Donnerstag, 4. September 2014, 16:00 bis 21:00, Flughafen Berlin-Tegel, Konferenzräume, 13405 Berlin

Die Nachnutzung des Flughafens Tegel

Auf dem Sprung - mit Startverzögerung

Konferenz

+++ Zukunftsraum Flughafen Tegel ++ Smart City. Urban Tech Republic ++ Masterplan TXL ++
Die Nachnutzung des Geländes beflügelt die Phantasie und beschäftigt Planer und Öffentlichkeit seit 2008. Am 30. April 2013 hat der Senat den Masterplan TXL beschlossen, der den unter dem rot-roten Senat eingeleiteten Entwicklungsprozess zusammenfasst und verbindlicher macht. Er bestätigt die im Planungsdialog herbeigeführte breite stadtgesellschaftliche und politische Akzeptanz zu den Grundzielen der Nachnutzung. Auf seiner Umsetzung liegen viele Hoffnungen.
Die Konferenz will mit Beteiligten und Betroffenen, wie der Beuth-Hochschule, der Tegel Projekt GmbH, der TSB-Technologiestiftung Berlin und Vertreter/innen aus Politik und Verbänden einen Einblick in den aktuellen Stand der Aktivitäten bieten, offene Fragen diskutieren und untersuchen, welche aktuellen Entwicklungen im Bereich von Stadtentwicklung und Wirtschaft möglicherweise weitere Modifizierungen des Masterplans TXL erforderlich machen.

Ablauf
16:00-18:00 Uhr Panel "räumlich/wirtschaftlich"
mit Beiträgen von:
Katrin Lompscher (MdA, DIE LINKE)
Wibke Werner (Berliner Mieterverein)
Dr. Andreas Faensen-Thiebes (BUND)
Pia Busch (BI Tegel endlich schließen)
Christian Hoßbach (stellvertretender Vorsitzender DGB Bezirk Berlin-Brandenburg)
Dr. Philipp Bouteiller (Geschäftsführer Tegel Projekt GmBH)


19:00-21:00 Uhr Podiumsdiskussion
Dr. Christian Hammel (Technologiestiftung Berlin)
Jutta Matuschek (MdA, DIE LINKE)
Prof. Hans Gerber (Beuth-Hochschule)
Moderation: Sarah Liebigt (Redaktion Neues Deutschland)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus zu Berlin.

Berichterstattung:
Am Donnerstag, dem 4. September 2014 führte die Helle Panke die arbeitsintensivste Veranstaltung in der Reihe „Linke Metropolenpolitik“ im Jahr 2014 durch. Es war die gemeinsam mit der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus organisierte Konferenz zur Nachnutzung des Areals des Flughafens Berlin-Tegel.
So groß der Aufwand, so klein die Nachfrage der Berlinerinnen und Berliner. Es kamen insgesamt nur 27 BesucherInnen, fast alle Fachpublikum. Dabei dürften die Konferenzräume im Flughafen Berlin-Tegel mit der Terrasse und der Aussicht über das Flughafengelände zu unseren schönsten in diesem Jahr gehören.
Katrin Lompscher (MdA, DIE LINKE) eröffnete das Panel „räumlich/wirtschaftlich“ und führte in die stadtplanerische Dimension der Tegel-Nachnutzung ein. Nach ihr sprach Jutta Matuschek (MdA, DIE LINKE) über die wirtschaftspolitischen, um genauer zu sagen, industriepolitischen Weichenstellungen Berlins, welche mit der Nutzung dieses riesigen Areals verbunden sind. Die zivilgesellschaftliche Perspektive eröffnete Dr. Andreas Faensen-Thiebes vom BUND. Er ist selbst Reinickendorfer und machte klar, welche ökologischen Hinterlassenschaften ein Flughafen mit sich bringt. So konnte das erstaunte Auditorium erfahren, dass auf dem Flughafengelände ein einzigartiges Libellenbiotop entstanden ist.
Wibke Werner vom Berliner Mieterverein machte nochmals deutlich, für wen in Berlin gerade vor allem gebaut wird. Es sind Eigentumswohnungen bzw. hochpreisige Wohnanlagen. Eine teilweise Bebauung des Flughafengeländes sollte vor allem Mietern mit einem kleinen Geldbeutel zugute kommen.
Am Ende ging Dr. Philipp Bouteiller, der Geschäftsführer der Tegel Projekt GmBH, auf die aufgeworfenen Fragen der vier VorrednerInnen ein. Die Tegel Projekt GmBH ist eine vom Senat gegründete Firma, die der Wista untersteht, welche die Planung und Vermarktung des Flughafens betreibt. Bouteiller stellte immer wieder heraus, welches Interesse das Gelände bei Investoren aus dem In- und Ausland weckt.
Nach einer Pause folgte eine Podiumsdiskussion zwischen Jutta Matuschek, Prof. Hans Gerber (Beuth-Hochschule) und Dr. Christian Hammel (Technologiestiftung Berlin), welche schnell für das Publikum geöffnet wurde. Hier verschwamm bald der Unterschied zwischen Publikum und Podium durch eine rege Diskussion, wie der zukünftige Campus der Beuth-Hochschule gestaltet werden sollte.
Über die gesamte Konferenz war die Olympiabewerbung Berlins ein durchgängiger Faden, der immer wieder aufgenommen wurde. Die Frage, ob die bisherigen Nachnutzungspläne mit dem Bau des Olympischen Dorfes auf dem Flugfeld kollidieren, wurde von den verschiedenen SprecherInnen unterschiedlich beantwortet.
Auch wenn wir uns eine deutlich höhere Resonanz erhofft haben, werden wir als Helle Panke die Gestaltung Berlins weiterhin mit Bildungsveranstaltungen begleiten und hoffentlich auch ein wenig prägen können, im Sinne einer linken Metropolenpolitik.

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Flughafen Berlin-Tegel
Konferenzräume
13405 Berlin