Junge Panke
Zentraler Punkt im Selbstverständnis der Linken aller Couleur ist die Schaffung einer Gesellschaft, die ohne Gewalt und Herrschaft auskommt. Trotzdem ist in der konkreten gesellschaftlichen Auseinandersetzung die Frage der Gewalt ein immer wiederkehrendes Konfliktfeld. Dies gilt besonders für die Weimarer Republik, welche sich bekanntlich aus blutigen politischen Kämpfen heraus konstituiert hat. Dass Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ein zentrales Element war, lässt sich auch daran erkennen, dass beinahe alle politischen Parteien dieser Zeit paramilitärische Verbände bzw. Selbstschutzorganisationen unterhielten, wie beispielsweise den kommunistischen "Rote Frontkämpferbund", der bis zu 100.000 Personen organisieren konnte, oder auch das der SPD nahe stehende "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold".
Wir wollen uns die verschiedenen Selbstschutzorganisationen der Arbeiterbewegung näher betrachten. Unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen haben sie sich gegründet? Was war ihre Aufgabe? Wie haben sie funktioniert? Welchen politischen Anspruch hatten sie? Und vor allem: welche Rolle spielte Gewalt, und wie lässt sich diese in Einklang mit dem oben skizzierten Anspruch der freien und gewaltlosen Gesellschaft bringen?
Teamerin: Inva Kuhn
Gast: Bernd Langer (Kunst und Kampf)