Festival Musik und Politik 2011

Videoeindrücke

Festival Musik und Politik 2011, Volksbühne, 27.2.2011

Das Festival "Musik und Politik" wird von "Helle Panke" e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin gefordert.

Falkturm, Molden, Soyka und Lendl, Wien

Die Kunst ist Gewinnerin und Verliererin der neoliberalen Epoche. Ja, auch Gewinnerin: Das Menschenbild des Neoliberalismus, mit seinem Individualismus und seinem Postulat, jeder solle Unternehmer seines Selbst sein, schmiegte sich an die Mythen vom freien Künstlertum an. Mit dem Loblied auf die "Creative Industries" versucht der Neoliberalismus auch die Künste direkt zum Wirtschaftsfaktor zu machen: Im "Standortwettbewerb" wird um kreative Geister regelrecht konkurriert. Kreative Geister, früher als Bohemiens oder sonst was Antipoden der Krämerwelt, wurden plötzlich zu Leitfiguren des Wirtschaftslebens erklärt.

Festival Musik und Politik 2011

Und Verliererin, natürlich: Nichts taugt besser, der Kunst ihren subversiven Stachel zu ziehen, als sie zum Wirtschaftsfaktor zu erklären. Was kümmert die Widerborstigkeit der Kunst, wenn man mit ihr Millionen verdienen kann? Und vor allem: Stattfinden tut, was ökonomisch nützlich ist. Was sich nicht rechnet, findet nicht statt. Ja, mehr noch: Was sich nicht rechnet, hat den Makel, schlechte Kunst zu sein. Kritiker- und KulturhistorikerInnen, die früheren Instanzen der Bewertung, wurden durch den Markt abgelöst. Der Markt entscheidet, was gute Kunst ist. Und wer am Markt nicht besteht, der muss eben schlecht sein.

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