Mittwoch, 5. Juli 2023, 18:00 bis 20:00, Protestkiosk am Hermannplatz, Hasenheide 1-4, 10967 Berlin

Stadtspaziergang zu den Aufwertungsplänen der Signa-Gruppe rund um den Hermannplatz

Linke Metropolenpolitik

Der Karstadt am Hermannplatz wie diesen wir kennen

Die österreichische Immobiliengruppe Signa gehört der Familie Benko. René Benko gründete dieses größte private Immobilienunternehmen Österreichs, das auch in Norditalien und Deutschland Immobilien besitzt. In seiner Heimat Österreich wird das umtriebige „Unternehmerwunderkind“ Benko mit Skandalen rund um politische Einflussnahme und Korruptionsvorwürfe in Verbindung gebracht. Eine Verurteilung wegen Korruption befleckt bereits sein Saubermann-Kostüm.

In Deutschland und in Berlin ist er spätestens seit seinem Kauf der Kaufhaus-Kette Karstadt bekannt. Der Konzern, zu dem jetzt auch Galeria-Kaufhof gehört, ist gerade zum zweiten Mal insolvent. Die erste Pleite war in der Corona-Krise mit sehr viel Staatsgeld abgewendet worden. Die Angestellten der Warenhauskette fürchten wieder um ihre Zukunft. Dem „Kaufhauskönig“ ging es vermutlich nie um die Warenhäuser in ihrer jetzigen Form, sondern um die Immobilien: Das Umwandeln von Bestandsimmobilien für einen neuen Zweck und eine solvente Kundschaft war schon immer sein lohnendes Geschäftsmodell. Das Geschäftsmodell der Signa ist stark auf Aufwertungen der Immobilien angewiesen.

Der Karstadt-Standort am Hermannplatz hat es der Signa besonders angetan. Das Haus soll im Benko-Stil umgebaut werden, angelehnt an das ursprüngliche Warenhaus, das in der Weimarer Republik gebaut wurde.

Über die Pläne, die Genehmigungen, Bürgerbeteiligung, die Möglichkeiten, politisch Einfluss zu nehmen, sowie über die Folgen für den Kiez spricht Katalin Gennburg (Mitglied des Abgeordnetenhaus DIE LINKE, Sprecherin für Stadtentwicklung). Christoph Trautvetter (Projektleiter beim Daten- und Rechercheprojekt Wem gehört die Stadt) wird uns noch weitere Aufwertungsprojekte in der Nachbarschaft zeigen. Der Hunger von Immobilienhaien nach Profiten durch die „Aufwertung“ der Gegend um den Hermannplatz beschränkt sich nicht nur auf das Karstadt-Gebäude.

Mit der H48 besuchen wir eine Hausgemeinschaft, die das Paradebeispiel des verheerenden Urteils gegen das kommunale Vorkaufsrecht in Berlin ist. Simon Dunker von der H48 erklärt uns über den aktuellen Stand auf.

Wir bitten um Anmeldungen, da die Stadtführung mit einer Personenführungsanlage unterstützt wird und die Anzahl der Geräte begrenzt ist.

Kosten: 4,00 / erm. 2,00 Euro

Wo?

Protestkiosk am Hermannplatz
Hasenheide 1-4
10967 Berlin