Donnerstag, 9. Juni 2011, 18:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Was ist und wozu können wir kollektive Erinnerungsarbeit betreiben?

Forum Politische Bildung

Es ist wichtig für die eigene Handlungsfähigkeit in der Gegenwart, wie man sich in die Zukunft entwirft, was man für Pläne hat, wohin man gehen möchte. Die Zeitfolge ist anders ineinander verschränkt, als wir gewöhnlich annehmen. Denn auch die Vergangenheit, bzw. wie wir sie wahrnehmen und uns in ihr, bestimmt, wie wir uns gegenwärtig bewegen und zukünftig streben. Es empfiehlt sich für die eigene Stärkung, ein Bewusstsein seiner selbst zu haben, sich kritisch einzuholen. Wir müssen eine Methode finden, die die Einzelnen befähigt, sich selbst zu verändern...

Wie können wir uns eine Erinnerungsarbeit in diesem von Frigga Haug vorgeschlagenen Sinn vorstellen? Wie steht die eigene, individuelle Handlungsfähigkeit im Verhältnis zu politischer Bildung und darüber hinaus zu einer kollektiven Handlungsfähigkeit im Sinne der Fähigkeit, bewusst in die gesellschaftlichen Verhältnisse einzugreifend, sie zu verändern? Wie stehen die individuellen Entwürfe, die Aufforderung "Verändere dich selbst!" im Verhältnis zu ideologischen Konstruktionen? Und wie können wir methodisch mit der Frage einen Umgang finden, dass die Erinnerung als Zensor agiert und die eigene Person stilisiert? Bei der methodischen Bearbeitung einer selbst geschriebenen Szene wird man die Widersprüche finden und aufdecken, und so den Konstruktionsprozess als Bau mit Leerstellen entziffern können.

Wir haben die Möglichkeit, mit Frigga Haug über ihr Konzept der Erinnerungsarbeit zu sprechen und wollen dabei die Fragen auf die Erfahrungen kapitalistischer Vergesellschaftung richten. Wie nehmen wir Vergangenheit wahr? Wie nehmen wir uns als individuelle, aber auch kollektive Akteure wahr? Welche Zukünfte entwerfen wir und welche politischen Fragestellungen und Aktivitäten entstehen daraus unter dem Vorzeichen kapitalistischer Krisen?

Mit Prof. Dr. Frigga Haug

Moderation: Nancy Wagenknecht

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Mit dem FORUM POLITISCHE BILDUNG möchten wir Bildungsarbeiter/innen, Lehrer/innen, Bildungsforscher/innen und anderen an politischer Bildung Interessierten einen Rahmen dafür bieten, sich gemeinsam über Ziele, neuere Theorie-Ansätze, Vermittlungsformen und Praxisprobleme zu verständigen.

Kosten: 1,50 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin