Mittwoch, 23. April 2014, 19:30, Salon Rohnstock, Schönhauser Allee 12, 10119 Berlin

Simson

Vom unwahrscheinlichen Überleben eines Unternehmens 1856-1993

Kulturdebatte im Salon

Eine deutsche Unternehmensgeschichte. Die Waffen- und Fahrzeugfabrik "Simson" im thüringischen Suhl überdauerte fünf politische Systemwechsel. Vom Kaiserreich bis 1990 entwickelte sich das Unternehmen mit jedem politischen Umbruch organisatorisch und technisch fort. In seinem betrieblichen Kern blieb es aber zugleich unverändert.
80 Jahre lagen die Geschicke der "Simsonwerke" in den Händen der jüdischen Kaufmannsfamilie Simson. 1935 wurde die Familie entschädigungslos enteignet und die Firma unter die Führung der NSDAP gestellt. Die sowjetischen Besatzer bauten das Werk zum Motorradhersteller um. In der DDR wurde dort rund 30 Jahre das bis heute berühmte Moped "Schwalbe" produziert. Die Transformation in die Marktwirtschaft nach 1990 durch Treuhand-Manager überlebte "Simson" nicht. Die Gründe für das Ende sind ebenso aufschlussreich wie die für das Überleben.
Die Geschichte dieser Firma erweist sich als ein außergewöhnliches wie prototypisches Beispiel für die Beständigkeit von Unternehmen in wechselnden ökonomischen, rechtlichen und politischen Arrangements.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Kulturinitiative '89 und unterstützt durch Rohnstock Biografien.

Referentin: Dr. Ulrike Schulz (Historikerin, ihre Forschungsschwerpunkte sind Unternehmensgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Holocaust-Studies, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft)
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Salon Rohnstock
Schönhauser Allee 12
10119 Berlin