Mittwoch, 29. Januar 2014, 19:00 bis 21:00, Max-Lingner-Haus, Straße 201, Nr. 2, 13156 Berlin

Fritz Duda - Berliner Maler aus dem Kohlenpott (1904-1991)

Vortrag aus Anlass seines 110. Geburtstages am 30. Januar

Rückkehr und kultureller Aufbruch

Den Sohn eines Bergarbeiters prägten die sozialen Erfahrungen und die politischen Kämpfe der Kumpel, für die er sein Leben lang Partei ergriff, ebenso wie die Farben seiner Heimat. Bilder vom schweren Kampf und von der Landschaft der Ruhrbergarbeiter wurden sein erstes und bleibendes Thema, auch nachdem er längst nicht mehr dort lebte.
Duda lernte an der Folkwangschule in Essen (1922-1925) und studierte an der Hochschule für freie und angewandte Kunst in Berlin Malerei (1925-1933), zuletzt als Meisterschüler bei Paul Plontke und Karl Hofer. Als Kommunist flog er 1933 von der Hochschule, ab 1935 durfte er im Nazireich nicht mehr ausstellen. Von 1933 bis 1945 war er ununterbrochen im illegalen antifaschistischen Kampf.
Duda schätzte seinen Lehrer Hofer wegen der Klarheit des Bildaufbaus und der Kraft seiner Farben. Seine Farbpalette ist vor allem von französischen Vorbildern beeinflußt, von Utrillo bis Cezanne – und von van Gogh. "Der Maler Duda baut mit Farbe. Nichts ist zufällig da. Jede Komponente wiegt haargenau richtig gegen die anderen. Die Farbe dankt es ihm durch frappante Wirkungen, eine neue, ganz seine Harmonie, einen eigenen, sehr gekonnten Schmelz der Valeurs“, schrieb Carola Gärtner-Scholle zu Dudas erster Nachkriegsausstellung 1948 in der Galerie Franz.
Nach einem Neubeginn 1944 – er hatte bei einem Bombenangriff seine Bilder verloren - hellt sich seine Palette auf, Heiterkeit und frohe Farbtöne bestimmen sie und steigern Glut und Pracht seiner Farben, die eine Leuchtkraft erreichen, die sich, wie Arnold Zweig sagte, durch nichts verdunkeln lässt. Die Sonne Bulgariens und noch mehr Usbekistans hellte seine Palette noch einmal auf.
Duda ist Kolorist, Klarheit und Ausdruckskraft der Farbe sind für ihn von größter Bedeutung, seine Bilder sind von der Farbe bestimmt, ihr unterwirft er die Zeichnung. Duda versuchte sich in allen Genres, nicht alle sind ihm gleichermaßen gelungen. Stadtlandschaften, Stillleben und vor allem Blumenstücke zeigen ihn als Poeten der Farbe, aber selbst seine Blumenbilder sind keine Idylle, kein Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben. Die Farbe ist ihm Ausdrucksträger, der Kern des Malerischen.


Referent: Prof. Werner Röhr (Historiker)
Moderation: Dr. Thomas Flierl

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung.

Kosten: 3,00 Euro / 1,50 Euro ermäßigt

Wo?

Max-Lingner-Haus
Straße 201, Nr. 2
13156 Berlin