Mittwoch, 20. Februar 2013, 19:00 bis 21:00, k - fetisch, Wildenbruchstraße 86, 12045 Berlin

20 Jahre "Maus"-Übersetzung

Welches Potenzial hat der politische Comic? (1)

Junge Panke

Reinhard Kleist: "Der Boxer. Die Überlebensgeschichte des Hertzko Haft"

Vor 20 Jahren wurde der Comic "Maus" von Art Spiegelman ins Deutsche übersetzt. Die Tierparabel verarbeitet die leidvollen Erlebnisse von Spiegelmans Eltern während des Holocaustes in Polen. Das eindrucksvolle Werk gewann nicht nur diverse Comicpreise, sondern auch als erster Comic den Pulitzerpreis.

Die Übersetzung von "Maus" ins Deutsche bildete den Startschuss des Siegeszuges von Graphic Novels auch im deutschsprachigen Raum. Seit dem wird sich – auch von einem breiteren Publikum wahrgenommen – in Comicform Biographien, historischen Ereignissen und politischen Kämpfen angenommen. Es folgten Werke wie "Persepolis" von Marjane Satrapi und die verschiedenen Graphic Novels von Joe Sacco, welche sich in großen Auflagen verkauften. Seit einigen Jahren scheint der Markt für politische Comics förmlich zu explodieren.

Aber nicht allen dieser graphischen Werke können die Prädikate "subversiv" oder "von unten" angehangen werden. Mittlerweile greifen auch Institutionen wie der inländische Geheimdienst von Nordrhein-Westfalen mit den "Andi Comics" oder die Bundeswehr mit der von ihr unterstützten Graphic Novel "Wave and Smile" auf diese Kunstform zurück, um ihre Politik unter jungen Leuten zu popularisieren.
Der zwanzigste Geburtstag der „Maus“-Übersetzung soll als Anlass genommen werden, sich in zwei Veranstaltungen Fragen nach den Möglichkeiten einer Vermittlung von politischen Inhalten und historischen Ereignissen durch Comics zu widmen.

Den Anfang macht Reinhardt Kleist, der die Biografie des Auschwitz-Überlebenden Hertzko Haft gezeichnet hat. In einer zweiten Veranstaltung diskutieren wir im März mit dem Comicforscher Ole Frahm.

Referent: Reinhardt Kleist (Comicautor von "Der Boxer", "CASH - I see a darkness" u.a.)
Moderation: Birgit Ziener


Kosten: 2,00 Euro

Wo?

k - fetisch
Wildenbruchstraße 86
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