Mittwoch, 13. April 2011, 19:00, Südblock, Admiralsstraße 1-2, 10999 Berlin

Vielfachkrise?!

Linke Perspektiven auf die multiple Krise des Kapitalismus

Kreuzberger Linke Diskurse

Hierzulande wird die frohe Botschaft vom Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise verkündet, die Wirtschaft wächst dank Exporten und Niedriglöhnen. Doch keines der gesellschaftlichen Probleme, welche die tiefste Wirtschaftskrise seit 1929 angezeigt hat, ist gelöst. Das Krisenmanagement bringt neue Krisen hervor: die Bankenrettung führte in die Schuldenkrise in der EU, die neoliberale Sparpolitik verschärft die soziale Krise der Prekarisierung. Im globalen Süden spitzt sich die Ernährungs- und Klimakrise zu. Kämpfe um Land und Rohstoffe, verstärkte Migration und die aktuellen Revolten gegen den krisenhaften Alltag in einigen nordafrikanischen Ländern sind Teil der ungelösten Krisendynamik des neoliberalen Kapitalismus. Diese nimmt viele unterschiedliche Formen an, es kommt zu Ungleichzeitigkeit und Wechselwirkungen der Krisen.

Für die sozialen Bewegungen und die gesellschaftliche Linke werden durch die Vielfachkrise drängende Fragen aufgeworfen: Was ist für wen eine „Krise“? Wie bewegen sich die Subjekte in den alltäglichen Krisen? Wie ist der globale Krisenzusammenhang einzuschätzen? Sind die Krisen Antriebskräfte emanzipatorischer Veränderungen oder kommt es zu einer autoritären Krisendynamik des Kapitalismus? Welche Ansatzpunkte ergeben sich für Verbindungen von sozialen Kämpfen und Bewegungen entlang der Krisen? Gemeinsam wollen wir nach Ansatzpunkten für eine veränderte politische Praxis suchen, nach Perspektiven zur Überwindung von Verhältnissen, unter denen Krisen immer wieder neu entstehen.

ReferentInnen: · Christina Kaindl (Rosa Luxemburg Stiftung; aktiv in der Gruppe Soziale Kämpfe): Subjekte und Lebensweise in der Krise · Alex Demirovic (Prof. für Politikwissenschaft, TU Berlin): Politik in der Krise – Krise der Politik · Christa Wichterich (freie Publizistin; Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac): Feministische Perspektiven auf die multiple Krise im globalen Süden

Moderation: Pauline Bader (attac Berlin)

Kooperationspartner: Gruppe Soziale Kämpfe, SDS.die Linke Berlin, "Projektgruppe Krise & Protest“ von attac Berlin

Kosten: 1,50

Wo?

Südblock
Admiralsstraße 1-2
10999 Berlin