen Vernichtungswillen. Um die Erfolge der radikalen Rechten - damals wie heute - zu verstehen, gilt es allerdings, sich gerade über die spezifischen Allianzen zwischen beiden Aufschluss zu verschaffen ...
Gespräch mit Gesine Lötzsch, direktgewählte Bundestagsabgeordnete der LINKEN in Lichtenberg. Moderation: Dr. Siegfried Wein
So solitär und konzentriert die Kämpfe von Umweltschützer*innen und Klimaaktivist*innen vor Ort erscheinen, so sehr sind sie weltweit miteinander verwoben und beziehen sich aufeinander. Oft geht es um den Erhalt eines begrenzten Waldabschnittes, um die Verhinderung von Bodenabtragungen in einer einzelnen Bergbauregion, oder es wird gekämpft gegen den Landraub oder die Unterspülung und Aushöhlung der Erde durch Fracking ...
Angesichts der Verschärfung der Klimakrise plädieren immer mehr Menschen für einen Systemwechsel. Die Frage ist natürlich, welche Art von Systemwechsel? Dies ist eine neue theoretische Herausforderung für den Marxismus – die Suche nach einer postkapitalistischen Gesellschaft wird auch eine Antwort auf ...
Auch die 14. Marx-Herbstschule findet 2021 aufgrund der Covid-19 Pandemie online statt! Nachdem wir 2020 die Seite des Humanen, des Körpers und der inneren "Natur" des Menschen in Marx' Gesellschaftskritik betrachtet haben, wird es dieses Jahr um die Seite der "äußeren" Natur gehen, also um Ressourcenverbrauch, um Natur im Arbeits- und Produktionsprozess sowie um den Zusammenhang von Naturzerstörung und kapitalistischer Produktivkraftentwicklung. Es handelt sich aber um eine eigenständige Herbstschule, die nicht unmittelbar auf der vorherigen aufbaut und an der jede*r auch ohne Besuch der vorigen teilnehmen kann!
Wilhelm von Humboldt entwarf das humanistische Gymnasium und legte den Grundstein für eine akademische Wissensaneignung, die dem Wohl der Menschen, der Menschheit dient. Brauchen wir heute wieder einen Reformer wie Wilhelm von Humboldt? Und wieviel von den Humboldt-Brüdern steckt im jüngst eröffneten Humboldt-Forum? Darüber spricht die Journalistin und Humboldt-Expertin Dr. Dorothee Nolte. Moderation: Karlen Vesper.
In unserer Konferenz wollen wir den Platz des anderen Deutschlands genauer bestimmen, danach fragen, warum die DDR nach 1945 überhaupt eine Chance hatte, warum sich viele Bürger und Bürgerinnen mit ihr identifizierten, aber auch warum dieser Staat in der Systemkonkurrenz scheiterte. Mit: Simone Barrientos, Dr. Stefan Bollinger, Prof. Dr. Peter Brandt, Holger Czitrich-Stahl, Dr. Judith Dellheim, Dr. Achim Engelberg, PD Dr. Dr. Ulrich van Heyden, Prof. Dr. Jürgen Hofmann, Thomas Kacza, Prof. Dr. Mario Kessler, Matthias Krauß, PD Dr. Yana Milev, Prof. Dr. Siegfried Prokop und Dr. Viola Schubert-Lehnert, Moderation: Anke Geißler-Grünberg und Karlen Vesper
Der DDR wurde das Verdikt Unrechtsstaat verpasst. Der Begriff ist bekanntlich nicht wissenschaftlich belegt und eher ein politischer Kampfbegriff. Was ist aber ein Rechtsstaat? Welche Inhalte zeichnen ihn aus? Und worin unterscheiden sich die Ansprüche an einen solchen in einem bürgerlichen und in einem sozialistischen Staat? Referent: Dr. Hans Bauer
Die Verbrechen der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, Sinti und Roma, „Asozialen“ und politischen Gegnern sind seit Jahrzehnten Gegenstand historischer Auseinandersetzungen und lösen erinnerungspolitische Debatten im postnazistischen Deutschland aus. Geprägt wurden diese Debatten in der Bundesrepublik ...
Über "Rasse" im Grundgesetz wird derzeit viel gestritten. Ist "Rasse" ein diskriminierender Begriff, der seine rassistische Bedeutung in die Gegenwart trägt? Oder eine für die Bekämpfung von Rassismus notwendige Kategorie, wie die Critical Race Theory vertritt? Das Podium beantwortet diese Fragen rechtshistorisch, rassismustheoretisch und aus aktivistischer Perspektive ...
Diskussion und Gespräch mit Katalin Gennburg, Expertin für Stadtentwicklung und linke Perspektiven auf Digitalisierung, über die Herausforderungen und Perspektiven linker Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik in Berlin.
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) gilt als Ikone des deutschen Expressionismus, aber auch als vielschichtige, politisch ambivalente Persönlichkeit. Seine Vita war essentiell geprägt von der Spannung zwischen Boheme-Identität und nationaler Sendung, von der Diskrepanz zwischen einem eigensinnigen, eigentlich apolitischen und rebellischen Künstlerindividualismus und apodiktisch verkündeten Ressentiments, die nur zu gut zum totalitären Zeitgeist passten ...
„An deutschen Hochschulen ist kein Platz für Antisemitismus“ titelt eine kürzlich publizierte Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz. Doch nicht erst seit der Debatte um den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe stellt sich die Frage, ob ein „ehrbarer Antisemitismus“, wie Jean Améry ihn einst nannte, nicht längst ein fester Bestandteil – insbesondere der sich in postmoderner Weise antirassistisch artikulierenden – universitären Disziplinen geworden ist ...
Als ehemals leitender Wirtschaftsfunktionär der DDR vermittelt Uwe Trostel sein Insiderwissen über die DDR-Wirtschaft - ihre Ausgangssituation, Blütezeiten, Probleme und ihr Ende.
Im Zuge und im Nachgang der Präsidentschaftswahlen im August 2020 kam es in Belarus zu öffentlichen Protesten gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko. Seither ist viel geschehen. Zwar ist der Präsident trotz zahlreicher Anschuldigungen noch im Amt. Nicht wenige ExpertInnen sind sich jedoch einig, dass das System seinen Zenit überschritten hat und eine Transformation vor der Türe steht. Wer sind die Beteiligten, was sind ihre Interessen, welche Sozialstruktur finden wir vor und wie könnte die Zukunft aussehen? Wir diskutieren mit Petra Stykow (München) und Andrej Vardomatskij (Warschau).
Die Schufa gehört zu den bekanntesten Unternehmen in Deutschland. Viele halten sie irrtümlicherweise für eine staatliche Institution. Man gerät häufiger mit ihr in Berührung, wenn Vermieter oder Firmen eine Schufa-Auskunft verlangen. Doch wie kommen ihre Erkenntnisse und Scores zustande? Das erklärt uns Marc Thümmler. Er hat die OpenSchufa-Kampagne von AlgorithmWatch mitbetreut.
Der Vortrag reflektiert Form(en) von Opposition in der DDR und den geschichtsphilosophischen Umgang mit ihnen. Referent: Prof. Dr. Gerd Irrlitz
Am 2.10.2021 fahren wir mit Barbara und Winfried Junge, den Filmemachern der Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow" in das Oderbruch und werden u.a. die Leiterin des Filmmuseums Simone Grieger und den Bürgermeister von Golzow Frank Schütz treffen. Am Nachmittag sind wir im Theater am Rand.
Unmittelbar nach der Befreiung vom Faschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges riefen in Paris Antifaschistinnen verschiedenster Nationalität, sozialer Herkunft und Profession die Internationale Demokratische Frauenföderation, IDFF, ins Leben. Mit dem Sieg über das barbarischste Regime der Menschheitsgeschichte hofften sie auf einen neuen Aufbruch. Was ist von ihren Hoffnungen und Erwartungen, von ihrem Vermächtnis 75 Jahre später geblieben? Und wie können und müssen sich heute Frauen vernetzen, um ihre Gleichstellung in der Gesellschaft zu erreichen?
Klar gewonnen wurde der Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co enteignen" am letzten Sonntag. Wie geht es mit dieser Initiative weiter? Dazu stellten wir der Sprecherin von "Deutsche Wohnen & Co enteignen" Jenny Stupka im Rahmen eines "3x3" Fragen, die sie uns in einem kurzen Video beantwortet.
Als "Boten des Unglücks" bezeichnete der Flüchtling Bertolt Brecht sich und seinesgleichen, denn Geflüchtete zeigen die planetarischen Konflikte auf - von pandemischer Armut und globaler Ungleichheit über ausufernde Kriege bis hin zur Klimakatastrophe. Am Beispiel der Türkei wird das dargestellt und diskutiert. Die Veranstaltung schlägt einen Bogen von den Flüchtlingen während der Nazidiktatur, von denen gerade die politisch Verfolgten oft zurückkehrten, zu denjenigen aus unseren Tagen. Mit Mario Keßler und Achim Engelberg.
In Ostberlin arbeitete im Jahr des Mauerbaus eine Ärztin an der Charité, deren Lebensweg sowie der ihres Mannes Mitja so bewegend ist, dass beide einen Platz in der aktuellen dritten Staffel der Fernsehserie „Charité“ fanden. Eigentlich müsste in der Biographie von Inge Rapoport von drei Leben gesprochen werden. In Zusammenarbeit mit der "Rapoport-Gesellschaft e. V." widmen wir diesem Forscherpaar einen Abend.
Oftmals unter Lebensgefahr kämpften Frauen gegen den faschistischen Terror und für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Sie haben die ihnen zugewiesene hergebrachte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt. Erst im Jahr 2019 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, den Beitrag von Frauen zum deutschen Widerstand zu würdigen. Florence Hervé stellt sie vor.
Die DenkMalTour begibt sich auf die Spuren dieses Netzwerks und verdeutlicht an den Straßenzügen, durch welche die Deportationen teils zu Fuß zogen, teils in Lastwagen fuhren, wie omnipräsent die Shoah in Berlin war.
Einführende Worte: Rainer Langner Musik: Hannes Zerbe (piano) Die Ausstellung ist zu sehen bis 30. November 2021.
Dr. Siegfried Wein im Gespräch mit Barbara Thalheim über Herkunft, Alter, Lieder, Liebe, Zukunfts- und Vergangenheitsbewältigung, über das letztes Buch, das sie verschlang, das letzte, das sie in die Ecke schmiss, über Corona & Pandemie und Abstand & Phantasie.
Wie kommt die Gymnasiallehrerin aus Bad Homburg zu einer Briefpartnerschaft mit dem prominentesten Staatsgefangenen des Berlin-Moabiter Gefängnisses, Erich Honecker, und worüber haben sich die beiden ausgetauscht? Mit ihrem neuesten Band politischer Gedichte "In Zeiten der Konterrevolution" gewährt uns die Autorin Einblicke in ihr Verständnis von Menschlichkeit, Solidarität und gesellschaftlichem Engagement.
In seiner bahnbrechenden Untersuchung schildert Eske Bockelmann anschaulich, wie frühere Gesellschaften ohne Geld funktionierten, mit welcher Gewalt sich das Geld historisch durchsetzte und wie seine Zwänge die Welt heute in die Katastrophe führen. Dabei wird nicht nur das Verhältnis von Geld, Spekulation, Krise und Staat neu beleuchtet, ebenso wird gezeigt, dass selbst Marx einem mystifizierten Verständnis von Geld, Arbeit und Wert anhing. Eske Bockelmann präsentiert seine Thesen und stellt sie zur Diskussion.
Für die Beantwortung der juristischen Fragen und die Vorstellung der Rechtsgeschichte von Enteignung und Entschädigung konnten wir Carola Handwerg vom AK-Mietrecht des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins gewinnen. Über Wege, den Wert bzw. eine Entschädigungshöhe für solch eine Anzahl von Wohnungen zu errechnen, spricht Prof. Fabian Thiel. Er ist ebenfalls Jurist und Professor für Immobilienbewertung an der Frankfurt University of Applied Sciences. Den Abend moderiert der Stadtforscher Dr. Andrej Holm.
In seinem Vortrag wird Uwe Hiksch auf die Entwicklung von linken Alternativen der Umweltbewegung eingehen und eine Klammer vom konservativen Umweltschutz zur heutigen Umweltbewegung aufzeigen. Anhand der Themenfelder Globalisierungskritik, Transformation der klimaschädlichen Wirtschaft in eine nachhaltige Produktionsstruktur und ihre Einbettung in ein friedenspolitisches und sozialpolitisches Konzept, wird der Referent die Debatten der NaturFreunde und ihre Reflektion in den verschiedenen Bewegungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufzeigen.
Afghanistan ist sicher – mit dieser Begründung wurden noch vor kurzem Flüchtlinge aus Deutschland an den Hindukusch abgeschoben. Doch nach dem Abzug der westlichen Truppen stürzt das Regime, das sie aufrechterhalten haben, wie ein Kartenhaus zusammen. Über das Scheitern in Afghanistan und die Lehren daraus spricht ajd El-Safadi mit Karlen Vesper.
Die Einsicht, nach der die Perspektive einer wahrhaft verändernden Praxis bis auf weiteres verstellt sei, ist nicht nur schwer erträglich, sondern hat den Handlungsspielraum Kritischer Theorie auch grundsätzlich eingeschränkt. Was ihr in Ermangelung einer sozial-revolutionären Perspektive bleibt, ist die unnachgiebige Kritik der Verhältnisse und die Weitergabe der Denkform, die derartige Kritik ermöglicht, als Beitrag einer Erziehung zur Mündigkeit.
Am ersten Todestag möchten wir bei einer Bildungsveranstaltung an den Aktivisten und den Wissenschaftler David Graeber erinnern. Prof. Anna Echterhölter von der Universität Wien wird den Wissenschaftler Graeber würdigen. Den Anarchisten und Aktivisten Graeber stellt uns Gerhard Hanloser vor. Moderation: Dr. Frank Engster
Durch den Aufstieg Chinas und den Rückfall der USA gerät das völkerrechtliche System der Nachkriegsordnung an seine Grenzen. Diese Fragmentierung der bestehenden Rechtsordnung gefährdet den Frieden und die internationale Sicherheit. Linke Politik muß sich entsprechend den internationalen Herausforderungen verhalten: Als Verteidiger und Erneuerer des bestehenden Völkerrechts.
Die Philosophiezeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken widmet ihre aktuelle sechste Ausgabe dem Thema „Philosophische Perspektiven auf die DDR“. Ein Unteraspekt ist dabei die Frage, inwiefern die DDR eine Art konkrete Utopie darstellte, die bis heute für eine linke Politik vorbildhaft sein könnte ...
Anhand des Briefwechsels und gestützt auf die Prozess-Akten im Bundesarchiv, die neueren Forschungen zum Widerstand der KPÖ jener Jahre, eigene Recherchen in der Türkei sowie auf Dokumente des Komintern-Archivs in Moskau und The National Archives in London zeichnet Thomas Flierl das Leben von Margarete und Wilhelm Schütte zwischen 1937 und 1945 nach.
Gäste: Ute Knorr und Ingolf Alwert, K.A.M. Literaturteam, Ehemalige Mitglieder der Kabarett- und Rezitator*innengruppe des Berliner Lehrer*innen-Ensembles
Die sogenannte Friedensmission der Bundeswehr ist in Afghanistan desaströs gescheitert. Was sind die Gründe und welche Schlüsse sollte die Linke aus Afghanistan ziehen? Wir haben in unserer aktuellsten 3*3-Corona-Folge Jan van Aken zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr interviewt.
Betrachtet werden soll in dem Vortrag vor allem die Haltung eines Intellektuellen, der sich in die Realpolitik nicht ergab, weil er sie an dem maß, was sein sollte. Konkretisiert werden kann das in seinen Konflikten mit den Vertretern der Arbeiterparteien im Volksfrontausschuss.
Wir möchten den Einfluss der Lesbenbewegung auf die feministischen Bewegungen in beiden deutschen Staaten seit den 70er/80er Jahren beleuchten und schauen, was wir daraus für unsere heutigen gemeinsamen Kämpfe lernen können. Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur heutigen feministischen und auch queeren Bewegung? Im Anschluss an die Diskussion wird der Dokumentarfilm "Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR" (2020) gezeigt.
Marx hat Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt – was also können wir dann noch von Hegel lernen, was nicht schon bei Marx „aufgehoben“ wäre? Der Vortrag versucht, die kritische Kraft des Hegelschen Denkens zu vergegenwärtigen – eine kritische Kraft, die auch den Marxismus treffen und erneuern kann. Ja, Marx hat Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt: Aber vielleicht sollten wir hier auch einmal wieder den großen Vormärz-Revolutionär Georg Büchner zitieren, der von seinem Helden Lenz sagt: „Nur war es ihm manchmal unangenehm, daß er nicht auf dem Kopf gehn konnte.“
Gemeinsam mit Martin Dannecker, Mitbegründer der westdeutschen Schwulenbewegung und Sexualwissenschaftler sowie Inge Banczyk, Krankenschwester und Vorstand der Berliner Aidshilfe, werden wir über die Bedeutung der sog. Aidskrise für die queere Bewegung sprechen.
Prof. Michael Geiger, studierter Philosoph, war nach 1989 in verschiedenen Firmen im In- und Ausland tätig. Sein 2019 erschienenes Buch "Artgerechte Gesellschaft. Sozialismus – Utopie – Irrtümer – Spurensuche in China" bildet die Grundlage für seinen Vortrag. In den Mittelpunkt wird er dabei die Analyse vielfältiger historischer bzw. aktuellster Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Suche nach der möglichen Ausgestaltung einer zukünftigen artgerechten, nämlich humanistischen Gesellschaft rücken.
Akteure der erfundenen Wahrheit werden kritisch unter die Lupe genommen, aber auch zahlreiche Beispiele aus der Welt von Gerichtswesen, Kriminalistik und Kriminologie liefern zusätzliche Beweise, u. a. der Fall Dreyfus, der seziert wird. Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich
Die Mittelmeer-Monologe erzählen von Menschen, die den riskanten Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa in Sicherheit leben zu können – sie erzählen von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern, aber auch von Aktivist*innen, die dem Sterben etwas entgegensetzen.
Die Erhaltung und Ausweitung der globalen USA-Hegemonie gehört zu den Konstanten amerikanischer Außenpolitik. Hier entstehen und wachsen derzeit Krisen und Kriegsgefahr. Auch innenpolitisch ist es brisant: Die sozialen Missstände haben sich in der Corona-Krise dramatisch verschärft und das Kabinett Biden – eine gängige Mischung aus moderaten Berufspolitikern und wohlhabenden Technokraten aus der Wirtschaft – hat bisher nicht die Art von umfangreichen Reformen in die Wege geleitet, die nötig wären, sie unter Kontrolle zu kriegen. Sieht die US-Linke Wege zu mehr innerem Frieden und besserer Völkerverständigung?
Referent: Lorenz Rollhäuser, Feature-und Hörspielautor, Mitglied des Sprecherrates Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg
Das G8 Treffen Genua war, zusammen mit dem WTO Gipel in Seattle 1999, Höhepunkt einer Bewegung, die um die Jahrtausendwende quasi über Nacht entstand: die Globalisierungsbewegung. Doch so plötzlich diese Bewegung erschien, so plötzlich endete sie. Die Repression gegen die Anti-G8 Proteste war massiv, doch nicht nur diese, sorgte für das Ende der "Bewegung der Bewegungen".
Unter Führung der SED wurden im Osten Deutschlands nicht nur beachtenswerte wirtschaftliche, wissenschaftliche und künstlerische Leistungen vollbracht und weltweit bewunderte sportliche Erfolge erzielt. In die dem Kriege nachfolgende, DDR-sozialisierte Generation wurden Keime für 'einen neuen Menschen' gelegt, die bis heute treiben. Referent: Professor Heinz Niemann, Historiker
Der Vortrag beleuchtet die politökonomischen Hintergründe der Ereignisse in der Ukraine seit dem Jahr 2014. Vorgestellt werden neben der Geschichte des Landes die verschiedenen ukrainischen Oligarchen-Clan-Strukturen in ihre Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren, weiterhin gibt es einen Abriss der politischen Entwicklung und eine Einordnung dieses osteuropäischen Landes in die regionale und internationale politische Ökonomie.
Das vor 75 Jahren ins Leben gerufene, am 26. April 1946 erstmals erschienene "Neue Deutschland" ist längst kein Parteiblatt mehr, es versteht sich seit dem Umbruch im Herbst 1989 als kritisch-solidarischer Begleiter der Linken. Im Jubiläumsjahr und 30 Dezennien nach der "deutschen Vereinigung" müssen sich Redaktion und Verlag neu strukturieren, die GmbH wird aufgelöst, eine Genossenschaft soll gegründet werden.
Heute hat die KPCh mit 91 Millionen mehr Mitglieder als Deutschland BewohnerInnen. Am 1. Juli werden in China große Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Gründung abgehalten. Welche Rolle spielt heute die KPCh in Politik, Wirtschaft und Universitäten? Wessen Interessen repräsentiert sie? Wie wird unter der Führung von Xi Jinping die Ideologie und Parteigeschichtsschreibung neu formuliert? Der Vortrag geht nicht zuletzt der Frage nach, was vom sozialistischen Erbe und den revolutionären Traditionen der Partei heute übrig geblieben ist. Im Anschluss zeigt das Freiluftkino einen thematisch passenden Film.
Referent: Alexander Neu, Mitglied des Deutschen Bundestages und Obmann der Linksfraktion im Verteidigungsausschuss; Moderation: Marilies Müller
Gespräch mit Gisela Steineckert Nein, eine Bilanz ist ihre Sache nicht, aber einen Rückblick gönnt sich Gisela Steineckert. Und ihre treuen Leser wissen um den Anlass, den 90. Geburtstag der Schriftstellerin. Moderation: Karlen Vesper
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. In der Veranstaltung sollen die grundlegenden Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Scheitern des Staatssozialismus in Europa, sozialistischer Versuche in anderen Ländern und des gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus analysiert werden. Dies ist eine wichtige Bedingung, um aus den Erfahrungen zu lernen und sie für eine zukunftsfähige sozialistische Alternative zu nutzen.
Die bildende Kunst der DDR. Fahrt zum neu gestalteten Archiv in Beeskow mit Dr. Siegfried Wein. Alle Angemeldeten werden rechtzeitig über weitere Details zur Reisedurchführung informiert. Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regeln.
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. In Anbetracht der sich vor allem durch die Corona-Krise verschlechternden Situation auf dem deutschen und dem Berliner Arbeitsmarkt stellen sich neue Fragen auf der politischen Ebene. Es diskutieren: Elke Breitenbach (Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin) und Dr. Axel Troost (MdB Linksfraktion, Sprecher der AG Alternative Wirtschaftspolitik, Sprecher des Arbeitskreises Wirtschaftspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung) Moderation: Dr. Dietmar Müller
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich. Der 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion. Russland und der Westen heute. Referent: Wolfgang Grabowski, Mitglied des Ältestenrates der Partei DIE LINKE, Moderation: Dr. Inge Pardon
Wenn wir die Geschichte(n) der Wistleblower Edward Snowden, Chelsea Elizabeth Manning oder des Wikileak-Gründers Julian Assange erzählen wollen, kommen wir an Daniel Ellsberg und dem Leak der "Pentagon-Papers" vor 50 Jahren nicht vorbei. Wir freuen uns, hierfür Angela Richter gewonnen zu haben und werden einen Film zum Thema zeigen
Seit Ende 1950 war der Dessauer Bauhaus-Schüler mit dem Schwarzenberger Künstler und Formgestalter Hans Brockhage befreundet und gleichzeitig auch Architekt für dessen Wohn- und Atelierhaus-Umbau in der Erlaer Straße. Robert Lenz und Hans Brockhage verband eine enge Ideenaustauschpartnerschaft, von der beide profitierten ...
Es gelten die tagesaktuellen Covid-19-Regeln. Anmeldung erforderlich Referent: Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung), Moderation: Marilies Müller
Georg Lukács ist einer der großen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Er hat die Umbrüche dieses Jahrhunderts begleitet und sie in Philosophie und politischer Theorie, in Ästhetik und Literatur, aber auch in seinem politischen Handeln verarbeitet. Sein epochemachendes Werk Geschichte und Klassenbewußtsein ...
Referent: Ralf Schenk, Filmhistoriker Moderation: Dr. Siegfried Wein
Welche Eigentümertypen (Genossenschaften, Aktiengesellschaften, die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, private Hausbesitzer) gibt es in Berlin? In welchen Verhältnis stehen diese zueinander? Und was für Folgen entstehen daraus für Wohnungs- und Gewerbemieter? Wir wollen uns diese Eigentumsverhältnisse vor unser Haustür im Prenzlauer Berg anschauen und dabei lernen, wie der Berliner Immobilienmarkt aufgeteilt ist.
Referent: Dr. Eckhart Gillen Moderation: Dr. Thomas Flierl Die Veranstaltung findet in gemeinsamer Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung statt. Nach der Anmeldung schicken wir Ihnen einen Zoom-Link zu dem Online-Vortrag zu.
Zum 76. Jahrestag der Befreiung blickt der Historiker Dr. Stefan Bollinger für uns zurück in die Geschichte: • Warum war der Sieg der Roten Armee 1945 so wichtig? • Wer trug die Hauptlast des Krieges und siegte? • Werden heute die Karten der Weltordnung neu gemischt? Premiere am Sonntag, 9. Mai, ...
Wie lief unmittelbar nach 1945 die Entnazifizierung konkret von statten? Unter welchen Voraussetzungen stand die Entnazifizierung, die nun in Deutschland einsetzen sollte? Wieso ist der Entnazifizierung kein Erfolg beschieden gewesen? Wir stellen 3 Fragen an die Historikerin Dr. Hanne Leßau anlässlich des 76. Jahrestages des Sieges über den deutschen Faschismus und über Hitler-Deutschland.
Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Siedlungsstern. Schienentrassen und Ausfallstraßen bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts eine einprägsame wachsende Siedlungsstruktur, die sich deutlich von den ringförmigen Stadterweiterungen früherer Jahrhunderte unterschied. Diese Straßen-Schienen-Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beachteten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahnring ...
Über den Green New Deal wird seit 2008 gesprochen. Sehr zur Überraschung seiner Schöpfer ist er jetzt tatsächlich der einzige tragfähige Wirtschaftsplan, den wir haben. Die entscheidende Frage aber ist zugleich die hartnäckige Grundsatzfrage der Ökonomie schlechthin: wie sollen wir das finanzieren? Diese Frage wird Thema der Veranstaltung sein.
Vor 30 Jahren erschien Michael Heinrichs Werk „die Wissenschaft vom Wert“. Mittlerweile ist „Die Wissenschaft vom Wert“ in der 8. Auflage erschienen. Es gilt als Klassiker einer bestimmten Art sich der ökonomischen Texte von Karl Marx zu nähern. Wie es mit Klassikern so ist, kenne dieses Buch viele vom Namen ...
Als Jan Böhmermann in seiner Sendung MAGAZIN ROYALE im Jahr 2019 die Forderungen Georg Friedrich „Prinz von Preußen“ einer breiten Öffentlichkeit darstellte, dachten sich viele: Aus welcher Gruft sind die den geklettert? Viel ist seit dem passiert und das wollen wir besprechen mit Kultursenator Dr. Klaus Lederer und Arne Semsrott vom "Prinzenfond".
Vorgestellt wird ein Überblick über unterschiedliche Veröffentlichungen mit Liedern von Ernst Busch. Im Mittelpunkt steht die CD-Ausgabe des Labels Barbarossa mit einer editionskritischen Betrachtung. Beleuchtet werden aber auch Schellack- und Vinyl-Schallplatten aus beiden Teilen Deutschlands und weiteren Ländern.
Heute hat das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel gekippt. Wir haben den Stadtsoziologen Dr. Andrej Holm unmittelbar nach dem Karlsruher Urteil gefragt, was das Gericht genau beschlossen hat, welche Folgen das für die Berliner Mieterinnen und Mieter haben kann und was man jetzt tun kann, um sozialen Wohnraum zu erhalten und Mietspekulationen entgegenzuwirken.
Um die digitale Hemmschwelle zu überwinden, möchten wir alle Interessieren, die bisher den Schritt zu Zoom noch nicht gewagt haben, zu einer kleinen Schulung einladen. Wie funktioniert das Programm? Was muss installiert werden? Was wird an Technik benötigt? Wie stellt man Bild und Ton richtig ein? ... Diese und viele weitere Fragen wollen wir erörtern.
Der Kapitalismus ist kaputt. Das ständige Streben nach Wachstum hat zu Klimakatastrophen, sozialer Ungleichheit und finanzieller Instabilität geführt - und uns schlecht auf das Leben in einer globalen Pandemie vorbereitet. Tim Jacksons stellt eine Welt jenseits des Kapitalismus vor.
Gerne treten Rechtspopulisten als Schutzmacht der "einfachen Leute" auf. Menschen mit geringen und mittleren Einkommen wohnen fast immer zur Miete. Wie positioniert sich die angebliche "Alternative" in dieser für so viele Berlinerinnen und Berliner wichtigen Frage? Hierfür kucken wir in ihre Programme, analysieren die parlamentarische Praxis und die Spender*innen...
Für Infektionskrankheiten aller Art waren, neben Kriegen, Städte schon immer ein ganz besonders gutes Pflaster. Wie sich Gesundheitspolitik in den Städtebau einschrieb, lassen wir uns bei einem "3x3" von Katrin Lompscher erzählen.
Was ein erfolgreicher Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ für den Mietmarkt und die Wohnsituation in Berlin bedeuten könnte, wollen wir gemeinsam diskutieren. Wie ein Wohnungsmarkt funktioniert, auf dem der Großteil der Wohnungen über nicht profitorientierte Vermieter angeboten wird, erzählt uns die Wienerin Karin Zauner-Lohmeyer. Sie ist Wohnungsexpertin und Aktivistin in der österreichischen Hauptstadt.
Dafür, dass nicht einmal gerichtlich ausgewiesene Faschisten als solche bezeichnet werden möchten, ist es erstaunlich, welch heftige Reaktionen antifaschistische Bekenntnisse in Kunst, Politik und Publizistik zuletzt ausgelöst haben...
Von 1936-1941 versuchten deutsche Emigrant*innen in der Sowjetunion, allen voran Erwin Piscator, den antifaschistischen Kampf mit den Mitteln des Theaters fortzuführen. In der Stadt Engels planten sie „ein großes Experimentaltheater zu machen, in dem wir unsere theatralischen Untersuchungen wieder aufnehmen und weiterführen können“ (Brecht) ...
Anlässlich der jüngsten deutschen Veröffentlichung der Bücher von Joshua Clover über die weltweilte Wiederkehr von Aufständen und Andreas Malms Büchern über das weltweite Aufkommen von Kämpfe um das Klima laden wir beide Autoren ein, ihre Themen zu verbinden. Wir wollen diskutieren über Strategien und Taktiken im Kampf gegen das „fossile Kapital“ und gegen die multiplen und schon vor Covid pandemieartigen Krisen des globalen Kapitalismus.
Durch die Zahlen von Robert-Koch-Instituts oder der John-Hopkins-Universität, Virologen in fast jeder Talkshow, Wissenschaftler als Promis und Einflüsterer der Politik scheint es so, als ob zurzeit die Wissenschaft den Takt in unser Gesellschaft vorgibt. Was das für Folgen hat, haben wir bei diesem 3x3 Tobias Schulze gefragt, Sprecher für Wissenschaft und Forschung der Linksfraktion im Berlin Abgeordnetenhaus.
Im September sollen sowohl der Bundestag als auch das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt werden. Zudem stehen in weiteren Bundesländern Landtagswahlen an. Das gesamte Wahljahr wird dabei von der Corona-Krise überschattet. Wir diskutieren mit Katina Schubert, Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE, über die Herausforderungen der aktuellen Situation.
Wie passt es zusammen, wenn die AfD einerseits für einen autoritären Staat eintritt, andererseits aber die staatlichen Regeln bei der Infektionspolitik missachtet? Vertreten in der AfD alle die Politik der Leugnung der Gefahr durch Corona? Ist die Oppositionspolitik der AfD gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung erfolgreich? Diesen Fragen geht ein "3x3" mit Dr. Gerd Wiegel nach.
Die Poliklinik war ein bedeutender Bestandteil der Gesundheitsversorgung der DDR. Allein in Berlin gab es über 100 Standorte. Dort behandelten Ärzte unterschiedlicher Fachgebiete die Patient*innen unter einem Dach. Das hatte den Vorteil, dass diese keine langen Wege auf sich nehmen mussten, um Fachärzte oder eine spezialisierte Weiterbehandlung zu erreichen ...
Am 20. Januar ist es soweit: Joe Biden wird offiziell ins Weiße Haus einziehen und Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ablösen. Viele Menschen sehen in Trumps Abwahl eine Erleichterung, da er Symbol und Katalysator des US-amerikanischen Rechtsrucks zugleich darstellte und die Normen und Abläufe der US-Politik erheblich destabilisierte ...
Rechte Chatgruppen von Polizisten, rassistische Drohschreiben, Rechtsextreme im Dienst von Sicherheitsbehörden in ganz Deutschland fragen sich Menschen, wie weit verbreitet rassistisches und extrem rechtes Denken in staatlichen Sicherheitsstrukturen ist. Prof Dr. Christoph Kopke stellt den Forschungsstand zu politischen Einstellungen bei Polizisten vor.
Nachts sinken nun die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. In Berlin sind zehntausende Menschen von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen. Was ist mit diesen Menschen, die schon ohne die Corona-Krise nicht wussten, wie sie in unserer Stadt über die Runden kommen sollen. Wir haben Elke Breitenbach, Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, in einem „3x3“ zur Situation von Obdach- und Wohnungslosigkeit Betroffenen in Berlin befragt.
Aufgrund der Corona-Situation findet die Veranstaltung leider nicht statt. Wir versuchen, sie zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Hegels Hauptwerk Die Wissenschaft der Logik ist zugleich eines der Hautwerke der abendländischen Philosophiegeschichte. Und es gilt weithin als unlesbar. Welche Gründe also sollte es geben, sich hier und heute tatsächlich hinzusetzen und dieses monströse Werk eigenhändig und mit eigenen Augen zu lesen – zumal es ja an Sekundär- und Aufbereitungsliteratur nicht fehlt? Patrick Eiden-Offes neues Buch Hegels „Logik“ lesen: Ein Selbstversuch legt Rechenschaft ab von einem solchen eigenständigen Lektüreexperiment. Im Gespräch mit Falko Schmieder berichtet Eiden-Offe von seiner geistigen Hochgebirgstour ebenso wie von seinen Abstürzen und seiner Verzweiflung. Am Ende aber bleibt: Hegel wirklich zu lesen, ist das schönste Geschenk, das wir ihm – und uns! – zu seinem 250. Geburtstag machen können.
Seit einem knappen halben Jahr gibt es die „Corona-Warn-App“. Die Netzaktivistin und parteilose Bundestagsabgeordnete (für die Linksfraktion) Anke Domscheit-Berg zieht für uns Zwischenbilanz: Wie viele Leute nutzen die App? Was für Funktionen bietet sie an? Welche Erweiterungen und Verbesserungen sind zu erwarten? Ist die App wirklich sicher? Und welche Chancen bietet die Digitalisierung generell für die Bekämpfung von Pandemien und globalen Problemen?
Vor rund einhundert Jahren entstanden die ersten faschistischen Bewegungen. Wenig später im Jahr 1922 kamen Faschisten in Italien an die Regierungsmacht. Fast ebenso lange gibt es den Versuch, „Faschismus“ mit der Anwendung von Faschismustheorien zu verstehen. Was ist denn nun Faschismus - eine politische Bewegung, eine eigenständige Ideologie, ein diktatorisches politisches System?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Ist von Friedrich Engels die Rede, denkt man an Karl Marx; umgekehrt ist das seltener der Fall. Engels selbst sprach von sich als der »zweiten Violine«. Michael Krätke holt in unserer Geburtstagfolge von 3 x 3 Friedrich Engels aus dem Schatten von Marx und zeichnet seine eigenständige und einflussreiche Rolle nach ...
Fällt der Name Friedrich Engels, denkt man an Karl Marx – umgekehrt ist das nicht immer so. Es ist an der Zeit, den historischen Blick auf beide Denker gleichermaßen zu richten, denn Engels war nicht nur Marx‘ wichtigster Gesprächspartner und Ko-Autor. Selbstredend wusste Engels um seinen Anteil an der Ausarbeitung der Marx‘schen Theorie. Er charakterisierte ihr Freundschaftsverhältnis mit den Worten: „Marx war ein Genie, wir anderen höchstens Talente.“
Wie kann dem Arbeitsplatzabbau entgegengewirkt werden? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt aus? Sind die tradierten Maßnahmen geeignet die zunehmende Erwerbslosigkeit einzudämmen? Welche neuen Ideen sollten thematisiert werden? Mit: Elke Breitenbach, Axel Troost, und Ralf Krämer, Moderation: Dr. Dietmar Müller
Referentin: Katina Schubert (Landesvorsitzende DIE LINKE. Berlin) Moderation: Dr. Siegfried Wein
Statt des verkündeten "Endes der Geschichte"“ (Fukuyama 1993) und des Auslaufens "Großer Gesellschaftsalternativen" (Bell 1998) kehrte "Transformation" als Begriff, Diskurs und Ereignis in die Zeitgeschichte zurück. Heute sind wir alle Zeugen eines gesellschaftlichen, eines epochalen Umbruchs, wo eine neue Gesellschafts-Transformation auf die historische Agenda rückt. Was aber heißt Transformation im Unterschied zu Evolution, Reform, Revolution und was heißt Transformation kapitalistischer Industriegesellschaften?
Tesla ist eine typische Silicon-Valley-Gründung, nur eben nicht im Bereich der Informationstechnologie, sondern in einer klassischen Branche, in der die deutsche Industrie bisher eine Vorrangstellung innehat. Das Unternehmen ist finanzmarktgetrieben, aber auch technologisch-innovativ. Obwohl bisher kaum profitabel, konnte Tesla am Kapitalmarkt Milliarden Dollar mobilisieren und in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum generieren – auch was die Beschäftigung angeht. Ob und wie die Entwicklung weitergeht und was dies für die neue "Gigafactory" in Grünheide bedeutet, ob die Gewerkschaften einen Zugang in das Werk erreichen können und auf welchem Weg sich die Autoindustrie befindet, soll in der Veranstaltung diskutiert werden.
Referent: Dr. med. Heinrich Niemann, Facharzt für Sozialmedizin und von 1992 bis 2002 Gesundheitsstadtrat in Marzahn-Hellersdorf für die PDS, Moderation: Dr. Siegfried Wein
Christian Geissler (1928 – 2008) war gleichermaßen politischer Aktivist und literarischer Autor. Sein Werk atmet die Lust und die Liebe zu leben, erzählt von existenziellen Bedrohungen, Kämpfen und Glück. Die Online-Tagung widmet sich seinem Roman "kamalatta"
In der Veranstaltung sollen die grundlegenden Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Scheitern des Staatssozialismus in Europa, sozialistischer Versuche in anderen Ländern und des gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus analysiert werden. Mit: Klaus Steinitz, Alexandra Wagner, Loren Balhorn und Christoph Lieber
Zehn Jahre Krieg haben nicht nur Syrien, sondern die gesamte Region verändert. Wie kann es weitergehen, wer plant was, was bedeuten die imperialen Machtspiele für die Bevölkerung der Länder? Referentin: Karin Leukefeld
Mit Dr. Rey Biton (Ärztin und Vorsitzende von Mirsham – Medical Residents Union, Israel), Dr. Wassilis Tsapas (Arzt und Mitglied der KIA – Solidarische Klinik Thessaloniki), Ben Wachtler (Berlin), und einer Pflegerin aus einem öffentlichem Krankenhaus in Harlem/New York Moderation: Dr. Nadja Rakowitz
Referent: Mike Davis Die Marxherbstschule ist eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke e.V., Rosa Luxemburg Stiftung, dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA e.V., top B3rlin und dem ...umsGanze-Bündnis.
Achtung: Die Marx-Herbstschule findet 2020 aufgrund der Covid-19 Pandemie online statt! Wir widmen uns dieses Jahr dem Naturbegriff im Werk von Karl Marx.
Raul Zelik schlägt in seinem neuen Buch "Wir Untoten des Kapitals – Über politische Monster und einen grünen Sozialismus" (Berlin 2020) einen analytischen Bogen von der frühen Sowjetunion über Maos China und Titos Jugoslawien bis zu dem Fall Venezuela, verbindet dies mit einer Auswertung grüner Revolutionen des Stoffwechsels, der Plan-Markt-Diskussionen sowie rätedemokratischer Überlegungen.
ETERNA – für immer und ewig? Das für die Herausgabe klassischer Musik bekannte Plattenlabel der DDR wurde mit dem Untergang der Republik in die ewigen Jagdgründe geschickt. Entstanden in der sowjetischen Besatzungszone nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, hat es in der DDR über Jahrzehnte hohen künstlerischen Ansprüchen genügt und diese eingefordert, auch international. Wie aber war der Anfang der Plattengeschichte?
Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir den Vortrag leider absagen. Wir versuchen ihn zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Der polnische Schriftsteller und Nobelpreisträger Czesław Miłosz war ein wacher Beobachter seines Jahrhunderts. Seine Perspektive auf das durch Weltkrieg, Nationalsozialismus und Kommunismus geprägte Europa veränderte sich dabei mehrfach. Ob es um Ostmitteleuropas Blick gen Westen oder die Irrtümer und das Nicht-Wissen des Westens über den Osten ging, nie machte sich Miłosz Illusionen darüber, dass solche Selbst- und Fremdwahrnehmungen leicht zu beeinflussen seien.
Die Denkmaltour zum 200. Geburtstag von Engels beginnt am Gebäude der Garde Artillerie-Kaserne Am Weidendamm/Ecke Geschwister-Scholl-Straße. Engels leistete von September 1841 bis Oktober 1842 als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst in der preußischen Hauptstadt. In dieser Zeit besuchte er auch Vorlesungen an der Universität ...
Der Profi-Fußball ist in Deutschland ein kulturelles Massenphänomen mit wöchentlich Millionen Fans in den Stadien und vor den Fernsehern. Die dynamische Kommerzialisierung der letzten Jahre und die damit einhergehenden Veränderungen haben allerdings zu einer erheblichen Entfremdung zwischen fußballerischen Unternehmen und Fan-Basis geführt ...
Das deutsche Verfassungsgericht kritisiert die Geldpolitik der EZB aus verfassungsrechtlicher Perspektive. Im Kern geht es um die Kompetenzgrenzen zwischen EU und den Mitgliedstaaten, wofür das BVerfG nun die Diskussion eröffnet hat.
Dr. Andreas Peglau, studierter Psychologe, stellt sich dem Thema in Form eines Gesprächs. Seit 2008 unterhält er eine psychoanalytische Praxis in Berlin-Karlshorst. Neben unendlich vielen Artikeln ist er auch Autor bzw. Herausgeber von drei Büchern. Sein 2017 erschienenes Buch "Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus als Erklärungsansatz" bildet die Grundlage für die Veranstaltung.
Besuchen Sie mit uns die Stadt Brandenburg an der Havel. Wir stellen die schönen Seiten der Stadt vor, beschäftigen uns mit ihrer Chronik, widmen uns 75 Jahre nach der Befreiung aber auch dem düstersten Kapitel der Stadtgeschichte und gedenken der Opfer des Faschismus.
Am 4. September jährte sich zum 50. Mal der Wahlsieg Salvador Allendes. Doch die Feierlichkeiten der Unidad Popular treffen Chile in einem kritischen Moment: seit den sozialen Protesten 2019 steht das politische Modell der Post-Diktatur zur Disposition. Ende Oktober soll über eine neue Verfassung abgestimmt werden. Audiovisuelle Porträts internationalistischer Zeitzeug*innen des sozialistischen Aufbruchs in Chile (1970-1973) und Gespräch mit Gästen über ihre Erinnerungen und Lehren für den Aufbau eines neuen Chile. Veranstaltung auf Deutsch/Spanisch mit Simultanübersetzung.
Der europäische Fußball wurde durch Covid-19 hart getroffen. Fast alle Ligen gingen in eine mehrmonatige Zwangspause. Und so offenbaren sich die Schwächen einer durchkommerzialisierten Branche. Einnahmen im Ticketverkauf und Merchandise brachen ein, Sportmedien fürchten um ihr lukratives Geschäftsmodell ...
Batteriebetriebene Fahrzeuge gelten für die einen als ökologische Heilsbringer, für die anderen als Perpetuierung des Automobilismus. Timo Daum sortiert die Argumente und plädiert für eine umfassende Elektrifizierung des gesamten Verkehrs.
Privateigentum, so heißt es, sei Garant für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand. Doch Klimawandel und soziale Polarisierung zeigen zunehmend seine dysfunktionale und zerstörerische Kehrseite. Nach Jahrzehnten der Privatisierung ist es an der Zeit, das vergiftete Versprechen des Privateigentums bloßzustellen und aus Enteignung (Wieder-)Aneignung zu machen.
Wir nehmen den Assange-Prozess in London zum Anlass, über dieses Gerichtsverfahren, die Pressefreiheit und den gesetzlichen Schutz von Whistleblowern zu sprechen. Es diskutieren: Auf dem Podium sitzen Diani Barreto (German Assange Campaign), Gregor Gysi (außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Rechtsanwalt), Wolfgang Kaleck (Rechtsanwalt des Wistleblowers Edward Snowden), Angela Richter (Theaterregisseurin und Autorin des Buch "Supernerds")
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen.
Vor 30 Jahren wurde das Ende der sog. Systemkonfrontation besiegelt. Auch der Marxismus als Massenideologie geriet an ein Ende, und damit eine bestimmte historische Sequenz der Politik der Arbeit und des Klassenkampfes, geprägt durch ein vornehmlich als weiß und männlich verstandenes Industrieproletariat und repräsentiert von mächtigen Parteien und großen Organisationen. 30 Jahre später wollen wir Bilanz ziehen. Sind „All the rebels gone?“, wie unser Moderator Christopher Wimmer sein neues Buch betitelt?
Das Befassen mit künftigen Entwicklungen ist so alt wie die menschliche Zivilisation. Und heute wird wieder mehr denn je über "die Zukunft" gesprochen, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie. Zwar kann die Zukunft nicht vorausgesagt werden. Aber die moderne Zukunftsforschung nutzt ein breites Spektrum an Konzepten und Methoden, insbesondere aus den Sozialwissenschaften, um die Vorstellungen über künftige Entwicklungen, Herausforderungen und über Chancen und Risiken zu fundieren und zu differenzieren - letztlich auf heutiges Entscheiden und Handeln zu verweisen.
Engels bezeichnete seine Position zu Marx als die einer "zweiten Violine". In Engels wird aber auch der "Architekt des Marxismus" gesehen. Dazu haben seine Altersbriefe beigetragen. Sie sind als Einordnung der historischen Lage und als eingreifendes Denken zu lesen – als Engels' Versuch, in der sich konsolidierenden Sozialdemokratie die materialistische Geschichtsauffassung zu verteidigen. Einige der wichtigsten Briefpassagen werden vorgestellt und eingeordnet. Referent: Prof. Dr. Rolf Hecker
... ist unser heutiger Gast. Ein Mann, der von sich reden macht, der sein Guben bis in den letzten Winkel kennt, der die Stadt zum Erlebnis werden lässt und der mit etwas ganz Besonderem aufwartet: Andreas Peter ist „Gubener Stadtwächter“.
Durch die Pandemie sind die öffentlichen Schulden der EU-Staaten drastisch gestiegen. Die Folge ist eine tickende Zeitbombe im Hinblick auf die Schulden der EU und deren Defizitregeln. Doch soweit muss es nicht kommen: Die Europäische Zentralbank verfügt schließlich über unterschiedliche Instrumente, um diese Schuldensituation zu entschärfen und somit eine neue Schuldenkrise mitsamt einer Austeritätspolitik zu verhindern.
Wir fragen den Arzt und Referent für globale Gesundheitspolitik von Medico International, Dr. Andreas Wulf in unserem Format "3x3": Hätte vom heutigen Stand des Wissens die WHO die Coronakrise anders bewerten sollen? Welche Rolle spielt die „Gates-Stiftung“ für das Agieren der WHO? Was gibt es vom linken Standpunkt aus am Gönnertum eines Bill Gates zu kritisieren?
Keine Stiftung polarisiert in der Zeit der Corona-Pandemie wie die „Bill and Melinda Gates Foundation“. Die einen sehen dahinter teuflische Pläne des Microsoft-Gründers Bill Gates. Die Anderen verstehen nicht, was es für ein Problem mit dem doch per sé guten Engagement des Philanthropen und Tech-Milliardärs geben könnte. Was die "Gates-Stiftung" so treibt und wie es um die WHO bestellt ist, erklärt uns Andreas Wulf, Arzt und Referent für globale Gesundheitspolitik bei Medico international.
Mit Gerda Daenecke, der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins KarEn, wollen wir über die aktuell äußerst komplizierte Situation auf Kuba diskutieren.
Wo sich heute Touristenmassen bewegen, befand sich einst ein berühmt-berüchtigtes Armenviertel, in dem nicht nur jüdische Pogromflüchtlinge aus Rußland Zuflucht suchten, sondern auch zahlreiche anarchistische Treffpunkte und Veranstaltungsorte bestanden. Hier wohnte August Reinsdorf bei seinem Berliner Aufenthalt, hier diskutierten später Emma Goldman und Rudolf Rocker über die Entwicklung in der Sowjetunion, hier traf sich der syndikalistische Frauenbund und lieferte sich Erich Mühsam lebhafte Kontroversen mit Nationalsozialisten. Zu den bleibenden kulturellen Leistungen gehört vor allem die Gründung der Volksbühne, deren Entwicklung wesentlich von Anarchist*innen, insbesondere Gustav Landauer, entscheidend mitgeprägt wurde.
Wie können wir kollektiv feministische Raumpraktiken erleben trotz physischer Distanz? In einem durch binaurale Tonaufnahmen angeleiteten Stadtspaziergang wird den Teilnehmer*innen bei ihrem Gang alleine durch die Stadt ermöglicht, emanzipatorische Praktiken und Räume zusammen mit unterschiedlichen Erzählfiguren zu erleben ...
Angenommen, ein privilegierter weißer Autor erhält ein komfortables Schreibstipendium für einen Roman über eine indigene, mittellose Protagonistin. Oder eine Autorin aus Berlin-Mitte führt das Schicksal eines Obdachlosen in ihrem Roman zum Bestseller-Erfolg und räumt damit hoch dotierte Preise ab. Wann schlägt der Wunsch, für Unterdrückte, Deklassierte und Diskriminierte die Stimme zu erheben, um und wird zu einem nicht nur moralischen Problem? Welche Ansätze und Formen lassen sich unterscheiden, um über andere zu schreiben und deren Perspektiven einzunehmen?
Der Germanist, Kultursoziologe und Mitbegründer der PDS in Thüringen war ein Sokrates, Prototyp eines eingreifenden Intellektuellen, der keine großen Werke schrieb, sondern lieber mit den „kleinen Leuten“ stritt. Als FDJ-Sekretär erschrocken über die eigene Verführbarkeit durch allzu einfache Wahrheiten, wurde ihm der Dialog zum gelebten Credo: „Das Stück zur Wahrheit, das mir selber fehlt, hat gewiss ein anderer ...
Die Erfahrungen aus dem Scheitern des Realsozialismus sollen im Vortrag mit den Erkenntnissen und Erfahrungen verbunden werden, die sich aus der krisenhaften Entwicklung des gegenwärtigen Kapitalismus ergeben, insbesondere hinsichtlich Klimakrise, zunehmender sozialer Ungerechtigkeit und Zuspitzung der ökonomischen Globalisierung. Damit verbundene Probleme eines Postwachstums sowie einer Synthese zwischen Marktregulierung und Planung sollen erörtert weden.
Kann man sich in einer der größten Krisen, die Europa und die Welt in den letzten Jahrzehnten erlebten, auch anderen Themen zuwenden? Mit unserer Busexkursion „Die Lausitz im Strukturwandel“ wollen wir das versuchen.
Aktionäre und Konzerne retten, Beschäftigte vergessen? Die EU militarisieren und nicht in Gesundheitsschutz investieren? Was hat sich die Bundesregierung für die deusche EU-Ratspräsidentschaft vorgenommen?
Welchen Einfluss haben die enge Bindung Polens an die USA und das unter Putin wiedererstarkte Russland auf das geopolitische Kräfteverhältnis? Gibt die Geschichte darüber Auskunft, was zur aktuellen Eskalation der Spannungen zwischen beiden Ländern geführt hat, und was hat das mit uns Deutschen zu tun? Referent: Reinhard Lauterbach (Publizist und Osteuropakorrespondent) Moderation: Dr. Inge Pardon
Das Symposium bringt Praktikerinnen und Theoretikerinnen zusammen, die sich auf unterschiedliche Art emanzipatorischen Projekten in Architektur, Städteplanung und Stadtsoziologie widmen. Ein interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch soll mögliche Antworten auf die Frage nach einer feministischen und nicht-sexistischen Stadt aufzeigen.
Als Holger Siemann mit den Recherchen zu einem Buch über Menschen in seinem Haus anfing, hoffte er auf interessante Anregungen, aber er hatte nicht mal eine blasse Ahnung, welch atemberaubende Abgründe sich auftun und welche Schicksalsfülle sich hier offenbaren würde. Er hörte von Juden, die für ein Museum skelettiert wurden, von jungen Männern, die sich vor dem Krieg versteckten, von einer explodierten Schule und von Zügen, die auf der Ringbahn entgleisten ...
Einführung: Jana M. Noritsch (Collectors Club Berlin) Musik: Celine Voccia, piano Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 20. November. Besichtigung möglich in der Kopenhagener Str. 9 nach Terminvereinbarung.
Gezeigt werden die Filme "Kreuzberg gehört uns" (BRD 1972, 20 min., Regie: Sigrid Fronius, Klaus Bartels, Cristina Perincioli) und "Miete essen Seele auf" (D 2016, 55 min., Regie: Angelika Levi). Im Anschluss an das Filmscreening findet ein Gespräch mit den Filmemacherinnen Cristina Perincioli und Angelika Levi statt, das die damalige wie gegenwärtige prekäre Wohn- und Lebenssituation in Kreuzberg sowie daraus resultierende Mieter*innenproteste aus genderkritischer und migrationspolitischer Perspektive auf Stadt- und Wohnraum(um)strukturierung diskutiert.
Die aus den öffentlichen Anschuldigungen und Denunzierungen hervorgehende Hollywood-Blacklist umfasste 1952 letztlich über 324 Personen, die mit der KP assoziiert wurden, davon waren zu dem Zeitpunkt noch 212 in Hollywood aktiv. Allesamt erhielten Berufsverbot, gingen ins Ausland oder mussten unter Pseudonym oder verdeckten Kooperationen im Untergrund arbeiten. Dadurch ging dem Hollywood-Kino eine linke politische Linie verloren. Ein Filmabend mit Hannes Brühwiler.
„Musik statt Krieg“ mit Songpoet Tino Eisbrenner Moderation: Dr. Inge Pardon
Zu seinem 250. Geburtstag fragen wir, wie Hegel gestorben ist. Zu seinen Lebzeiten grassierte die Cholera in Europa. Ob der Philosoph am 27. August 1770 in Berlin der Pandemie erlag, ist bis heute umstritten. Patrick Eiden-Offe beantwortet uns drei Fragen zu Hegels Leben, den damaligen hygienischen Lebens- und Verbreitungsbedingungen der Cholera in Europa, zur Rolle der Truppenbewegungen des preussischen Militärs, und ob sich Hegel mit der Krankheit philosophisch auseinandergesetzt hat.
"Man hockt in seinen vier Wänden, braucht sich überhaupt nicht mehr vom Fleck zu rühren: Geschäfte und Einkauf, Börse und Arbeitsmarkt, schon ein Großteil der Arbeit selbst, Informationen, Bildung, Entspannung, alles via Bildschirm, sogar Sex und Partnervermittlung. Irgendwann hört man auf, die anderen wenigstens noch per Communicator zu besuchen, und lebt mit den Welten, die die Videowände so bereitwillig ins Haus senden." Dies ist keine Kritik des Internets aus dem Jahr 2020, sondern 40 Jahre alt. Verfasst hat es der Krimi-, Kinderbuch- und Science-Fiction-Autor Gert Prokop aus der DDR.
Es waren gerade die proletarischen Frauen, die das Bild des Arbeiterbezirks Wedding geprägt haben. Proletarische Frauen haben im Kampf gegen den Faschismus, für sozialen Fortschritt und Emanzipation eine wichtige Rolle gespielt. Die Tour wird historische Orte von politischen Auseinandersetzungen besuchen und Frauen aus der anarchistischen, kommunistischen und sozialdemokratischen Bewegung vorstellen.
Die Ausstellung mit Positionen von fem_arc Kollektiv, Feminist Night Scapes, Julia Förster & Caroline Rosenthal, Sarah Held, Dorothea Nold, Banu Çiçek Tülü, Lena Wegmann & Tabea Latocha und Ina Wudtke widmet sich anhand von Installationen, Fotografien, Sound- und Textarbeiten Stadt- und Raumkonzeptionen aus einer feministischen Perspektive. Anhand eines Mappings werden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Urban Design and Urbanisation des Instituts für Architektur der Technische Universität Berlin die Werke im Berliner Stadtraum verortet. DJ T-INA Darling aka Ina Wudtke präsentiert am Abend der Eröffnung ein konzeptuelles DJ-Set mit Protestsongs gegen steigende Mieten und Verdrängung.
Immer wieder gerät der Parkfriedhof Marzahn in den Fokus der Debatten um das öffentliche Gedenken in Berlin. Dieser historische Ort bildet wie nur wenige in der Stadt die Geschichte der letzten 120 Jahre durch eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Gedenk- und Erinnerungsorte ab. Auf dem historischen Spaziergang werden diese vorgestellt. Schwerpunkt sind, zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, die antifaschistischen Gedenkorte.
Die Corona-Krise führt Punk und Professor zusammen. In einer "3x3" Folge steht uns Joshi von ZSK Rede und Antwort, was die Pandemie mit ihrer Band macht.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Fast ein ganzes Jahr prüfte die Verwaltung das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Nun werden bald wieder Unterschriften gesammelt für die zweite Phase des Volksentscheids "Deutsche Wohnen & Co enteignen". Wie soll diese „Vergesellschaftung“ von vermutlich über 240 000 Wohnungen aber konkret organisiert und finanziert werden. Darüber wollen wir der Initiative „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ sprechen.
„Prepper“ bereiten sich auf den Zeitpunkt X in unterschiedlicher Weise vor. Es reicht vom Horten von haltbaren Lebensmitteln über das Erlernen von Fähigkeiten, Trinkwasser aufzubereiten und selber Energie zu gewinnen, bis dahin, sich zu bewaffnen, um die eigenen Besitztümer im Zustand der Gesetzlosigkeit zu verteidigen. In manchen Fällen gibt es Überschneidungen des Milieus der „Prepper“ mit Personen aus der extremen Rechten.
Polen befindet sich derzeit im Präsidentschaftswahlkampf. Derweil hat sich mehr als ein Drittel des Landes zur "LGBT-freien Zone" erklärt. Wir wollen darüber diskutieren, wie sich queeres Leben in Polen derzeit gestaltet und welche emanzipatorischen Perspektiven die Zukunft bietet.
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Wegen Corona wurde der Kino-Betrieb eingestellt. Nun können Kinos wieder in Berlin öffnen. Das hundert Jahre alte Traditionskino Colosseum, welches in direkter Nachbarschaft zur Helle Panke liegt, soll gar nicht wieder öffnen. Das wollen die Angestellten nicht hinnehmen und kämpfen um das Colosseum. In einem "3x3" beantwortet Martin Ranke vom Betriebsrat des Kinos unsere Fragen.
Nun gibt es die "Corona-Warn-App". Wir haben der Netzpolitik-Expertin Anne Roth drei Fragen über diese universitär und privatwirtschaftlich entwickelte, aber staatlich protegierte digitale Technik gestellt. Sie beantwortet diese in unserem Format "3x3" Corona Panke Digital.
2020 feiern wir den 250. Geburtstag Georg Wilhelm Friedrich Hegels. 1818 wurde er auf den nach Fichtes Tod vakanten Lehrstuhl für Philosophie an der Berliner Universität berufen; nun wähnte Hegel sich, wie er in seiner Antrittsvorlesung kundtat, im „Mittelpunkt aller Geistesbildung“. 1820 schon – vor 200 Jahren– wird er diesem hohen selbstgesetzten Anspruch gerecht und veröffentlicht ist sein großes Berliner Spätwerk, die Grundlinien der Philosophie des Rechts. Grund genug also zu feiern – einen Einstieg bietet der biografische Spaziergang auf den Spuren des Philosophen durch die Mitte Berlins: Von der Humboldt-Universität über den Kupfergraben, wo Hegel gelebt hat, bis zum Dorotheenstädtischen Friedhof, wo er neben seinem Vorgänger Fichte und in der Nähe vieler späterer Bewunderer und Nachfolger – wie Bertold Brecht und Herbert Marcuse – beerdigt liegt.
Peter Hudis, Prof. für Humanties and Philosophy in Chicago, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte antikolonialer, postkolonialer und anti-rassistischer Kämpfe und ist selbst aktiv darin. Wir haben ihn gefragt, was das Neue an den aktuellen Kämpfen ist und wie der Kampf gegen Rassismus mit der US-Klassengesellschaft zusammenhängt.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Heute ist „Antifaschistische Aktion“ eines der bekanntesten, international verwendeten linken Embleme. In unterschiedlichsten Variationen steht es für ein antifaschistisches Verständnis, das Kapitalismuskritik, Widerstand und Bewegung vereint. Seinen Ursprung hat das Symbol in der Politik der KPD Ende der 1930er Jahre, das erst in den 1970er Jahren wieder aufgegriffen wurde ...
Die Corona-Krise trifft, wie viele Orte des Berliner Kulturlebens, auch die Freiräume der queeren Szene. Wie kann und soll es weiter gehen? Das bespricht der AKqueer der Hellen Panke mit Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa), Stephanie Kuhnen, (Autorin und Journalistin), Sabine Nuss (Co-Geschäftsführerin Karl-Dietz-Verlag) im Garten des Technoclubs ://about blank.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Wir beteiligen uns dieses Jahr am art.spring-Festival und am Tag des offenen Ateliers in den Bezirken Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee. Am Sonntag öffnen wir von 14 bis 20 Uhr unsere Galerie. Der ausstellende Künstler Günther Böhme wird auch da sein.
Postones Analyse des Antisemitismus, verfasst Anfang der 1980er Jahre, stellt eine wichtige Grundlage für eine materialistische Kritik von Antisemitismus dar. Darüber hinaus wird dem Text mittlerweile in innerlinken Debatten ein beinahe mythischer Charakter zugesprochen; die Frage: „Hast Du denn Postone gelesen?“ ist politisch aufgeladen wie nur wenige andere ...
Vietnam ist eines der bevölkerungsstärksten Länder in Südostasien und gehört nicht zu den wohlhabenden Staaten. Das Gesundheitssystem ist zwar nicht instabil und für alle zugänglich, aber es können lange nicht in dem Umfang Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt werden wie in westeuropäischen Ländern. Unsere 3x3-Fragen gehen in dieser Folge nach Hanoi ...
In der Corona-Krise ist der Nationalstaat wieder zum zentralen Akteur in Europa geworden. Von einem einheitlichen Vorgehen der EU kann keine Rede sein. Zerbricht an der wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Krise gar Europa? Und was machen die zahlreichen europäischen Linksparteien? Wir befragen hierzu bei "3x3" Andreas Thomsen, Leiter des Brüssel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Wie es Mieter*innen in der Mieterstadt Berlin in der Corona-Krise geht und was der Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co enteignen" macht. Was es gilt, aus Mieter*innen-Sicht besonders in der Corona-Krise anzupacken, haben wir Jenny Stupka von "Deutsche Wohnen & Co enteignen" in dieser "3x3"-Folge gefragt.
Die Berliner Clubs waren die ersten, die aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten und werden vermutlich die letzten sein, die wieder auf machen. Wir fragen bei "3x3" Nanette & Lilo vom SO36, wie es nun mit dieser Institution des Berliner Kultur- und Nachtleben weitergeht.
Wie Sie vielleicht wissen, warten in unserem Keller zehntausende antiquarische Bücher sehnsüchtig auf eine neue Leserschaft. Deshalb bieten immer montags von 15-17 Uhr die Möglichkeit, dass sich Mensch und Buch näherkommen können. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Aufgrund der Coronabestimmungen bitten wir um Anmeldung, um das Mitbringen eines Mundschutzes, das Einhalten der Abstandsregelungen und das Eintragen in eine Teilnahmeliste (die wir 4 Wochen später vernichten werden).
Rosa Luxemburg (1871-1919) lebte in einer Zeit, als Seuchen noch eine allgegenwärtige Gefahr für die europäische Bevölkerung bedeuteten. Wir haben Jörn Schütrumpf, den Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg bei der RLS, gefragt, ob Rosa sich dazu geäußert hat, wie sie das Problem der Hygiene politisch und ökonomisch einschätzte und auch unter welchen Krankheiten sie persönlich gelitten hat.
Wir haben den Sinologen Felix Wemheuer schon mehrmals zu uns eingeladen, über die soziale Situation in China oder die Geschichte Chinas zu referieren. Diesmal haben wir ihn gebeten, uns für das 3x3-Format Fragen zur Funktionsweise des chinesischen Gesundheitssystems, zur Gesundheitspolitik in China und zur Rolle der Kommunistischen Partei zu beantworten.
Während der Corona-Zeit, in der viele Menschen zu Hause sitzen müssen, haben wir uns in der "Helle Panke" e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin ein ganz besonderes, kleines, digitales Format ausgedacht. Es trägt den Namen "3 x 3". In diesem geben wir Menschen aus dem Umfeld unseres Vereins die Möglichkeit, uns die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie auf ihren Bereich kurz darzustellen ...
Alle Feierlichkeiten zum 9. Mai, dem Jahrestages des Sieges über den deutschen Faschismus, sind in Moskau für dieses Jahr abgesagt worden, strenge Ausgangssperren wurden seit Ende März ebenso verordnet wie eine "arbeitsfreie Zeit" bei Lohnfortzahlung. Dennoch steigen die Corona-Infektionszahlen und die Krankenhäuser sind überlastet. Wir haben die Büroleiterin des RLS-Büros in Moskau, Kerstin Kaiser, zur aktuellen Krisenbewältigungssituation und der politischen Lage vor Ort in Russland befragt.
Die Maßnahmen gegen die Pandemie scheinen zu einem enormen Digitalisierungsschub zu führen. Wir haben Timo Daum, Autor von "Das Kapital sind wir", gefragt, wie sich die Zusammensetzung von digitaler und analoger Welt und das Machtgefüge des digitalen Kapitalismus verändern wird.
Der 8. Mai ist ein Datum, das würdevoll begangen werden muss. Leider ist es uns dieses Jahr nicht möglich, dies so zu tun, wie es angedacht war. Ganz unkommentiert wollen wir aber den 8. Mai nicht stehen lassen. Wir haben deshalb eine besondere Folge unseres digitalen Bildungsformats "3x3" aufgenommen: Wir befragten den Zeitzeugen Kurt Hillmann, was er über den 8. Mai denkt. Er überlebte als verstecktes jüdisches Kind.
Der Süden Osteuropas war am Anfang vom neuartigen Corona-Virus nicht so stark betroffen wie die südlichen Staaten Westeuropas. Wie es zurzeit rund um die Bekämpfung der Corona-Virus Pandemie in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens steht fragen wir Krunoslav Stojaković vom Belgrader Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Die Grenzen innerhalb Europas wurden geschlossen zum Schutz vor der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus. Die Reisefreiheit aufgehoben. Um deutschen Bauern billige Arbeitskräfte zuzuführen, wurden für osteuropäische Erntehelfer*innen Ausnahmeregelungen geschaffen. Wie es um die Situation dieser Menschen bestellt ist, die rund um Berlin arbeiten, informiert uns Anna-Katharina Dietrich. Sie ist Referentin bei "ARBEIT UND LEBEN - DGB/VHS Berlin-Brandenburg"
Die Infektionszahlen durch Corona nehmen gerade ab und das Land hat dennoch große Angst vor der zweiten Welle. Wir haben Prof. Min Geum in Seoul drei Fragen zur aktuellen Situation und den Krisenmaßnahmen in Südkorea gestellt.
In Berlin gehören die Buchläden seit Beginn der Corona-Krise zur notwendigen Grundversorgung und dürfen geöffnet bleiben. Das Buch wird so zum Lebensmittel. Wie wirkt sich Corona auf den Buchmarkt aus, haben wir die Rixdorfer Buchhändlerin Friederike Hartwig gefragt.
Wir haben dem Leiter des New-York-Büros der Rosa Luxemburg Stiftung drei Fragen gestellt zur aktuellen politischen Situation in den USA angesichts von Corona.
Wir haben der Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VdÄÄ) drei Fragen gestellt zur Ökonomie unseres Gesundheitssystems und der Rolle der so genannten Diagnosis Related Groups: DRJs. Warum ist kaum ein Land auf der Welt gesundheitspolitisch vorbereitet gewesen ...?
Wir befragen den Finanzpolitiker Fabio de Masi (Die Linke) welche Finanzinstrumente benutzt die Bundesregierung in der Corona-Krise und wer dafür aufkommen sollte.
Der rechtsradikale Präsident Jair Messias Bolsonaro nennt Corona eine "kleine Grippe" und entließ seinen Gesundheitsminister, weil dieser Isolationsmaßnahmen verteidigte. Das Gesundheitssystem droht bald zusammenzubrechen und die Pandemie hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen für die arme Bevölkerung. Kommt der große Corona-Aufstand? 3 Fragen, 3 Antworten mit dem Journalisten Niklas Franzen aus São Paulo.
In Großbritannien ist das Gesundheitssystem anders organisiert als in Deutschland. Der NHS (National Health System) erfährt höhere Zustimmungsraten als das Königshaus. Dr. Florian Weis von der Rosa-Luxemburg Stiftung stellt uns dieses in 3 x 3 Minuten vor.
Der Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Berlin. Nicht alle Berliner*innen sind damit glücklich. Durch den Coronanavirus ist dieser zum Erliegen gekommen. Hierzu stellen wir der tourismuspolitischen Sprecherin Katalin Gennburg drei Fragen.
Bitte klicken Sie auf die Veranstaltung, wir haben als Ersatz vorerst Infos und Links zum Veranstaltungsthema zusammengestellt.
Die globale Krise von 2007 bis 2009 führte zur Krise in der Eurozone 2010 bis 2013, die sich zur existenziellen Bedrohung für die EU entwickelte. Es ist zu erwarten, dass die EU in den kommenden Jahren auf der Weltbühne irrelevant werden wird, zumal ihr wirksame politische Führung fehlt. Der Brexit war ein Schock für die vorherrschenden neoliberalen Mechanismen und wird erhebliche Auswirkungen haben. Angesichts des Scheiterns von Syriza ist es für die europäische Linke unabdingbar, eine alternative Analyse Europas anzubieten, bei der Demokratie und wirtschaftliche Erneuerung im Vordergrund stehen. Eine echte Zusammenarbeit und ein echter Internationalismus in Europa erfordern einen Bruch mit den bestehenden Mechanismen.
Gespräch mit der Berliner Friedensaktivistin Laura von Wimmersperg über ihr Leben und zu aktuellen Herausforderungen an die Friedensbewegung.
Die Ausstellung mit Positionen von fem_arc Kollektiv, Feminist Night Scapes, Julia Förster & Caroline Rosenthal, Sarah Held, Dorothea Nold, Banu Çiçek Tülü, Lena Wegmann & Tabea Latocha und Ina Wudtke widmet sich anhand von Installationen, Fotografien, Sound- und Textarbeiten Stadt- und Raumkonzeptionen aus einer feministischen Perspektive. Anhand eines Mappings werden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Urban Design and Urbanisation des Instituts für Architektur der Technische Universität Berlin die Werke im Berliner Stadtraum verortet. DJ T-INA Darling aka Ina Wudtke präsentiert am Abend der Eröffnung ein konzeptuelles DJ-Set mit Protestsongs gegen steigende Mieten und Verdrängung.
Mit: Susana Falcón Tornú Moderation: Raul Zelik Eine gemeinsame Veranstaltung mit interbrigadas e.V.
Welchen Einfluss haben die enge Bindung Polens an die USA und das unter Putin wiedererstarkte Russland auf das geopolitische Kräfteverhältnis? Gibt die Geschichte darüber Auskunft, was zur aktuellen Eskalation der Spannungen zwischen beiden Ländern geführt hat, und was hat das mit uns Deutschen zu tun? Referent: Reinhard Lauterbach, Publizist und Osteuropakorrespondent.
Die Unruhen in Honkong gegen die Politik der Stadtregierung in Bezug auf China bestimmen seit Monaten das mediale Bild über die Region. Die Ursachen des Konfliktes sind alt. Wir wollen diskutieren, wo diese liegen und warum sie zu immer heftigeren Konflikten führen. Wie wird sich die Situation weiter entwickeln? Welche Folgen hat der Umgang mit Hongkong (und Macau, das aber viel kleiner ist und weniger ins Gewicht fällt) für die Politik in der VR China?
Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten auf dem Wege des Beitritts der DDR zur BRD hatte die einseitige Adaption der ostdeutschen Strukturen, Verhältnisse, Rechtsnormen und Werte an westdeutsche sowie einen Institutionen-, Eliten- und Finanztransfer von West nach Ost zur Folge. Das Pendant hierzu war ein Ressourcentransfer von Ost nach West, der inzwischen durch einen Gewinn- und Kapitaltransfer ergänzt wird. Dies hat dazu geführt, dass der Osten auch 30 Jahre später noch ein fragmentierter sowie politisch, ökonomisch, finanziell und kulturell vom Westen dominierter Teil Deutschlands ist.
Das Schlimmste am Mietenwahnsinn in Städten wie Berlin ist für viele Menschen die Angst davor verdrängt zu werden. Anders als vermutet, trifft es nicht nur die alte Mieterschaft in begehrten Altbauquartieren, sondern auch Großsiedlungen. Aufhalten soll diese Prozesse u.a. der Milieuschutz. Er ist im Bundesbaurecht geregelt. Da dieser offensichtlich nicht so funktioniert wie gewünscht, steht er nun zur Diskussion. Mit: Dr. Fabian Beran und Caren Lay
Die Berliner Diseuse und Autorin Gerta Stecher stellt ihre Lise-Meitner-Collage vor. Dabei setzt sie die Kenntnis der großen Leistung der Kernphysikerin voraus und richtet ihr Augenmerk vielmehr auf die Widerstände und Spannungen, denen die 1878 Geborene als Österreicherin in Preußen, als weibliche Forscherin in einer männerdominierten Akademikerwelt und als Jüdin während der Nazizeit ausgesetzt war.
Seit 2013 wurden Tausende von geheimen Dokumenten veröffentlicht, die von Edward Snowden an JournalistInnen übergeben worden waren. Sie bewiesen die umfassenden globalen Hacking- und Überwachungspraktiken der "Five Eyes", hauptsächlich der US-amerikanischen NSA und des britischen GCHQ. Die Massenüberwachung sowie die gezielte politische und wirtschaftliche Spionage hatten nicht den Zweck der Terrorabwehr, sondern sollten die globale Dominanz der "Five Eyes" auch digital gestützt sichern. Der Vortrag fasst wichtige Snowden-Erkenntnisse zusammen, stellt technische Details in den politischen Kontext und skizziert relevante Fortschritte in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit bzw. deren Ausbleiben.
Produktivkraftsprung? Die Grenzen der digitalen Revolution Industrie 4.0, Plattformökonomie, Startups – Stichworte wie diese malen eine allgemeine Disruption der ökonomischen Verhältnisse an die Wand. Doch sind die damit verbundenen Erwartungen einer Wiederbelebung des Kapitalismus gerechtfertigt? Der Vortrag liefert mit Bezug auf den Marxschen Begriff der "Produktivkraft" eine Kritik solch technologiezentrierter Prognosen. Im Ergebnis erscheint die aktuelle Entwicklung eher als rasender Stillstand denn als grundlegende Transformation. Und der Kapitalismus offenbart sich auch als Schranke der technischen Entwicklung.
Die Alternative muss immer relativ zu etwas Bestehendem gedacht werden, das nicht mehr auf uneingeschränkte Zustimmung trifft. Der Begriff Alternative ist zunächst einmal neutral und nicht genuin links. Er steht einfach für "jenseits des Mainstreams". Aktuell ist der Begriff vor allem von rechts aufgeladen. Was aber bedeutet das für Literatur und Kunst, die sui generis in einem engen Bezugsfeld zu alternativen Perspektiven, Weltentwürfen, Visionen, Lebens- und Denkformen stehen? Und wie lässt sich der Begriff "Alternative" für kritische, libertäre und sozialemanzipatorische Positionen zurückgewinnen?
Im März 1920 schlägt die Konterrevolution zurück. Militärs, Ministerialbürokraten, im Hintergrund Männer des Großkapitals wollen mit Novemberrevolution, Weimarer Republik, Demokratie und den Linken abrechnen. Aber sie stoßen auf Widerstand. Nicht die Regierung und ihr bewaffneter Arm, die Reichswehr, bieten dem reaktionären Treiben eine Abwehrschlacht. Es sind die einfachen Arbeiter, organisiert und unorganisiert, die Arbeiterorganisationen, die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften. Generalstreik!
Dr. Hans Modrow, ehemaliger Ministerpräsident der DDR und Vorsitzender des Ältestenrates der Partei DIE LINKE, spricht über seine Arbeit als Ministerpräsident, über die politische und ökonomische Situation der DDR im Herbst '89 und Frühjahr 1990, mögliche und vertane Chancen bei der Gestaltung der deutschen Einheit und die sich daraus ergebende heutige Verantwortung der Linken.
Am 5. Februar stand die mögliche Wahl einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung unter Bodo Ramelow an. Was dann mit der Wahl von Thomas Kemmerich passierte, beschäftigt seitdem die Republik. War es politisches Stümpertum, dass CDU und FDP auf eine Finte der AfD hereingefallen sind? Ein Austesten und Provozieren von rechten Kreisen in der CDU und FDP? Oder der bewusste Dammbruch, um Koalitionen von CDU und FDP mit der AfD zu ermöglichen bzw. real in Thüringen umzusetzen?
Gezeigt wird der Dokumentarfilm über die Nazi-Konzert-Szene "Blut muss fließen: Undercover unter Nazis" (2012) Im Anschluss diskutieren wir mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf über sein Werk und wie mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft umzugehen ist. Moderation: Anna Jocham
An vielen Clubtüren haben Frauen inzwischen ihren festen Platz erkämpft. Doch mit welchen Zuschreibungen müssen sie sich auseinandersetzen? Wie gehen sie mit ihnen um, und was sind ihre Rollen? Geht es um eine Reproduktion klassischer Securityarbeit, oder bieten insbesondere Clubs in Berlin die Möglichkeit, Räume jenseits der Dominanzgesellschaft zu erschließen? Was bedeutet das für die konkrete Arbeit sowohl in den Teams als auch den Gästen gegenüber?
Gerhard Gundermann wäre im Februar 65 Jahre geworden. Wie erinnert man an jemanden, der in seinem kurzen Leben für uns vorgedacht, geträumt, für uns gestritten und mit uns gelebt hat? 1981 drehte Richard Engel den ersten Film über Gerhard Gundermann. Damit begann eine enge und kreative Freundschaft. Heute zeigen wir den 1999 erschienenen Film "Das Ende der Eisenzeit". Die Arbeiten an diesem Film wurden durch den Tod von Gundi unterbrochen. Die „Helle Panke“ hat Petra Kelling und Richard Engel eingeladen ...
Nie haben SIE das Knie gebogen zum obligatorischen Hofknicks. Wer waren SIE? Aufmüpfige adelige Damen, die sich den höfischen Sitten und Bräuchen entzogen, mit Konventionen ihres Standes brachen und sich selbstverwirklicht literarisch äußerten. Die Journalistin Karla Dyck nähert sich ihnen in interessanten Porträts von elf dieser Frauen, die Zeichen setzten für ein neues Frauenbild. Es sind klangvolle Namen: Sophie von La Roche, Karoline von Günderrode, Bettina von Arnim, Annette von Droste-Hülshoff, Jenny Marx, Malwida von Meysenbug, Marie von Ebner-Eschenbach, Bertha von Suttner, Lou Andreas-Salomé, Franziska zu Reventlow, Hermynia Zur Mühlen.
Im März 1926 gründete eine Gruppe von mehr als 200 österreichischen Auswanderern eine Kolonie am Fluss Syrdar’ja in der Nähe von Kzyl-Orda, der damaligen Hauptstadt von Kasachstan. Armut und der Mangel an Arbeitsplätzen waren die ausschlaggebenden Motive für die Emigration. Die Regierung in Österreich gewährte finanzielle Unterstützung, um Arbeitslose und lästige Demonstranten loszuwerden ...
Einführung: Klaus Baier zur Wirkung von Literatur Musik: Silke Eberhard, Saxophon (Berliner Jazzpreis 2020) Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 28. August. Besichtigung möglich in der Kopenhagener Str. 9 nach Terminvereinbarung.
Viele Menschen sind durch Berichte über Umweltkatastrophen und persönliche Erfahrungen mit dem Klimawandel, einschließlich militärischer Aktionen, für die notwendige Lösung ökologischer Probleme sensibilisiert. Das zeigen Aktivitäten von Greenpeace und anderen Bewegungen von Umweltaktivisten. Es geht um die Lösung des ökologischen Grundwiderspruchs unter konkret-historischen Bedingungen. Was ist zu tun? Referent: Prof. Dr. Herbert Hörz
Vivian Frick diskutiert aus Sicht der Forschungsgruppe "Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation" die Nachhaltigkeit der Digitalisierung. Anschließend geht es um Gestaltungsmöglichkeiten: Wie kann eine digitalisierte Gesellschaft aussehen, in der die Natur erhalten wird, Wohlstand gerecht verteilt und Menschenrechte geachtet werden? Ein Einblick in die Bits-und-Bäume-Bewegung und deren Forderungen liefern dafür die Diskussionsgrundlage.
Seit dem Ausbruch der Krise 2008 wird die Frage der Nation auch von einem Teil der Linken propagiert: von dem Teil nämlich, der den Nationalstaat als Schutz gegen das globale Kapital begreift. Er stützt seine politischen Programme weiterhin auf den Ausschluss eines bedeutenden Teils der Arbeiterklasse: Geflüchtete, Migrant*innen, Staatenlose. Auf diese Weise aber wird die Klassenfrage selbst aufgegeben. Wenn die Linke von der Arbeiterklasse spricht, aber damit eine deutsche, eine englische, eine französische etc. Klasse meint, verfehlt sie von vornherein den Begriff: Klasse und Nation, das ist vielleicht die Lektion des 20. Jahrhunderts schlechthin, gehören nicht zusammen. Darüber wollen wir mit G.M. Tamas und Lea Ypi sprechen.
Gleich mit seinem ersten Buch machte sich der junge Engels einen Namen. 1845 erschien seine "Lage der arbeitenden Klasse in England". "Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen" gearbeitet, wie der Untertitel versprach. Für den jungen Marx, und nicht nur für ihn, war Engels‘ Buch eine Offenbarung und ein Ansporn; er hat es hochgeschätzt und im ersten Band des "Kapital" mehrfach genannt und daraus zitiert. Wie sein Autor wird "Die Lage ..." heute bei vielen Marx-Jüngern eher gering geschätzt. Eine erneute Lektüre zeigt, dass dieses Buch weit mehr ist als eine Sozialreportage. Wir wollen uns diese jugendfrische Arbeit noch einmal ansehen und prüfen, was davon bleibenden Wert für die sozialistische Bewegung hat.
Angesichts der großen Menge der noch immer in Bibliotheken, Museen und Archiven liegenden und auf Rückgabe wartenden Kulturgüter an ihre rechtmäßigen Eigentümer, Erben und Rechtsnachfolger ist es umso dringender, über die anhaltende Aktualität des nationalsozialistischen Wahnsinns und die von ihm verübten Verbrechen zu sprechen. Wie lässt sich Gerechtigkeit herstellen, wie eine nachhaltige und ehrliche Erinnerungskultur entwickeln, um hinsichtlich der materiellen Enteignungen eine faire Lösung für alle Beteiligten zu finden?
Fast drei Jahrzehnte war die Referentin im Bühnenvertrieb des Henschelverlags für die Auswahl und die deutschen Übersetzungen der russischen und sowjetischen Theaterstücke zuständig. Sie reist immer noch gern und regelmäßig in das auch jetzt noch große Land. Vieles ist neu, manches befremdlich, vieles ist auch alt und erkennbar. Russland ist nach wie vor ein Land der Extreme, aber ihr Bild entspricht nicht dem, das die üblichen Medien hierzulande vermitteln. Referentin: Dr. Susanne Rödel
Zahlreiche äußere Mächte mischen sich in diesen Konflikt ein; auch innerhalb der Europäischen Union spielen sich dabei machtpolitische Ränkespiele ab, und es kommt zu Rivalitäten zwischen Mitgliedsländern. Um einen Überblick über die Ereignisse zu bekommen, die sich in Libyen seit dem Sturz und dem Tod des früheren Staatschef Muammar al-Gaddafi 2011 abspielen, wollen wir mit dem Pariser Journalisten Bernard Schmid diskutieren.
Am 29. Juni 2019 sprach Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher bei uns über die Pläne eines "Mietendeckels" für Berlin. Nun soll dieser Ende Januar im Abgeordnetenhaus beschlossen werden. Wie wird er konkret gestaltet? Was hat sich im Vergleich zu Juni verändert? Wie soll mit der Kritik von Wohnungsbaugenossenschaften umgegangen werden? Und was haben wir in der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik noch zu erwarten?
Es steht außer Frage, dass wir uns in mitten einer ökologischen Krise befinden. Die sowieso schon existierenden sozialen Gegensätze werden sich global weiter verschärfen. Die Verursachung und Bearbeitung dieser Krise ist eine soziale Frage, die nicht ohne die Kategorien Klasse, Geschlecht und (vermeintliche) Herkunft behandelt werden kann. Markus Wissen beleuchtet den Zusammenhang von Natur- und Klassenverhältnissen und zeigt auf, warum ökologische und soziale Nachhaltigkeit zusammengedacht werden müssen.
Die Arbeit der Architekten der DDR erfährt neue Achtung und Anerkennung. Ein Zeichen dafür ist der Vorschlag, die alte und neue Karl-Marx-Allee gemeinsam mit dem Hansaviertel auf die Welterbeliste der UNESCO zu setzen. Verbunden damit ist der kritische Blick auf gegenwärtige Stadtplanung und Architekturdebatten in Berlin. Referent: Dr. Thomas Flierl
In der Veranstaltung möchten wir die aktuelle systemkritische Bewegung politisch einordnen, sie mit vergangenen Bewegungen im Iran (z.B. der reformistischen „grünen Bewegung“ 2009) vergleichen, ihre Forderungen, Aktionsformen und Charakteristika beleuchten und der Frage nachgehen, auf welche Zukunft das Land politisch zusteuert.
Im Vortrag zur neuen Seidenstrasse wird nach einen kurzen Blick auf die Geschichte sowie den Umfang der Investitionen vor allem der Frage nachgegangen, warum China diese Initiative ins Leben gerufen hat. Harmonie statt Hegemonie – eine alternative Geostrategie? Referent: Dr. Uwe Behrens
"Emanzipiert und stark" - so lautet der Titel eines Buches, das Gregor Gysi in einer Rezension für das "neue deutschland" im März 2019 als "Hommage an die emanzipierten Frauen in der DDR" würdigte. Ein Dank gilt den HerausgeberInnen Dagmar Enkelmann und Dirk Külow, die als Vorlage die vergriffene Publikation "Die DDR und ihre Töchter" von Claudia Wangerin nutzten und mit aufschlussreichen Interviews, Fotos und Dokumenten die Rolle der Frauen in der DDR in Erinnerung riefen ...
Nach Jahrzehnten verfehlter staatlicher Drogenpolitik steht diese wieder zur Diskussion und wird auch zum Teil vom Land Berlin anders gestaltet. Wenn über einen anderen Umgang mit Drogen geredet wird, fällt oft das Beispiel Portugal. Deshalb haben wir uns mit Ricardo Fuertes einen bekannten Praktiker aus der Drogenhilfe Lissabon eingeladen. Mit ihm sprechen und diskutieren Astrid Leicht (Fixpunkt e.V.), Heike Drees vom Referat Suchthilfe, HIV/Aids, Gesundheit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und Niklas Schrader (drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion).
Angesichts des provozierenden öffentlichen Auftretens der AfD in deutschen Parlamenten und der internationalen Vernetzung neonazistischer Kräfte fragen besorgte Bürger immer öfter, wie konnten sich Faschismus und Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland wieder erheben? Es ist an der Zeit, zum Umgang mit Hitlerfaschismus und Naziideologie nach 1945 in beiden deutschen Staaten historische Tatsachen sachgerecht nach Ursache und Wirkung darzustellen. Der Vormarsch der AfD erfordert dringend einen bundesweiten Antifaschismus als Staatsdoktrin, um die brüchig gewordene Demokratie vor dem Verschleiß zu bewahren. Referent: Prof. Wolfgang Triebel
Am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee wollen wir an Menschen erinnern, die sich in den Dienst ihrer Patienten, unabhängig von Religion und Herkunft, gestellt haben. Dazu gehörte Prof. Ingeborg Rapoport, die als junge Praktikantin im Israelitischen Krankenhaus Hamburg ihre medizinische Laufbahn begann, bevor sie wie viele andere jüdische Ärzt*innen Deutschland verlassen musste. Sie schilderte als Zeitzeugin in Interviews den Prozess der Demütigung, Entrechtung, Vertreibung und Ermordung von Patient*innen und Mitarbeiter*innen. Das wollen wir nie vergessen.
Viele der Umbrüche in das neue Jahrzehnt - die zurückgekehrte Wirtschaftskrise, Digitalisierung, Mietpreisexplosion und rapide Gentrifizierung, Arbeitsüberlastung, der Aufstieg der extremen Rechten usw. - verbreiten Unbehagen, mitunter Angst. Zugleich tut sich aber auch politisch etwas: Überall auf der Welt - in Chile, in Haiti, im Libanon, im Irak, in Frankreich usw. - gehen Menschen wieder auf die Straßen und kämpfen für ihre sozialen Rechte und gegen den Klimawandel. In den USA und in Großbritannien denkt die junge Generation sogar laut über grundlegende Alternativen zum Kapitalismus, über Sozialismus nach. Ingar Solty nimmt diese Entwicklung zum Anlass und denkt sie vom Ende her: Wohin führen uns all diese Entwicklungen? Wie sieht die Welt von morgen aus, wie die Welt von übermorgen?
Seit 50 Jahren behauptet die Autoindustrie, es gebe eine innere Reform der Autogesellschaft: mit Katalysator, mit spritsparenden Autos ("Swatch-Car"), mit "Biosprit". Jetzt also das Elektroauto. Dabei ist die CO2-Bilanz eines E-Autos über seinen Lebenszyklus hinweg kaum besser als die eines Autos mit (sparsamem) Verbrennungsmotor.
Im August 2019 rief der Bezirk Pankow als erster den "Klimanostand" aus. Kurz darauf sammelte die "Volksinitiative Klimanotstand" innerhalb von drei Monaten 40.000 Unterschriften, und im Dezember schließlich rief Berlin als erstes Bundesland eine "Klimanotlage" aus. Selbst die Bundesregierung teilt auf dem Papier die Ziele des Klimaschutzes. Doch was bedeutet dies alles in der Praxis? Konkrete Maßnahmen wurden bisher kaum beschlossen, sondern nur Willensbekundungen geäußert. Denn konkrete Maßnahmen können unpopulär sein und unser gewohntes Leben hinterfragen. Was kommt also auf die Bürgerinnen und Bürger zu? Ein Klimanotstand bietet viele Chancen für die Stadt und ihre Bevölkerung - doch wie lassen diese sich verwirklichen?
Vortrag von Ellen Brombacher zu Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses, zum Antisemitismusvorwurf an die DDR und über persönliche Erfahrungen.
Während der Mord an Walter Lübcke dem Muster rechtsterroristischer Taten seit den Jahren der Weimarer Republik folgt, handelt es sich bei der Tat von Halle um eine recht neue Form der Inszenierung rechtsterroristischer Gewalt, bei der sich die Täter im Vorfeld bzw. während der Tat im Internet präsentieren. Was ist das Trennende und Verbindende der Taten von Kassel und Halle? Wie inszeniert sich der Rechtsterrorismus mit seinen Taten?
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert haben Philosophen wie Paul Tillich, Walter Benjamin, Ernst Bloch u.a. eine Alternative zur Geschichts- und Alternativlosigkeit gesucht. Wie nach ihnen Immanuel Wallerstein, Giorgio Agamben, Michael Hardt und Antonio Negri greifen sie dafür auf Kairós, den Gott der guten Gelegenheiten, als Denkfigur zurück.
Im Vortrag wird auf den strategischen Suchprozess Lenins in der Zeit vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Oktoberrevolution eingegangen: Klare politische Positionierung, Arbeit an einer revolutionären Dialektik, Entwicklung einer neuen kommunistischen Erzählung für das Zeitalter des Imperialismus, strategisch orientierte Gesellschaftsanalyse, ein grundlegend verändertes Konzept der Revolution für Russland und die imperialistische Peripherie, Erarbeitung von Vorstellungen zu Sozialismus und Staat und Fokussierung auf konkrete Projekte des Einstiegs in den Sozialismus gingen Hand in Hand. Davon kann die heutige Linke lernen - auf andere Weise revolutionäre Realpolitik zu verwirklichen. Referent: Michael Brie
Im Jahr 2020 würde Friedrich Engels 200 Jahre alt. Für uns Berlinerinnen und Berliner dürfte heute seine Schrift "Zur Wohnungsfrage" (1873) die aktuellste und interessanteste sein. Vor knapp 150 Jahren analysierte Engels darin, warum die Wohnungsfrage im Kapitalismus entsteht und in diesem nicht zu lösen sei. Dabei unterzieht er reformistische Lösungsversuche, wie z. B. genossenschaftliche Modelle, einer beißenden Kritik.
Lesung mit der Schauspielerin Doreen Kähler Moderation: Marilies Müller
Seit 1999 hat die Helle Panke ihren Sitz in der Kopenhagener Straße im Prenzlauer Berg. Wie interessant und historisch aufgeladen „unser“ Kiez ist, haben zwei Autoren in ihren fast gleichzeitig erschienenen Büchern jüngst beschrieben: Holger Siemann setzt in dem Jahrhundertroman „Das Weiszheithaus“ genau wie Torsten Schulz in seinem Roman „Skandinavisches Viertel“ dieser Gegend ein liebevolles literarisches Denkmal ...
Im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojekts über Kunst im urbanen Raum in Pankow der Künstlerinnengruppe 'x-embassy' entsteht ein zweiter Filmabend, ZICKZACK II: Ausgangspunkt des künstlerischen Forschungsprojekts vom Kollektiv x-embassy war die gemeinsame Anmietung eines größeren Raumes in der ehemaligen australischen Botschaft auf der Grabbeallee in Pankow, die mit Keramikschutzwänden der renommierten Keramikerin Hedwig Bollhagen (1907-2001) umhüllt ist ...
In den „Goldenen Zwanzigern“ sang Otto Reutter von Alltagsgeschichten, von kleinen Übeln und großen Dummheiten, er sang vor allem den Menschen aus dem Herzen. Sie liebten ihn dafür und für seinen Mut zum Galgenhumor. Und dafür lieben wir ihn noch heute.
Im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojekts über Kunst im urbanen Raum in Pankow der Künstlerinnengruppe 'x-embassy' entsteht der Filmabend ZICKZACK I: In der offiziellen 'Erfolgsgeschichte' der Wiedervereinigung, sowie den aktuellen Debatten um die weiterhin bestehenden Spannungen zwischen ...
1969 markiert einen radikalen Umbruch der sozialen Beziehungen bei FIAT-Mirafiori in Turin. Über ein Jahrzehnt sollte die größte Auto-Fabrik Italiens nicht mehr zur Ruhe kommen. Linke aus ganz Europa sahen die FIAT-Streiks als Bezugspunkt. Für die Gewerkschaftslinke wurde Mirafiori zum Experimentierfeld basisdemokratischer Organisationskonzepte, für die radikale Linke das Fanal für den Aufstand des „Massenarbeiters“ und seinen „Kampf gegen die Arbeit“. 50 Jahre danach schauen wir uns die Streiks noch einmal genauer an. Wie reagierten die Gewerkschaften, und welchen Einfluss hatten die Kämpfe auf linke Theorie und Praxis – wie den Operaismus? Welchen Einfluss hatte dieser in der Fabrik? Was war Mythos und was Realität?
Andrej Platonow gilt als prophetischer Schriftsteller, der die Tragödie der Sowjetunion vorausgesehen hat. In Platonows früher Publizistik wird die Nutzung der Sonnenenergie und die Überwindung des Raubbaus an der Natur propagiert, sein späterer Essay schreibt kritisch «Über die erste sozialistische Tragödie» (1934). Der Roman Dshan (1935) erweist sich als Utopie von einer Menschheit, die es vermag, die Gefahr ihres selbstverschuldeten Untergangs zu bannen.
Referenten: Ilsegret Fink und Prof. Dr. Heinrich Fink Moderation: Christian Beyer
Das Lektüreseminar widmet sich mit Victor Klemperers Buch LTI – Notizbuch eines Philologen einem Klassiker der kritischen Analyse der nationalsozialistischen Sprache. Es basiert auf umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen, wurde erstmals 1947 veröffentlicht und hat seitdem viele Auflagen erlebt. Klemperer ...
Wir wissen, dass die globalen Emissionen bis 2030 halbiert und bis 2050 auf Null gesenkt werden müssen, um den Klimazusammenbruch noch zu verhindern. Empirisch lässt sich belegen, dass diese Entwicklung mit einem anhaltenden Wirtschaftswachstum auf globaler Ebene unvereinbar ist. Vielmehr müssen die reichen Nationen ihren Energie- und ihren Ressourcen- und Materialverbrauch aktiv reduzieren, um einen ausreichend schnellen Übergang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Doch wie sieht eine Postwachstums-Gesellschaft aus? Wie kann sie erreicht werden? Und was bedeutet das für das Leben des Menschen im Anthropozän?
Dieses Willkommen versendet der Berliner Gospelchor mit seiner Botschaft für Frieden und Völkerverständigung. Es ist ein Oktett, das aus acht großartigen SängerInnen – fünf Frauen und drei Männer aus verschiedenen Ländern Afrikas – besteht. Seit 2009 erfreuen sie ein interessiertes Publikum mit ihrem Gesang. Referat: Karlen Vesper Moderation: Marlene Vesper
Referent: Martin Maleschka Moderation: Dr. Thomas Flierl Eine Kooperationsveranstaltung von der Max-Lingner-Stiftung und Helle Panke e.V.
Medial gibt es verschiedene Zugänge zur Revolte von 68: zwei davon wären: die Skandalisierung über Antiamerikanismus-, Nationalismus- und Antisemitismusvorwürfe; oder die Verniedlichung über ein interessegeleitetes grün-alternatives Zivilisierungsparadigma und die damit verbundene Verschiebung der großen Aufbruchsthemen sowie der zentralen Schauplätze der Revolte ins Mikropolitische und Provinzielle. Gerhard Hanloser versucht dagegen in seinem Vortrag die Revolte als Fundamentalopposition in ihrer theoretischen wie praktischen Radikalität ernst zu nehmen.
Mit: Dr. Ulrich Schneider (Geschäftsführer, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband), Zeinab Nasreddin (Leiterin Gesobau Familientreff), Helene Böhm (soziale Quartiersentwicklung der GESOBAU und Vorstand Netzwerk Märkisches Viertel) und Katina Schubert (MdA, Sprecherin für Arbeit, Flüchtlingspolitik der Fraktion DIE LINKE)
Derzeit ist gesellschaftlich viel in Bewegung. Die Ahnung, dass unsere Lebensform zu destruktiv ist, um einfach andauern zu können, breitet sich aus, aber Zukunftsperspektiven bleiben rar. Eva von Redecker diskutiert einige Dilemmata klassischer Revolutions-Vorstellungen und wirbt dennoch dafür, an diesem politischen Maximal-Begriff festzuhalten. Die Perspektive eines radikalen Wandels bestehender Ausbeutungs- und Zerstörungsmechanismen erlaubt, verschiedene aktivistische Strömungen der Klima-, Frauen*- und antirassistischen Bewegung als Durchsetzung und Vorwegnahme einer anderen Ordnung zu sehen.
Der Germanist Iwan-Michelangelo D’Aprile löst Fontane aus seinem Nahbereich Preußen und Brandenburg, und sucht ihn inmitten der beschleunigten, zunehmend elektrifizierten und globalisierten Welt auf, in der er lebte. Ein Epochenporträt des 19. Jahrhunderts.
Das Marx-Jahr ist vorbei – hurra, es kommt das Engels-Jahr. Die jeweils 200. Geburtstage von Mohr und General sind Anlass, sich der Verbreitungs- und Rezeptionsgeschichte ihrer Schriften sowie Details des Marxschen Wirkens zu widmen...
Die Klimakrise betrifft vor allem die Menschen, die am wenigsten dazu beitragen. Viele Lösungsvorschläge gehen zu Lasten der Armen. Das Konzept der Klimagerechtigkeit betrachtet hingegen die Klimakrise und die soziale Frage gemeinsam und hinterfragt die derzeitige Wirtschaftsordnung. Was bedeuten Klimagerechtigkeit und Klimakrise? Was hat der Kapitalismus damit zu tun? Und ist er überhaupt dazu in der Lage, die Welt klimagerecht umzugestalten? Wie kann eine Postwachstumsgesellschaft aussehen? Was wären die nächsten Schritte in diese Richtung?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Laudatio: Gerry Woop, Staatssekretär für Europa in der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Musik: Hannes Zerbe am Eisler-Flügel Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 07. Februar 2020.
Der weltweite Urbanisierungstrend und der damit einhergehende Mangel an bezahlbarem, zufriedenstellendem Wohnraum betrifft alle Industriestaaten – neben Berlin, Freiburg, oder Jena trifft es im Nachbarland ebenso mit Wien oder Graz auch österreichische Städte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieferte dort der Wohnbau im Rahmen des sogenannten Modell Steiermark Lösungen zu dieser Herausforderung, indem experimentell mit innovativen Konzepten neue Maßstäbe für den Massenwohnungsbau gesetzt wurden.
Die Anpassung der Sozialdemokratie an den Kriegskurs des Kaiserreichs war Ergebnis ihrer allmählichen Integration ins System. Nach der Novemberrevolution setzte sie diese Anpassung fort - gestützt auf die parlamentarischen Hoffnungen der Mehrheit der Arbeiterschaft schlug sie im Bündnis mit kaiserlichen Militärhierarchie die störenden revolutionären Ansätze blutig nieder. Die revolutionäre Minderheit suchte in ihrer Empörung Zuflucht zu Aktionismus, Selbstdarstellungspolitik und Unterordnung unter die Komintern, und fand nicht den Weg, die Spaltung revolutionär zu überwinden.
Die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen haben der AfD fulminante Siege beschert. Gestärkt wurde damit vor allem der völkische Flügel der Partei, der in allen drei Bundesländern dominant ist. Auch in den Kommunen hat die AfD ihre Stellung gestärkt. Was sind die Gründe für den weiteren Aufstieg der modernisierten radikalen Rechten? Wer wählt die Partei aus welchen Gründen? Was bedeutet der Sieg des völkischen Flügels für das innerparteiliche Gefüge der AfD? Diese und andere Fragen werden im Zentrum der Veranstaltung stehen.
Das Kollektiv x-embassy initiiert eine intergenerationelle künstlerische Forschung zum Thema Kunst im urbanen Raum in Pankow. Ausgehend von ausgewählten Beispiele, u.a. Aufbauhelferin (Gertrud Claessen, 1952) und fragen ! (Karla Sachse, 2005), konzentriert sich das Kollektiv auf die Erfahrungen von Künstlerinnen, die vor und nach 1990 in Ostberlin tätig waren und/oder sind.
Ziel des Workshops ist es, Menschen, die insbesondere in Basis- und Stadtteilgruppen aktiv sind, mit den Ideen, Konzepten und Werkzeugen des transformativen Community Organizings (TCO) vertraut zu machen. Erfahrungen und Probleme aus den jeweiligen politischen Arbeiten sollen im Detail betrachtet und für einen gemeinsamen Lernprozess genutzt werden. Die erworbenen Kenntnisse werden direkt praktisch erprobt.
Der Wunsch nach einer Breitenwirksamkeit einer neuen Ästhtetik, Lebensgestaltung und Produktdesign - wie sie das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus von Beginn an formulierte - konnte erst mit dem Umzug der Lehrinstitution in die Stadt Dessau in stärkerem Ausmaße verwirklicht werden.
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vertrag von Versailles 1919 war auch die Phase des deutschen Kolonialbesitzes beendet. Keineswegs aber endeten damit die Auswirkungen, die der deutsche Kolonialbesitz im Hinblick auf Politik und das Denken in der deutschen Gesellschaft hatte. Es diskutieren: Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Tobias Rieder, Sabine Weißler, Dr. Joachim Zeller
Zunehmend formuliert sich Protest auf der Straße mit Musik. Ob bei großen Demonstrationen oder bei Mieter*innenkollektiven, die sich gegen Verdrängung wehren. Welche neue Ästhetik zeigt sich hier? Wodurch wird Musik als chorisches und damit stärkendes gemeinschaftliches Erleben wieder interessant? Sind Mietprotestlieder die Kampflieder der Neuzeit?
Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Novemberrevolution. Ein Abend mit Dr. Eva von Redecker und Dania Alasti Moderation: Lena Böllinger
Mit: Franziska Klemstein (Kunsthistorikerin) Moderation: Dr. Thomas Flierl Eine Kooperationsveranstaltung von der Max-Lingner-Stiftung und Helle Panke.
Im Zuge der Entwicklung des Kapitalismus spielt in den Volkswirtschaften des globalen Nordens die Finanzökonomie eine zunehmende größere Rolle. Sie erhöht die Ungleichheit, führt zu finanzieller Instabilität und schädigt unsere Umwelt. Zehn Jahre nach der Finanzkrise bleibt die Produktivität im globalen Norden verhalten, die Ungleichheit steigt, und wir stehen vor einem existenziellen Klima-Notstand ...
Die Geschichte des Anschlusses der DDR ist eine Geschichte von Demütigungen, einer tätigen Verachtung ihrer Kultur, Literatur, Wirtschaft und sozialen Infrastruktur, die immer weiter fortwirkt. Für das vereinigte Deutschland zeigt Daniela Dahn: Bevor der Rechtsextremismus die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, kam er aus der Mitte des Staates. Aus Teilen des Sicherheitsapparates, der Bundeswehr, der Verwaltung.
Mit dem Ruf "Sie werden nicht durchkommen!" kämpften 1936-1939 auf Seiten der Verteiger der Spanischen Republik die Internationalen Brigaden gegen die Putschisten unter General Franco. Sie führten einen opferreichen Kampf gegen die spanischen Faschisten und deren Verbündete in Deutschland und Italien ...
Vor 10 Jahren trat der Vertrag von Lissabon in Kraft. Ein verschärfter Neoliberalismus und Militarisierung der EU bekamen quasi konstitutionellen Charakter für den Staatenverbund. Wir wollen Bilanz ziehen über 10 Jahre Vertrag von Lissabon und darüber, wie die EU durch eine Hochrüstungspolitik gegen Russland zusammengehalten werden soll. Dabei wollen wir diskutieren: Wie spitzt sich die Krise der EU durch die Umsetzung des Vertrags von Lissabon zu? Was bedeutet die Militarisierung per Grundlagenvertrag für die Reformierbarkeit der EU?
Die Auseinandersetzung zwischen rechten und progressiven Kräften, die historisch betrachtet latent vorhanden ist, ist auf dem lateinamerikanischen Kontinent in eine neue Phase eingetreten. Gestützt auf die Überbleibsel der kolonialen Vergangenheit, rückwärtsgewandter fundamentalistischer religiöser Kräfte und einem progressiv verbrämten Neoliberalismus, haben rechte Kräfte Aufschwung bekommen und institutionelle Positionen zurückerobert. Mit der Wahl Mauricio Macris (2015) zum Präsidenten Argentiniens und der Amtsenthebung Dilma Rousseffs (August 2016) in Brasilien wurde eine Periode progressiver Entwicklungen in Lateinamerika beendet, die mit der Wahl Jair Bolsonaros (2018) in Brasilien ihren aktuellen Höhepunkt der Rechtsentwicklung in Lateinamerika erreichte.
Neben der Sprachkritik als politische Kritik werden auch andere Wörter unter die Lupe genommen, um das Besondere und Kuriose im Alltäglichen unserer Sprache aufzuspüren und fachkundig freizulegen. Beispiele aus der Kriminalistik und der Kriminologie fehlen natürlich nicht. Ein besonderes Kapitel betrifft die „Aufarbeitung des DDR-Unrechts“. Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich
Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Der Vortrag rekonstruiert den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte und warum der einsame Widerstandskämpfer heute kein Vorbild sein kann.
Am 30. Jahrestag der Kundgebung von über einer halben Million Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz für eine demokratisch-sozialistische, erneuerte DDR wollen wir Bilanz ziehen. Es geht nicht um ein nostalgisches Rückbesinnen auf mehr oder minder heile Welten der DDR oder der alten BRD, sondern um das Aufzeigen des Wandels beider Gesellschaften an historischen Knotenpunkten, ihre gegenseitige Beeinflussung, aber auch darum, ob und wie künftige alternative Gesellschaftsstrategien diese Erfahrungen aufgreifen können.
Dass Berlin über drei Jahrzehnte (1884-1919) hinweg die Hauptstadt des deutschen Kolonialreichs und der Ort war, an dem die Europäer über die koloniale Aufteilung Afrikas verhandelten, wird in der offiziellen Erinnerungskultur und in der historisch-politischen Bildung der Stadt bis heute kaum reflektiert. Noch weniger Beachtung findet jedoch die Tatsache, dass Brandenburg-Preußen im späten 17. Jahrhundert direkt am transatlantischen Versklavungshandel beteiligt und auch danach noch über Jahrhunderte in die koloniale Ausbeutung der Welt durch die Europäer involviert war. Unsere Tour durch die Berliner Altstadt macht auf Spuren der einst glorifizierten und heute verdrängten Kolonialgeschichte der Stadt aufmerksam. Dabei werden auch die Kämpfe der Nachfahren Kolonisierter um eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Geschichte in der Gegenwart thematisiert.
Weltweit breitet sich zunehmend Chaos aus: Der Klimawandel wird zur Realität, der Graben zwischen Arm und Reich vertieft sich, Staaten stehen vor dem Bankrott, während die UNO die größten Fluchtbewegungen seit dem Zweiten Weltkrieg registriert. Die traditionellen politischen Systeme erweisen sich als unfähig, angemessene Antworten auf diese Herausforderungen zu finden, und zerfallen; rechte Demagogen erhalten Auftrieb.
2019 ist das Humboldt-Jahr im Gedenken an den vor 250 Jahren in Berlin Geborenen. Das Jubiläumsjahr gibt Anlass zur weitgespannten Würdigung seiner Aktivitäten. Sein Leben war nicht nur abenteuerlich, einzigartig, wissenschaftlich hoch ergiebig und welthistorisch bedeutsam. Es war auch amüsant. Das beweist die Autorin Dorothee Nolte mit ihrem "Lebensbild in Anekdoten" über Alexander von Humboldt.
Das sogenannte Schürerpapier ist von den Aufarbeitern der DDR-Geschichte in mehrfacher Hinsicht missverstanden worden. Es handelte sich nicht um eine Bankrotterklärung. Die darin enthaltene Wirtschaftsbilanz in Zahlen sollte den Wirtschaftsfunktionären vielmehr den Ernst der Gesamtlage vor Augen führen und sie aufrütteln. Der Referent weist nach, dass die 1989 erarbeitete DDR-Wirtschaftsreform mit beträchtlich geringeren wirtschaftlichen Wachstumsverlusten einzuführen gewesen wäre, als dies mit der von Kanzler Kohl durchgesetzten Übernahme des bundesdeutschen Wirtschaftsmechanismus in kürzester Zeit der Fall gewesen ist.
Lange bevor Gorbatschow von den Zuspätkommenden sprach, die das Leben strafen würde, zeigten sich Risse zwischen sowjetischer und DDR-Führung. Was lief angesichts der 89er Ereignisse hinter den Kulissen zwischen Berlin, Bonn und Moskau? Die DDR war zwar ein souveräner Staat, hier standen aber eine halbe Million Sowjetsoldaten. Sie griffen nicht ein. Warum? Die DDR-Führung hatte sie gebeten: Bleibt in den Kasernen! Erstmals berichtet das damalige DDR-Staatsoberhaupt, Egon Krenz, über die Absprachen mit Moskau. Zum 30. Jahrestag des Ereignisses rekonstruiert Egon Krenz in dem Sachbuch »Wir und die Russen« die vielfältigen Vorgänge, die damals zwischen den politischen Akteuren abliefen, korrigiert Legenden und belegt mit Fakten, wie es dazu kam, dass aus dem Kalten Krieg am Ende nicht noch ein heißer Krieg wurde.
Eun-Jeung Lee ist Professorin am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU Berlin. Moderation: Dr. des Birgit Ziener
Die postkoloniale Theorie hat einen enormen Einfluss auf das Verständnis des globalen Südens. Sie geht allerdings auch mit einer Kritik am Universalismus bestimmter Kategorien der Aufklärung und dem Vorwurf des Eurozentrismus einher. Diese Kritik richtete sich auch gegen die Tradition des Marxismus und gegen Marx selbst. Vivek Chibber zeigt im Rückgriff auf Marx, dass die grundlegenden Argumente auf einer Reihe analytischer und historischer Missverständnisse beruhen. Chibber zufolge ist eine Kritik des Kapitalismus im Rückgriff auf das Universelle möglich ohne Eurozentrismus und ohne Reduktionismus.
Marx‘ Artikel in der "New York Daily Tribune" über die Zustände insbesondere in den asiatischen Kolonien haben viel Kritik erhalten. Vor allem im Rahmen der Dekolonialiserungsprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Marx „Eurozentrismus“ vorgeworfen: Letztlich habe er die kapitalistische Produktionsweise für die einzig fortschrittliche gehalten und fast nur Europa im Blick gehabt...
Mit dieser ersten Veranstaltung des AK queer der Hellen Panke wollen wir 50 Jahre nach Stonewall über den Stand der Bewegung sprechen und auch an den Traum einer anderen möglichen Welt erinnern.
Der Vortrag untersucht den sich abzeichnenden Konsens zwischen der privaten Finanzwirtschaft und den Aufsichtsbehörden, durch den der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft über den Markt und über eine Umstellung auf eine nachhaltige Finanzierung beschleunigt werden soll. Es wird untersucht, welche Rolle die Schattenbanken bei diesem Konsens spielen und welche zivilgesellschaftliche Alternativen möglich sind.
Der Boden ist keine Ware wie jede andere. Entsprechend seiner Besonderheiten gehört er dem Wesen nach in Gemeineigentum. Nur so lassen sich Spekulation mit Bau- und Ackerland verhindern. Der Vortrag konzentriert sich darauf, wie der Boden schrittweise dem Markt entzogen werden kann und knüpft an aktuelle Enteignungsinitiativen an. Referentin: Prof. Christa Luft
Der Liederabend mit Isabel Neuenfeldt findet im Rahmen des Jahrestreffens der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik (KFSR) statt und ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem KFSR. Da die Kapazität des Raumes begrenzt ist, bitten wir Sie um Anmeldung.
Die Demokratisierung Spaniens nach dem Ende der Franco-Diktatur gilt als europäische Erfolgsgeschichte. Doch die Wirtschaftskrise ab 2008, die Protestbewegung der indignados, die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen und die Korruptionsskandale der Volksparteien PP und PSOE haben deutlich gemacht, dass Spaniens Modernisierung sehr viel widersprüchlicher verlaufen ist.
Der Begriff der Klasse ist zurück! Allerdings kehrt die Klasse in der gegenwärtigen Diskussion nicht unvermittelt wieder, vielmehr hat der Klassenbegriff eine Geschichte der Abkehr, der Erweiterung und der Entgrenzung durchlaufen. Da war zunächst die Abkehr vom Klassenbegriff im Zuge der Herausbildung der Neuen Linken und der Neuen Sozialen Bewegungen nach 1968 ...
Die Legion Condor hatte entscheidenden Anteil am Sieg Francos. Hitlers »fliegende Bruderhilfe« griff in alle bedeutenden Schlachten des Spanischen Bürgerkriegs ein und führte den ersten massiven Luftkrieg der Geschichte gegen die Zivilbevölkerung. Das von ihr zerstörte Guernica ist zu einem weltweiten Symbol für die Gräuel des Krieges geworden. Referentin: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum
PEGIDA wird im Oktober fünf Jahre alt. Damit entstand auf der Seite der extremen Rechten nicht nur eine soziale Bewegung, sondern auch eine eigene Sprache. Es ist die Sprache des "besorgten Bürgers" mit seltsamen Begriffen wie "Deutschland GmbH", "Ficki-Ficki-Fachkräfte", "Schuldkult". Die Veranstaltung nimmt die Sprache der besorgten Bürger von den so beliebten Ausrufezeichen bis zu „Volksverdünner" aufs Korn.
Eine lebenswerte Nachbarschaft, das sind die Menschen, die im Kiez leben und die Einrichtungen, die von der Nachbarschaft genutzt werden. Diese Einrichtungen sind meist kleine Gewerbetreibende, Vereinsräume, soziale Projekte, das Café an der Ecke, Kitas und die Räume sozialer Träger. Berlins Wohnungsmieter*innen sind seit Jahren vom herrschenden Mietenwahnsinn betroffen – aber auch die Gewerbemieten gehen in vielen Ecken Berlins durch die Decke ...
Auftritt von Mitgliedern des Vereins "Unentdecktes Land" und von Besucherinnen und Besuchern des Seniorenklubs zu ihrer DDR-Biografie, um die verschiedenen Wege der Generationen zu verdeutlichen. Moderation: Dr. Inge Pardon
Die Literatur aus der DDR hat sich als haltbarer erwiesen, als mancher Betrachter in den Wendejahren für möglich gehalten hat. Von ihrem Umgang mit den Büchern – und von den Tücken im ideologischen und politischen Umfeld damals und heute – erzählen Dr. Leonore Krenzlin und Prof. Dieter Schiller anlässlich ihres gemeinsamen Sammelbandes mit Aufsätzen und Rezensionen aus den Jahren 1975 bis 2015.
Drei Jahre nach dem Brexit-Referendum ist Großbritanniens zukünftiges Verhältnis zur EU weiterhin unklar, und das Land bleibt über Europa tief gespalten. Premier Boris Johnson und sein "Brexit or Bust"-Kabinett versprechen, dem Spuk mit einem "No Deal" ein radikales Ende zu setzen, aber im Parlament gibt es dafür keine Mehrheit. Wird Johnson mit seiner populistischen Strategie bei den Wähler_innen Erfolg haben? Und welche Antworten haben Corbyn und die Opposition? Referent: Fabian Frenzel (Professor für Political Economy of Organisation, Universität Leicester)
Gesprächsrunde mit Prof. Erika Maier, Christa Bertag, Erich Postler, Reinhold Andert und Victor Grossman Moderation: Dr. Siegfried Wein
Vor 30 Jahren erlebte Berlin mit dem Fall der Mauer eine zweite große Welle von Hausbesetzungen, diesmal jedoch im Ostteil der Stadt. Ganze Straßenzüge waren damals besetzt. Einige Kämpfe wie die um die Mainzer Straße sind nurmehr ein Mythos, andere Besetzungen wie in der Rigaerstr. 94 sind bis heute akut. Wir wollen uns diese und weitere Orte in einem Rundgang durch die ehemalige Besetzer-Hochburg Friedrichshain ansehen.
Im Jahr 1949 wurde „The Authoritarian Personality“ von Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson und R. Nevitt Sanford fertiggestellt und im folgenden Jahr in den USA publiziert. Es gilt als ein Klassiker der Sozialforschung. Wir wollen uns bei einem Junge-Panke-Abend im Garten des Technoclubs //:about blank dieser Studie über „The Authoritarian Personality“ widmen, die Entstehungsgeschichte erzählen lassen sowie die heute unbekannteren, beteiligten AutorInnen vorstellen. Unsere Referentin Prof. Dr. Eva-Maria Ziege ist Professorin für Politische Soziologie an der Universität Bayreuth. Von ihr ist frisch übersetzt und herausgegeben worden "Theodor W. Adorno. Bemerkungen zu ›The Authoritarian Personality‹ und weitere Texte".
Satirische Lesung und Gespärch mit Gisela Oechelhaeuser Moderation: Dr. Inge Pardon
Die beiden bekanntesten Klimawandelleugner sind Donald Trump und sein brasilianischer Kollege Bolsonaro. Obwohl die Klimaleugner im öffentlichen Diskurs in Deutschland kaum vorkommen, gibt es sie aber auch hier. Nach einem Vortrag von Susanne Götze über die Szene der Klimawandelleugner in Europa diskutieren wir mit der "Ende Gelände"-Aktivistin Ilana Krause über den politischen Umgang mit Klimawandelleugnern und rechter Klimapolitik.
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen von der Endzeit der UdSSR unter Gorbatschow über die Ära Jelzin bis zum heutigen Stand mit einer von W. Putin geführten Russischen Föderation sind Gegenstand wirtschaftshistorischer Betrachtungen und aktuell-politischer Schlussfolgerungen eines Insiders. Referent: Prof. Dr. Dr. Karl Döring
Aus Anlass von 100 Jahren Volkshochschule ist der Blick zurück möglicherweise auch ein Blick nach vorn. Dabei geht es um verdrängte linke Varianten der Volksbildung, besonders um jene Versuche, die in der Novemberrevolution die bürgerliche Volkshochschulbewegung durch Arbeiterhochschulen und Räteschulen ersetzen wollten. Angesichts des aktuellen Neofaschismus wird der Referent aber auch an die völkischen Denktraditionen in der deutschen Volkshochschulbewegung erinnern. Referent: Prof. Jörg Wollenberg
Die "One Belt-One Road" Initiative (BRI) bietet eine neuartige Möglichkeit, durch ein gewaltiges Infrastrukturprojekt Handel zu erleichtern und nachhaltiger zu gestalten. Die Grundsätze einer gleichberechtigten Teilhabe der beteiligten Staaten, der Nichteinmischung in innere Angelegenheit, sowie die Dimension, die nahezu zwei Drittel der Weltpopulation betrifft, bietet die politische Chance der Veränderung der ökonomischen Weltordnung. Sich dem konstruktiv zu stellen, ist dringendes Gebot.
... dafür erhebt sie ihre Stimme laut und deutlich und wurde so weit über Pankow und Berlin hinaus bekannt: die Pfarrerin Ruth Misselwitz. 1981 hat sie den Pankower Friedenskreis mitgegründet – für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Das Haus Europa ist für sie ein gemeinschaftliches Heim, um eine menschliche, eine soziale Gesellschaft aufzubauen. In dieser turbulenten Zeit ist ihr Beistand besonders gefragt. Ruth Misselwitz im Gespräch mit Karlen Vesper
Der im September 1949 inszenierte Schauprozess gegen den ungarischen Außenminister László Rajk war Muster und Auftakt für eine blutige Welle von Justizmorden und "Parteisäuberungen" in den osteuropäischen Parteien. Mit: Bernd-Rainer Barth Moderation: Dr. Thomas Flierl
Der Appell an Solidarität hat Konjunktur und erscheint notwendiger denn je in einer Situation globaler gesellschaftlicher Verwerfungen. Was aber bedeutet Solidarität und solidarisches Handeln im Hinblick auf Sprache, Literatur und Kommunikation. Wie kann Literatur helfen, das Konzept von Solidarität zu prüfen, zu schärfen und zu unterlegen? Inwiefern ist Literatur, sofern sie für andere Erfahrungswelten sensibilisiert, ein prädestinierter Ort, den theoretisch komplexen Begriff von Solidarität zu profilieren?
Im August 1994 beendete die Treuhandanstalt unter diesem Namen ihre Arbeit. Die Folgen der von der Treuhand organisierten Umstellung des Wirtschaftssystems der DDR auf das der BRD waren extrem: Rückgang der Industrieproduktion zwischen 1990 und 1993 um 60 bis 70 Prozent, Einbruch der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung um über 30 Prozent. Weit über drei Millionen Menschen verloren ihre Arbeit. Seit diesen Jahren verlassen junge und gut ausgebildete Menschen Ostdeutschland. Nun wird die gesellschaftliche Diskussion geführt, wie dieses für viele ehemaliger DDR-Bürger*innen brutale Kapitel der Biographie- und Zeitgeschichte aufgearbeitet werden soll.
Der Sohn der Kundschafterin für die Sowjetunion, Ruth Werner ("Sonjas Rapport"), und des Architekten und Kundschafters Rudolf Hamburger ("Zehn Jahre Lager") erzählt vom abenteuerlichen Lebensweg seiner Eltern sowie seiner eigenen Kindheit durch die Krisen und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Referent: Maik Hamburger
Wir begeben uns von Berlin über Lindow, Meseberg, Gransee bis nach Neuruppin auf Fontanes Spuren. Er war nicht nur "Wanderliterat", sondern schuf mit "Effi Briest" einen neuen Frauentyp in der Literatur, der mit dem bis dahin vorherrschenden Klischee in der Literatur brach. Dr. Siegfried Wein, langjähriger Theaterintendant u.a. im Theater der Freundschaft und im Theater im Palais wird uns Fontane auf dieser Tour näher bringen.
Im Jahr 1918 setzte sich in Bayern eine unblutige Revolution durch. Nach dem Sturz der Kaiserherrschaft entstand ein regelrechtes Labor der Demokratie – sowohl mit basisdemokratischen als auch sozialistischen Experimenten. 60 Jahre später haben wir Augenzeugen der Münchener Räterepublik nach ihren Erlebnissen befragt. Diese erst kürzlich restaurierten Videoaufnahmen mit einem damaligen Schreiner, einem Kaufmann, einem Berufssoldaten, einem Studenten, einem Buchbinder und dem mit G. Landauer, K. Eisner und E. Mühsam befreundeten anarchistischen Schriftsteller Augustin Souchy bilden die Grundlage unseres Films über die Geburt der Demokratie in Bayern. 19.30 Uhr Filmgespräch mit dem Regisseur Klaus Stanjek 20.00 Uhr Film Rote Räte im Hofkino
Laudatio: Elke Kadasch Musik: Cornelia Maaz (Klavier), Tabea Höfer (Violine) und Christian Raudszus (Violoncello) Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 15. November 2019.
Diskussion mit Hans Modrow (ehemaliger Ministerpräsident und Vorsitzender des Ältestenrates der LINKEN) und Sevim Dagdelen (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages)
Christoph Lieber debattiert mit Thomas Kuczynski, dem Herausgeber der neuen Textausgabe von Marx’ Kapital Band Eins, den Stellenwert der dort vorgenommenen Analysen im Kontext von ökologischer Krise, Digitalisierung und Rohstoffknappheit.
Referent: Uwe Hiksch
Das Seminar widmet sich einer der wichtigsten einflussreichen Schriften der Studentenbewegung 1968. Bereits 1955 erscheint in den USA Herbert Marcuses Streitschrift "Eros and Civilization. A Philosophical Inquiry into Freud", die in Deutschland unter dem sehr deutschenTitel "Triebstruktur und Gesellschaft" berühmt wurde. In diesem Buch stellt Marcuse die Grundfragen des sogenannten Freudo-Marxismus.
Mit: Alexander Neupert-Doppler
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Das gemeinnützige Gewerkschaftsunternehmen prägte die Aufbau- und Wirtschaftswunderzeiten der BRD mit über 480.000 Wohnungen und zahlreichen öffentlichen Bauten, Schulen und Kindergärten sowie den ersten Einkaufszentren. Der Niedergang des Unternehmens Anfang der 1980er Jahre war ein Schock für die Bundesbürger – Geldhinterziehung und Misswirtschaft hatten nicht nur ein gemeinnütziges Unternehmen ruiniert, sondern bedeuteten auch das Ende der Gemeinwirtschaft.