Arbeits- und Freundschaftsbeziehungen im Leben und Werk von Anna Seghers

Pablo Neruda und Jorge Amado, Bert Brecht und Helene Weigel, Jeanne und Kurt Stern

Anna Seghers gemeinsam mit Christa Wolf, Jeanne und Kurt Stern

"Jetzt ist doch ein Brief an Dich daraus geworden" schreibt Anna Seghers am 2. Januar 1945 noch aus Mexiko an Kurt Kersten. Die Frage, wie der Kampf gegen die Nazis erfolgreich geführt werden kann, Nachrichten vom ungewissen Tod ihrer Mutter im KZ, aber auch die eigenen Publikations- und Arbeitsbemühungen in Mexiko und ihre Sorgen um politische Auseinandersetzungen nach der Niederschlagung des Faschismus werden in den Briefen von Anna Seghers aus dem Exil an ihre Freunde ohne Umschweife und dringendst offengelegt.
Die Schriftstellerin betrieb ihre Freundschaften und sozialen Kontakte in einer außerordentlich umfangreichen Korrespondenz. Ihre biographischen Beziehungen spiegeln sich, davon berichten ihre Briefe, aber nicht einfach nur in ihren Werken wider, sie gehen darin als ästhetische Codierungen von Freundschaft ein. Seghers’ Briefe, die nicht nur im Exil "den Besuch der besten Freunde" ersetzen mussten, liefern einen wichtigen Baustein zu der von Eickenrodt und Rapisarda eingeforderten "Kulturgeschichte des Vertrauens" (1998).
Unter den komplizierten politischen Bedingungen in der DDR zeugt die Korrespondenz von Seghers’ anhaltend "großem Verlangen nach Freundschaft und Lebensfreude" (Seghers an W. Steshenski). Zu denken ist auch an literarische Wahlverwandtschaften zu Bertolt Brecht und Helene Weigel, deren Beziehungen zu Seghers ebenso beleuchtet werden wie die zu Jeanne und Kurt Stern sowie Pablo Neruda und Jorge Amado.

Arbeits- und Freundschaftsbeziehungen im Leben und Werk von Anna Seghers by Rosa-Luxemburg-Stiftung

Referentinnen: Dr. Nadine Steinitz und Dr. Monika Melchert (Mitarbeiterin der Anna-Seghers-Gedenkstätte)

Moderation: Birgit ZienerDie Veranstaltung fand am 31. Januar 2014 in den Räumen von Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin statt.

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