Seit 125 Jahren ist Berlins größte Parkanlage, der Tiergarten, mit queerem Leben verbunden. Drei Denkmäler zeugen von dieser Geschichte und den erfolgreichen Kämpfen um gesellschaftliche Anerkennung. Andreas Prenzel führt in einer DenkMalTour durch den Tiergarten und vorbei an den verschiedenen Erinnerungsstätten: das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung, die Tafel für das von den Nazis zerstörte Institut für Sexualwissenschaft sowie das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat suchen und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
Dass in Berlin so viele Menschen eine Wohnung suchen, muss uns allen Ansporn sein. Denn wo Wohnungen fehlen, da fehlt auch Lebensqualität. Die aber ist nur durch Wertschätzung des Bestandes und qualifiziertes Planen und Bauen zu gewinnen. Referentin: Theresa Keilhacker (Präsidentin der Architektenkammer Berlin)
Für Berlin waren die Jahre 1989 bis 1993 eine spannende Zeit, die noch heute im Osten der Stadt durch zahlreiche ex-besetzte Häuser, Kulturzentren und Veranstaltungsorte sichtbar ist. Auch sind viele Personen, die sich damals politisiert haben, noch heute in außerparlamentarischen Zusammenhängen und/oder in der Partei Die Linke anzutreffen. Zwei seit damals politisch Aktive konnten wir für ein Rückblicks-Seminar gewinnen: Andrej Holm (geb. 1970), der vom „Offiziersschüler für den Dienst beim MfS“ zum Hausbesetzer und Ostberliner Mietenaktivist der ersten Stunde wurde, sowie Klaus Lederer (geb. 1974), der 1992 als Abiturient in die PDS eintrat, um sich dort kommunalpolitisch zu engagieren.
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
Sozial ist Berlin schon lange nichts mehr am Wohnraummarkt, und Mieter*innen müssen um alle noch verbleibenden sozialen Orte streiten. Jetzt trifft es mit dem Verkauf des Tuntenhauses einen der wichtigen noch erhaltenen politischen, queeren subkulturellen Orte in Prenzlauer Berg. Wir wollen an dem Abend über die Geschichte und den aktuellen Stand sowie über die Schwierigkeiten der Anwendung des kommunalen Vorkaufsrechts sprechen, uns über Stadtpolitik verständigen und unsere Sorgen um den Erhalt sozialer und queerer Orte teilen. Mit: Jil Brest (Tuntenhaus), Dr. Andrej Holm (Stadtsoziologe) und Dr. Birgit Ziener (Regionalberatung des Mietshäuser Syndikats), Moderation: Fabian Kunow und Bodo Niendel
Die einen sehen ihn weiterhin als makellosen revolutionären Helden, als der er über Jahrzehnte in der DDR verklärt wurde. Die anderen verdammen ihn als den unfähigen Führer einer stalinistischen Partei, die aufgrund ihrer falschen Politik den Aufstieg des deutschen Faschismus nicht verhindern konnte. Mit jahrelangen Auswertungen einschlägiger Akten im ehemaligen Parteiarchiv der SED, im Archiv der Kommunistischen Internationale und in weiteren Archiven sowie in Berichten und Erinnerungen von Zeitgenossen will unser Referent dazu beitragen, die Debatte um Thälmann auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen.
Furio Jesi war Stichwortgeber einer ganzen Generation der Intelligenz der italienischen (neuen) Linken, von Pasolini über Eco bis Agamben – auch wenn er eher untergründig wirksam blieb. Während er in Italien mittlerweile wiederendeckt wird, ist er in Deutschland bis heute nahezu unbekannt. In der Veranstaltung werden Furio Jesi, seine Idee der "mythologischen Maschine" sowie sein Spartakus-Buch vorgestellt. Mit: Cinzia Rivieri und Frank Engster
Die Familiengeschichte der Wollenbergers steht stellvertretend für viele jüdische Remigranten, die an ihren Illusionen zerbrachen: Albert kämpfte gegen die Nazis, glaubte an den Kommunismus, und wollte ein gerechtes, antifaschistisches Deutschland aufbauen – auch als sicheres Bollwerk gegen künftigen Antisemitismus. Er kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg in die DDR zurück. Seine Enkel erinnern sich an ihn aus der Zeit nach der Wende als einen alten, gebrochenen Mann. Alberts Enkeltochter Judith ist in das Haus ihres Großvaters gezogen. Zusammen mit der Autorin Charlotte Misselwitz beginnt eine Spurensuche über die vergessenen Hoffnungen und Enttäuschungen dieser DDR-Generation.
1992 erfuhr der Engländer Michael Gromm vom Kampf des Dorfes Horno in der Lausitz das sich vor der Zerstörung durch den Tagebau retten wollte. Er setzte seine Fähigkeiten als Schriftsteller und Aktivist ein, um den Kampf gegen die Bergbaufirma, die Landes- und sogar die Bundesregierung zu führen, was ihn in ganz Europa zu einer Berühmtheit machte. David Shirreffs Buch Angels Over Lusatia ist ein Bericht über Gromms Kampagne, der größtenteils aus Fakten und teilweise aus Fiktion besteht. Er lädt zu einer Diskussion über Gromm als modernen Samurai und zu weiterführenden Fragen über die politischen Motive für die weitere Förderung der schmutzigsten Industrie Deutschlands ein.
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"Identitätspolitik" wird häufig als Vorwurf erhoben – etwa wenn es gegen den Kampf für Minderheitenrechte geht. Dass eine solche "Identitätspolitik", also das Argumentieren mit lebensweltlichen und emotionalen Aspekten, auch in neuerlichen Rufen nach Leitkultur und Bewahrung "kultureller Identität" steckt, wird ignoriert. Der Vortrag fragt, was kollektive Identität überhaupt sein soll. Und er diskutiert die verschleierte Identitätspolitik an Beispielen wie dem Gespenst einer politischen Mitte und der Figur "normaler Mensch". Referent: Tobias Prüwer
Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Voraussetzungen für Friedenspolitik dramatisch verändert. Unter dem Schlagwort der "Zeitenwende" wird eine Militarisierung durchgesetzt, die noch kurz vorher unvorstellbar erschien. Die NATO erweitert sich, die EU rüstet immer weiter auf, selbst über eine europäische Atombombe wird diskutiert. Der ganze Diskurs sorgt auch in der Bevölkerung für ein größeres Sicherheitsbedürfnis durch Aufrüstung, der Gegenwind für Friedenspolitik ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Was ist in einer solchen Situation friedenspolitisch sinnvoll? Welche Argumente und welche Akteure finden Gehör? Wer muss mit wem zusammenarbeiten, um Alternativen zum alles dominierenden Konzept "Frieden durch Abschreckung" hörbar zu machen? Mit: Prof. Heinz Bierbaum und Kathrin Vogler (MdB - Die Linke)
Auf beiden Seiten der ehemaligen Mauer war die Polizistin Ute Kähler im Einsatz und traf dort Kollegen, deren Erinnerungen an die Zeit vor 1990 noch gegenwärtig waren. Die Berliner Mauer verschwand schneller, als Ost und West zusammenwuchsen. Die noch heute im Prenzlauer Berg ihren Dienst versehende Beamtin hat amüsante und nachdenkliche Geschichten zusammengetragen, berichtet über anfängliche Missverständnisse und teils auch Misstrauen, über unterschiedliche Mentalitäten und gemeinsam bewältigte Herausforderungen, über Respekt zueinander und Kollegialität untereinander.
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Chasan Jalda Rebling, jüdische Kantorin, in Amsterdam geboren, Tochter von Lin Jaldati, der unvergessenen Tänzerin und Sängerin Jiddischer Lieder, ging den Weg ihrer Mutter weiter und spezialisierte sich auf Jüdische Musik, vom frühen Mittelalter bis in die Moderne. Sie wird von den Erfahrungen ihrer Mutter und ihren eigenen Erfahrungen in der DDR und im Deutschland nach dem Fall der Mauer erzählen.
In letzter Zeit ist Taiwan in das Zentrum der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und der Volksrepublik China gerückt. Zwischen den Parteien Taiwans sowie im Verhältnis zur Volksrepublik China spielen Konflikte um Identität und die Interpretation der Geschichte eine wichtige Rolle. Felix Wemheuer analysiert kritisch, u.a. anhand seiner Recherchen in Museen und Universitäten, die kontroverse Erinnerungslandschaft auf Taiwan und den Konflikt mit China.
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So wie die klinische Untersuchung einer Pathologie auf angemessenen anatomischen Kenntnissen beruhen muss, so ist es ganz offensichtlich, dass man, um das Wesen und die Ursachen des modernen Antisemitismus zu begreifen, die Funktionsweise der kapitalistischen Gesellschaft kennen muss, die ihn hervorgebracht hat ...
Die Mitglieder unseres Vereins sind zur Mitgliederversammlung eingeladen. Eine schriftliche Einladung mit Versammlungsunterlagen und Tagesordnung wird rechtzeitig zugesandt.
In diesem Jahr führt unsere Busexkursion des Seniorenklubs ins nördliche Umland Berlins. Wir besuchen das Barnim Panorama in Wandlitz, welches das Naturparkzentrum und ein Agrarmuseum unter einem Dach vereint. Hier werden wir im Rahmen einer Führung über die Geschichte und Gegenwart der Region informiert. Nach einem Mittagessen in Wandlitz verbringen wir den Nachmittag gemeinsam mit Dagmar Enkelmann in Bernau. Wir werden dort im Gespräch im neuen Rathaus und bei einem Stadtrundgang einiges über die Stadt erfahren.Anmeldung erforderlich.
Erleben wir gerade eine literarische Müntzer-Renaissance, wie die italienische Germanistin Natascia Barrale meint? Dieser Frage geht Marion Dammaschke nach und stellt aktuelle belletristische Werke aus dem In- und Ausland vor, die fantasievoll über die Zeit von Reformation und Bauernkrieg handeln und dabei kontroverse Sichtweisen auf den radikalen Theologen Thomas Müntzer (um 1489 - 1525) offenbaren ...