Autonomie in der Krise

Umkämpft – gefährdet – verschwiegen: gesellschaftliche Voraussetzungen für individuelle Autonomie

Martin Kronauer - Autonomie in der Krise by Rosa-Luxemburg-Stiftung

In den letzten Jahren haben Tendenzen der Fragmentierung der Gesellschaft und der Exklusion größerer Teile der Bevölkerung stark zugenommen. Mit der einseitigen Einschreibung der individuellen Eigenverantwortung - nicht nur in die Wirtschafts- und Sozialpolitik -, konnten Prekarisierung und Exklusion zunehmend sowohl die Erwerbsarbeit als auch andere Lebensbereiche der Gesellschaft ergreifen und gefährden damit gerade die individuelle Autonomie der Gesellschaftsmitglieder in modernen Gesellschaften. Ausgehend von der These, dass diese Entwicklungen quer zu Klassenstrukturen verlaufen und zu neuen wie umfassenden Ungleichheiten und Unsicherheiten führen, werden mögliche sozialpolitische Alternativen und neue politische Allianzen vorgestellt.
Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, welche gesellschaftlichen Sicherheiten ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen können? Hier rücken die im Kapitalismus immer umkämpften und gefährdeten sowie vom Neoliberalismus verschwiegenen gesellschaftlichen Voraussetzungen für Autonomie und Teilhabe aller wieder in den Mittelpunkt und machen deutlich, vor welchen schwierigen Aufgaben eine linke Sozial- und Wirtschaftspolitik steht.

Referent: Prof. Martin Kronauer, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Fachgebiet: Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive

Moderation: Dr. Ute Kalbitzer


Die Veranstaltung fand am 29. Januar in Berlin statt.

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