Die Entwicklung des Antiziganismus in Bulgarien

Referentin: Margarita Mileva, Vorsitzende der Partei "Die Bulgarische Linke"

Roma werden auf dem Balkan seit langer Zeit diskriminiert, sozial und beruflich benachteiligt und müssen in gesellschaftlicher Ausgrenzung leben. In der Zeit des Realsozialismus wurden sie erstmals in das gesellschaftliche und berufliche Leben integriert und es wurden ihnen Bildungschancen eröffnet. Dadurch verbesserte sich ihre gesundheitliche Situation maßgeblich und die Analphabetenquote ging nahezu auf null zurück.
Auch in der Zeit des Realsozialismus arbeiteten die meisten Roma meist in einfacheren Berufen. Dies führte dazu, dass sie nach 1989 als erstes von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen wurden. Infolge dessen verfielen immer mehr Roma in rückständige stammesbedingte Clanstrukturen und wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Heute haben Roma eine wesentlich niedrigere Lebenserwartung als der Durchschnitt der bulgarischen Bevölkerung, die Analphabetenquote hat massiv zugenommen und sie sind fast vollständig aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt.
Eine populistisch ausgerichtete Parteienlandschaft schürt antiziganistische Vorurteile und benutzt Roma als Projektionsfläche für rassistische Stereotype. Die Referentin wird in ihrem Vortrag auf die Situation der Roma in Bulgarien eingehen, die jüngsten rassistischen Pogrome gegen Roma beleuchten und mögliche Gegenstrategien gegen den zunehmenden Antiziganismus in der Region aufzeigen.

Mitschnitt: https://archive.org/download/DieEntwicklungDesAntiziganismusInBulgarien/mileva.mp3

Mitschnitt: https://archive.org/download/DieEntwicklungDesAntiziganismusInBulgarien/mileva.ogg

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