Feldpostbriefe aus Stalingrad

Persönliche Botschaften und das gesellschaftliche Interesse an ihnen

Text der Veranstaltungsankündigung:

In diesem Winter jährt sich die Schlacht um Stalingrad zum 70. Mal. In Deutschland ist diese Schlacht vermutlich die bekannteste des Zweiten Weltkrieges.
Feldpostbriefe deutscher Soldaten spielten in der deutschen Erinnerungskultur bei der Vermittlung der historischen Ereignisse von Anfang an eine bedeutende Rolle. Propagandaminister Joseph Goebbels wollte sie für den "totalen Krieg" nutzen und in der alten Bundesrepublik kam den (gefälschten) "Letzten Briefen aus Stalingrad" die Aufgabe zu, das Opferbild vom deutschen Soldaten zu zeichnen. Dass Stalingrad zu einem modernen Mythos wurde, resultiert u. a. aus der Tatsache, dass die Soldaten der 6. Armee über politische und ideologische Grenzen hinweg als "Helden" betrachtet wurden. Auch in der jungen DDR nahmen Stalingrader, von denen viele zum "Nationalkomitee Freies Deutschland" (NKFD) gefunden hatten, wichtige Positionen ein.

Im Vortrag wird der Geschichte der Feldpost aus Stalingrad in ihren unterschiedlichen Facetten nachgegangen.

Referent: Dr. Jens Ebert, Autor von "Stalingrad - eine deutsche Legende" (1992), "Feldpostbriefe aus Stalingrad. November 1942 bis Januar 1943" (2003), "Im Funkwagen der Wehrmacht durch Europa: Balkan, Ukraine, Stalingrad. Feldpostbriefe des Gefreiten Wilhelm Moldenhauer" (2008) und "Ein Arzt in Stalingrad. Feldpostbriefe und Gefangenenpost des Regimentsarztes Dr. Horst Rocholl 1942 – 1953" (2009)

Mitschnitt: https://archive.org/download/FeldpostbriefeAusStalingrad/stalingrad.mp3

Mitschnitt: https://archive.org/download/FeldpostbriefeAusStalingrad/stalingrad.ogg

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