Dienstag, 9. Februar 2016, 10:00 bis 12:00, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin

Das begrabene Plättbrett

Neue Streifzüge durch die Kriminalgeschichte

Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus

Es werden kuriose, spektakuläre und erstaunlich wahre Kriminalfälle präsentiert, deren Aufklärung, Täter oder Motive die Zeitgenossen in Atem hielten: Unglaubliches, Witziges und Skurriles aus der Welt der Kriminalistik, im historischen Bogen vom 19. Jahrhundert bis in unsere Tage. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Berliner Kriminalfällen, wobei auch das Politische nicht zu kurz kommt.
Charlotte Jünemann ließ z.B. in der Weinstraße 27 am Friedrichshain ihre drei Kinder verhungern, wurde 1935 zum Tode verurteilt und hingerichtet - und ist auf einer Begräbnisstätte für die Opfer des Faschismus auf dem Parkfriedhof Marzahn (Wiesenburger Straße) bestattet worden. Auf dem Gedenkstein steht: "46 Menschen starben, damit wir leben".
Der "Kaiserattentäter" Max Hödel wurde 1878 mit einem Museumsrichtbeil zu Tode gebracht; seine Tat war ein Anlass für das Sozialistengesetz von 1878, nach dem die Sozialdemokratie bis 1890 verboten war.
Um den Knabenmörder Erwin Hagedorn aus Eberswalde ranken sich noch heute Legenden. Eine ist, dass es sich um einen Mord handelt, den die DDR begangen hatte. Das ist natürlich hanebüchener Unsinn, dient aber der Diffamierung der DDR.
Ein Vertrauter von Margot Honecker wird ermordet. Warum geschah es, und wem hat das genützt?
Weitere Berliner Tatorte sind das Galgenhaus und die Jungfernbrücke; es wird ein kritischer Blick auf die sog. Nachkriegskriminalität geworfen.
Andere Kriminalfälle spielen in Niedersachsen ("Der Mörder traf den Falschen"), auf dem Rhein, in Wien und anderswo.
Natürlich wird auch aufgeklärt, warum anno 1848 ein Plättbrett in Berlin begraben wurde ...

Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich (Kriminologe und Buchautor, Berlin)
Moderation: Christian Beyer

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Karl-Liebknecht-Haus
Kleine Alexanderstraße 28
10178 Berlin