Dienstag, 28. März 2017, 19:00 bis 21:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

(Un)sicherer Raum

Verschwundene, Kriminalität und der Staat in Mexiko

Internationale Politik

Robert Cohen: Der Vorgang Benario Die Gestapo-Akte der kommunistischen Kämpferin Olga Benario by Helle Panke e.V. Rosa Luxemburg Stiftung Berlin

Das Verschwindenlassen von 43 und die Ermordung von 3 Studierenden der Escuela Normal Rural am 26. September 2014 machte die Ortschaft Ayotzinapa in Mexiko weltweit bekannt. Obwohl Ayotzinapa kein Einzelfall ist, offenbart dieser symbolisch aufgeladene Fall von Verschwindenlassen wie sehr die Transformation und Durchsetzung von Staatlichkeit in Mexiko mit einer Verquickung von Staat und Kriminalität einhergeht. Die Parole der nach Ayotzinapa aufkommenden Proteste war "fue el estado" ("es war der Staat") – Protestierende machten Sicherheitskräfte aller Ebenen für den Fall verantwortlich. Das Verhältnis zwischen Staat und Gewalt ist somit ein wesentlich komplexeres als die jeweiligen Regierungsprogramme nahelegen.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der vorausgehenden Phase des staatlichen Umbaus: Um die Gemengelage von 2014/15 nachzuvollziehen, ist es unerlässlich, die Bedingungen dieses Umbaus in Mexiko zu kennen, die Fälle wie das Verschwindenlassen von Ayotzinapa erst möglich machten. Gerade verfestigte Gewaltordnungen sind also nicht ohne den Staat und ohne ein Verständnis von staatlicher Gewaltausübung zu denken.

Referentin: Alke Jenss (Bielefeld und Berlin)
Moderation: Lucie Matting

Eine Veranstaltung von Helle Panke in Kooperation mit der Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft[1] und interbrigadas[2].

Links:

  1. http://humboldtev.de/
  2. http://www.interbrigadas.org/
Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin