Dienstag, 6. Dezember 2016, 19:00 bis 21:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Abchasien

Nationwerdung und politische Ökonomie eines kleinen Landes im Schatten der Geopolitik des Schwarzen Meeres

Europa von links

Einst als "sowjetische Riviera" in ganz Osteuropa bekannt und von Touristen geschätzt, erlebte Abchasien in den vergangenen 25 Jahren eine äußerst schwierige und wechselvolle Geschichte. Zunächst erklärten führende Politiker der nordwestgeorgischen Provinz das Land im Juli 1992 für unabhängig. Der verheerende Unabhängigkeitskrieg bis ins Jahr 1993 hinein führte dazu, dass die Bevölkerung des Gebiets um die Hälfte schrumpfte.

Seit nunmehr 23 Jahren schreitet Abchasien voran auf einem Weg hin zu Unabhängigkeit und internationaler Anerkennung. Hatte Russland in den 1990er Jahren noch die Zugänge nach Abchasien blockiert, verfolgt Moskau seit nunmehr 15 Jahren einen anderen Ansatz – den einer engen Umklammerung. In den vergangenen Jahren hat Abchasien durch viele russische Touristen einen Wirtschaftsaufschwung erlebt, ist aber auf der anderen Seite auch zunehmendem politischen Druck aus Moskau ausgesetzt. Mit einer auf Unabhängigkeit bedachten strategischen Elite versucht Suchum den eigenen Staat zwischen Russland, Georgien und der Türkei zu etablieren – in äußerst schwierigen Zeiten in der konfliktreichen Region des Schwarzen Meeres.

Referent: David X. Noack (Politikwissenschaftler und Historiker)
Moderation: Janeta Mileva

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin